Friedensgebet St.Marien Kaunitz 11.12.13
Begrüßung: Ein tolles Bild, dass wir unser letztes Friedensgebet dieses Jahr im Advent, kurz vor dem Fest der Geburt unseres Friedensfürsten begehen. Das ganze Jahr haben wir um Frieden gebetet. Frieden an allen möglichen Orten der Welt, Frieden in allen nur denkbaren Situationen, Frieden in unseren Familien, zwischen Pfarrgemeinden und Freunden und auch Frieden in uns Selbst.
Heute wollen wir besonders beten, dass ein tiefer Frieden zwischen uns und Gott herrscht, dass wir voller Vertrauen zu ihm aufblicken, dass wir ohne Furcht mit ihm sprechen und zutiefst gläubig all unsere Sorgen in seine Krippe legen.
Stellen wir uns unter den Schutz des barmherzigen Vaters:
Im Namen des Vaters ………………………..
Lied: Kündet allen in der Not 106 1+2
Advent hat mit Unterwegssein zu tun.
Unterwegs sind wir, wohl wissend, dass es Wege gibt
jenseits von Zeit und Raum.
Begegnen können wir dem,
der längst bei uns angekommen ist.
Er kann uns Wege ebnen und zeigen, die gangbar sind.
Schmal können sie sein, weit, steil
und manchmal schlecht zu überschauen.
Pilgerschaft ist nun mal das Los des Pilgers.
Das eigentliche Ziel ist nicht so recht greifbar – und doch mobilisieren wir unsere Kräfte,
um nicht zu verharren.
Wohin trägt uns das Leben?
Können wir absehen von allen Erfahrungen, Fragen, Zweifeln und Vorbehalten?
Ankommen ist eine Option!
Wie wird es sein, wenn wir angekommen sind
am Ziel unserer Pilgerreise?
Lied: Du bist da wo Menschen leben …… 973 1-3
Adventlich leben,
um bereit zu sein für das,
was manchmal so überraschend in unser Leben tritt,
was uns anrührt und bewegt,
was uns angeht und persönlich meint.
Adventlich leben,
um hellwach zu sein für das,
was es neu zu erkennen gilt in dieser Zeit
der seltenen oder verloren gegangenen Visionen,
die aber Gottes Zeit mit uns und für uns ist.
Adventlich leben,
um ganz Ohr zu sein für jene,
die uns von ihrem Kummer und ihrer Mühsal
ihrer Hoffnung und ihren Nöten, ihrer Sehnsucht
und ihrer Enttäuschung erzählen wollen.
Adventlich leben,
um ganz da zu sein für den,
der neu ankommen will in mir persönlich
als menschenfreundlicher Gott,
als vertrauenswürdiger und liebevoller Freund.
Adventlich leben,
um wartend zu wachen
und wachsam zu warten auf den,
der sich mir neu zuwenden will,
im Geheimnis seiner Menschwerdung.
Lied: Der mich atmen lässt ….. 1-3
ALLE: HERR, brich ein in unser Leben
HERR,
brich ein in unser Leben,
das geprägt ist von Angst und Ohnmacht,
von Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit,
von Kälte und Hartherzigkeit.
HERR,
brich ein in unsere Welt
des Ständig-Leistung-erbringen-Müssens,
der gnadenlosen Konkurrenz,
des gierigen Strebens nach Gewinn.
HERR,
brich ein in unsere Welt
der verschobenen Werte:
Wir sind geneigt, zu verschwenden,
anstatt zu teilen.
Wir isolieren uns häufig,
anstatt solidarisch zu sein.
Uns liegt mehr daran, zu besitzen,
als etwas zu sein.
HERR,
brich uns Menschen auf,
brich unsere Herzen auf,
brich unsere Seelen auf,
bringe uns das Licht Deines Geistes,
damit wir dem Menschen
und dem Leben
wieder mehr Raum geben!
HERR,
komm DU zu uns herab, denn in DIR ist Hoffnung für eine bessere Welt,
Zuversicht in ein menschenwürdiges Leben
und Wärme für ein sinnvolles Menschsein.
