Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – A

Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – 30.04.23 – A
Im heutigen Evangelium hat mich der letzte Satz auf mein Leben, und auf meinen Auftrag als Diakon aufmerksam gemacht und das schon seit vielen Jahren.
Es ist der Ausspruch Jesu „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“.
Dieser Satz ist praktisch das Motto von Jesus gewesen.
Damit zeigt sich Christus als der größte und wichtigste Diakon aller Menschen und aller Zeiten.

Viele von uns kennen das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Sie frisst zuerst Obst, steigert schließlich jeden Tag ihre Portion, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Samstag isst sie noch mehr, isst Süßes und Saures durcheinander.
Es wundert mich nicht, dass sie Bauchschmerzen bekam.
Sie hat sich überfressen.
Am Sonntag besinnt sie sich und isst das ihr Artgemäße.
Sie knabbert nur ein grünes Blatt an. Auf einmal geht es ihr viel besser.
Danach kommt die große Verwandlung: aus der Raupe wird ein Schmetterling.

Gleicht unser Leben nicht auch der Raupe und einem Schmetterling?
Auch unser Leben muss eine Wandlung erfahren.
Sonst könnten wir leicht den Bogen mit Essen und Trinken überspannen.
Das Eigenartige an dieser Welt ist, dass sie uns letzten Endes nicht satt macht.

Daher versucht Jesus die Menschen weiterzuführen, von der Sättigung des Magens zur Sättigung des Geistes, von dem Hier des vergänglichen Lebens, zur Erhaltung des unvergänglichen Lebens.
Des Menschen Seele findet in der Endlichkeit des Hierseins auf dieser Welt keine Ruhe.  

Das Leben auf Erden schenkt uns noch nicht die Erfüllung auf die wir warten.
Ich muss erst neu geboren werden.
Ich muss mein irdisches Leben lassen, mein kleines begrenztes Ich ablegen, um in das ewige Leben Gottes zu gelangen, in eine unendliche Fülle und Weite.
Sterben heißt daher: die Hände frei haben für die ewige Umarmung Gottes.
„So gesehen wächst dann aus dem Tod Leben, Leben in Fülle“, „wie aus dem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, viel Frucht hervorgeht“.
Der Mensch stirbt in ein Du hinein, d.h. er steht in Gott wieder auf.
Dann gehört der geistig-seelische Hunger und Durst der Vergangenheit an.
Wenn wir das hören, merken wir sofort, dass ich dieses göttliche Leben nicht machen kann, ich muss es mir schenken lassen.

Wir glauben immer, das Leben ist gelungen, wenn wir hier Erfolg haben.
Wir glauben immer: Leben ist „Selbstverwirklichung“.
Nein! Das wahre Leben beginnt erst, wenn ich über mich hinausschaue, über mich hinauswachse, wenn ich auf Jesus schaue, der „die Auferstehung und das Leben“ ist.
Wer daher an Jesus vorbeigeht, geht an der Fülle des Lebens vorbei.

Das ist die Botschaft des Evangeliums: Wer Christus aufnimmt, hat Zugang zu Gott, zum ewigen Leben.
Das ist die Botschaft hinter dem Evangelium: Jesus ist nicht einer der Auferstandenen, Jesus Christus ist die personifizierte Auferstehung.
Wer sich ihm nähert, steht auf, wer bei ihm wohnen darf, hat das Leben in Fülle.

Diese Botschaft möchte ich gerne leben und weitergeben. Sie ist das größte Geschenk an uns Menschen.    AMEN

Predigt Johannes 21, 1-14 (3. Ostersonntag 23)

Predigt über Johannes 21, 1-14 (3. Ostersonntag 23)

Ostern ist vorbei. Das eine oder andere Schokoladenei findet man noch beim Unkraut ziehen.
Der Alltag mit den vielen Aufgaben, den Erfolgen und auch den Enttäuschungen nimmt uns längst wieder ganz in Anspruch.
Von der frohmachenden Botschaft der Auferstehung ist im Alltag oft wenig zu spüren, und sie gerät allzu schnell in Vergessenheit.
Dabei kann sich doch der Glaube an den Sieg des Lebens über den Tod, – den uns Christus errungen hat, so positiv auf unser Leben auswirken und bei den vielen weltweiten Probleme uns davor bewahren, den Kopf in den Sand zu stecken.
Glauben findet eben nicht nur an Sonn- und Feiertagen oder während der Messe statt.

Das haben auch die Christen des 1. Jahrhunderts schon gespürt und darum vielleicht die heutige Begegnungsgeschichte mit dem Auferstandenen an das Johannesevangelium angehängt.
Denn es scheint, dass auch die Jünger nach dem Tod und der Auferstehung Jesu zunächst nicht wissen, wie sie Jesu Botschaft leben und weitertragen sollen, denn wir haben gehört, dass sie wieder zur gewohnten Tätigkeit des Fischens zurückgekehrt sind.
Und nach erfolglosen nächtlichen Fangversuchen treffen sie mit ihren leeren Netzen am Ufer auf Jesus, den sie aber nicht erkennen.

Sie aber schenken diesem Fremden, der sie in ihrer Not anspricht und wahrnimmt, Vertrauen und befolgen gegen jedes besseres Wissen seinen Ratschlag, die Netze noch einmal auf der rechten Seite auszuwerfen.
Sie werden nicht enttäuscht.
Es wird ihnen ein wahnsinnig großer Fischfang beschert und die Erkenntnis: Es ist der Herr!

Trotz ihrer Enttäuschungen, ihrer Angst und Sprachlosigkeit nach den vergangenen Geschehnissen in Jerusalem haben sich die Jünger Jesu die Offenheit für ein Lebenszeichen Jesu bewahrt und an der Liebe zu ihm festgehalten.
Sie haben Jesu heilendes Wirken und seine Art einzugreifen, da wo Not ist, nicht vergessen.
Nun sind sie wieder mal selber die Beschenkten.

Nehmen Sie sich jetzt mal 2 Minuten Zeit und vielleicht erinnern auch wir hier uns an tolle Momente des Beschenktseins in unserem eigenen Leben.

– 2 Minuten meditative Orgelmusik –

Im 2. Teil der heutigen Auferstehungsgeschichte steht das Mahl im Mittelpunkt. „Kommt her und esst!“ Den Jüngern sind die Worte vertraut – sie haben sie schon oft gehört.
Diese einladende Geste ist das besondere Erkennungszeichen Jesu – damals wie heute.
Beim letzten Mahl in Jerusalem vor seinem Tod, und hat er das Mahl als Zeichen seiner Liebe und als Ort der bleibenden und liebenden Gemeinschaft mit ihm eingesetzt.

Jesus will, dass diese Gemeinschaft weiter lebendig bleibt und sich auch nach Ostern im Zeichen des gemeinschaftlichen Mahles fortsetzt.
Die Einladung zum Mahl mit ihm gilt auch uns heute: Er will auch unseren Hunger sättigen, unsere leeren Netze der vergeblichen Mühen füllen und uns teilhaben lassen an seiner Lebensfülle.
Jeder Gottesdienst will uns zu dieser Begegnung mit Jesus führen.

