? „Drei Dinge braucht der Mensch“

Wort zum Sonntag (?) „Drei Dinge braucht der Mensch“

Drei Dinge braucht der Mann: Feuer, Pfeife und …… eine bestimmte Tabaksorte. Ein Spruch den man von früher aus der Werbung kennt.

Sie, eine Sünderin, zeigte Jesus ihre Liebe, indem sie mit ihren Tränen seine Füße wusch, mit ihren langen Haaren trocknete und dann mit Öl einrieb.(nach Lukas 7)

Jesus lobt diese Frau, die ihn über alles liebt. Bei der Überlegung was man braucht um Jesus zu lieben fiel mir die obige Werbung ein. Drei Dinge …. Oder? Nein vier Dinge braucht diese Frau um ihre Liebe zu zeigen: Lange Haare, etwas Öl, Hände und staubige nackte Füße.

Jesus hatte nach langer Wanderung die Sandalen ausgezogen, und die Tränen der Frau fielen auf seine Füße. Nach längerem Weg sind Füße nicht der angenehmste Teil eines Menschen. Vielleicht sagt das Evangelium, dass richtige Liebe nicht nur die Schokoladenseiten liebt. Man kann nicht sagen, dass man Gott liebt, wenn man nur das annimmt, was in den eigenen Kram passt. Wenn man einen Menschen lieben möchte, muss man den ganzen Menschen lieben. Man bekommt nicht nur den klugen Kopf oder die tolle Figur, letztlich bekommt man auch Schnarchen und Schweißfüsse dazu.

Niemand heiratet nur die Stärken des anderen. Sich mit den Schwächen des anderen auseinandersetzen, sie tragen helfen und manchmal auch ertragen lernen, gehört zu jeder Partnerschaft wie selbstverständlich dazu.

Nicht mit dem Handtuch, mit ihrem langen Haar, mit sich selbst trocknet sie Jesus die Füße. Ganz gibt sie sich in diese Liebe ein.

Und dann sind da die Hände. Mit ihren eigenen Händen greift diese Frau dann zu. Sie fasst Jesus ganz sanft an, berührt ihn zärtlich. Wenn ich jemanden mitteilen will, dass ich ihn liebe, dann bin ich gefragt, dann bin ich gefordert, kann nicht unbeteiligt sein und muss meine Hände schon einsetzten. Bei Menschen ist das schnell einleuchtend, das weiß man. Kein glühender Liebhaber wird seine Liebe, mit beiden Händen in der Tasche, der Liebsten eingestehen.

Bei Gott dürfte das nicht viel anders sein. Wer Gott gut findet, wer das was die großen Kirchen in seinem Namen tun als wichtig und notwendig erachtet, dabei aber lediglich an andere denkt, liebt nicht wirklich. Wer nicht mal den kleinen Finger für den Glauben krumm macht, von der Hand nicht zu sprechen, da muss die Liebe ganz schön weit weg sein. Ja, Hände braucht es schon um zu lieben.

Und dann braucht es ein wenig Öl, wohlriechendes Öl, nicht ganz billig. Liebe braucht Einsatz, Liebe rechnet nicht, sie bringt sich ganz ein, sie plant nicht. Liebe schenkt blind, maßlos. Liebe ist nicht billig, sie kostet den ganzen Menschen.

Das kleine Geschenk, das Öl, das diese Frau hier mitbringt, das braucht es eben, genauso wie die Hände, die zärtlich liebend berühren, und genauso, wie der Kuss der den Füssen gilt, jenem Teil des Menschen der nur in seltenen Fällen zum Küssen einlädt.

Nackte Füße, Hände, Öl und lange Haare – mindestens die ersten drei Dinge braucht es nach dem Evangelisten offensichtlich um jemanden zu zeigen, dass man ihn wirklich liebt.

Und dann sind da noch die langen Haare. Wenn ich mich anstrenge, bekomme ich das mit den ersten drei Dingen einigermaßen hin, aber ich glaube aus tiefem Herzen, dass Jesus diese drei Dinge auch reichen, denn lange Haare um die Füße zu trocknen, damit kann ich auch bei bestem Willen nicht dienen.

Er aber sagte zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen. Geh in Frieden!

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