Früschicht 1 Advent 2011 – Weil wir Christen sind, können wir vergeben

Weil wir Christen sind, können wir vergeben

 

Eingangslied        GL 160 1 – 3 (Arthur singt vor)

 

U Eröffnung    Herzlich willkommen zur ersten Frühschicht. Toll, dass wir das geschafft haben, hier so früh zusammen zu kommen. Wenn man sich erst mal aufgemacht hat, fühlt man sich ganz wohl und dann darf man sich auch über sich selbst freuen. Lasst uns so weiter machen, uns hier in den Frühschichten treffen, zusammen beten und singen und damit den Tag gut beginnen:

Im Namen des Vaters und des ……………….

 

U Einführung    Weil wir Christen sind, können wir vergeben. Das ist eine der größten Herausforderungen an unser Christ sein, zur Vergebung bereit zu sein und in gleicher Weise unsere eigene Vergebungsbedürftigkeit einzusehen. Wir dürfen uns der Vergebung Gottes anvertrauen. Dafür gibt es viele Zeugnisse in der Bibel und davon haben wir im Eingangslied gehört und gesungen. Aber wir sollen genau das auch unseren Mitmenschen gewähren. Darüber gibt es ebenfalls etliche eindeutige Aussagen Jesu, die uns dazu auffordern. Hören wir eine davon.

 

A Lesung        Lk 17, 3b-4

Wenn dein Bruder sündigt, weise ihn zurecht; und wenn er sich ändert, vergib ihm.  Und wenn er sich siebenmal am Tag gegen dich versündigt und siebenmal wieder zu dir kommt und sagt: Ich will mich ändern!, so sollst du ihm vergeben.

 

A Überleitung    Dem Evangelium ist nichts Erklärendes hinzuzufügen.

Es ist einfach absolut eindeutig.

Allerdings ist es eine gewisse Zumutung,

diese Aufforderung Jesu im Leben in die Tat umzusetzen.

Das erfordert Geduld und Kraft.

Um beides wollen wir bitten:

 

A Gebet            Versöhnungsbereiter Gott,

durch deinen Sohn hast du uns die Zusage gegeben,

dass es immer einen Weg der Umkehr zu dir gibt.

Gleichzeitig stellst du uns unter den Anspruch,

dass wir gleiches auch unseren Mitmenschen gewähren sollen.

Stärke unsere Geduld und unsere Kraft, so zu vergeben,

wie auch du uns vergibst.

Darum bitten wir durch Christus unseren Herrn. Amen.

Lied            GL 160 5 – 7 (Arthur singt vor)

 

U Das Zeichen

 

Der junge Mann saß allein im Bus und starrte die meiste Zeit aus dem Fenster. 

Er war ungefähr Mitte zwanzig und sah gut aus mit seinem sympathischen Gesicht. 

Sein dunkelblaues Hemd passte zu seinen  Augen und sein Haar war kurz geschnitten.

 

Ab und zu sah er sich im Bus um und die Sorge in seinem Blick berührte das Herz einer älteren Dame,

die auf der anderen Seite des Ganges saß. Der Bus erreicht gerade die Vororte einer kleinen Stadt

und sie fühlte sich so zu dem jungen Mann hingezogen, dass sie ihn fragte, ob sie sich neben ihn

setzen dürfe.

 

Nach einigen Sätzen über das Wetter platze der junge Mann heraus: 

"Ich habe zwei Jahre im Gefängnis gesessen. Heute Morgen wurde ich entlassen und jetzt fahre ich nach Hause.

 

Er erzählte ihr, dass er aus einer armen, aber stolzen Familie stammte und dass seine Eltern 

sich wegen seines Vergehens sehr schämten. 

In den ganzen zwei Jahren hatte er nichts von ihnen gehört. Er wusste, dass sie nicht genug Geld hatten,

um ihn zu besuchen und wahrscheinlich fühlten sie sich zu ungebildet, um ihm zu schreiben. 

Er hatte aufgehört, ihnen zu schreiben, als er nie eine Antwort erhielt.

 

Drei Wochen vor seiner Entlassung hatte er ihnen einen letzten verzweifelten Brief geschrieben. 

Er hatte ihnen gesagt, wie traurig er darüber war, dass er sie enttäuscht hatte,

und bat sie um Vergebung. Dann erklärte er, dass er bald entlassen würde und den Bus nach Hause 

nehmen würde. Die Linie führte genau am Vorgarten seiner Eltern vorbei und in seinem Brief 

hatte er geschrieben, dass er es verstehen würde, wenn sie ihm nicht vergeben könnten.

 

Er wollte es ihnen möglichst leicht machen und so hatte er sie gebeten, ihm ein Zeichen zu geben,

das er vom Bus aus sehen konnte. Wenn sie ihm vergeben hatten und wollten, dass er nach Hause kam,

sollten sie in den Apfelbaum vor dem Haus ein weißes Tuch knoten. Wenn dieses Zeichen nicht

da war, würde er einfach im Bus sitzen bleiben und sie nie wieder belästigen.

 

Als sich nun der Bus seiner Straße näherte, wurde der junge Mann immer nervöser, bis er sich schließlich nicht 

mehr getraute, aus dem Fenster zu schauen. Er war sich so sicher, dass kein weißes Tuch im Baum hängen würde.

 

Die alte Frau bot ihm deshalb an, für ihn aus dem Fenster zu schauen. Dann sah sie den Apfelbaum. 

Sie berührte den jungen Mann an der Schulter und rief: "Sehen Sie nur! Oh, sehen Sie doch nur!

Der ganze Baum hängt voller weißer Tücher!"

 

Lied:         GL 164 1+5

 

A Aktion    In der Mitte seht ihr ein Becken mit Weihwasser. Weihwasser soll uns an die Taufe erinnern, mit der wir zu Christen wurden.

Eine symbolische Bedeutung des Wassers der Taufe ist, dass die Sünden von uns abgewaschen werden, Gott sich also mit uns versöhnt, uns vergibt.

Wenn wir uns daran erinnern, fällt es uns vielleicht leichter, die Geduld und die Kraft aufzubringen, anderen zu vergeben.

Kommt nun Einzeln in die Mitte und bekreuzigt euch mit dem Weihwasser und denkt dabei daran, dass ihr in den kommenden Tagen und Wochen versöhnungsbereiter mit denen umgehen wollt, mit denen ihr im Streit liegt oder die ihr nicht leiden könnt.

 

A Vater unser

 

Lied            GL 1 – 4 Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt

 

U Segen    Gott du Quelle des Lebens,
du Atem unserer Sehnsucht,
du Urgrund allen Seins.
Segne uns
mit dem Licht deiner Gegenwart,
das unsere Fragen durchglüht
und unseren Ängsten standhält.

Segne uns,
damit wir ein Segen sind
und mit zärtlichen Händen
und einem hörenden Herzen
mit offenen Augen
und mutigen Schritten
dem Frieden den Weg bereiten.

Segne uns,

dass wir einander segnen
und stärken
und hoffen lehren
wider alle Hoffnung,
weil du unserem Hoffen
Flügel schenkst.

So segne uns der dreieinige Gott

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

Lied:             GL 924 1+2 Komm Herr, segne uns ……

 

Schön, dass ihr da wart, bringt nächste Woche noch viele mit. Arthur und ich sind dann im sonnigen Spanien in Urlaub. Jetzt guten Appetit zum Frühstück.

 

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