Lassen wir uns vom Vertrauen der Jünger anstecken,
trotz vieler Enttäuschungen,
und trotz aller Fragen und Zweifel immer wieder die Netze auszuwerfen,
einander und anderen auch im Alltag von Jesu lebensstiftender Botschaft zu erzählen
und die Gemeinschaft mit ihm im Mahl von Brot und Wein zu feiern.
Amen.

Totengebet für Hans Peitz

Totengebet für Hans Peitz gest. 30.09.16

Heute Abend wollen wir in Gedanken Hannes, wie ihn viele nannten ganz nahe sein. Wollen ihm danken für die Zeit die wir mit ihm verbringen durften, als Ehepartner, Kinder, Enkelkinder oder auch als Nachbar, Freund oder guter Bekannter.

Wir dürfen ihm das sagen, was uns am Herzen liegt, auch den Wunsch nach Vergebung, da wo wir uns nicht gut verhalten haben. Wir dürfen uns erinnern an viele Begebenheiten, die wir gemeinsam erlebet haben und ihm danken für all die Hilfe, die wir durch ihn in vielen Jahren erfahren haben in unserer Gemeinde, aber auch auf der politischen Ebene.

Und wir dürfen ihn bitten, in der Gewissheit unseres Glaubens, dass er einen guten Platz beim Vater im Himmel gefunden hat, dass er Fürsprache bei Gott für seine Familie und für uns einlegt, dass er uns auch weiter in guten und in schlechten Zeiten begleite.

Übergeben wir jetzt auch Gott im gemeinsamen Beten unsere Trauer und unsere Gedanken. Möge uns die Botschaft Jesu Christi helfen, dass Er auch und gerade jetzt sein Kind Hans Peitz in seinen Händen geborgen hält.

Im Namen des Vaters, …………………

Lied: Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr GL 621

Derr Herr ist mein Hirte,
nichts wird mir fehlen.
Herr erbarme Dich!
Er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen.
Christus erbarme Dich!
Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.
Herr erbarme Dich!
Das Lebensbuch von Hans ist zugeschlagen.
Es ist sein eigenes Buch voller Erfahrungen und Bilder.
Manche Seiten darin kennen wir,
die einen mehr, die anderen weniger.
In unterschiedlicher Form und Nähe
haben wir manche Seiten mit beschrieben.
Dennoch war es sein Lebensbuch.
Keiner von uns kennt alles, was darin steht, selbst wenn wir noch so
nahe und lange mit ihm zusammengelebt haben.
Denn auch die Fragen und Sehnsüchte, die Hoffnungen und das
Unausgesprochene: All das ist enthalten im Buch des Lebens.
Und dieses Buch ist jetzt geschlossen.
Aber einer öffnet und liest das Buch,
während wir nur in Erinnerung leben.
Es ist unser Gott.
Der Gott des Lebens von Anfang an.
Der Gott des Lebens jeden Tag und jeden Augenblick.
Der Gott des Lebens auch in dunklen Stunden.
Der Gott des Lebens auch und gerade über den Tod hinaus.
Dieser Gott sieht tiefer und liebt mehr als wir das vermögen.
Dieser Gott des Lebens – darauf vertrauen wir –
hat Hans in das göttliche Buch des ewigen Lebens
eingeschrieben.

Lesung – Offb 21, 1-5a

In wunderbaren Bildern beschreibt die Heilige Schrift das ewige Leben. Die Verheißung des neuen Jerusalem als Wohnort Gottes unter den Menschen gehört zu den schönsten Stellen.
Hören wir jetzt diesen Abschnitt aus der Offenbarung des Johannes:
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen,
auch das Meer ist nicht mehr.
Ich sah die heilige Stadt,
das neue Jerusalem,
von Gott her aus dem Himmel herabkommen;
sie war bereit wie eine Braut,
die sich für ihren Mann geschmückt hat.
Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen:
Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen!
Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk sein;
und er, Gott, wird bei ihnen sein.
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen:
Der Tod wird nicht mehr sein,
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.
Er, der auf dem Thron saß, sprach:
Seht, ich mache alles neu.

Hans war ein sehr aktives Mitglied in unserer Kirchengemeinde von Anfang an. Solange seine Gesundheit es zu ließ, konnte man sicher sein, ihn am Wochenende in der Kirche zu treffen. Seinen Glauben hat er gelebt, wenn er sich aktiv in der Gemeinde, im Pfarrgemeinderat, im Kirchenvorstand, bei Pfarrfesten und jeder Gelegenheit, wo hilfreiche Hände gebraucht wurden, einbringen konnte, wenn er nahezu jeder Bitte um Hilfe nachgekommen ist und den Seinen ein treusorgender Vater, Ehemann und Opa war. Wir nehmen ihn jetzt in unser Beten, in unser Denken in unsere Nähe zu Gott mit hinein.

Ich glaube an Gott ………….
Vater unser ………………
Gegrüßet seist du Maria, …………….., der auch für uns gestorben ist.

Vater unser ………………
Gegrüßet seist du Maria, …………….., der uns alle Schuld vergibt.

Vater unser ………………
Gegrüßet seist du Maria, …………….., der uns mit ausgebreiteten Armen erwartet.

Lied: Segne Du Maria GL 999

Fürbitten
Gott, wir können außer beten nichts mehr für Hans tun. Wir hätten ihm gerne geholfen. Er ist gegangen, nach langer bedrückender Krankheit, ohne sich von seiner Gemeinde verabschieden zu können. Sein Leben ist in den letzten Jahren unserer Nähe entglitten, auf einmal ist Hans nicht mehr da.
Wir können dich nur bitten, ihn in deine liebenden Arme aufzunehmen. Schütze ihn mit deiner liebenden Hand. Schenke ihm ein neues zu Hause in deiner wohltuenden Nähe.

Hilf uns Gott, dass wir über seinen Tod nicht sein Leben vergessen. Und da gibt es viel, was uns dankbar macht. Wir danken dir für alles, was Hans aus deiner Hand empfangen durfte. Wir danken dir für alles, was wir durch seine Nähe erhielten und was wir ihm geben durften.

Gott, sei du mit allen, die Hans nahe stehen, besonders mit Gertrud und Udo, Rita, Herwart und Ralf, all seinen Enkelkindern, sowie allen Verwandten Freunden und Nachbarn. Schenk ihnen jetzt deine Kraft, diesen Tod anzunehmen. Schenke ihnen Offenheit für Trauer und gib du ihnen Halt.

Und wir bitten für uns alle. Jeder von uns hier könnte der Nächste sein. Schenke uns deinen Segen gerade in diesen Tagen. Lass uns wieder bewusster leben.

Wir bitten Dich für all die Menschen in den Kriegsgebieten dieser Erde, die entsetzlichen aushalten müssen und oft unter furchtbaren Umständen sterben. Ebenso bitten wir für alle Flüchtlinge, dass sie liebevoll in den Ländern aufgenommen werden, die auf der Flucht gestorbenen gib Heimat bei Dir.

