10.07.13 – Friede beginnt da, wo wir leben-

Friedensgebet Kaunitz 10.07.2013

Begrüßung

 

In allen Kirchen, auch in Kaunitz wurde zu Gott gebetet: „Herr, schenke uns Frieden!“ Und aus jedem Palast und jeder Hütte falteten sich die Hände empor: „Friede, Herr, gib uns Frieden!“ Da hatte Gott erbarmen und der liebste seiner Engel schwebte hinab auf die Erde. Aber schon nach wenigen Tagen kehrte der Friede zurück. In seinen Zügen war eine tiefe Trauer zu lesen und auf seiner Stirn klaffte eine blutige Wunde.
„Verzeihe, Herr!“ sagte er bittend, „Die Menschen bedürfen meiner nicht.“ „Sie bedürfen deiner nicht? Sie, die täglich um Frieden bitten?“
„Lass dir erzählen, Herr, wie es kam“ antwortete der Engel. „Ich war nicht säumig, ich bin zu allen gegangen, aber nirgends konnte ich helfen, nirgends war ich willkommen. Ich kam zu Nachbarn, die im Zank lagen und jeder sagte mir: „Gib mir mein Recht!“ Ich ging zu streitenden Eheleuten, zu Eltern und Kindern und jedes verlangte nur seinen Willen. Ich ging zu den Armen und sie sagten „Mach‘ uns reich!“ Ich ging zu den Reichen und sie sagten: „Lass die Armen in Fesseln!“ Ich ging zu den Priestern und sie forderten nur Gläubige für ihre Kirchen. Ich ging zu den Führern der Nationen und sie zeigten mir unermessliche Magazine voll von Mordwerkzeugen und sie sagten: „Gib uns noch mehr!“  „Keiner hieß mich willkommen; alle meinten, wenn ich nur ihre Wünsche erfüllte, dann hätten sie ja den Frieden. Das aber vermochte ich nicht, Herr, und so…so kam ich wieder.“
„Und die Wunde, die Wunde auf deiner Stirn?“ fragte der Herr traurig und zärtlich zugleich.
Da neigte der Engel den Kopf und sagte leise, zitternd: „Ich stieß wider einen Baum…verzeih mir.“
Und der Herr trat näher…sah ihn lange an… und küsste ihn auf die Wunde.

 

Lied: 944 Gib uns Frieden jeden Tag 1-3

 

Wir beten zusammen:

Vieles, was ich rede, kommt aus meiner Eitelkeit.

Vieles sage ich, weil ich meine Wichtigkeit überschätze.

Ich möchte aber, dass mein Urteil barmherzig ist,

meine Entscheidung vorsichtig,

meine Antwort abgewogen.

Ich werde es nur erreichen,

wenn mein Wort aus dem Schweigen kommt.

Ich möchte mit meinem Wort

anderen Menschen gerecht werden.

Ich möchte, dass es sie nicht verletzt,

erniedrigt oder entmutigt.

Ich möchte mit meinem Wort heilen.

Ich möchte reinigen,

möchte Frieden stiften und Kraft geben.

Das kann ich nur, wenn ich nicht alles ausspreche,

das zu sagen naheläge.

Was zu sagen lohnt, liegt nicht nahe, sondern fern.

Ich möchte schweigen,

weil ich Zeit brauche, um zu warten,

bis mein Wort aus seiner Ferne herkommt,

bis ich es höre und es sagen kann.

 

 

 

 

Friede beginnt da, wo wir leben

Wir vertrauen fest darauf, dass Frieden möglich ist.

Vor fünfzig Jahren gab es kein Schützenfest ohne Schlägerei – heute gibt es das wohl.

Für unsere Großväter waren die Franzosen Erbfeinde – heute

ist kein Krieg zwischen Frankreich und Deutschland mehr denkbar.

Die Abrüstung beginnt in unserem Herzen.

Gütige und versöhnende Gedanken in sich hegen!

