3. Advent 2013 Gaudete

Predigt: 3. Advent 2013 Gaudete

„Froh zu sein bedarf es wenig und wer froh ist, ist ein König!“ (Versuch zu singen!)

„Nun freu Dich doch mal!“ sagt die Mutter zur Tochter, als sie beim Geschenk des Opas nicht gleich in Jubel ausbricht, weil es nun doch keine X-Box war. „Freu Dich doch mal, sonst ist Opa beleidigt. Er hat sich doch soviel Mühe gegeben. Da musst Du Dich doch wenigstens freuen!“

Leute – das geht gar nicht. Wie bei dem Lied eben! Freude lässt sich nicht befehlen. Freude ist was ganz spontanes. Freude ist tiefer Ausdruck von erlebtem Gefühl. Freude lässt sich nicht vortäuschen – vielleicht deswegen auch die eerdigungsgesichter bei den Meisten bei „Großer Gott wir loben Dich“ oder „O Du fröhliche!“

Unsere Kinder sind uns dabei ein echtes Vorbild. Sie wissen was Freude ist und freuen sich ansteckend ehrlich. Aber nicht auf Kommando, sondern nur dann, wenn sie einen Grund haben.

Haben wir vielleicht den Grund unserer Freude nicht begriffen?

„Freut Euch“ sagt Paulus. „Freut Euch allezeit! Der Herr ist nahe!“

Wenn wir das heute hören, so kurz vor Weihnachten, dann können auch diese Worte uns nichts befehlen, was wir nicht empfinden. Auch die Vorfreude im Advent lässt sich nicht herbeizwingen.

Aber diese klare Aufforderung von Paulus kann ich trotzdem gut hören so kurz vor Weihnachten. Denn wie leicht artet mein Warten auf Weihnachten aus in Hektik, Stress – noch eben die Reste im Garten machen, noch schnell die Fenster putzen.

Wenigstens dieses Jahr will ich alle noch vorher anrufen.

 

Am Ende ist man kaputt und die ganze Vorfreude ist verloren.

 

Und es gibt so einen tiefen Grund für die Vorfreude auf Weihnachten.

Paulus meint: „Sorgt Euch um nichts! Vertraut alles Gott an! Er ist schon auf dem Weg! Er kommt zu uns!“ Und genau das ist jetzt dran! Alles andere kann und muss warten!

„Freut Euch allezeit!“ als Paulus das schreibt, liegt er nicht in der Sonne sondern er sitzt im Gefängnis – und da denkt er sicher nicht an Weihnachten.

Er erlebt dunkle und trostlose Tage. Er ist eingesperrt, weil er Jesus Christus gepredigt hat. Er weiß nicht, wie es weitergeht. Und doch schreibt er an die Gemeinde in Phillipi diesen ermutigenden liebevollen Brief: „Freut Euch und lasst Eure Freude leuchten. Lasst alle Menschen Eure Güte spüren! Sorgt Euch nicht. Bringt alles was Euch bedrückt vor Gott. Bittet ihn! Lobt ihn! Dankt ihm! In seinem Frieden, der größer ist als wir denken können, seid ihr alle geborgen!“

Solche Freude hat mit Zuversicht, mit Vertrauen mit Hoffnung zu tun, die alles von Gott erwartet.

Solche Freude kann uns durch alles tragen, denn sie sorgt dafür, dass wir uns selbst und unsere Sorgen nicht so wichtig nehmen.

Niemand kann die Freude herbeipredigen – selbst ich nicht! Aber wir können soviel beiseite schaffen, was sie hindert zu uns zu kommen – all das Jammern, Stöhnen und Klagen, alle Selbstüberschätzung und Rechthaberei, aller Unfriede und Neid.

Freude spiegelt sich im ganzen Menschen. Richtige Freude sehen wir einem Menschen von weitem an. Da lacht nämlich mehr als der Mund. Da lacht der ganze Mensch und strahlt, innen und außen.

Ein Mensch der sich richtig freut, wirklich echt, der kann das auch nicht verbergen und will das auch gar nicht. Alle dürfen das sehen und spüren. Alle dürfen sich von solcher Freude anstecken lassen.

Wann haben sie sich das letzte Mal so gefreut?

Wann haben sie zum letzten Mal einen Menschen getroffen, der so vor Freude leuchtete? Haben sie gefragt, warum er sich so freut?

Wir Christen haben doch soviel Grund zur Freude. Jetzt so kurz vor Weihnachten, voller Hoffnung, dass Gott kommt um Not zu wenden, um Frieden zu bringen – Frieden zwischen ihm und allen Menschen. Er will aller Welt HEILand sein.

Ich habe so was wie einen „Psalm“ gefundene von Hans Dieter Hüsch, eigentlich Kabarettist oder sowas wie ein „philosophischer Clown“. Er beschreibt supertoll wie diese ansteckende unwiderstehliche Freude aussieht, mit der wir auf Weihnachten zugehen dürfen:

Mit fester Freude

Lauf ich durch die Gegend

Mal durch die Stadt

Mal meinen Fluss entlang

Jesus kommt

Der Freund der Kinder und der Tiere

Ich gehe völlig anders

Ich grüße freundlich

Möchte alle Welt berühren

Mach Dich fein

Jesus kommt

Schmück Dein Gesicht

Schmücke Dein Haus und Deinen Garten

Mein Herz schlägt ungemein

Macht Sprünge

Mein Auge lacht und färbt sich voll

Mit Glück

Jesus kommt

Alles wird gut.

 

 

 

 

Amen.

 

 

 

 

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