Ich glaube an einen Gott, der den Frieden liebt… 08.06.22

Ich glaube an einen Gott, der den Frieden liebt…             Friedensgebet St. Marien Kaunitz 08.06.22

Begrüßung

Gott,
ich weiß nicht, wie es sich anfühlt,
fliehen zu müssen:
nur das mitzunehmen,
was ich tragen kann,
und alles andere zurückzulassen:
Familienfotos, Tagebücher,
Spielzeug, Kleidung und den Garten.

Ich kann mir nicht ausmalen,
wie es einem das Herz zerreißt,
wenn man Abschied nehmen muss
von Mann und Frau,
von Tochter und Vater,
von den Menschen, die Familie sind.

Ich bitte dich, Gott:
Sei bei denen, die fliehen.
Lass sie spüren, dass du an ihrer Seite bist.
Sei bei allen, die jetzt ihre Türen aufmachen
und helfen und unterstützen.
Segne alle, die Zeichen des Friedens setzen
mitten im Krieg.

Für die Menschen aus der Ukraine
und alle Menschen auf der Welt,
die verfolgt werden und fliehen müssen.

Amen.

LIED: Ich glaub an einen Gott der singt …..

Gott,

wir sind erschrocken, ängstlich und wütend.
Die Nachrichten aus der Ukraine und die Bilder von Krieg, Zerstörung und Flucht
sind unbegreiflich, dunkel und bedrohlich.
Wir sorgen uns, Gott, um die Menschen im Kriegsgebiet.
Ihre Ängste können wir nur erahnen.
Du kennst ihre Not.
Schütze ihr Leben und schenke ihnen Zukunft.

Wieder Krieg in Europa.
Es fühlt sich an,
als ob manches, was wir für sicher hielten, in sich zusammenbricht.
Wir suchen nach etwas, an dem wir uns festhalten können.
Du, unser Gott, hast uns versprochen:
„Berge mögen wohl weichen und Hügel wanken,
aber meine Treue wird nicht von dir weichen
und mein Friedensbund nicht wanken.“

Lass deine tiefe Liebe in uns allen Kraft entfalten,
dass der Himmel aufbricht,
dass das Kleine aufblüht,
dass sich die Erde wandelt.
Schenk unserem Frieden Kraft –
im Kleinen wie im Großen. Amen.

Lied: Blowing in the wind (Box)

Versöhnungslitanei von Coventry

In der Kathedrale wird jeden Freitagmittag die 1959 formulierte Versöhnungslitanei gebetet:

Wir alle haben gesündigt und mangeln des Ruhmes, den wir bei Gott haben sollten.
Darum laßt uns beten:

Alle: Vater, vergib!
Den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse:
Vater, vergib!
Das habsüchtige Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr eigen ist:
Vater, vergib!
Die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet:
Vater, vergib!
Unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der anderen:
Vater, vergib!
Unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Heimatlosen und Flüchtlinge:
Vater, vergib!
Den Rausch, der Leib und Leben zugrunde richtet:
Vater, vergib!
Den Hochmut, der uns verleitet, auf uns selbst zu vertrauen und nicht auf dich:
Vater, vergib!
Lehre uns, o Herr, zu vergeben und uns vergeben zu lassen, dass wir miteinander und mit dir in Frieden leben.
Darum bitten wir um Christi willen. Amen

Lied: Traum vom Frieden (Wader) (Box)

Gott,
das Bildnis deines Sohnes ist nicht sichtbar
– auf den Seiten unserer Zeitungen
– in den Gesichtern unserer Entscheidungsträger
– beim Einsatz unserer Waffen
– in der Gewalt unserer Taten.
Christus,
nimm unsere Worte,
unsere Welt,
unsere Waffen,
unsere Arbeit
und verwandle sie nach deinem Bilde.
Damit wir dein Antlitz sehen können
in der Wahrheit, dort wo Falschmeldungen berichtet werden
in der Gerechtigkeit, dort wo Machtmissbrauch betrieben wird
im Frieden, dort wo mit Krieg gedroht wird
in der Versöhnung, dort wo Hass gefördert wird.
Öffne unsere Augen, Herr!

Gott, das Bildnis deines Sohnes wird durch unsere Sünde entstellt,
denn wir sündigen gegen dich und gegen unsere Nächsten.
Vergib uns, wenn wir das Leiden deines Volkes und die Gewalt und Ungerechtigkeit nah und fern nicht wahrnehmen.
Gib uns Mut dazu, dass wir uns unseren Ängsten stellen und
hilf uns, als Friedensstifter zu wirken.
Erneuere in uns die Vision der einen Kirche.
Öffne unsere Augen!
Gott,
wir sind nach deinem Bildnis geschaffen.
Nur durch uns kannst du deinen Frieden und deine Gerechtigkeit zeigen.
Wir sind verantwortlich für deine Welt und für einander.
Verwandle uns durch deinen Heiligen Geist.
Öffne unsere Augen!

Lied: Friedensnetz (Box)

Vater unser

Gott. Dein Frieden ist höher.
Höher als Macht und Hass und alles, was verletzt.
Deine Liebe ist größer.
Größer als Grenzen und Konflikte und alles, was trennt.

Ach, Gott. Was kann ich tun?
Ich balle Fäuste in ohnmächtiger Wut.
Du nimmst meine Fäuste in die Hand.
Meine Augen füllen sich mit Tränen.
Du sagst: Lehn Dich an mich in Deiner Angst.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.
Ich bitte Dich für die in Angst um ihr Leben,
um die an Grenzen und in den Krisengebieten.
Ich bitte Dich für die in Verantwortung.
Ich bitte Dich um Vernunft und Liebe, die leiten.
Ich bitte Dich um Frieden.
Um Deinen Shalom.

Gott. Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Auf Dich und Deinen Frieden.
Dieser Frieden soll in den Herzen wohnen
und herrschen auf dieser Deiner Welt.
Das ist meine Sehnsucht.
Meine Hoffnung ist unbeirrbar.
Meine Hoffnung auf Deine Liebe.
Diese Liebe soll in mir wohnen
und in dem neben mir und in allen Menschen.
Diese Liebe soll unsere Taten lenken.
Bitte. Amen.

Es sollen gesegnet sein Freund und Feind, damit sie Brüder werden und Schwestern.
Es sollen gesegnet sein Alte und Junge, damit sie einander leben helfen.
Es sollen gesegnet sein Einheimische und Fremde, dass sie einander Nähe und Weite schenken.
Es sollen gesegnet sein Kirchgänger und Distanzierte, dass sie einander die Augen öffnen für das, was hinter dem Horizont liegt.
Sie sollen gesegnet sein im Namen Jesu Christi. Amen

Es segne dich Gott, der Vater; er sei dir Raum, in dem du lebst.
Es segne dich Jesus Christus, der Sohn; er sei der Weg, den du gehst.
Es segne dich Gott, der Heilige Geist; er sei das Licht, das dich zur Wahrheit führt. Amen

Lied: Herr, wir bitten, komm und segne uns

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