24.02.15 Wortgottesfeier “Fastenzeit”

Wortgottesfeier – 24. Februar 2015

 

 

LIED: 422 Ich steh vor Dir …. 1-3

 

Zu unserem Gottesdienst in der österlichen Bußzeit begrüße ich Sie alle recht herzlich! Was auch immer wir beginnen wollen, wir tun es heute gemeinsam

+ im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

Die Gnade und Güte unseres Herrn Jesus Christus sei allezeit mit euch!

 

Meine lieben Freunde! Bei vielen Menschen scheint die Fastenzeit – oder wie sie liturgisch eigentlich richtig heißt: die österliche Bußzeit – beliebt:

als Zeit des Abnehmens und Entschlackens nach dem Winter,

als Zeit des Fitness-Trainings für einen gelingenden sportlichen Frühlingsstart.

Bei noch viel mehr Menschen spielt die Fastenzeit vermutlich gar keine Rolle.

Diese liturgisch geprägte Zeit hat für so manche Menschen genauso viel oder genauso wenig Kontur wie alle anderen Tage und Wochen im Jahr.

Auch unter treuen Kirchgängern ist die Fastenzeit mehrheitlich kaum mehr die radikale Zeit der Entbehrung, der Enthaltsamkeit und der Opfer.

Es gilt, den Sinn dieser Zeit neu zu entdecken und nach neuen Gestaltungsformen zu suchen. Der persönliche Weg kann ganz unterschiedlich sein. Eines jedoch bleibt: der Aufruf Jesu zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium.

So lasst uns nun Jesus anrufen:

Jesus sagt: Das Reich Gottes ist nahe, glaubt an das Evangelium! Doch wir kreisen oft zu sehr um uns selbst. Schmerzlich sehen wir, was uns an Glaube, Hoffnung und Liebe noch fehlt. Deshalb bitten wir:

 

  • Herr, unser Gott, wie leicht ist jede Versöhnung gefährdet, wenn jeder die Schuld nur beim anderen sieht. Herr, erbarme dich unser!

 

  • Christus, unser Freund, du kennst uns Menschen, die sich schwer damit tun, ihre Fehler gegenüber anderen einzugestehen. Christus, erbarme dich unser!

 

  • Herr, unser Gott, du hast gezeigt, dass es immer Wege gibt, sich mit an-deren zu versöhnen. Herr, erbarme dich unser!

Herr unser Gott, vor dir bekennen wir unsere Schuld und bitten dich:

Vergib uns, wo wir gegen dich und gegeneinander gesündigt haben und schenke uns ein Herz, das in allem dir vertraut und auf dein Wort hört. Darum bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 

TAGESGEBET

Vater im Himmel. Dein Sohn Jesus ist unter uns gegenwärtig mit seinem Wort und seinem Beispiel. Am Beginn der Fastenzeit bitten wir dich um deinen Geist. Er bewege uns hin zu dir, er führe uns zu den Menschen, die uns Nächste sind, er verwandle uns in Menschen, die in dieser Welt dein Reich durch Wort und Tat lebendig werden lassen. Darum bitten wir durch Jesus, unseren Bruder und Herrn, der in der Kraft seines Geistes unter uns wirkt, heute und in Ewigkeit. Amen.

 

LIED: 423 1+3 Wer unterm Schutz ….

 

EINFÜHRUNG ZUM EVANGELIUM

Die Worte des heutigen Evangeliums berichten, wie sich Jesus in der Einsamkeit auf sein Wirken in der Welt vorbereitet.

So wie er 40 Tage in der Wüste war, so bereiten wir uns 40 Tage auf das Geheimnis der Ostertage vor.

 

AUS DEM HL. EVANGELIUM NACH MARKUS 1,1215

In jener Zeit trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb er 40 Tage lang und wurde vom Satan in Versuchung geführt. Er lebte bei den wilden Tieren, und die Engel dienten ihm.

Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“

 

PREDIGT

Meine lieben Freunde! Seit 45 Jahren spiel ich Lotto – mehr als 37,50 habe ich noch nie gewonnen. Aber wer von uns hat ihn nicht, den Traum vom großen Glück. In jedem Herz hat dieser Traum vielleicht andere Gesichter. Aber wahrscheinlich steckt er in uns allen. Es ist die ewige Sehnsucht von uns Menschen nach einem gelingenden Leben – nach einem unbeschwerten und sorgenfreien Leben in vollen Zügen, das mehr kennt als Mühe, Arbeit und Anstrengung. Ein Leben voller guter und wohltuender Erfahrungen – ohne Enttäuschungen. Der Traum vom großen Glück.

Das hört sich an nach den sechs Richtigen im Lotto.

Die große Chance, sein Leben so leben zu können, wie man das immer schon gern wollte. Die wesentliche Frage ist aber, wie tiefgründig oder oberflächlich ich von meinem Glück denke.

