Predigt Hochzeit (Fußball WM)

HOCHZEIT    M…. und M….. ( Fußball WM) – Ansprache

23.06.2018 Gütersloh 14.00 Uhr

BIBELSTELLE:
1. Mose 2, 18  „Und Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine bleibt!“

Ansprache:
Liebe M……, lieber M……, liebe Gäste, buenos dias, dobry dzień,

hab ja lange überlegt, worüber ich denn heute predigen soll. Dann hatte ich ne Idee. Kommt ihr nicht drauf. Natürlich spreche ich über Fußball. Fußball ist doch gerade jetzt ein großartiges Thema um euch beide auf eure Ehe einzustimmen.
Sepp Herberger hat mal gesagt: „Das Spiel dauert 90 Minuten und der Ball ist rund!“
Die Ehe dauert in der Regel deutlich länger und das Ende des „Ehespiels“ ist nicht wirklich berechenbar und ist eigentlich ausgerichtet auf eine unbestimmte Zeit.
Denn in Eurem Eheversprechen vor Gott und dieser Gemeinde heißt es: „in guten und in schlechten Zeiten, solange ich lebe“!

„Der Ball ist rund“. Ich glaube hier unterscheidet sich die Ehe deutlich vom Fußball. Die mehrheitlich glatte Oberfläche des Spielballes unterscheidet sich von den Höhen und Tiefen in der Ehe. Jeder von uns weiß, dass nicht immer alles gerade läuft, dass es auf und ab gehen kann und wird. Da kommt es auf das gute Miteinander – auf den Ausgleich – auf die Ausgeglichenheit der Partner – an.

Jeder weiß, ein Spiel gewinnen – und da ist es egal ob man Favorit oder Außenseiter ist – kann man nur wenn man zusammenhält. Wenn jeder seine eigene Aufgabe erkennt und erfüllt. Wenn man Leistung bringt und kämpft – auch wenn das Spiel ausweglos erscheint. Da muss einer für den andern einstehen, auch wenn das manchmal nicht einfach ist.
Die Spielregel ist: Einer für Alle – Alle für Einen.
Denn es funktioniert nicht, wenn alle ganz vorne und im Mittelpunkt stehen wollen, wie die Stürmer, sondern nur wenn jeder sein Spielfeld – sein Lebensfeld – entsprechend der Begabungen und Fähigkeiten besetzt und ausfüllt.

Damit meine ich bestimmt nicht, dass die Frau an den Herd gehört oder bügelt und der Mann für das Einkommen sorgt und das Auto fährt.
Die ersten Spiele bei der WM haben in diesem Jahr bewiesen, dass der Erfolg auch jenen zugetraut werden kann, die angeblich wenig vom Fußball verstehen.

Beim Spiel und in der Ehe ist es wichtig, dass man sich entsprechend ergänzt, unterstützt und ausgleicht. Ein Stürmer der nur vorne vor dem gegnerischen Tor steht und auf die Bälle wartet ohne sich darum selbst zu bemühen – der gerät sehr schnell ins Abseits!
Ein Partner, der sich in der Ehe nicht bewegt und nur an seiner Auffassung festhält und kleben bleibt, blockiert die notwendige Entwicklung der Beziehung!
Ehe heißt: losmarschieren, in die Gänge kommen – in Bewegung bleiben! Kondition trainieren, neue Spielzüge erproben!

Ach ja, interessant beim Spiel sind die Fans, ihre Fanfaren, aber auch ihre Kritik, ihr Jubel, aber auch ihr Zusammenhalt wenn der Ball mal nicht rund läuft.
Je niedriger die Liga, umso weniger Fans unterstützen die Mannschaft in der Regel.
Ihr beide spielt offensichtlich ziemlich hoch!
Ihr habt heute eine Menge Fans in Euren Reihen sitzen!
Ich denke, es kommt aber nicht immer auf die Menge an, sondern auf die Treue und Ehrlichkeit, mit der die Fans ihre Teams begleiten.