Wir bitten für die Armen in der Welt. Sei du auch mit ihnen. Schenke ihnen Freude und Brot. Segne die, die ihnen helfen Hunger, Ungerechtigkeit, Unfriede und Tod die Stirn zu bekämpfen. Amen.

Gott unser Vater,
über einer Welt von Gräbern steht das Kreuz deines Sohnes und es verbindet alle Menschen, alles Leid, alle Trauer und allen Schmerz.

Wenn wir deine Wege auch nicht verstehen können, so vertrauen wir doch der Botschaft deines Sohnes, dass wir von deiner väterlichen Liebe gehalten sind.

So haben wir in diesem Totengebet für Hans Peitz gebetet.
Nimm ihn auf und lass ihn auf ewig bei dir geborgen sein.
Uns aber lass so leben, dass Du Freude an uns hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Herrn.

Vor dir, Herr, bedenken wir unser Leben, denn rasch geht es dahin. Die Dauer ist ohne Belang und keiner kann sie verändern.

Doch jeden Tag zu gestalten und jede Tat zu verantworten vor dir, unserem Schöpfer, das ist uns aufgetragen.

Mache kurz die Zeit unserer Trauer, und lass dankbare Erinnerung wachsen. Lass uns unsere Tage zählen, damit wir ein weises Herz gewinnen.

Wende dich uns zu, du guter Gott, und lass das Werk unserer Hände gelingen. Bleibe bei uns, bis ans Ende unserer Tage und segne, was wir zu tun beginnen, ja, segne unser Leben, Herr – im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

Lied: 955 1+2+4+5 Von guten Mächten

TOTENGEBET für Maria Rehpöhler

TOTENGEBET für Maria Rehpöhler, geb Stickling

gest. 18.03.16
St. Judas Thaddäus 22.03.16 – 18.00 Uhr
Ein Bild von Maria mit einer Kerze auf einem einfachen Tuch vor den Altar stellen.

LIED: GL 422 1-3 Ich steh vor Dir mit leeren Händen Herr

Arthur: Wenn jemand stirbt, fährt kein Auto langsamer,
wird woanders weiter gearbeitet und gefeiert,
aber scheinbar unterbricht der Tod
den Fluss und den Lauf des Lebens
ganz radikal und endgültig.
Nur im Glauben erahnen wir,
und Maria hat das auch getan,
ganz überzeugt,
dass das Leben aufersteht,
eine neue Form bekommt
auch jenseits des Schrecken des Todes,
wie wir gerade jetzt am Osterfest gedenken.
In solchem Glauben,
der uns mit Maria über den Tod verbindet
haben wir uns hier in der St. Judas Thaddäus Kirche versammelt
um an Maria zu denken,
die manche Stunde ihres Lebens hier verbracht hat,
und um sie unserem Gott,
der sie in seine unbegreifliche Liebe aufnimmt
zu empfehlen und um für sie zu beten.
Im Zeichen dieses Glaubens beginnen wir:
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes. Amen.

Karin: Derr Herr ist mein Hirte,
nichts wird mir fehlen.
Herr erbarme Dich!

Er leitet mich auf rechten Pfaden,
treu seinem Namen.

Christus erbarme Dich!

Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang
und im Haus des Herrn darf ich wohnen für lange Zeit.

Herr erbarme Dich!

A: (Meditation zur 1. Rose: ganz langsam und ruhig)

Wir legen eine Rose
zum Bild von Maria
in Dankbarkeit für ihren Glauben.

(Eine Rose wird zum Bild gelegt – in Stille – danach)

Wir danken für einen Glauben,
den Maria selbst gelebt hat.
Einen Glauben aber auch,
den sie weiter gegeben hat,

den sie uns geschenkt hat.
Einen Glauben an das Gute.
Auch an das Gute im Menschen.
Einen Glauben an den guten Gott.
Ein Vertrauen,
das auch uns leben lässt.
Ein Grund,
der auch uns Halt gibt.

Ein Weg,
der auch weiter führt.
Für ihren Glauben danken wir.
Um diesen Glauben beten wir.

K: Wir beten zusammen:

Ich glaube an Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde,
und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.

Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.

Es folgt ein Gesätz vom Rosenkranz

A: Gegrüßet seist du Maria, ………………… der für uns gestorben ist (10x)

Glaubend wagen wir es,
über den Tod hinaus zu denken,
das scheinbar endgültige Ende
im Wunder eines neuen Anfangs zu deuten.
So beten wir für Maria:
Noch steht sie uns
in ihrem irdischen Leben
deutlich vor Augen:
Gott! Deine Hand ist es, die uns nicht fallen lässt.
Und dein Wille ist es, dass wir leben.
Lass deinen Willen geschehen
im Geschenk des neuen Lebens
für Maria Rehpöhler. Amen

K: Wir legen eine zweite Rose
zum Bild von Maria
und danken
für ihre Hoffnung.
(Eine zweite Rose wird zum Bild gelegt – in Stille.) danach

Diese Hoffnung hat sie
gebraucht in all den Herausforderungen ihres Lebens in bewegten Zeiten.
In all den mühsamen Stunden,
wo sie alle Kraft brauchte,
um weiter gehen zu können,
um genügend Mut zu haben für den nächsten Schritt.
Und die hat sie gehabt,
diese Hoffnung und Zuversicht, in den Zeiten der Not und
in den Zeiten der Krankheit.
Sie hat uns damit diese
Hoffnung weiter geschenkt,
als kostbares Geschenk
auf unserem Lebensweg.
Für diese Hoffnung
danken wir.
Um diese Hoffnung beten wir.

Es folgt ein Gesätz vom Rosenkranz

A: Gegrüßet seist du Maria, ………………… der für uns von den Toten erstanden ist (10x)
K: Die Hoffnung trägt uns weiter,
auch wenn der Abschied in diesen Tagen
schwer auf uns lastet.
So denken wir an Maria
und erhoffen für sie die
Vollendung ihres
Lebensweges
in Gottes guter Vaterhand:
Gott! In deinen Gedanken sind wir bewahrt,
und in deiner Güte begleitet
auf all unseren Wegen.
Vollende in deinem Segen das Lebenswerk
von Maria Rehpöhler. Amen

A:
Wir legen eine dritte Rose
zum Bild von Maria,
und danken für ihre Liebe.
(Eine dritte Rose wird zum Bild gelegt – in Stille.) danach
Ihrer Familie galt diese Liebe
in der Sorge und Mühe
besonders um Helmut
und ihre Kinder,
aber auch ihre Schwiegereltern
und so viele Mitglieder unserer Gemeinde.
Sie selbst ist ihnen ein Haus
der Geborgenheit geworden.
Ein offenes Ohr hat sie gehabt
für alle Anliegen und Nöte.
Und mit wachen Augen hat sie wahrgenommen,
was dort und da Sorge bereitete.
Ein offenes Herz haben
aber auch viele andere in ihr gefunden:
Verwandte, Freunde, Nachbarn.
Sie hat geholfen, wo sie konnte.
Für ihre Liebe danken wir.
Um diese Liebe beten wir.

