FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

FRÜHSCHICHT 1 ADVENT 2014 (3.12)

 

Zu unserer ersten Frühschicht im Advent 2014 darf ich euch alle herzlich begrüßen. Schön, dass ihr gekommen seid und dass wir uns gemeinsam auf den Weg durch den Advent machen können. Wir wollen diese erste Frühschicht beginnen im Zeichen, das Himmel und Erde verbindet: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Lied Menschen auf dem Weg

 

A: Jeder Tag unseres Lebens bringt Neues und Unvorhergesehenes. Tag für Tag wagen wir uns mehr oder weniger unser Leben zu gestalten und zu bewältigen.

Oft gelingt uns nicht alles und nicht immer fallen wir abends zufrieden und müde ins Bett. Manches wühlt uns auf und beschäftigt uns über einen längeren Zeitraum und macht uns sogar Angst.

 

U: Gerade in der turbulenten Adventszeit bleibt oft vieles einfach auf der Strecke. Man rennt von Termin zu Termin, lernt für Arbeiten und Tests und versucht, das ein oder andere noch vor Weihnachten schnell zu erledigen. Es ist kaum noch Zeit zum Durchatmen und Innehalten.

 

A: Wir wollen einen genauen Blick auf unser Leben werfen, unseren Blick weiten, uns gegenseitig Mut zusprechen und es wagen neue Wege zu betreten.

Wege, die uns neues Leben bringen. Neues Leben, das wir mit anderen Menschen und mit Gott teilen wollen. Neues Leben, das uns in dem kleinen Kind im Stall geschenkt wird.

 

Heute Morgen wollen wir unser Leben ganz genau anschauen.

Jeden Tag sehen wir unser Spiegelbild: Im Spiegel morgens im Bad, in einer Scheibe im Schulbus, in einem blank polierten Auto …! Meist ist es nur eine flüchtige Begegnung.

Ich lade euch ein, einen Spiegel in die Hand zu nehmen und euch genau anzuschauen. Nehmt euch Zeit und verweilt einen Moment. Dann gebt den Spiegel weiter.

meditative Musik

 

In dem Spiegel waren Momentaufnahmen aus eurem Leben zu sehen. Unser Leben besteht aus unendlich vielen dieser Augenblicke und Momente.

Jeder dieser Momente und Augenblicke ist einzigartig.

 

GESCHICHTE

An einem schönen Tag im Spätherbst um die Mittagszeit war große Stille am Waldesrand. Die Vögel hatten ihre Köpfe unter die Flügel gesteckt und alles ruhte.

Da streckte die Kohlmeise ihr Köpfchen hervor und fragte: „Was ist eigentlich das Leben?“ Alle waren betroffen über diese schwierige Frage. Im großen Bogen flog die Kohlmeise über die weite Wiese und kehrte zu ihrem Ast im Schatten des Baumes zurück.

Die Heckenrose verlor gerade ihre letzten schon ganz vertrockneten Blütenblätter.

Sie sprach: „Das Leben ist eine Entwicklung.“

Weniger tief veranlagt war das Wildschwein. Es durchpflügte mit seiner Nase den lockeren Boden am Waldrand und sagte: „Das Leben ist ein Suchen und Finden.“

Drunten im Gras mühte sich eine Ameise mit einem Strohhalm, zehnmal länger als sie selbst, und sagte: „Das Leben ist nichts anderes als Mühsal und Arbeit.“

Geschäftig nagte ein Eichhörnchen an einem Tannenzapfen und meinte dazu: „Nein, das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“

Daneben räkelte sich ein Murmeltier in den letzten Sonnenstrahlen und murmelte vor sich hin: „Das Leben ist ein wunderbarer Traum.“

Wo so weise Reden geführt wurden, steckte auch der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und brummte: „Das Leben? Es ist ein Alleinkampf im Dunkeln.“

Eine Spinne beobachtete dieses Treiben sicher aus ihrem Netz und sagte nur: „Das Leben besteht aus vielen Fäden, die sorgsam miteinander verbunden sind.“

Nun hätte es fast einen Streit gegeben, wenn nicht ein feiner Regen eingesetzt hätte, der sagte: „Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.“

Dann zog er weiter zum Meer.