Wir leben unter lauter Menschen, für die Jesus am Kreuz starb.

Seine vergebende, verwandelnde und rettende Gnade

ist viel weiter verbreitet und steht vor viel mehr Herzen,

als unser enges Herz es gerne zugesteht.

Verbündete Gottes sein durch gütige Gedanken.

Friede ist keine Windstille zwischen zwei Kriegen.

Friede ist eine Bewegung von Herz zu Herz, von Volk zu Volk.

Geht diese Bewegung auch durch dein Herz hindurch?

Bist du ein Friedensstifter?

Bist du eine Friedensstifterin?

Es gibt keine Neutralität zwischen Frieden und Krieg.

So wenig wie zwischen Gut und Böse.

Gott ist Frieden, Freude, Liebe.

Satan ist Feindschaft, Streit, Neid, Eifersucht, Zank.

Auf welche Seite schlägst du dich?

Völkermord beginnt im Kleinen, da wo wir leben.

Friede beginnt im Kleinen, da wo wir leben.

Wenn du Argwohn und Misstrauen in dir nährst

und in deiner Umgebung ausbreitest,

bereitest du Kriege vor.

Vertraust du, weckst du Vertrauen.

Wer wie in einem Staffellauf von Vertrauen zu Vertrauen eilt,

erobert die Welt für den Frieden.

Menschliche Gemeinschaft, Friede unter Menschen, entsteht durch Gespräch.

Echtes Gespräch gibt es nur da, wo jeder redlich dafür offen ist,

dass der andere auch ihm etwas zu sagen hat.

 

Lied: 262 1+3 Nun singt ein neues Lied

 

Alle: Seligpreisungen

Selig, die das Interesse des anderen lieben wie ihr eigenes;

Denn sie werden Frieden und Einheit stiften.

Selig, die immer bereit sind, den ersten Schritt zu tun;

Denn sie werden entdecken, dass der andere viel offener ist, als er es zeigen konnte.

Selig, die nie sagen: Jetzt ist Schluss!;

Denn sie werden den neuen Anfang finden.

Selig, die erst hören und dann reden;

Denn man wird ihnen zuhören.

Selig, die das Körnchen Wahrheit in jedem Diskussionsbeitrag heraushören;

Denn sie werden integrieren und vermitteln können.

Selig, die ihre Position nie ausnützen; denn sie werden geachtet werden.

Selig, die nie beleidigt und enttäuscht sind;

Denn sie werden das Klima prägen.

Selig, die unterliegen und verlieren können; denn der Herr kann dann gewinnen.

 

Verpflichtung zum Frieden

Der Friede beginnt mit der Vergebung, er beginnt mit dem Freispruch.

Zur Freiheit hat uns Gott befreit und zum Frieden hat er uns fähig gemacht.

Fangt bei euch selber an:

Euren Hass zu besiegen,

andere nicht mehr zu zerstören,

sie nicht mehr fertig zu machen.

Fangt bei euch selber an:

Euren Mut umzuwandeln in phantasievolle Kraft,

durchbrecht das alte Prinzip:

Auge um Auge – Zahn um Zahn.

Ihr fangt dann an, so zu leben, wie Jesus lebte.

Wenn ihr für den Frieden eintretet, – dann ohne Hass,

wenn ihr für den Frieden arbeitet, – dann ohne Streit,

wenn ihr auf den Frieden hofft, – dann ohne Angst,

denn Gott sagt:

Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst,

ich habe dich bei deinem Nahmen gerufen,

du bist mein.

 

Lied: 245 1+5+6 Komm Schöpfer Geist

 

Herr, allmächtiger Gott,
der Verwandlung wirkt und Neues schafft,
du Gott des väterlichen Friedens
und der mütterlichen Liebe.
Unsere Herzen sind voller Hoffnung
auf dich gerichtet:

Deine Kirche hat am Ufer des Mittelmeeres
die Geburtswehen und ihre Kinderjahre durchlebt.
Bleibe bei deiner Kirche, die weltweit weiterwächst,
dass sie zu voller Einheit reift.