Es folgt ein Gesätz vom Rosenkranz

K: Gegrüßet seist du Maria, ………… der uns einen Platz im Himmel bereitet hat (10x)

A:
Die Liebe verbindet,
was der Tod auseinander reißt.
Und die Liebe vollendet, was der Abschied offen lässt.
So beten wir für Maria:
Die Liebe Gottes
möge sie empfangen,
wo sie unsere Nähe
zurück lassen muss:
Gott! Dein Name ist über uns ausgerufen.
Aus deinem JA kommt unser Leben.
Vollende dieses dein JA
und führe Maria Rehpöhler herauf
ins neue Leben bei dir. Amen

(Abschluss (noch 7 Rosen) um das Bild legen: danach)

A: Einen Kranz von Rosen
haben wir um das Bild von Maria gelegt.
Einen Kranz von Rosen
haben wir um unsere
Verstorbene gebetet.
Ein schönes Bild
für das neue Leben,
das für Maria
durch Christus gerade jetzt an Ostern eröffnet ist:
hineingenommen
in die Blüten der Liebe Gottes;
umgeben von den Boten des Lebens;
umhüllt vom Segen des Dreifaltigen.
In diesem Segen
bleiben wir verbunden
mit unserer Maria Rehpöhhler.
In diesem Segen
mögen auch die Tage der Trauer
Hoffnung und Zuversicht atmen.

(A und K zusammen – Segen: )
So stellen wir uns am Ende unserer Gebete für Maria
unter diesen Segen, und rufen:
Mit seinem Licht erfülle Gott unsere Dunkelheit.
Mit seinem Wort erlöse er unsere Sprachlosigkeit.
Mit seiner Liebe befreie er unsere Ohnmacht:
So segne uns Gott
mit neuem Leben,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Segne du Maria

4. FASTENSONNTAG – 19. März 2023 – A  LAETARE

4. FASTENSONNTAG – 19. März 2023 – A  LAETARE

„Laetare“ – „Freue dich!“ so heißt schon seit dem 11. Jahrhundert der heutige 4. Fastensonntag.

Er hat seinen Namen vom Eröffnungsvers der Heiligen Messe:
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Der Ernst der Fastenzeit wird unterbrochen.
Da wird die Vorfreude auf Ostern, das höchste Fest der Christenheit, spürbar.

„Freut euch mit Jubel“ heißt es im Eingangsvers der heiligen Messe weiter.
Dieses Wortspiel erinnert an den Sonntag Gaudete, den dritten Advent, der – wie der heutige Sonntag – ein Sonntag der Vorfreude ist und damit ein Freudensonntag.

Ganz gleich wie man formuliert, wichtig ist die Botschaft.
Sie trifft uns mitten in der Fastenzeit, genau zwischen Aschermittwoch und Ostern.
Hören wir den Aufruf zur Freude!
Stimmen wir ein in die Freude, in den Gesang, in den Jubel in der Vorfreude auf das Osterfest!

Die Fastenzeit, heißt ja in der Liturgie der Kirche „österliche Bußzeit“.
Es geht Ostern entgegen, dem Fest der Auferstehung und des Lebens.
Und heute halten wir inne.
Stop! Wir schauen auf das Ziel dieses Weges.
Es rückt näher. Das Ziel ist Ostern. Und das ist Grund zur Freude.
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Und mit Jerusalem sind wir gemeint.

Schaut doch mal nach draußen! Freut sich nicht auch die Natur mit, in diesen Tagen?
Acker- und Gartenboden riechen nach Frühling.
Die Schneeglöckchen blühen, die Krokusse strecken ihre Blüten aus der Erde.
Die Forsythien fangen an zu leuchten. Die Osterglocken kommen heraus.
Bald stehen die Magnolienbäume in voller Pracht und Blüte.

„Laetare!“ – „Freue dich!“
Christus will, dass seine Freude in uns ist. Das Wort JESU ist nicht Drohbotschaft, sondern Frohbotschaft. Es will Licht und Freude bringen in unsere Welt. Sein Wort will unser Leben hell und reich und froh machen.

Sonntag Laetare – Sonntag der Freude!
Freuen dürfen wir uns, weil „Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn für uns dahingab.“
Und von ihm, dem Sohn heißt es: „Christus hat uns geliebt und sich für uns hingegeben.“
Er ist in die Welt gekommen, „nicht um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten“.

Gott ist kein Rächergott, sondern Rettergott.
Er will nicht Untergang und Verderben, sondern Heil und Leben.
Deshalb: „Laetare!“ – „Freue dich!

„Gaudete cum laetitia!“ – „Freut euch mit Jubel!“
Das Evangelium vom Sonntag „Laetare“, liebe Schwestern und Brüder, erzählt von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen.
Keiner ist aus dieser Liebe ausgeschlossen, auch wenn wir wissen, dass wir sie nicht verdienen, weil unser eigenes Leben und all unser Wollen und Vollbringen immer schwach und brüchig und fehlerhaft ist.
Doch Gottes Liebe ist größer als unsere Schwachheiten und all unser Versagen. Gottes Liebe ist größer als alle Schuld.
Jesu ausgespannte Arme am Kreuz sind Zeichen seiner Liebe.
Jesu durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner Liebe!
Auf einem Flurkreuz habe ich mal gelesen: „Das tat ich für dich! Was tust du für mich?“
Gottes Liebe ruft unsere Liebe. Jesu Herz ruft unser Herz!

Auf einem Abreißkalender fand ich die Worte:
„Die Alltagsform der Liebe ist die Geduld, – die Höchstform das Verzeihen.“

Vergessen wir nicht, dass es Liebe zu Gott ist, wenn wir die Schwester, den Bruder lieben.
Nicht richten, sondern retten, das gilt auch für uns.
Geduld haben, Liebe üben, bereit sein zu vergeben!

Oder wie der heilige Don Bosco gesagt hat:
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“

Amen

Predigt Karnevalssonntag 2023

Predigt Karnevalssonntag 2023

Hallo Ihr Lieben, Entschuldigung Helau, meine ich.

Nur, dass Sie es verstehen: Immer, wenn in dieser Predigt ein Witz kommt, setzte ich den Hut auf, damit sie auch wissen, wann sie lachen müssen. (Hut auf)
Ein armer, gläubiger Mann betet zu Gott: … „Lieber Gott, bitte lass mich im Lotto gewinnen.“
Am nächsten Tag betet er wieder: „Herr, bitte mach, dass ich im Lotto gewinne.“
So geht das Tag für Tag. Nach einem Jahr betet der Mann immer noch: „Lieber Gott, bitte lass mich auch mal im Lotto gewinnen.“ Nichts passiert.
Der Mann betet tapfer weiter, dann erhellt sich plötzlich der Raum und eine tiefe, laute Stimme spricht zu ihm: „Lieber Mann, gib mir doch eine Chance, kauf dir endlich einen Lottoschein!“
Schön Sie lachen zu hören, Humor ist doch etwas grundlegend Wichtiges für die Gesundheit.
Einer noch:
Ein Ballonfahrer hat sich verflogen und weiß nicht mehr, wo er ist. Da sieht er unten in der Landschaft einen Mann laufen und ruft hinunter: „Können Sie mir sagen wo ich jetzt bin?“
Da ruft der Mann nach oben: „Ja, in einem Heißluftballon“. Da ruft der Ballonfahrer runter: „Kann das sein, dass Sie ein Pfarrer sind?“ Da sagt der Mann: „Ja, woher wissen sie das?“ „Weil sie eine sehr laute Stimme haben, weil sie mir Dinge sagen, die ich selber weiß und drittens mit denen ich nichts anfangen kann“.