Dort brandeten die Wogen und warfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen und stöhnten: „Das Leben ist ein stets vergebliches Ringen nach Freiheit.“

Hoch über ihnen zog majestätisch der Adler seine Kreise. Er frohlockte: „Das Leben, das Leben ist ein Streben nach oben.“

Nicht weit vom Ufer entfernt stand eine Weide. Sie hatte der Sturm schon zur Seite gebogen. Sie sagte: „Das Leben ist ein sich Neigen unter einer höheren Macht.“

Dann kam die Nacht. Mit lautlosen Flügeln glitt der Uhu über die Wiese dem Wald zu und krächzte: „Das Leben heißt: die Gelegenheit nutzen, wenn andere schlafen.“

Und schließlich wurde es still in Wald und Wiese. Nach einer Weile kam ein junger Mann des Weges. Er setzte sich müde ins Gras, streckte dann alle viere von sich und meinte erschöpft vom vielen Tanzen und Trinken: „Das Leben ist das ständige Suchen nach Glück und eine lange Kette von Enttäuschungen.“

Auf einmal stand die Morgenröte in ihrer vollen Pracht auf und sprach: „Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des neuen Tages bin, so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit!“

 

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ich lade euch ein darüber nachzudenken was eure Antwort bei diesem Wiesengespräch ist.

Das Leben ist … Mein Leben ist …

Ihr könnt eine oder auch mehrere Antworten finden. In der Mitte liegen Kärtchen und Stifte, damit könnt ihr eure Antworten aufschreiben. Das Leben ist … Mein Leben ist …

Meditative Musik

 

Unser ganzes Leben ist eine stetige Entwicklung. Kaum halten wir einen Augenblick fest, ist er auch schon vorbei und wird mit anderem überlagert.

Gott begleitet uns bei dieser Entwicklung und hilft uns unser Leben zu wandeln.

 

Fürbitten

Guter Gott, du bist das Licht in unserem Leben, dir vertrauen wir, auf dich

bauen wir, darum tragen wir unsere Bitten zu dir:

1. Begleite unsere Frühschichtgemeinschaft auf dem Weg durch den Advent:

Gib uns Atempausen, die uns aus der Hektik herausholen und uns durchatmen lassen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

2. Für uns alle: Lass uns immer wieder neu deine Botschaft entschlüsseln, die Botschaft deiner Liebe, die unser Leben lebenswert macht.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten dich – erhöre uns.

3. Für alle Menschen, die ihren Lebensweg aus den Augen verloren haben:

Schenke ihnen neuen Mut ihr Leben in die Hand zunehmen und

schicke ihnen Menschen, mit denen sie sich gemeinsam auf den Weg

machen.

Gott, du Licht unseres Lebens:

Wir bitten – dich erhöre uns.

 

Wir wollen uns die Hände reichen und uns verbinden. In dieser Verbundenheit untereinander und mit Gott wollen wir alle ausgesprochenen und unausgesprochenen Bitten, unser Lob und unseren Dank mit hinein nehmen in das Gebet das Jesus uns gelehrt hat.

 

Vater unser

 

Gebet

Ewiger Gott,

Du hast die Erde geschaffen,

und die Menschen ins Leben gerufen.

Du hast allen die Wahl überlassen,

für oder gegen Dich zu sein.

Du erträgst Fehler und Unvollkommenheiten.

Du bist zur Versöhnung bereit,

wenn jemand Deine Nähe sucht.

Lass uns nicht an der Oberfläche stehen bleiben,

sondern zeig uns durch Deinen Geist die Tiefe deiner Wahrheit.

Amen.

 

 

Segen

Guter Gott,

wir warten auf Dich!

In Deinem Sohn bist du unserer Welt

ganz nahe gekommen;

komme nun auch in unsere eigene Welt,

komme Du in unser Leben,

dass wir Dich erfahren,

dass wir in diesen Wochen erfüllte Zeit erleben,

die nicht von Hektik bestimmt ist,

sondern durch Besinnung auf Dich!

Gib uns offene Herzen und Geduld für Dich,

Du erfüllst die Welt mit Deinem Geist,

Du schaffst Leben in Ewigkeit!

So segne uns heute der liebende Gott,

der Vater, der Sohn und der heilige Geist.

Amen.

 

Lied: Mache Dich auf und werde Licht

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