Wort z. Sonntag 9.10.17 – „Auch falsch gewählt?“

Wort zum Sonntag 8./9.10.2017 – „Auch falsch gewählt?“

Haben Sie auch wieder mal falsch gewählt? Nein – nicht bei der Bundestagswahl, auch nicht bei der Wahl des Partners oder der Partnerin, auch nicht bei der Wahl des letzten Autos. Ich meine, bei den vielen Entscheidungen, die Sie täglich immer wieder neu treffen müssen.
Über 20 000 Entscheidungen trifft der Mensch täglich. Stehe ich auf, oder bleibe ich noch fünf Minuten liegen? Das Hemd oder das Poloshirt heute? Jetzt rasieren oder später? Erdbeermarmelade oder Gelee aufs Brot? Fahrrad oder Auto? Wer die Wahl hat – hat die Qual!

Als Christen haben wir in besonderer Weise die Wahl.
Wir können uns bei unserm Gott bedanken, dass wir ein Dach über dem Kopf, Kleidung oder zu essen haben, oder das als Eigenverdienst beanspruchen.
Wir können liebevoll zuhören, was uns in der Familie, Nachbarschaft oder auf der Straße erzählt wird und dann erkennen, was den anderen bedrückt oder erfreut – oder aber unseren eigenen Interessen nachgehen.

Wir haben die Wahl Gerüchte über unliebsame Personen weiter zu erzählen oder mit einer positiven Eigenschaft entgegnen.

Wir können wählen, welche Worte wir sagen, wenn wir unsere Meinung kundtun oder wir verletzen den Nächsten durch das unbedacht gesagte Wort.

Wir können wählen, ob wir dem Älteren oder Fremden behilflich sind im Supermarkt, oder ob wir auf die andere Seite schauen.

Wir haben die Wahl, ob wir als Christen durch unseren Glauben und Tun ein Beispiel geben, das andere ansteckt und ihnen Lust macht mit uns gerne Christ zu sein, oder wir können unsere Glaubensfreude verstecken oder verweigern und unerlöst vor uns hinstarren.

Wir Christen, besonders wir Alten, können wählen, ob wir unseren Kindern einen Raum und eine Zukunft in unserer Kirche geben, oder ob wir die alten und überholten Traditionen zementieren, die die Jugend nicht verstehen kann.

Wir in Deutschland (in Verl auch) haben die Wahl als überaus reiche Kirche – als Institution und als Mitglieder – unseren Reichtum für die Menschen einzusetzen, denen das Wasser bis zum Hals steht, für die, die keine Tränen mehr haben, für die, denen das Dach über dem Kopf explodiert, die hilflos neben den sterbenden Kindern stehen, oder – wir können in schnell vergängliche Werte investieren.

Wir können wählen und wie der Papst den Obdachlosen und Flüchtlingen Wohnung geben, oder aber trumpeten: „German and Christians first!“

Wir haben täglich und tausendfach die Wahl in unserem Denken, Sprechen und Handeln und damit auch sehr große Verantwortung für Land und Gemeinde, aber auch und besonders für den Menschen neben und mit mir.

Aber haben wir als Christen wirklich eine Wahl? Gott hat uns doch alle als seine geliebten Kinder auserwählt.

Und so wird die eigentliche Frage nicht nur dem nächsten Bundeskanzler gestellt, sondern in besonderer Weise uns und das jeden Tag: „Nehmen Sie diese Wahl an?“

Ihnen und Ihren Familien einen gesegneten Sonntag. Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

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