So (Hut ab), Können sie nicht lauter lachen? Heute ist doch Karneval und nicht nur an Karneval, darf man auch in der Kirche lachen.
Heute werden Witze erzählt, da darf man sogar klatschen und fröhlich sein – aber, warum eigentlich nur an Karneval?

Haben sie Ostern nicht gelacht?
Hat ihnen unser Pastor oder der Oberrabbiner aus Verl da keine netten Witze erzählt, um ihnen sozusagen ein Lachen aus den Rippen zu schneiden, damit wir die Osterfreude auch körperlich spüren?
Haben sie eigentlich gewusst, dass sie, wenn sie Lachen, mehr Muskeln bewegen, als wenn sie ins Fitnessstudio gehen – aber bitte nicht weitersagen, sonst machen die Läden alle Pleite und bitte, ja nicht zu viel lachen – ihre Muskeln müssen sich erst langsam dran gewöhnen.

Warum muss es in der Kirche eigentlich immer so bieder, so ernst, so streng, ja fast traurig zugehen?
Warum verlassen wir am Ende der Messe nicht lachend, strahlend und voller Freude unsere Kirchen?

Diese Fragen stellen sich viele Menschen, und oft wird dann zur Begründung gegeben: „Ja weil nix darüber in der Bibel drinsteht“.
Die Bibel ist aber kein Handbuch, wo man alles rauslesen könnte, wie es unbedingt laufen muss und ja nicht anders sein darf: Weil Jesus dort auch nicht gelacht hat!?
Nicht, dass Jesus nicht gelacht hat, es steht nur nicht direkt drin in der Bibel.
Es steht aber auch nicht in der Bibel, dass er sich täglich die Zähne geputzt hat oder gekämmt und ab und zu im Jordan gewaschen hat.

Die Evangelien sind keine Regiebücher, die wir einfach so nachleben müssten, sondern wir müssen auch zwischen den Zeilen lesen.

Der Evangelist Johannes beginnt sein Evangelium mit der Hochzeit zu Kanaan. Und wenn Jesus immer wieder dieses Hochzeits- dieses Festmahlbild bringt, warum tut er dann das?

Wir wissen doch selbst alle, wie es bei solchen Feiern zugeht. Wir waren doch selbst schon auf vielen Hochzeiten.

Und Jesus wird mit Sicherheit mit den Menschen dort lange zusammengesessen haben und auch er wird lustige Geschichten beigetragen und tüchtig gelacht haben.

Auch Jesus hat gelacht, wenn ich das jetzt unbedingt als Begründung für meine Predigt brauche. Darum macht mir bitte aus unserm Jesus keinen griesgrämigen Miesepeter!

Wenn wir heute an Karneval hier in der Kirche lachen, dann nicht, weil wir den Glauben nicht ernst nehmen, sondern gerade, weil wir ihn ernst nehmen.
Wir dürfen frei sein, wir dürfen uns freuen über dieses Leben und wir dürfen in dieser Freude DANKE sagen und alles annehmen, was noch auf uns zukommt..
Sagen sie mir sonst einen Grund, warum unsere Kinder in die Kirche kommen sollen, wenn nur alte Leute da sind und sie nur zutiefst traurige Gesichter und geneigte Köpfe zu sehen bekommen und sie die Texte, meistens aus dem letzten Jahrhundert, ohnehin nicht verstehen.

Eins meiner Enkelkinder, Lektorin hat nach der Messe nach ihrem Einsatz plötzlich ganz tüchtig geweint. Ich sagte zu Ihr: „Was ist denn, Du hast doch alles toll gemacht?“ Da sagt sie: „Opa, ich habe die Leute immer freundlich angeschaut und keiner hat gelächelt!“

Kennen sie den: (Hut auf) Mitten in einer Messe kommt der Teufel in die Kirche.
Alle Leute laufen sofort hinaus, und selbst der Pfarrer vorneweg, vor lauter Angst.
Nur ein Mann bleibt sitzen, so Mitte 70 wie ich.
Da geht der Teufel zu ihm hin und sagt: „Warum läufst denn Du nicht weg?“
Sagt der Mann: „Warum?“  „Ja, ich bin doch der Teufel“.
„Egal, sagt der Mann, das macht mir nix, ich bin seit über 50 Jahren mit Deiner Schwester verheiratet“. (Hut ab)

Würden sie jetzt bitte tüchtig lachen und sich ihres Lebens freun.  Helau und Amen

(Hut auf) Einer noch: Ein guter Diakon (nicht aus Verl – der lebt noch) kommt in den Himmel. Jeden Tag gibt es drei Mal zu essen.
Nach einem Monat sagt er zu Petrus: „Ich kann von hier gut in die Hölle schauen. Dort gibt es Mittags so oft Gänsebraten, Schweinekotelett und Rindersteak – ich bekomme hier immer nur Graubrot, Morgens, Mittags und Abends“.
Das sagt Petrus, „Das muss du doch verstehen, für einen allein lohnt es sich hier oben nicht zu kochen!“. (Hut ab)



Nach dem Segen: (Hut auf)
Die Stasi verhört einen treuen Kirchgänger: „Gibst du zu, dass du gerade in der Kirche warst?“
„Ja.“
„Gibst du auch zu, dass du die Füße von Jesus Christus am Kreuz geküsst hast?“
„Ja.“
„Würdest du auch die Füße unseres Genossen Honecker küssen?“
„Sicher, wenn er dort hängen würde!“

Ein Rabbi betet zu Gott: „Lieber Gott, mein Sohn ist Christ geworden!“
Gott: „Ja und, meiner auch!“
Rabbi: „Und was hast du gemacht?“
Gott: „Ein Neues Testament geschrieben!“

Fragt der Lehrer: „Kann mir einer sagen, warum Blähungen so stinken?“ Ein Schüler aus der letzten Reihe antwortet: „Damit Schwerhörige auch etwas davon haben!“

Fragt der Lehrer: „Wenn ich mich auf den Kopf stelle, läuft mir das Blut in den Kopf. Wenn ich aber auf den Füßen stehe, warum läuft mir das Blut nicht in die Füße?“ Meldet sich Hans: „Weil die Füße nicht hohl sind!“
Sagt die eine Unterhose zur anderen: Sag mal, warst du im Urlaub? Du bist so braun?!

Was hat ein Vogel, der auf einen Misthaufen fällt? Kotflügel.

