17.05.06 – Osterandacht-

Friedensgebet Kaunitz 17.05.06

Osterandacht 2006 – Kolping 17.00 Uhr

 

Lied: 942 1-3

 

Begrüßung:

 

Noch ist Osterzeit. Christus ist auferstanden – nicht nur für Christen. Dennoch Krieg zwischen den Religionen. Feindschaft zwischen den Gläubigen. Christus ist im Vater der Gott, der auch Allah oder Manitou oder Shiva und Brahma heißen und allen den Frieden bringen will.

 

Ich bin zutiefst davon überzeugt,

dass durch die Auferstehung Christi

alles Leid dieser Welt abgegolten

und verklärt wird. Wäre CHRISTUS

nicht von den Toten auferstanden,

so wüsste ich nicht, worin der Sinn

seines Kommens, seines Leidens

und seines Opfertodes läge.

 

Ich glaube an seine Verheißung,

ebenso wie Er von den Toten

aufzuerstehen.

 

So ist OSTERN für mich

das Hochfest meines Glaubens,

das Fest der Verheißung,

das Fest meiner Erlösung,

das Fest meiner Auferstehung,

das Fest meines Lebens,

das Fest meiner Ewigkeit,

das Fest meiner Herrlichkeit

im Angesichte GOTTES,

seine endgültige Zusage

an uns Menschen, indem ER

uns durch seinen Tod und

seine Auferstehung mit hinein

genommen hat in seine ewige

Herrlichkeit.

 

So kann ich Ostern ein frohes

Halleluja singen und ihn preisen,

denn mit unserem Tod nimmt ER

uns hinein in Sein ewiges Reich,

wo wir ihn scheuen dürfen

von Angesicht zu Angesicht.

 

Lied: 942 4-5    

 

Glaubenbekenntnis 2.5

Wir beten zusammen

 

Hinabgestiegen in das Reich des Todes

 

Dieses Bekenntnis im Credo erscheint uns in der heutigen Übersetzung wie eine Umschreibung von „gestorben“. Doch hier ist mehr gemeint. Seinen Tod haben wir schließlich vorher schon bekannt. Beim Verständnis helfen uns ältere Übersetzungen. So heißt die traditionelle Übersetzung „hinabgestiegen in die Hölle“. Damit wird dieser Satz zunächst noch unverständlicher. Zugleich zeigt sich aber eine tiefere Bedeutung, als das bloße „gestorben“, das uns nichts Neues sagen würde. Ich will deshalb versuchen, Zugänge zu finden, die uns helfen, diese Aussage tiefer zu verstehen.

 

Wir können die Höllenfahrt Christi z. B. als die Gottverlassenheit Jesu Christi am Kreuz verstehen. Markus übermittelt uns „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen“ (Mark 15,34) als Jesu letzte Worte am Kreuz. Der Sohn Gottes ist von Gott verlassen. Er fühlt tiefste Gottverlassenheit. Die Ferne von Gott. Das ist die schlimmste menschliche Erfahrung. Das ist Hölle, die nicht in erster Linie ein Ort sondern die Ferne von Gott ist. Bei Jesus ist sie besonders tragisch. Da er – der ewige Sohn – die volle Gemeinschaft mit Gott kennt. Aber der scheint ihn verlassen zu haben. Das ist einerseits ein schrecklicher Gedanke, aber zugleich für uns ein tröstlicher.

Es heißt auch: Christus ist uns in der Gottverlassenheit nahe. Auch wenn wir Gottes Nähe nicht spüren, wenn wir verzweifelt sind. Christus teilt mit uns diese Erfahrung. Auch er hat sie gemacht. Vielleicht ist das sogar notwendig. Ansonsten hätte Christus, der eben nicht nur wahrer Gott sondern auch wahrer Mensch ist, eine – und vielleicht die schwerste – der Mühen des Menschseins, nicht mit uns geteilt. Darüber hinaus können wir überlegen, ob dies Gottverlassenheit Christi nicht bedeuten könnte, dass selbst derjenige, der sich von Gott abgewendet hat, in dieser selbstgewählten Gottverlassenheit Christus begegnet.

 

Lied: 957 1 2x

 

Die Begegnung derer, die in der Hölle sind, die die Gottverlassenheit gewählt haben, mit Christus führt uns zu einer zweiten, sehr alten Deutung der Höllenfahrt. Im Petrusbrief, einer der weniger bekannten neutestamentlichen Schriften, begegnen wir der Aussage: „So ist er auch zu den Geistern gegangen, die im Gefängnis waren, und hat ihnen gepredigt.“ (Petr. 3,19). Möglicherweise könnte der Satz dafür stehen, dass sich Jesus eben auch denen, die ihn nicht gekannt haben, gezeigt hat. Dass er sich ihnen mitgeteilt hat. Dass er ihnen damit eine Möglichkeit zur Rettung geboten hat. Diese unverständlich dunkel wirkende Aussage des Credos kann uns daraus aufmerksam machen, dass Christus auch der außerchristlichen Welt, den Menschen die nicht an ihn glauben, die Rettung ermöglichen kann will und eröffnet hat. Mit diesem Verständnis kann für uns auch dieser zunächst sehr dunkle Satz des Credos zur Quelle zur Freude werden.