Lied: Der mich atmen lässt ………. 4-6
An Weihnachten sagt Gott ganz leise
(Ursel und Arthur abwechselnd)
In die Lichtblicke deiner Hoffnung
und in die Schatten deiner Angst,
in die Enttäuschung deines Lebens
und in das Geschenk deines Zutrauens
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In das Dunkel deiner Vergangenheit
und in das Ungewisse deiner Zukunft,
in den Segen deines Wohlwollens
und in das Elend deiner Ohnmacht
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In das Spiel deiner Gefühle
und in den Ernst deiner Gedanken,
in den Reichtum deines Schweigens
und in die Armut deiner Sprache
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In die Fülle deiner Aufgaben
und in deine leere Geschäftigkeit,
in die Vielzahl deiner Fähigkeiten
und in die Grenzen deiner Begabung
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In das Gelingen deiner Gespräche
und in die Langeweile deines Betens,
in die Freude deines Erfolgs
und in den Schmerz deines Versagens
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In das Glück deiner Begegnungen
und in die Wunden deiner Sehnsucht,
in das Wunder deiner Zuneigung
und in das Leid deiner Ablehnung
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
In die Enge deines Alltags
und in die Weite deiner Träume
und in die Kräfte deines Herzens
lege ich meine Zusage:
Ich bin da.
Meine Antwort:
In das aufgehende Licht
deiner tröstenden Zusage
stelle ich meine Frage:
Wo bist du?
In den lichtvollen Abgrund
deiner Gedanken und Pläne
lege ich meine Bedenken:
Wie soll es weitergehen?
In die tiefe Quelle
deiner unerschöpflichen Phantasie
weine ich meine Traurigkeit:
Ich bin so allein.
In die weite Schale
deiner wohltuenden Stille
lasse ich meine Belastungen fallen:
Es ist alles so schwer.
In die bergenden Hände
deiner behutsamen Zuwendung
bringe ich meine Unsicherheit:
Verlass mich nicht.
In den langen Atem
deiner verborgenen Treue
setze ich mein Vertrauen:
Du sorgst für mich.
In das große Ohr
deiner schweigenden Nähe
flüstere ich meine Dankbarkeit:
Du bist bei mir.
In die befreiende Melodie
deiner frohen Botschaft
summe ich meine Freude:
Du bist so gut zu mir.
In Dein menschgewordenes
JA-Wort,
Deine Zusage an mich,
Deine Frage nach mir
buchstabiere ich die Zusage
meiner Antwort:
Ich bin da.
Im Wunder der Weihnacht
fällt ein gutes Licht
auf die Welt
und öffnet Augen und Ohren,
Mund und Hände,
damit wir im Gesicht
eines jeden Menschen
göttliche Züge erkennen
und lieben können.
Lied: Der mich atmen lässt ………7+8
Wenn du dich satt gesehen hast …
Wenn du dich satt gesehen hast
an dem schönen Kind in der Krippe,
gehe noch nicht fort!
Mache erst Seine Augen zu deinen Augen,
Seine Ohren zu deinen Ohren
und Seinen Mund zu deinem Mund.
Mache Seine Hände zu deinen Händen,
Sein Lächeln zu deinem Lächeln
und Sein Herz zu deinem Herzen.
Dann erkennst du in jedem Menschen
deinen Bruder, deine Schwester.
Wenn du ihre Tränen trocknest
und ihre Freude teilst,
dann ist Gottes Sohn in dir geboren
und du darfst dich freuen.
Ich wünsche Dir Frieden da,
wo Du lebst in der Welt.
Ich wünsche Dir Menschen,
vor denen Du denken und reden kannst,
ohne selbst verraten zu werden.
Ich wünsche Dir ein gutes Verhältnis zu allen,
mit denen Du täglich zusammen bist.
Ich wünsche Dir, dass Du an Gott glauben kannst
wie ein Blinder, der zwar die Sonne nicht sieht,
aber ihre Wärme spürt.
Ich wünsche Dir, Zeit zu haben
für Dich und für die anderen.
Vor allem viel Zeit, um zuhören zu können.
Ich wünsche Dir Menschen, die zu Dir sagen:
„Es ist gut, dass es DICH gibt.“
Ich wünsche Dir, nie verlassen zu werden,
den richtigen Weg zu finden,
und dazu den Mut, ihn auch zu gehen.
Ich wünsche Dir Menschen,
die auch dann Deine Freunde sind,
wenn Du sie wirklich brauchst.
Ich wünsche Dir Gesundheit und Zufriedenheit,
einen frohen Tag und zu allem den Segen Gottes.“
Den Segen des Vaters und des Sohnes und
Des Heiligen Geistes. Amen
Lied: Macht hoch die Tür 107 5