Vorwort Pfarrbrief – FASTENZEIT 2023

Vorwort Pfarrbrief zum 26. Februar 2023

Mit dem Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen.
Fasten, Gebet, Almosen – darin sollen wir uns üben. Buße tun, sollen wir für unsere Sünden. Das klingt nicht modern. Es klingt für manche streng und düster und bedrückend.
Aber das ist es nicht.  Die Fastenzeit ist eine Zeit der Heilung. Und der Liebe.
Das Wort Buße kommt von Besserung, und die Welt braucht Besserung, braucht Heilung. Denn schauen wir uns nur um: Draußen überall Krieg, Verbrechen und Korruption, und auch in uns, soviel Neid und Furcht und Hass.
Etwas läuft nicht gut in dieser Welt, etwas lief schief.
Und was schief ging und geht, ist unsere Auflehnung gegen das Gute, Schöne und Wahre: gegen Gott. Wir wurden geschaffen für die Freundschaft mit Gott. Unser Heil besteht in guter Beziehung mit dem Unendlichen, die wir so oft vernachlässigen, vergessen, verneinen.
Um uns und die Welt zu heilen, müssen wir also umkehren zu Gott.
Das, was uns von ihm trennt (Kirche nennt das Sünde), muss weg.
Diese Umkehr erfordert Selbsterkenntnis und Selbstüberwindung.
Buße meint das Bekämpfen all der stolzen und kleinlichen und selbstgerechten Instinkte, die in uns rumoren, all die selbstbezogene Überheblichkeit, die uns vergiftet.
Der Krebs des Bösen in uns muss abgetötet werden.
Wenn wir uns fragen, warum uns Gott das Heil nicht ohne Umkehr, ohne Buße schenkt, dann fragen wir letztlich, warum er uns nicht zu sich zurückkehren lässt, ohne dass wir zu ihm zurückkehren.
Dass Buße notwendig ist, ist nicht die Folge der Strenge Gottes, der knauserig mit seiner Gnade wäre, sondern kommt aus der Natur der Liebe selbst, die nur frei empfangen und geschenkt werden kann.
Unser Heil besteht in der Freundschaft mit Gott, und diese Freundschaft kann nicht einfach übergestülpt werden. Selbst der Allmächtige kann uns nicht zur Liebe zwingen.
Wahre Umkehr erfordert also ein radikales, freies und treues JA zu Gott.
Und hier erklingt die Frohe Botschaft: Wir sind nicht auf uns allein gestellt – Gott kam uns zur Hilfe. Er war sich nicht zu gut dafür, uns nachzulaufen in die selbst gewählte Verbannung aus dem Paradies. Er trug unsere Last mit uns, ging uns voran in Demut und Gehorsam, er schulterte auch unser Kreuz.
Wenn wir seine helfende Hand annehmen, ihm nachfolgen, uns von ihm belehren, stützen und nähren lassen, dann können auch wir die Umkehr schaffen: durch das Kreuz hindurch zum ewigen Leben.
Kehren wir also um. Und das auf den Spuren des Sohnes, zurück zum Vater. Heim ins Paradies.
Ihr Arthur Springfeld, Diakon

22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt

22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt – nicht gehalten

Kehrt um, dann wird alles gut! Das wäre doch jetzt eine Revolution in der Medizin:
Man schlägt über die Stränge, man hat am anderen Morgen einen ausgewachsenen Kater, und dann wirft man eine kleine Tablette ein und alles ist, als wäre es nie geschehen.

Liebe Schwestern und Brüder,             

so etwas könnte man doch wirklich gebrauchen, das wünscht sich bestimmt sich so mancher: Wie so einen Knopf, auf den man einfach nur drücken muss, und dann ist alles wieder in Ordnung. Kehrt um und alles ist gut!. Das wäre doch toll. Dafür gäbe es bestimmt den Nobelpreis. Das wäre ein Wunder, wie es sich viele wünschen und wie es sich manche auch bestimmt vorstellen.

Ein bisschen werden Wunder in den Texten der Bibel ja auch oft so geschildert.
Da schnippt jemand mit den Fingern und alles ist wieder gut.
Lahme stehen auf, Blinde sehen wieder, Kreuzschmerzen sind wie weggeblasen und die Leber ist wieder völlig in Ordnung.

Nicht umsonst war die Verkündigung vom Wunderrabbi Jesus von Nazareth so schnell in aller Munde. Nicht umsonst wollte schon König Herodes ihn unbedingt kennenlernen, wohl damit er ihm auch eines seiner Wunderkunststücke vorführe.
Und nicht umsonst erfreut sich genau dieses Bild eines Messias, der als großer Wunderwirker durch das Land zog, bis heute solch großer Beliebtheit.

Sicher, Jesus wird Wunder gewirkt haben, er wird Menschen geheilt haben.
Wichtig aber war etwas ganz anderes.

Wichtig war nicht, dass er heilte, wichtig war, dass er uns gezeigt hat, wie wir heil werden und heil bleiben können.
Er zeigt uns nicht den Knopf, mit dem wir alles ungeschehen machen können.
Er zeigt uns den Weg, wie wir aus den Löchern, in die wir hineingefallen sind, wieder herausfinden und den Weg, wie wir erst gar nicht in diese Löcher hineinfallen. Kehrt um ruft Jesus auch jedem von uns zu.

Und um bei dem ersten Bild zu bleiben: Er nimmt uns dann bestimmt nicht einfach den Kater oder das schlechte Gewissen am anderen Morgen.
Er macht uns vielmehr durch seine Worte und Taten deutlich – und das ist viel wichtiger -, dass uns dieser oder jener Kater droht, wenn wir diesen oder jenen Weg, den wir eingeschlagen haben mit aller Kraft weitergehen wollen. „Kehrt um!“ ruft er.

Jesus ist nicht die Tablette, die man einfach nimmt, wenn dann wieder einmal etwas schief gegangen ist.
Er ist nicht der Joker oder der Lottogewinn im Spiel unseres Lebens, den wir immer wieder einsetzen können, wenn wir etwas verbockt haben oder wenn uns der richtige Weg einfach zu kompliziert gewesen ist.

Jesus biegt die Dinge nicht einfach wieder hin, er lebt nicht unser Leben.
Er ist viel eher so etwas wie die Anleitung dafür. Jesus zeigt uns, wie wir selbst es leben können und sollen.

Kehrt um, und dazu erhalten wir von Jesus die Gebrauchsanweisung.
Er gibt uns seine Wegweisung und nennt sie Gottes Torah.
Aber gehen müssen wir den neuen Weg dann schon selbst.
Das bleibt uns nicht erspart.
Aber Jesu geht diesen Weg mit, er ist und bleibt an unserer Seite.
Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen gegen allen Trend der heutigen Zeit.
Das macht uns als Gemeinschaft stark, wenn wir uns auch gegenseitig an die Hand nehmen.

Amen.

