5. So. Jk. A – 5. Februar 2017 „Licht der Welt“

5. So. Jk. A – 5. Februar 2017 „Licht der Welt“

Kennen Sie den? Ein Diakon stirbt und kommt natürlich in die Hölle.
Sagt der Teufel: „Hier gibt es drei Kammern – kannst Dir eine aussuchen. Er macht sich auf die Suche.
In der ersten Kammer werden alle mit glühenden Eisen gequält – Ne, das ist nix.
In der zweiten Kammer werden alle ausgepeitscht – Is auch nix.
In der dritten Kammer, da wo das himmlische Abwasser hingeleitet wird, da stehen alle bis zum Hals in der Güllegrube und rauchen…..

Ach ne …………. erzähl ich doch nicht weiter! Ne, geht gar nicht – ist viel zu lustig!

Dann eben nicht, aber was glauben sie, was haben gute Witze mit unserem christlichen Glauben zu tun? Bei der großen Karnevalsveranstaltung unserer katholischen Frauengemeinschaft werden Sie sicher auch einige hören und bestimmt viel bessere als meine.
Natürlich ist unser Glaube kein Witz. Lacht ja auch kaum einer außer den Kindern. Unser Glaube ist eine ernste Sache – eine sehr ernste Sache, sieht man ja schon an den Gesichtern beim Beten.
Aber das ist vielleicht auch schon unser eigentliches Problem.
Vielleicht wäre es gut, wir würden unsern Glauben mehr wie einen Witz behandeln, oder wie einen Witz leben.
Denn Witze haben dem Glauben gegenüber einen ganz großen Vorteil.
Oder können Sie sich etwa vorstellen, dass ein Büttenredner bei der Karnevalssitzung der KFD – bei voll besetztem Pfarrheim und toller Stimmung -, können Sie sich vorstellen, dass der seinen besten Witz im Abstellraum erzählt, bei verschlossener Tür und gelöschtem Licht, ja dass er die Pointe grade mal flüstert?
Jeder weiß das – Büttenreden hält man nicht im Verborgenen, man verkündet sie vor aller Welt, vor brechend voll besetzten Sälen.
Vollbesetzte Säle – da kann unser Glaube ja richtig neidisch werden.
Und das liegt nicht an den fehlenden Inhalten der Frohen Botschaft – die haben wir, ohne Ende – das liegt an uns!
Wäre unser Glaube für uns wie ein guter Witz, dann würden wir den nicht für uns behalten.
Wir würden ihn rausposaunen immer wieder, wen auch immer wir treffen, beim Kaffeetrinken mit Nachbarn, beim Stammtisch und beim Kegeln, auf dem Fußballplatz oder per Twitter und Facebook.
Und alle, die uns erleben, hörten gerne zu, sie wären gespannt, die Pointe natürlich auch zu hören.
Wenn wir von unserm Glauben begeistert wären wie von guten Witzen würden wir ihnen allen Bekannten und bei jeder Gelegenheit erzählen.

Aber Glaube ist für uns ja eine ernste Sache. Jawoll!

Und Ernst, das geht meist im stillen Kämmerlein einher oder sonntags hier mit runter gezogenen Mundwinkeln und dem Blick tiefer Traurigkeit.
In der Öffentlichkeit spricht man nicht mehr darüber, über den Glauben, man zeigt ihn auch nicht.
Und wie vielen geht es so, dass es ihnen geradezu peinlich ist, wenn Sie auf den Glauben angesprochen werden. Wenn man am Arbeitsplatz etwa entdeckt, dass der ja noch zur Kirche geht und vielleicht Lektor ist, oder wenn da in der Schule bekannt wird, dass da eine noch bei den Messdienern ist und sich aktiv in der Jugendarbeit beteiligt.
Schnell die Tür zu und den Deckel drauf, damit ja niemand es merkt.
Wie ein Licht, das man unter einen Eimer stellt.

Sie haben das sicher gemerkt – Wenn Jesus im heutigen Evangelium die Botschaft von Gott mit dem Licht unter dem Eimer vergleicht, dann hat das den gleichen Stellenwert, wie der Witz, den ich nicht zu Ende erzähle oder die Pointe des Gags auf der Karnevalssitzung in der Besenkammer.

Beides ist ein Unding, das ist sofort jedem klar.
Geht einfach überhaupt nicht, nicht beim Witz und nicht beim Glauben.

Liebe Freunde von Jesus,
das ist die Botschaft des heutigen Sonntags, die Frohe Botschaft Jesus Christi:
Nehmen wir die Leuchtkraft dieser tollen Botschaft mit und bringen sie unter die Menschen.
Leben und zeigen wir diese Botschaft, damit unsere Welt wirklich hell wird.
Wir haben mit unserem Glauben alle Gewürze um diese Welt schmackhafter, schöner und wertvoller zu machen.
Lassen wir uns das doch gemeinsam vornehmen hier. Das wir öfter uns mehr von der Freude unseres Glaubens lenken lassen. Dass man uns diese Freude ansieht, auch hier in der Kirche.
Das steckt an. Das macht andere neugierig, auch die Kinder und Jugendlichen.
Was sollen sie auch hier, wenn sie sich nicht freuen können.
Das macht das Leben an so vielen Stellen leichter.

Gott will, dass es uns gut geht. Er will, dass wir froh sind. Er möchte unseren Glauben strahlen sehen.
Unser Glaube an den uns, – j e d e n v o n u n s – liebenden Gott, dieser Glaube will nicht klein machen oder einengen, sondern uns frei und unbedrückt helfen, das Leben zu meistern.

Erzählen wir diese Botschaft weiter, wen immer wir auch treffen, erzählen wir das weiter wie einen guten Witz, wie die Pointe im Karnevalssketch, dass alle drauf warten und neugierig sind.
Erzählen wir es und leben den Glauben auch so!
Niemand kann einen guten Witz einfach für sich behalten – ich schon lange nicht.
Eine Pointe muss unter die Leute, damit es den Saal mitreißt und die andern ansteckt zum Lachen.

Die Frohe Botschaft unseres Gottes, sein Evangelium ist so toll, das muss unter die Menschen und dort kann es dann, mit Gottes Hilfe seine helfende und wohltuende Wirkung entfalten.

Amen

Ach ja – In der dritten Kammer, da stehen alle bis zum Hals in der Güllegrube und rauchen.
Da will ich auch hin, sagt der Diakon.
Er geht in die Grube und steckt sich auch eine Zigarette an.
Da ruft der Teufel: „Frühstückspause zu Ende! Alle wieder untertauchen!“

Sehen sie – geht doch!

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