1.Frühschicht Advent 2010

1.Frühschicht Advent 2010

Begrüßung

Lied:
„Du bist das Licht der Welt!“. GL 968

„Du bist das Licht der Welt, bist wie der Stern in unserer Nacht“. Was bedeutet für uns der Vergleich mit dem ´Stern, dem Licht in der Nacht´? Ist es nicht so, dass es uns Sicherheit und Orientierung schenkt? Licht ist für uns schon fast etwas Selbstverständliches geworden.

Wenn es dunkel wird, drücken wir auf den Schalter und es wird hell. Aber wie ist das eigentlich mit der Adventszeit? Ist diese Zeit nicht eine besondere Zeit der Stille und vor allem des Lichts? Oftmals hören oder singen wir davon, wie z.B. in folgendem Lied:

„Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen fürchtet Euch nicht!“.

Eigentlich ist dies doch eine sehr schöne Vorstellung oder? Licht weiterzugeben mit der tröstenden Botschaft: „Fürchtet Euch nicht!“.

Licht bringt gleichzeitig auch eine Atmosphäre der Sicherheit, Gemütlichkeit und Geborgenheit. Uns begegnen in der vorweihnachtlichen Zeit vor allem Kerzen. Diese unterstützen natürlich neben den soeben gehörten Eigenschaften auch das Gefühl nach Wärme. Licht und Wärme, zwei ganz wichtige und elementare

Dinge, die unentbehrlich zur Weihnachtszeit dazugehören. Jeder hat zu hause die Kerzen am Adventskranz, im Adventsgesteck oder vielleicht ein anderes Weihnachtslicht? In diesen Tagen kommt das Friedenslicht aus Bethlehem auch in unsere Gemeinde. Auch am Weihnachtsbaum brennen die Kerzen. Vielfach sind diese Kerzen sicherlich auch dekorativ. Aber ist dies der eigentliche Sinn? Der Zauber des Lichtes soll uns heute einmal zum Nachdenken bewegen.

 

Kurze Stille mit Musikuntermalung

 

Geschichte: Das Weihnachtslicht

Als die Engel den Hirten verkündet hatten, dass im Stall von Bethlehem der König der Welt geboren war, da suchte jeder nach einem passendem Geschenk, das er dem Kind in der Krippe mitbringen wollte. „Ich bringe ein Schäfchen mit“, meinte der eine. „Ich eine Kanne voll frischer Milch!“ sagte ein anderer. „Und ich eine warme Decke, damit das Kind nicht friert!“ rief ein Dritter. Unter den Hirten war auch ein Hirtenknabe. Er war bettelarm und hatte nichts, was er dem Kind schenken konnte. Traurig lief er zum Schafstall und suchte in dem winzigen Eckchen, das ihm gehörte, nach etwas, was er vielleicht doch mitbringen könnte. Aber da war nichts, was auch nur den Anschein eines Geschenkes hatte. In seiner Not zündete der Hirtenjunge eine Kerze an und suchte in jeder Ritze und in jeder Ecke. Doch alles Suchen war umsonst.

Da setzte er sich endlich mitten auf den Fußboden und war so traurig, dass ihm die

Tränen an den Backen herunterliefen. So bemerkte er auch nicht, dass ein anderer

Hirte in den Stall gekommen war und vor ihm stehen blieb. Er erschrak richtig, als ihn der Hirte ansprach: „Da bringen wir dem König der Welt alle möglichen Geschenke.

Ich glaube aber, dass du das allerschönste Geschenk hast.“ Erstaunt blickte ihn der