Gottesdienst mit Krippenspiel 24.12.2022 16.00 Uhr

Gottesdienst mit Krippenspiel 24.12.2022 16.00 Uhr

LIED: Engel auf den Feldern singen

Egrüßung:
Herzlich Willkommen heute am späten Nachmittag hier in der St. Judas Thaddäuskirche. So wie der heilige Thaddäus Jesus gefolgt ist und Jesu Botschaft gelebt hat, seid ihr hier heute in Gottes Kirche gekommen, um das Fest seiner Geburt zu feiern.
Herzlich willkommen, ganz besonders den vielen Kinder hier. Schön, dass ihr mit Euren Eltern gekommen seid. Sie haben schon bei der Taufe unserm Gott versprochen, dass sie Euch zu ihm führen wollen und das ist gut so.
Lange haben wir alle auf diesen Tag heute gewartet. Jesus Christus, Gottes Sohn ist geboren.
Er hat Gottes Frohe Botschaft zu uns Menschen gebracht. Und diese Botschaft heißt:
– Liebt Euch alle untereinander
– Helft Euch gegenseitig
– Vertragt Euch immer wieder
– Sprecht mit Gott und er wird Euch helfen.

Ich bin so froh uns dankbar, dass es diesen Gott gibt. Er gibt mir jeden Tag neue Kraft, seine Liebe weiter zu erzählen. Ich spreche immer mit ihm und er spricht mit mir.
Wir Kinder zeigen jetzt mal den Eltern und Großeltern, wie wir mit dem Kreuzzeichen unsere Gottesdienste beginnen:  GOTT HAT MICH LIEB!

LIED: Kling Glöckchen, klingelingeling, …..

Gebet:
Lieber Gott, Du siehst, wie viele Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern heute hier zusammengekommen sind. Wir wollen Dir zeigen, dass wir uns freuen, dass Du zu uns Menschen auf diese Erde gekommen bist. Du hast uns gezeigt, wie Liebe und Versöhnung geht. Du hast uns so viel über Gottes Hilfe für uns erzählt. Und Du wirst uns irgendwann alle zu Dir in den Himmel holen. Danke lieber Gott, Gut, dass es Dich gibt. Amen

Das Weihnachtsevangelium werden uns die Kinder gleich vorspielen. Für die Erwachsenen habe ich eine zusätzliche Geschichte:

Mit dem Herzen sehen

Unter tausend Kleiderschichten begraben, saß er vor dem Kaufhaus. Seine schmutzige Hand umklammerte einen Pappbecher und hin und wieder klapperte eine Münze hinein, die ihm ein eiliger Passant im Vorbeihasten hinwarf.

Sein Gesicht war von Furchen durchzogen, Spuren eines Lebens in dem es tiefe Täler gegeben hatte. Dreckig waren Kleider, Haare und Haut und wer ihm zu nahe kam, wurde von seinem Geruch schnell wieder auf Abstand gehalten. Doch allzu viele waren es nicht, die nahe genug an ihn heran traten um den Gestank wahrzunehmen.

Es war ein kalter Dezemberabend und die Menschen hasteten auf der Suche nach Konsum und Geschenken – was im Grunde auch das Gleiche war – durch die Geschäfte der Einkaufspassage vor der er kauerte.

Ihm war kalt und auch seine Kleiderschichten konnte die klirrende Dezemberkälte nicht davon abhalten ihm tief in die Knochen zu dringen.

Wenn die Menschen ihn wahrnahmen sahen sie einen Bettler, einen Penner, Obdachlosen oder Verwahrlosten auf dem Boden kauern. Einen Schnorrer oder Schmarotzer wurde er gelegentlich auch genannt. Und er selbst hatte keinen besseren Namen für sich. Was er einmal gewesen war, wer er einmal gewesen war, schien unwichtig geworden zu sein.

Wann ihn zum letzten Mal jemand mit seinem Namen angesprochen hatte, konnte er nicht mehr sagen. Was waren schon Namen, dachte er, in einem Moment der Trübsal.

Das Leben hatte ihm übel mitgespielt und irgendwann hatte er die Kraft für die großen und kleinen Spielchen verloren und hatte aufgegeben. Langsam, Stück für Stück, war das Leben, das er einst besessen hatte weggebrochen und mit seiner Wohnung, seinen Freunden und seiner Familie war irgendwann auch sein Name und seine Würde verschwunden.

Nun war er der Penner, der Alte, der Zottelbart der immer an dieser Stelle saß und bettelte. Vorsichtig pustete er in seine Hände um sie ein wenig aufzuwärmen. Da bemerkte er ein kleines Kind das einige Meter von ihm entfernt stand und ihn anstarrte.

So bewusst hatte ihn schon lange niemand mehr betrachtet und plötzlich schämte er sich für den Anblick den er bieten musste.  Nachdenklich legte das Kind den Kopf schief und schien intensiv nachzudenken. Dann zupfte es seine Mutter an der Hand und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Nun starrte auch sie ihn an. Ihr Blick musterte ihn abwertend. Dann ging die geflüsterte Unterhaltung unterbrochen von gelegentlichen Seitenblicken auf ihn weiter. Die Mimik der Frau veränderte sich während des Gespräches und wurde weicher.

Schließlich kamen die Beiden Hand in Hand zu ihm. „Weißt du,“ sprach das Kind ihn an. „Ich darf mir heute etwas aussuchen.“ Der Alte nickte und murmelte: „Lass mich raten: du hast bestimmt ganz viele Wünsche.“ Das Kind nickte. „Du auch?“ Nachdenklich sah der Alte das Kind an.

Ob er Wünsche hatte?

Abends eine Schlafmöglichkeit die halbwegs warm war, genug Geld um nicht zu hungern. An größere Dinge wagte er nicht zu denken. Abwartend sah das Kind ihn an. Um es nicht hinzuhalten, murmelte er: „Ein heißer Kaffee und ein warmer Ort zum Schlafen. Mehr brauche ich nicht.“

Das Kind lächelte ihn an und warf ihm eine Münze in den Becher. Dann folgte es seiner Mutter ins Kaufhaus.

Lange blickte der Alte dem Kind nach. Ohne es zu wissen, hatte es ihm ein Geschenk gemacht. Es hatte ihn wahrgenommen. Unter all dem Dreck hatte es einen Menschen erkannt.

Eine Stunde mochte vergangen sein und noch immer dachte der Alte an das Kind. Da tippte ihm plötzlich jemand auf die Schulter. Da stand es wieder, voll beladen mit Einkaufstüten. „Ich habe mir was aussuchen dürfen.“ wiederholte es glücklich lächelnd. „Dann wünsche ich dir viel Spaß mit deinen Sachen,“ erwiderte der Alte und lächelte dem Kind zu. „Nein, ich wünsche dir viel Spaß mit deinen Sachen.“ Antwortete dieses und legte einen warmen Schlafsack und eine dicke Jacke vor dem Alten ab.

„Weißt du, was meine Mama mir immer sagt bevor ich abends schlafen gehe?“ fragte das Kind den staunenden Alten. „Gute Nacht?“ vermutete dieser. „Das auch. Aber sie sagt noch etwas: Versuche jeden Tag die Welt ein Stückchen besser zu machen. Ein Stückchen nur für irgendjemand. Dann ist schon viel getan.“
Verlegen schaute der Alte die Mutter an. Doch diese nickte. „Ihnen heute ein wenig Wärme zu schenken, war alles, was sich mein Kind heute ausgesucht hat.“ Gerührt schaute der Alte zwischen den Beiden hin und her. Die Mutter beugte sich zu ihm herab und drückte ihm einen Schein in die Hand. „Machen Sie es gut. Und frohe Weihnachten.“ Dann verschwanden die beiden in der Menschenmenge.

