6. Sonntag der Osterzeit C – Friede soll mit euch sein

6. Sonntag der OsterZEIT – 22. Mai 2022 – C

Wie oft ich früher dieses Lied schon in Kinder- oder Jugendgottesdiensten, oft in Hardehausen gesungen habe, kann ich kaum zählen. Und daher ist es mir beim Lesen des heutigen Evangeliums auch sofort wieder eingefallen:

„Friede soll mit Euch sein; Friede für alle Zeit. Nicht so wie ihn die Welt Euch gibt; Gott selber wird es sein …“ (gesungen)

Und jetzt denke ich dabei an die bösen unfriedlichen Situationen um mich herum, an die Terroropfer überall auf der Welt, an die Explosionen und Flüchtlinge in der Ukraine, aber auch an manch schwierige Begegnung direkt aus meiner eigenen Lebensgeschichte.
Es ist leider so, wie es im Lied heißt:

„Unfriede herrscht auf der Erde…“.

Und wenn ich daran denke, höre ich die Worte Jesu noch einmal ganz deutlich und bewusst, ja wie ein Ohrwurm habe ich sie im Ohr: „Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch.“

Die Jünger sollen nicht beunruhigt sein und nicht verzagen, nicht aufgeben, trotz der traurigen und verwirrenden Worte, mit denen Jesus ihnen gleichzeitig seinen baldigen Tod ankündigt.
Aber, wie kann Jesus da erwarten, dass seine Freunde gelassen bleiben?
Kaum zu verstehen, bei den Sorgen und Ängsten, die sie haben, auch um ihre eigene Zukunft.

Welchen? Ausweg aus diesem Unfrieden zeigt Jesus den Jüngern, oder vor allem auch uns, jedem von uns heute??

Für mich – verknüpft Jesus seine Friedenszusage ganz direkt mit dem Festhalten sollen an seinen Worten und vor allem verknüpft Jesus das: mit der Liebe!
Wie Augustinus später sagt: Liebe – und tue was Du willst! 
Mit einer so radikalen Liebe, einer so unkaputtbaren Liebe, mit der sich die Jünger, letztlich sogar fast über seinen Tod freuen müssten, weil Jesus ja zum Vater geht und ankündigt dann auch zurückzukommen.

Und dazu hinterlässt Jesus seinen Freunden die Botschaft:  „… denn der Vater ist größer als ich.“

Jesus zeigte den Jüngern einen größeren Zusammenhang all der Ereignisse auf, die geschehen werden. 
Dass unser Gott über allem steht – und dann auch das letzte Wort hat.
Aber kann Jesus, kann Gott die Jünger und auch uns dadurch wirklich zum Frieden führen?

Kann uns das heute, in dieser schwierigen Situation einen weltweiten, oder zumindest inneren Frieden geben?

Sollen wir dann Tod, Trauer, Streit und Verzweiflung, Ungerechtigkeit und Zorn einfach „weglächeln“?

Ich glaube nicht, dass wir das können und auch nicht, dass dies unser Weg ist, den Jesus uns vorgibt.

Vielleicht geht es mehr darum, in unguten Situationen, wenn wir nicht mehr weiterwissen, „ganz liebevoll“ nach dem Größeren, nach dem Darüber, nach Gottes Botschaft zu fragen, um dann durch unser Dazutun, durch unser Helfen, durch unsere Liebe dem beginnenden Unfrieden begegnen.

Das kann manchmal vielleicht ganz leicht sein, wenn wir spenden, liebevoll helfen, füreinander da sind und endlich die Hand zur Versöhnung reichen. Aber in vielen Situationen, da wo wir es kaum beeinflussen können, führt uns das sicherlich auch oft an unsere Grenzen.

Aber da ist noch einer, der uns hilft! „Ich, sagt Jesus: Ich gebe Euch den Beistand, den Heiligen Geist!“
Im Vertrauen auf den Beistand, den Hl. Geist, den uns Jesus versprochen hat, sollen wir es trotzdem wagen, Frieden zu halten und Frieden zu stiften, Liebe zu schenken und gemeinsam, mit Jesus im Bunde können wir das alle schaffen. Wir müssen nur in diesem Bund auch bleiben und die Gemeinschaft mit ihm pflegen.

Und dann können wir auch künftig kräftig mitsingen und in die Hände klatschen:
„Friede soll mit Euch sein …!“

Amen.

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