22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt

22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt – nicht gehalten

Kehrt um, dann wird alles gut! Das wäre doch jetzt eine Revolution in der Medizin:
Man schlägt über die Stränge, man hat am anderen Morgen einen ausgewachsenen Kater, und dann wirft man eine kleine Tablette ein und alles ist, als wäre es nie geschehen.

Liebe Schwestern und Brüder,             

so etwas könnte man doch wirklich gebrauchen, das wünscht sich bestimmt sich so mancher: Wie so einen Knopf, auf den man einfach nur drücken muss, und dann ist alles wieder in Ordnung. Kehrt um und alles ist gut!. Das wäre doch toll. Dafür gäbe es bestimmt den Nobelpreis. Das wäre ein Wunder, wie es sich viele wünschen und wie es sich manche auch bestimmt vorstellen.

Ein bisschen werden Wunder in den Texten der Bibel ja auch oft so geschildert.
Da schnippt jemand mit den Fingern und alles ist wieder gut.
Lahme stehen auf, Blinde sehen wieder, Kreuzschmerzen sind wie weggeblasen und die Leber ist wieder völlig in Ordnung.

Nicht umsonst war die Verkündigung vom Wunderrabbi Jesus von Nazareth so schnell in aller Munde. Nicht umsonst wollte schon König Herodes ihn unbedingt kennenlernen, wohl damit er ihm auch eines seiner Wunderkunststücke vorführe.
Und nicht umsonst erfreut sich genau dieses Bild eines Messias, der als großer Wunderwirker durch das Land zog, bis heute solch großer Beliebtheit.

Sicher, Jesus wird Wunder gewirkt haben, er wird Menschen geheilt haben.
Wichtig aber war etwas ganz anderes.

Wichtig war nicht, dass er heilte, wichtig war, dass er uns gezeigt hat, wie wir heil werden und heil bleiben können.
Er zeigt uns nicht den Knopf, mit dem wir alles ungeschehen machen können.
Er zeigt uns den Weg, wie wir aus den Löchern, in die wir hineingefallen sind, wieder herausfinden und den Weg, wie wir erst gar nicht in diese Löcher hineinfallen. Kehrt um ruft Jesus auch jedem von uns zu.

Und um bei dem ersten Bild zu bleiben: Er nimmt uns dann bestimmt nicht einfach den Kater oder das schlechte Gewissen am anderen Morgen.
Er macht uns vielmehr durch seine Worte und Taten deutlich – und das ist viel wichtiger -, dass uns dieser oder jener Kater droht, wenn wir diesen oder jenen Weg, den wir eingeschlagen haben mit aller Kraft weitergehen wollen. „Kehrt um!“ ruft er.

Jesus ist nicht die Tablette, die man einfach nimmt, wenn dann wieder einmal etwas schief gegangen ist.
Er ist nicht der Joker oder der Lottogewinn im Spiel unseres Lebens, den wir immer wieder einsetzen können, wenn wir etwas verbockt haben oder wenn uns der richtige Weg einfach zu kompliziert gewesen ist.

Jesus biegt die Dinge nicht einfach wieder hin, er lebt nicht unser Leben.
Er ist viel eher so etwas wie die Anleitung dafür. Jesus zeigt uns, wie wir selbst es leben können und sollen.

Kehrt um, und dazu erhalten wir von Jesus die Gebrauchsanweisung.
Er gibt uns seine Wegweisung und nennt sie Gottes Torah.
Aber gehen müssen wir den neuen Weg dann schon selbst.
Das bleibt uns nicht erspart.
Aber Jesu geht diesen Weg mit, er ist und bleibt an unserer Seite.
Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen gegen allen Trend der heutigen Zeit.
Das macht uns als Gemeinschaft stark, wenn wir uns auch gegenseitig an die Hand nehmen.

Amen.

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