Berg der Hoffnung in Verl-Sürenheide

Di., 23.10.2018

Idee des Diakons Arthur Springfeld kommt in der Sürenheider Gemeinde sehr gut an 120 Kreuze als Zeichen der Hoffnung

Zieht die Blicke auf sich: der sogenannte »Berg der Hoffnung« vor der katholischen Pfarrkirche St. Judas Thaddäus im Verler Ortsteil Sürenheide. Diakon Arthur Springfeld, der die Idee hatte, steht stolz vor den mittlerweile 120 Kreuzen.

Zieht die Blicke auf sich: der sogenannte »Berg der Hoffnung« vor der katholischen Pfarrkirche St. Judas Thaddäus im Verler Ortsteil Sürenheide. Diakon Arthur Springfeld, der die Idee hatte, steht stolz vor den mittlerweile 120 Kreuzen. Foto: Jan-Hermann Ruthmann

Verl-Sürenheide (WB). »Was ist das denn?« fragt sich mancher Autofahrer, der an der Pfarrkirche St. Judas Thaddäus in Sürenheide vorbei kommt. Sicherlich wird er nicht zum ersten Mal ein Gotteshaus sehen. Doch diese vielen Kreuze könnten ihn stutzig machen. Seit August gibt es dort den »Berg der Hoffnung«. Er ist eine Idee des Diakons Arthur Springfeld.

Früher hing oder stand in jedem Raum eines Wohnhauses ein Kreuz. Vor ihm wurde gebetet; den Sterbenden gab es Trost und Hoffnung in der letzten Stunde. Diese Zeiten sind längst vorbei und die vielen Kreuze finden keinen Platz mehr in der heutigen Zeit. Hier kam Arthur Springfeld die Idee, Kreuze zu sammeln und sie gemeinsam aufzuhängen. „Wir fügen fast jede Woche weitere Exemplare hinzu.“

Im Vorfeld des Pfarrfestes Ende August hatte er eingeladen, nicht mehr benötigte Kreuze im Vorraum der Kirche abzulegen. Die Idee wurde sehr gut angenommen. Bereits beim Pfarrfest hingen 25 Kreuze am »Berg der Hoffnung«. Knapp einen Monat später sind es bereits etwa 120. »Wir fügen fast jede Woche weitere Exemplare hinzu«, erzählt er stolz.

Helfer in besonders schweren Situationen

Der heilige Judas Thaddäus gilt als Helfer in besonders schweren Situationen. Gerade deshalb werden vermehrt Bitt- und Sterbekreuze aufgehängt. Die Reaktionen aus der Gemeinde sind meistens positiv. »Natürlich standen schon Leute davor, die meinten, dass es eine Verschwendung sei, diese schönen Kreuze bei Wind und Wetter draußen stehen zu lassen. Weil wir aber immer wieder neue und schöne hinzufügen, erlischt der Glanz dieses Ortes nie«, sagt er. »Einige Gläubige sprachen mich an und fragten ernsthaft, ob sie sich nicht ein schönes Kreuz wieder abhängen könnten, sie würden dann ein anderes an den Platz hängen. Ich konnte ihnen nur sagen, dass diese Kreuze, die da jetzt hängen, bewusst gespendet wurden. Und deshalb bleiben sie da auch.«

Der »Berg der Hoffnung« hat einen großen Bruder: Er ist etwa zehn Meter hoch, steht in Lettland in der Nähe der Stadt Šiauliai und zählt etwa eine Million Kreuze. Die Entstehung ist unklar, aber im Laufe der Jahre hat er sich zu einem Wallfahrtsort entwickelt. »Das ist ein ganz besonderer Ort«, schwärmt Arthur Springfeld, der selbst schon einmal da gewesen ist. Alle paar Jahre werden nicht mehr schön aussehende Kreuze entfernt und durch neue ersetzt.

Platz wird wohl nicht ausreichen

Springfeld ist fest davon überzeugt, dass der Platz in Sürenheide nicht ausreichen wird. »Hoffentlich müssen wir uns in einigen Jahren nach einer Alternative umsehen«, meint er. In nächster Zeit möchte er bereits die eine oder andere Andacht am »Berg der Hoffnung« zelebrieren. Auf die Frage, ob die Kreuze nicht von Vandalen zerstört werden können, schüttelt er den Kopf: »Ich glaube an das Gute im Menschen und daran, dass die Leute genug Respekt vor diesem Ort haben werden.«

Wer ein gut erhaltenes Kreuz besitzt, kann es gerne im Vorraum der Kirche ablegen. »Wir freuen uns darüber, damit sich die Hoffnung unserer Vorfahren mit unseren Gebeten verbünden kann und wir kraftvoll in eine gute, gottgesegnete Zukunft gehen können.«

 

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