Die entscheidende Frage heißt dann: Was tust du dafür, dass dein Traum vom glücklichen Leben Wirklichkeit wird? „Träume sind Schäume“, sagt der Volksmund.

„Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum“, sagt uns eine Lebensweisheit. Es geht also darum, was ich für mein Glück zu tun bereit bin. Am Beispiel vom Lotto-Sechser wird uns das schnell klar. Bevor dich das Losglück ereilt, musst du zumindest einen Lottoschein ausfüllen; ohne diese Investition geht es gar nicht. Welche Felder kreuzt du an? Wie viel ist dir die Sache wert? Entscheidend ist das, worauf du setzt. Mehr kannst du im Lottospiel nicht tun. Aber wenn du nicht einmal das machst, kannst du nie den großen Jackpot knacken.

Vielleicht kann uns dieser Gedanke helfen, die 40 Tage der Vorbereitung auf das Osterfest hin zu verstehen.

Österliche Bußzeit ist dann eine Chance für das Glück deines Lebens, das dir im Osterfest geschenkt wird. Die kommende Zeit kann dir das Glück bescheren, mehr Tiefgang und Perspektive, mehr Sinn und Gottvertrauen im eigenen und gemeinsamen Leben zu entdecken; letztlich zu erfahren, dass dieses Reich Gottes, das uns Jesus im Evangelium verkündet, keine Schwärmerei und Träumerei ist, sondern spürbare Wirklichkeit, die sich in ganz unterschiedlichen Facetten erfahren lässt.

Spürbar wird diese Wirklichkeit immer von Mensch zu Mensch. Wenn nach Zeiten des Schweigens der Faden des Kontakts und des Gesprächs wieder aufgenommen wird – zum Beispiel, wenn nach Streit und Auseinandersetzung wieder Schritte der Versöhnung aufeinander zu folgen, wenn nach dem Kreisen um das eigene Ich sich der Blick einfühlend weitet auf das Du und das Wir.

Ähnlich wie beim Lotto-Glück braucht es auch dafür möglicherweise eine Grundvoraussetzung. Es ist die Entscheidung, worauf ich setze und was ich investiere in dieser 40-Tage-Zeit. Ohne Lottoschein bekanntlich kein Lottoglück, ohne Umkehr- und Wüstenzeit, ohne entsprechende Vorbereitungszeit kein Osterglück.

Es macht also Sinn, eine Entscheidung für das persönliche Leben, für die eigene Glaubenspflege zu treffen:

Was will ich in der Fastenzeit anders machen? Welche Akzente setze ich?

Worauf verzichte ich bewusst in dieser Zeit, was lasse ich bleiben?

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“, ruft uns Jesus heute zu.

Ganz bewusst steht dieser Aufruf am Beginn der Vorbereitungszeit auf Ostern. Sie ist eine Chance! Fastenzeit – das ist ein Unternehmen für Sucher nach Lebensglück und dessen Gewinn. Eine Zeit für uns alle, mutig und aktiv die persönliche Umkehr zu Gott hin zu wagen und der Botschaft Jesu zu trauen:

„Die Zeit ist erfüllt. Das Reich Gottes ist nahe!“ Amen.

 

LIED: 266 1+2+3+6 Bekehre uns ….. (Arthur singt vor)

 

GLAUBENSBEKENNTNIS

Ich glaube an Gott, den Vater ……..

 

FÜRBITTEN

 

Herr, Jesus Christus, du kennst die leiblichen und seelischen Nöte der Menschen.
Dich bitten wir:

Für alle Menschen,
die von kriegerischen Auseinandersetzungen aus ihrer Heimat vertrieben worden sind.
Lass sie Menschen finden, die bereit sind, ihnen uneigennützig zu helfen.

Christus, höre uns!

Für alle Menschen, die aus Hass und Unfrieden Kapital schlagen.
Lass sie ihr Unrecht einsehen und bewege sie zur Umkehr.

Für alle Menschen, die unfreiwillig fasten, weil sie nicht genug zu essen haben.
Schaffe ihnen Gerechtigkeit und lindere ihre Armut.

Für alle Menschen, die den Sinn der Fastenzeit nicht mehr verstehen.
Wecke in ihnen die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben.

Für alle, die das Evangelium nicht als Frohe Botschaft vom Reich Gottes wahrnehmen.
Schenke ihnen die Gnade der Hinkehr zu Gott.

Für unsere Verstorbenen. Gib ihnen das volle Leben im Reich Gottes.

Du, Herr, Jesus Christus, hast das Reich Gottes angekündigt.
Führe uns in dieses Reich deines Vaters. – Amen.

Lobpreis:

Singet dem Herrn ein neues Lied,
singet dem Herrn, preiset seinen Namen.