Und natürlich gibt es auch einen Schiedsrichter! Es gibt einfach Dinge im Leben, beim Fußball ist es der Mann oder die Frau, meistens in Schwarz, deren Entscheidungen muss man akzeptieren ohne zu diskutieren.
Es wird im Leben eines Menschen auch immer wieder Entscheidungen durch Schicksaal geben, die wir nicht akzeptieren wollen – die wir als Fehlentscheidungen betrachten – die wir als zu hart oder als unfair verurteilen, aber wie beim Fußballspiel bringt es nichts mit dem Schiedsrichter – und im Leben nicht mit Gott zu diskutieren oder zu wegzulaufen.

Wir müssen manche Gegebenheiten, manche Schicksalsschläge akzeptieren und annehmen – und dann: aufstehen, weiterleben, nach vorne schauen, neuer Abstoß – und das Spiel der Ehe weiterspielen.
Am Ende zählt allein der Sieg!

Wir Christen nennen den Sieg des Spiels: unsern Sieg des Glaubens, das ewige Leben, den Himmel. Den wirklichen Meistertitel erwerben wir nämlich nur beim Meister selbst, bei unserm Gott!

Oft sind seine Entscheidungen schon heute und hier ja auch zu unseren Gunsten.
Das hat sicher auch etwas mit unserer Sympathie und Nächstenliebe zu tun, mit unserem Miteinander in der Ehe aber auch mit dem Umgang mit unseren Gegnern.
Dass grobe Fouls geahndet werden müssen, bleibt ohne Frage!
Doch immer wieder muss man verzeihen und vergeben, die Chance des Neuanfangs nutzen.
Nachtreten – das so genannte Revanche-Foul bedeutet immer die rote Karte!

Wichtig beim Spiel und in euerer Ehe ist, dass Ihr eben diesen einen guten Trainer habt, der Euch begleitet, euch richtig nach Euren Gaben und Fähigkeiten im Leben einsetzt, Euch vielleicht auch mal auf die Bank setzt, damit der andere dran ist.
Ihn müsst ihr immer im Auge behalten und respektieren – und wenn ihr nicht weiterwisst, ihn einfach fragen.

Und noch was ganz Wichtiges!
Eine gute Mannschaft achtet heute und jetzt immer auch schon auf die Zukunft. Und da habt ihr sicher gute Absichten. M….. bringt dafür viele praktisch schon erprobte Talente mit.
Was wäre eine Mannschaft ohne den eigenen Nachwuchs!?

Liebe M….., lieber M…….
Ich glaube ich habe jetzt genug über Ehe und Fußball, Familie und Weltmeisterschaft philosophiert. Es wird Zeit, dass das Spiel beginnt.
Ich denke ein gutes Training habt Ihr schon hinter Euch, und euer Teamgeist spricht für auch Euch und gibt euch alle Chancen zum Titel.

Der Teamgeist ist nämlich etwas ganz Wichtiges im Leben.
Christen sprechen da vom Heiligen Geist.
Geistvoll ist auch Euer Trauspruch, den Ihr Euch selber ausgesucht habt:
„Und Gott sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine bleibt!“ – das ist nicht gut, wenn man jung ist und auch nicht gut, wenn man im Alter alleine übrig bleibt.

Ich wünsche Euch einen starken Glauben, den Glauben an Euch selbst, an die Ehe – an die Familie – an Euren Trainer – an Euren Gott!

Ich wünsche Euch die Hoffnung – dass eure Hoffnung nie erlöscht, dass Ihr sie nie aufgebt, egal wie viele Tore Ihr auch einfangen möget, egal wie weit hinten Ihr im Spiel auch liegt.

Ich wünsche Euch die Liebe, die Liebe zueinander – untereinander – die Liebe zum Vergeben, die Liebe eurer Familien und Freunde und die nie endende Liebe von unserem Gott. Amen.

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