Als der Alte abends in seinem neuen Schlafsack lag, legte sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Anton,“ dachte er. „Ich heiße Anton und ich bin ein Mensch.“ Eine kleine Träne rann seine Wange hinab.

Jetzt habt Ihr schon ganz schön lange gewartet – aber jetzt geht’s los!
Teresa Folkers hat mit einigen Helfern das Krippenspiel heute organisiert und mit viel Einsatz vorbereitet. Viele Kinder haben sich bereit erklärt eine Rolle zu übernehmen und haben tüchtig ihren Text gelernt. Jetzt müssen wir alle mal ganz still werden und gut zuhören:

KRIPPENSPIEL (auf dem Weg zur Krippe): Stern über Bethlehem

LIED: Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind

VATER UNSER

Gebet + Segen:
Unser Gott, der das Leben verspricht
und der zum Leben befreit, segne uns.

Er sei mit uns auf dem Weg.

Er begleite uns und notfalls trage er uns,
wenn unsere Schritte schwerer werden.

Er lasse sein Angesicht über uns leuchten.

Er schenke uns seinen Frieden.

Er schenke uns Talente und Begabungen
er schenke uns eine Sehnsucht, unser Leben schöner zu machen
Er begeistere uns immer wieder neu für seine Botschaft,
wenn wir nur an uns selber denken und unseren Nächsten vergessen.

Er schenke den Kindern in der ganzen Welt, einen Lichtstrahl des Friedens,
vor allem den Kindern in der Ukraine, die diese furchtbaren, dunklen Tage des
Krieges erleben müssen.

Dies schenke uns unser Gott,
der Herr und Meister des Lebens,
den wir gerade heute, so gütig und menschenfreundlich erfahren,
als Vater, Sohn und Heiligen Geist.
Amen.

Lied:
Ihr Kinderlein kommet, …….

Und jetzt dürfen alle Kinder, auch mit ihren Eltern, nach vorne kommen und unser Jesuskind betrachten – und danach geht hin und feiert ein frohes und friedvolles Fest.

Ganz großen Dank an alle, die diesen Gottesdienst so schön mitgestaltet haben, die Kinder mit ihrem Krippenspiel, die Musik und vor allem Danke an sie alle, die sie heute hier ein Beispiel ihres Glaubens gegeben haben.
Bei uns hier ist jeden zweiten Sonntag im Monat ein schön gestalteter Familiengottesdienst und an jedem vierten Sonntag ein Gottesdienst für die ganz kleinen im Pfarrheim .- immer jeweils um 9.30 Uhr. Wäre schön, wenn wir uns dort wieder sehen!

Und nun auf nach Hause – die Bescherung wartet!

20. November 2016 – Christkönigssonntag – C

20. November 2016 – Christkönigssonntag – CPredigt

Sie kenne alle dir drei großen monotheistischen Religionen, die, die alle an den einen Gott glauben?! Die Juden, die Muslime und die Christen

Vor einiger Zeit habe ich über die folgendes gelesen:
„Der Jude geht mit Gott, der Muslim fällt nieder vor Gott und der Christ …?“

Liebe Schwestern und Brüder,
ich könnte Sie jetzt ja mal raten lassen, wie es wohl weiter geht.
Was ist charakteristisch für das Verhältnis von uns Christen zu Gott?

Ich will sie ja nicht unnötig auf die Folter spannen – der Satz geht weiter mit:
„Der Christ steht vor Gott!“

Das ist eine wunderbare toll Aussage. Damit wird auf den Punkt gebracht, was wir im zweiten Hochgebet der Messe immer wieder beten: „Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen.“

Damit ist die ungeheure Würde zum Ausdruck gebracht, die Gott uns Menschen verleiht.
Gerade heute, am Christkönigstag, macht dieser Gott uns deutlich, dass er, der König der Welt, sich in Christus zu uns herabgelassen hat – und uns dadurch gleichsam emporgehoben hat, auf Augenhöhe.

„Steht auf!“ sagt er zu uns. „Macht euch nicht klein!“

Das bedeutet: Wir Menschen brauchen vor dem Herrn der Welt nicht im Staub zu liegen, denn Gott hat uns gezeigt, dass er unser Bruder sein will, dass er den Menschen als bundgerechten Partner möchte.

Ein Christ ist einer, der weiß, dass er vor Gott stehen darf.

Natürlich trifft auch das, was über die anderen Religionen gesagt wird, auf uns Christen zu. Und natürlich können wir von den Grundhaltungen anderen Religionen lernen.

Von den Juden beispielsweise können wir wiederentdecken, dass glauben, einen Weg gehen bedeutet, einen Weg, auf dem man von Gott begleitet wird, wie Israel damals aus Ägypten hinein in das gelobte Land. Wege, die nicht immer einfach sind, aber durch Gottes Begleitung gangbar werden, egal durch welche Wüste sie auch führen.

Und von den Muslimen müssen wir uns manchmal wieder neu sagen lassen, dass wir unserm Gott die nötige Ehre erweisen sollten, dass er so hoch erhaben ist, dass wir daneben verschwindend klein erscheinen, und dass wir dieses Verhältnis nie aus dem Blick verlieren dürfen, um nicht überheblich und auch gottververgessen zu werden. Denn Gott ist der Schöpfer aller Dinge, er ist der Herr der Welt, der König aller Menschen.

Aber das macht ja nur umso großartiger, was dieser König aller Könige uns Menschen in und durch Christus vermittelt:
Der Herr der Welt kommt zu uns hernieder und sagt zu jedem von uns, zu jeder und jedem Einzelnen:
Steh auf! Bleib nicht im Staube liegen. Erhebe dich, mein Kind!

Gerade im Vergleich mit anderen Religionen ist mir wieder ganz neu bewusst geworden, was für eine ungeheure Botschaft, welch große Liebe, in diesen Worten steckt.

So sprechen nur wir Christen und diese Botschaft ist so prägend für unseren Glauben geworden, dass sie ihn in vielen Beispielen durchdringt. Bis hinein in die Liturgie, unsere Feier der Gottesdienste.

Denn auch dort ist die Grundhaltung des Christen nicht etwa das Knien – wie manche immer noch meinen – und auch nicht das Sitzen. Die Grundhaltung des Christen im Gottesdienst ist das Stehen.
Wir sind dazu berufen, vor Gott zu stehen und ihm zu dienen.

Man sitzt selbstverständlich bei den Teilen der Messe, in denen es überwiegend um das Hören geht – das ist keine Frage.
Und Knien sieht das Messbuch seit über vierzig Jahren eigentlich nur noch zu den Wandlungsworten vor.
Ansonsten nämlich stehen wir vor Gott, wie die Engel an seinem Altar, von ihm dazu berufen, als seine Kinder, die er unendlich liebt.

Das ist wahrhaft frohe, einzigartige und überwältigende Botschaft. Aus dieser Botschaft heraus kann man leben, denn sie gibt Kraft zum Leben.

Amen.