Wir kommen zu dir, Gott und Vater,
um dir unseren Dank und Lobpreis darzubringen.
Du schenkst uns Zeiten der Besinnung und Umkehr
und gehst jenen entgegen, die dich mit aufrichtigem Herzen suchen.

Obwohl die Menschen sich immer wieder von dir abwandten,
hast du ihnen deinen Bund angeboten.
Nach der großen Flut hast du der Menschheit zugesagt,
dass du ein Gott des Lebens bist,
der nicht den Tod des Sünders will,
sondern, dass er umkehrt und lebt.

Wir danken dir für die Frohe Botschaft vom Reich Gottes,
die uns dein Sohn Jesus Christus verkündet hat.
Durch sie haben wir das wahre Leben gefunden.

Durch die Taufe hast du uns Anteil am ewigen Leben der Kinder Gottes gegeben
und uns aus der Not des Sterbens errettet.
Dafür danken wir dir und preisen wir dich mit allen,
die in deiner Gegenwart leben.

LIED: 489 1-3 Lasst uns loben, freudig loben

ZUM VATER UNSER

Dein Reich komme! so beten wir anschließend mit den Worten Jesu.

Bitten wir Gott, dass wir an diesem Reich mit bauen und es nicht durch unser Versagen aufhalten:

Vater unser im Himmel, …

 

ZUM FRIEDENSGRUSS

Damit der Friede unter uns wachsen kann, ist Umkehr, ist Hinwendung zu Gott nötig. Ihn wollen wir bitten: Herr Jesus Christus, schau nicht auf unser Unvermögen, sondern erneuere unsere Herzen, schau aber auch auf unser Bemühen und auf unseren Willen zum Guten.

Mach uns bereit, deinem Willen zu folgen und schenke uns und allen Mitmenschen auf der ganzen Erde deinen Frieden!

Wenn wir heute einander die Hände zum Frieden reichen, wollen wir uns ganz bewusst sein, dass Gott es ist, der uns diesen Frieden schenken will. Von ihm aus und durch ihn werden wir befähigt, uns die Hände zu reichen und seinen Frieden weiterzugeben.

Dieser Friede des Herrn sei mitten unter uns! A: Und mit deinem Geiste!

 

LAMM GOTTES

 

EINLADUNG ZUR HL. KOMMUNION

Jesu Aufruf: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ hat uns heute wieder erreicht. Er will uns für diesen Weg stärken mit dem Sakrament des Brotes. So seht Christus, das Lamm Gottes, im Brot des Lebens!

A: Herr, ich bin nicht würdig, …

Nicht nur vom Brot lebt der Mensch, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt!

 

LIED 440 1-5 Hilf Herr meines Lebens

 

MEDITATION NACH DER HL. KOMMUNION

„Kehrt um und glaubt an das Evangelium“, spricht der Herr.

Kehrt um, sonst bleibt alles beim Alten!

Kehrt um, sonst ändert sich nichts!

Kehr um, sonst entfernst du dich von dir!

Kehrt um, sonst seht ihr alles von der falschen Seite!

Kehrt um, sonst bemerkt ihr nichts vom Ganzen!

Kehrt um, sonst bleibt Gott euch verborgen!

Kehrt um, sonst spielt sich alles hinter eurem Rücken ab!

„Kehrt um!“ – Unser Leben muss sich ändern, auch wir müssen uns ändern!

Das Gute bewahren, das Überholte abstreifen, das Positive aufgreifen und Christus in die Mitte unseres Handelns stellen. Dann erfahren wir die Frohbotschaft als Befreiung, und wir werden mit Leib und Seele schon in diesem Leben auferstehen.


 

SCHLUSSGEBET

Guter Gott, wir haben Dein Wort gehört und du hast uns dein Brot gegeben, damit unter uns ein Stück Himmel wächst. Es soll uns stärken, damit wir uns stets darum bemühen, unsere Mitmenschen zu verstehen und anzunehmen, damit wir so Gemeinschaft werden, wie wir sie heute hier miteinander gefeiert haben. Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen.

 

SEGENSBITTE

Bitten wir Gott nun um seinen Segen für uns und für alle Menschen, mit denen wir verbunden sind sowie um Gottes Begleitung und seinen Segen:
Guter Gott, wir wollen dich heute um deinen Segen bitten, einen Segen, der uns befähigt, deinen Frieden in die Welt zu tragen. Wir wissen, dass das nicht leicht wird, aber wir möchten diese Tage bis Ostern nutzen, um etwas mehr von deiner Versöhnung mit den Menschen in unserem Leben und Tun sichtbar zu machen.
So segne und beschütze uns der gute und uns liebende Gott, + der Vater ..

 

SENDUNG

Wir kehren jetzt um, gehen zurück in unseren Alltag. Und auch dort wird sich erweisen, dass uns Gottes Reich nahe ist! So geht nun hin in Frieden und bereitet Freude!

 

LIED 428 1+5 Herr, Dir ist nichts verborgen

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