 

Lied: 957 2 2x

 

Ostern – Christus ist auferstanden

 

Christus ist auferstanden. Das feiern wir in diesen Tagen – in dieser Andacht. Darauf baut unser Glaube. Die Herrschaft des Todes ist gebrochen. Die Herrschaft des Lebens hat begonnen.

Für uns heute ist es kaum vorstellbar, wie es den Jüngern Jesu ergangen sein muss. Noch am Tag davor waren sie zerstreut und verängstigt. Jesus war tot. Mit ihm war die Hoffnung der Jünger am Kreuz gestorben. Jesus schien gescheitert zu sein. Doch dann erwies sich die Situation als völlig anders. Christus ist auferstanden. Gott hat ihn nicht dem Tod überlassen. Gott hat ihm zwar das Kreuz nicht erspart, aber durch die Auferstehung hat er jede menschliche Hoffnung übertroffen.

Wie sehr die Auferstehung die Jünger geprägt hat, zeigt sich an der Entstehung des Christentums. Es ist erstaunlich, wie schnell aus dem verängstigten Häuflein eine in der ganzen Welt verbreitete Kirche wurde, die die Jahrtausende überdauert hat.

Nun ist die Auferstehung Jesu kein Ereignis, das nur für sich allein Bedeutung hätte. Er ist der Erstgeborene von den Toten. Wir werden ihm folgen. Sein Schicksal kündigt unser Schicksal an. Mit der Auferstehung Jesu feiern wir zugleich die Hoffnung auf unsere eigene Auferstehung. Wir gehören zu Christus und gehen mit ihm ins neue Leben.

 

Christus ist auferstanden. Lasst uns das feiern. Lasst uns auf die Auferstehung hin leben.

 

Lied: 953 1-4

 

GL 235 3+4

 

Psalm 118 b mit Hallelujavers

 

Ostern – Auferstehung – Emmaus

Ein Weg auch für uns!

Auf dem Weg noch Emmaus
ist den beiden Jüngern
der Auferstandene erschienen
und geht mit ihnen.
Er zeigt ihnen ein großes Geheimnis:
Er geht einfach mit,
Er hört ihnen einfach zu.
So einfach ist das!

Er lässt sie nicht allein,
nicht allein in ihren Fragen,
nicht allein in ihren Zweifeln,
nicht allein in ihrer Hoffnungslosigkeit,
nicht allein in ihrer Niedergeschlagenheit,
nicht allein in ihrer Enttäuschung,
nicht allein in ihrer Kleingläubigkeit,
nicht allein in ihrer Verzagtheit,
nicht allein in ihrem Seelenschmerz,
nicht allein in ihrer Not,
nicht allein in ihrer Gebrechlichkeit –
nein, er geht einfach mit ihnen.

Er gesellt sich zu ihnen,
redet freundlich mit ihnen,
Er bekundet Mitgefühl,
ja Hinwendung und Freundschaft,
und öffnet ihnen die Augen,
erschließt ihnen die Schrift
und macht sie fähig, zu schauen.
Er übersieht nicht ihre Zweifel,
tadelt sie auch nicht;
lässt ihre Verzagtheit und Mutlosigkeit zu.
Er wendet sich auch nicht ab,
als er ihren angeschlagenen Glauben sieht.
Er fügt nicht das stete Fragen und Suchen.
Alle Fragen lässt er zu, geht auf alle ein
und lässt sie Schritt für Schritt ahnen,
dass alles so kommen musste.

Er stärkt ihren Glauben,
hilft ihnen auf die Beine
und geht mit ihnen nach Haus.

Sie laden ihn zum Bleiben ein.
Beim Brotbrechen erkennen sie ihn.

Noch am selben Abend
kehren sie nach Jerusalem zurück.
Er lässt sie zu Verkündern
des Glaubens werden.
Sie finden die anderen Jünger
hinter verschlossenen Türen
und erfahren von diesen
neue und große Wundertaten
des auferstandenen HERRN,
der den ganzen Tag bei ihnen weilte.
Auch sie erzählen nun,
dass sie den HERRN beim Brotbrechen
erkannten.

Der Rückweg in der Nacht
war ihnen wie eine zweite Auferstehung
an einem Tag.

Diese Auferstehung soll sich täglich
und überall wiederholen
bis an das Ende aller Zeiten
und in alle Ewigkeit.

In Seiner Auferstehung leben wir täglich
und sind dazu auch berufen.
Er ist immer mit uns auf dem Weg
und lässt uns nie allein.
In Seiner Liebe
lässt er niemand allein,
so dass wir Ihm
blind vertrauend folgen können.
So ist der Weg nach Emmaus
auch unser Weg!

Segen

Lied: 921 5 1-5

 

 

 

 

 

 

 

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