„Gott wird den Coronavirus nicht verhindern“

Verler Diakon appelliert an Gemeinde: „Gott wird den Coronavirus nicht verhindern“

„Durch unser Tun, durch unser Vorbild, können wir noch Schlimmeres verhindern“, sagt Arthur Springfeld. 19.03.2020

Verl. Die aktuelle Situation rund am das Coronavirus ist bedrohlich und macht vielen Menschen Angst. Dies nimmt der Verler Diakon Arthur Springfeld zum Anlass, um sich in einem „Geistlichen Wort“ an seine Gemeinde zu richten. Im Folgenden der Wortlaut:

Arthur Springfeld, Diakon in Verl:

Wahrscheinlich gehören Sie auch zu denen, die in diesen Tagen laut „Scheiße“ geschrien haben. Ganz schön einschränkend und bedrohlich die Situation. Auch ich bin Mitte 70 mit einigen Vorschäden. Was noch kommt, auch für uns – weiß im Moment niemand.

Menschliche Kontakte werden gegen Null reduziert, Gottesdienste finden nicht mehr statt und am Telefon kann man manches auch nicht austauschen. Unsere Großeltern sagten immer „Not lehrt beten“, da ist schon etwas dran. Aber beten löst zunächst nicht die Probleme und unser aller Gott wird den Coronavirus nicht verhindern, sonst hätte er oder sie auch die Kinder, nicht nur im Jemen vor dem Verhungern gerettet, oder die Menschen im Mittelmeer oder die explodierenden Familien in den Terrorgebieten.

Hören und befolgen, was Fachleute raten

Aber, wenn wir beten – mit ihm sprechen, auf ihn hören – sagt er uns, wie wir uns verhalten müssen. „Liebt einander!“, „Seid verantwortungsvoll!“, Unterstützt Euch gegenseitig!“, „Nehmt Rücksicht!“, das ist seine Botschaft, die Jesus uns hinterlassen hat. Das ist die Lösung, die die jetzige Situation entschärfen kann. Hören und Befolgen von dem, was die Fachleute uns jetzt raten.Dazu gehört auch, Hilfe durch Andere anzunehmen, den Nachbarn, oder die alleinstehenden Senioren mal anrufen und vielleicht auch gemeinsam „Scheiße“ sagen.

Natürlich werden wir manches Drama nicht verhindern können. Aber durch unser Tun, durch unser Vorbild, können wir noch Schlimmeres verhindern. Lasst uns Alten doch eine Solidargemeinschaft werden, die zusammenhalten – auch im Aushalten. Lasst uns gemeinsam Kraft und Motivation schöpfen aus dem aneinander Denken und im Gebet.

Gerne möchte ich mich mit Ihnen treffen, jeden Tag um 18 Uhr, in einem gemeinsamen Gebet, dem „Vater Unser“, oder auch „Allahu akkbar“, oder auch „Schma Jisrael“, und jedes andere Gebet geht natürlich auch.

Wir sollten es „CORgebet“ nennen, denn Cor bedeutet Herz. Machen Sie mit? Wir „hören uns“ – heute fangen wir noch an. Bleiben Sie gesund. Unser Gott, Euer Gott, möge uns alle schützen. Ihr Arthur Springfeld

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