22. So. Jks. – 2.8.18 – MK 7,1 8.14 15.21 Nach dem Pinkeln vor dem Essen …..

MK 7,1 8.14 15.21 23 Nach dem Pinkeln vor dem Essen …..

Was hat Jesus eigentlich gegen Händewaschen?
Jeder von uns hat doch diesen Spruch gelernt und an die Kinder weitergegeben.
Ich fange an – und sie die zweite Hälfte:
Nach dem Pinkeln vor dem Essen – Händewaschen nicht vergessen!
Ok, alle trauten sich nicht. Egal!
Aber, das ist doch wirklich einsehbar, muss man doch verstehen, oder?
Das ist hygienisch, das ist sinnvoll, dass hält Krankheiten ab.

Also – Die haben doch wirklich Recht die Pharisäer, wenn sie die Jünger kritisieren, oder doch nicht? Natürlich haben sie absolut recht, denn durch Reinigung und Hygiene soll unsere Gesundheit doch erhalten bleiben.

Und das weiß Jesus natürlich auch.
Bei Jesus haben Hygiene oder Unreinheit aber auch noch eine ganz andere Bedeutung.
Jesus meint unser Innerstes, das, was in uns Menschen unrein ist, das wo Schmutz und Gift und Bösartigkeit uns innerlich belasten und vielleicht krank machen,
unsere schlechten Gedanken,
unsere Unehrlichkeit gegenüber uns selbst, gegenüber dem Nächsten oder der Öffentlichkeit.

Das was uns hier in der Seele krank macht und schadet, das meint Jesus – und er meint nicht nur die Pharisäer damals – er meint auch die Pharisäer von heute, er meint jeden von uns.

Hände waschen – da bräuchte man nur ein bisschen Wasser drüber laufen lassen, aber eine reine Seele zu haben, innerlich sauber vor Gott dazustehen, das kostet Kraft und Anstrengung und genau das ist das Ziel, das Jesus uns vermitteln will.
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Toll, dass ihr alle hier seid heute.
Lieber Gott, sind wir vorbildliche Christen. Super! Nur so geht‘s! Weiter so!
Weiter so??

–   Warum tut ihr so, als ob ihr betet und denkt an ganz was anderes?
–   Warum singt ihr ein Loblied auf den Gott, der sogar uns liebt, der uns geschaffen hat, der uns unsere Schuld
vergibt – und man sieht es euch gar nicht an?
–   Was ist mit den Menschen in der Sürenheide, die ihr nicht leiden könnt und über die ihr hinter der Hand nur
dumme Sprüche macht und blöde unnütze Geschichten weitererzählt?
–  Was ist mit den Verwandten und Bekannten oder Nachbarn, denen Ihr nicht die Hand zur Versöhnung reichen
wollt oder kein freundliches Wort mehr schenkt?
–  Warum schmeiße ich meine Kippen im Auto immer aus dem Fenster und beschwere mich laut über die blauen
Müllsäcke am Wideiweg im Graben?
–  Was soll das oft böse Nachgeplapper über Flüchtlinge, die ihr nicht kennt, denen ihr auf der Straße nicht mal
freundlich zunickt oder im Elly Markt und bei Aldi nicht helft?

Jesus sagt: Unrein ist das, was von innen aus dem Menschen herauskommt, nicht die schmutzigen Hände oder der riechende, unrasierte Penner.
Warum versuchen wir immer wieder – Gott auf den Arm zu nehmen – meinen wir wirklich sie merkt das nicht? Sind wir so blöd?

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Wir sind keine Heiligen! Niemand von uns! Unsere bösen Gedanken und unser schlechtes innerliches Tun werden lebenslang bleiben und uns bedrohen.
Sie werden immer eine schmutzige Gefahr sein und uns vielleicht krank machen.
Und da gibt es nur ein Mittel dagegen, dass diese Gefahr kleiner wird und vielleicht sogar fast verschwindet.
Das ist unser, jeden Tag immer wieder neu versuchter und gelebter Glaube an unseren jeden liebenden Gott, und die Kraft der Hilfe seines Geistes.
Daraus entsteht so etwas wie eine Imprägnierung unseres Herzens, eine Mauer, ein Wall, der zunehmend das Böse in Gedanken und Werken abhält und uns schützt.

Das hat Johannes damals nämlich schon versprochen:
Ich taufe mit Wasser, aber da kommt einer und der hat die Lösung, der hat die wirkliche Hilfe,
der tauft euch nämlich mit dem Heiligen Geist.
Und wir sind getauft! Darum kommen wir in die Kirche und bekreuzigen uns mit dem Wasser, symbolisch eine Erneuerung der Taufe, die uns rein gemacht hat, die uns stärkt.
Aber dabei müssen wir uns auch was denken, uns was vornehmen und nicht einfach nur die Fliegen verscheuchen.

Wir, jeder von uns, wir haben so gute Karten, so gute Voraussetzungen, diese unsere vergängliche Welt ein bisschen schöner, heller, liebevoller, friedvoller zu machen.
Alle Kräfte, ja selbst alle finanziellen Mittel, so viele Ideen und Hilfen sind uns dazu gegeben.
Wir müssen es nur tun!   Anfangen!

Der heilige Augustinus sagte: Liebe – und dann tue was du willst!“
„Liebe, und dann tue was du willst“
. Man müsste sich das als Schild umhängen, auf die Stirn schreiben. Damit wir und andere es sehen, jede Stunde.

Das ersetzt das Händewaschen nicht und die Dusche, aber diese von uns geforderte tätige Liebe gegenüber den Mitmenschen und gegenüber uns selbst, die sorgt für die wirkliche Reinheit des Herzens.

Und das setzt zunächst ganz, ganz viel Ehrlichkeit voraus.
Ganz viel Ehrlichkeit, besonders uns selbst gegenüber.

Von jungen Leuten habe ich schon öfters zum Abschied den Gruß gehört: „Bleib sauber!“
Das ist ein Gruß an jeden von uns, der auch von Jesus stammen könnte.

Eine kurze wahre Geschichte zum Schluss.
Ähnliches habe ich vor Jahren mit einer Firmgruppe im Münsteraner Dom erlebt.

In einem Problemstadtteil im Ruhrgebiet wird an einem saukalten Wintertag die heilige Messe gefeiert.
Alle scheinen sehr andächtig zu sein.
Unmittelbar vor der Wandlung kommt ein Betrunkener polternd mit einer Flasche Bier in der Hand in die Kirche um sich aufzuwärmen.
Als der Priester die Hostie erhebt, ruft der Betrunkene laut:
Und Judas, dieses Schwein, hat ihn verraten!
Absolute Stille in der Kirche.
Der Priester erhebt dann den Kelch und der Betrunkene ruft:
Und ich auch!

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