Hirtenjunge mit verweinten Augen an. „Ich habe doch gar nichts!“ sagte er leise. Da lachte der Hirte und meinte: „Schaut euch diesen Knirps an. Da hält er in seiner Hand eine leuchtende Kerze und meint, er habe gar nichts!“ „Soll ich dem Kind vielleicht eine kleine Kerze schenken?“ fragte der Hirtenjunge aufgeregt. „Es gibt nichts Schöneres“, antwortete der Hirte leise. Da stand der Hirtenknabe auf und legte seine Hand schützend vor die kleine Flamme und machte sich mit den Hirten auf den Weg. Als die Hirten mit ihren Geschenken den Stall erreichten, war es dort kalt und dunkel. Als aber der Hirtenknabe mit seiner kleinen Kerze den Stall betrat, da breitete sich ein Leuchten und eine Wärme aus, und alle konnten Maria und Josef und das Kind in der Krippe sehen. So knieten die Hirten vor der Krippe nieder und beteten den Herrn der Welt, das kleine Kind mit dem Namen Jesus, an. Danach übergaben sie ihre Geschenke. Der Hirtenjunge aber stellte seine Kerze ganz nah an die Krippe und er konnte deutlich das Leuchten in Marias und Josefs Augen sehen. „Das kleine Licht ist das allerschönste Geschenk!“ sagte der Hirte leise. Alle freuten sich an dem schönen Weihnachtslicht, das sogar den armseligen Stall warm und gemütlich machte. Der Hirtenknabe aber spürte, wie in ihm selbst eine Wärme aufstieg , die ihn immer glücklicher machte.

Bis zum heutigen Tag zünden die Menschen vor Weihnachten Kerzen an, weil sie alle auf Weihnachten warten und ihnen das kleine Licht immer wieder Freude und

Geborgenheit schenkt.

 

Kurze Stille mit Musikuntermalung

 

Text:

Eine Kerze kann ein schönes Sinnbild sein. Sie brennt still und langsam, erfüllt den sie umgebenden Raum mit Licht und einer geheimnisvollen, wärmenden Atmosphäre.

Die Kerze brennt nicht nur für andere, sie verzehrt sich auch für das Licht. Sie fragt nicht nach dem Sinn, sondern ist einfach da und verschenkt Helligkeit an jeden, der in ihre Nähe kommt. Sie erschafft einen eigenen Lebensraum, setzt ihre kostbare Flamme dem Wind aus und riskiert zu verlöschen, bevor ihre Kraft am Ende ist. Solange sie brennt und dabei immer kleiner wird, gibt sie uns die Möglichkeit zu erfahren, was unser Leben zum Leuchten bringen kann.

Wünsche dir, dass du wie eine Kerze dein Licht teilst und weiterreichst, dass du von deinem Licht verschenkst, ohne selbst dabei ärmer zu werden.

 

Kurze Stille

 

Text:

Einer der Großen Clowns, Oleg Popov, kann mit seinen Späßen die Zuschauer im

Zirkus auch zum Nachdenken anregen. Seine Nummern sind humorvoll, aber auch

tiefsinnig und hintergründig:

Der Zirkus ist überfüllt. Die Manege ist noch dunkel. Ein Scheinwerfer geht an und wirft einen winzigen Fleck Licht in das Rund der Manege. Oleg Popov kommt aus dem Dunkel, weiter Mantel, zu große Schuhe, ein kleinen Koffer in der Hand. Er geht auf das kleine Fleckchen Licht zu, nimmt Platz und räkelt sich wohlig im Licht. Das Licht aber wandert weiter, und der Clown sitzt im Dunkel. Er steht auf, nimmt sein Köfferchen und läuft dem Licht nach. Wohlig streckt er sich darin aus, als sei es die wärmende Sonne. Aber wieder geht das Licht weiter. Der Clown hinterher. Aber der Lichtfleck entweicht, und der Clown steht wieder in Dunkel und Kälte. Er läuft dem Licht nach, und schließlich beginnt er, es in seinem Köfferchen einzufangen. Es gelingt ihm. Aber nun ist es in der Manege wieder Dunkel. Da öffnet der Clown seinen Koffer und schüttet das Licht in die Manege. Es wird taghell im Zirkus. Die Zuschauer klatschen Beifall. Die Vorstellung beginnt.

Oleg Popov, ein Mensch auf der Suche nach Licht, nach Wärme und Geborgenheit.

Einer wie du und ich. Wir laufen dem Licht nach, möchten uns im Licht wohlig

ausstrecken, aber dann ist es wieder weg. Wenn wir schließlich das Licht des Lebens irgendwo finden, dürfen wir es nicht für uns behalten, dann wird es dunkel sein. Wenn wir es aber ausschütten, weitergeben, wird es hell im ganzen Rund unserer Umgebung.

 

Wir wünschen Euch allen, mit Euren Familien fröhliche, lichtreiche und

wärmende Feiertage.

 

Gemeinsames Vater Unser

Lied:
Tragt in die Welt nun ein Licht GL 979.6

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