In dieser Zeit des Wachsens bitten wir dich
um die Gabe der Verwandlung.
Erneuere in uns den Geist der Gemeinschaft.
Forme unsere Gedanken zu Gedanken der Liebe.
Schenke uns die Erfahrung deines Friedens.

Gib uns den Mut und die Beweglichkeit,
Verwandlung anzunehmen
bei uns selbst und bei anderen,
bei denen, die leiden,
und bei denen die Leiden verursachen,
bei Opfern und Tätern
und bei deinem ganzen Volk.

In einer Welt voller Gewalt und Hass
schenke uns den Mut,
Liebe und Eintracht zu säen.
Nähre in uns die Saat der Einheit
und schenke uns Einsicht,
dass wir die Konflikte unter uns sehen
und lösen lernen.

Bereite unseren Geist, unsere Herzen und Hände,
dass wir deine Ernte einbringen.

Amen

 

FÜRBITTEN

Guter Gott, damals hast du deine Jünger ausgesandt, um die Herzen der Menschen auf dein Kommen vorzubereiten und zu öffnen. Auch heute sind viele Menschen gerufen, in deinem Auftrag den Frieden weiterzugeben. Für sie beten wir:

 

  • Für unsere Gemeinden: dass sie lernen, sich mit neuen Situationen in unserer Kirche zurechtzufinden und offen sind für ungewohnte Wege.

     

  • Für alle, die deine Botschaft verkünden: dass sie nicht müde werden, immer neue Worte zu finden, um den Menschen deine Botschaft nahe zu bringen.

     

  • Für alle, die für den Frieden Verantwortung tragen: dass sie bereit werden, aufeinander zuzugehen.

     

  • Für alle, die in diesen Wochen auf Urlaub fahren: dass sie offen sind für die Menschen, denen sie begegnen und gesund und froh heimkehren.

     

  • Erfülle die Verkündiger deiner Frohen Botschaft – Männer und Frauen, Mütter und Väter, Diakone und Priester – mit Freude über ihren Dienst und stehe ihnen bei, wenn sie an ihrer Berufung und Sendung zweifeln.

     

    Denn du bist uns nahe, um was auch immer wir dich bitten. Dir sei Ehre und Dank, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

    Vater Unser ……………….

     

    ZUM FRIEDENSGRUSS

    Einer muss anfangen aufzuhören, aufzuhören mit Rechthaberei und Falschheit, mit Blauäugigkeit und verkrampftem Festhalten am Bestehenden, aufzuhören mit der Gewalt von Worten und der Zerstörungskraft von Taten. Wir wollen uns aufmachen zum Frieden und spüren unsere eigenen Grenzen, die Überforderung, im Letzten den Frieden zu schaffen.

    Deshalb beten wir um das Geschenk der Liebe Gottes:

    Herr Jesus Christus, schenke uns deinen Frieden, der verwandelt.

    „Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus.“

    Diesen Frieden schenkt uns Jesus.

    Er hilft uns, mit uns selbst und mit anderen Menschen in Frieden zu leben.

    Dieser Friede des Herrn sei allezeit mit euch! A: Und mit deinem Geiste!

    Setzen wir ein Zeichen unseres Willens zum Frieden und reichen einander die Hand!

     

    Lied: Wir wollen Frieden für alle 3x

     

    SEGENSBITTE

    Bitten wir Gott nun um seinen Segen für uns und unsere Mitmenschen: Hier bin ich, Gott, ich stehe vor dir – sende mich.

    Lass mich dich erkennen, in den Menschen, denen ich heute begegne. Lass mich still werden, damit ich auf dich hören kann.

    Lass mich dir folgen, ich will dein Jünger, deine Jüngerin sein.

    Hier bin ich – sende mich! Dazu segne uns der allmächtige und uns liebende Gott,

    + der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Amen.


     

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