Pfingsten 2016 „Der Clown in uns“

Pfingsten 2016 „Der Clown in uns“

Liebe Freunde von Jesus!

Ich hoffe, Sie glauben auch fest daran! Pfingsten ist nämlich mal ein Fest das wirklich Mut macht, das uns antreibt ja hoffentlich auch mal wirklich in den Allerwertesten tritt. Denn Pfingsten macht endlich Schluss mit allem Kleinmut und alle Angst, die in jedem von uns steckt.

Wir brauchen so dringend diese Befreiung aus dieser Begrenztheit und Belastung, die uns auch unsere Kirche so lange Zeit vermittelt hat.

Ja selbst den Papst hat’s wieder mal erwischt, will er doch jetzt mit all den violetten Kollegen in Rom darüber nachdenken, ob es nicht eine gute Idee wäre, wenn es auch Diakoninnen gibt. Hat man doch lange gedacht, der Heilige Geist hätte Rom nicht gefunden.

Aber vielleicht hilft uns zu dem ganzen Thema zunächst die folgende Erzählung:

Ein junger Mann ging einmal zu einem Psychiater. Er hatte Angst, mit seinem Leben nicht fertig zu werden. Er war ganz verzweifelt. In einem langen Gespräch schilderte er dem Arzt sein Leid und seine Not. Er stehe vor einer Wand und wisse nicht, wie es in seinem Leben weitergehen sollte. Der Psychiater hörte dem jungen Mann aufmerksam zu, ohne ihn zu unterbrechen. Dann gab ihm der Arzt folgenden Rat: „In unserer Stadt gastiert gerade ein Zirkus. Gehen Sie in diesen Zirkus und schauen Sie sich die Darbietungen an. In einer der Vorstellungen tritt ein ganz großartiger Clown auf. Er wird Sie aufheitern und zum Lachen bringen.“ Der junge Mann erschrak und sagte: „Herr Doktor, dieser Clown bin ich!“ –

Na – mit dieser Antwort haben sie nicht gerechnet. Diese Antwort macht uns ganz schön betroffen.

Fragen wir uns doch selbst mal: Steckt in uns allen nicht so was wie dieser Clown?

Denn wir alle haben doch unsere Ängste und unsere Sorgen. Gerade in unserer Zeit entsteht der Eindruck, als ob in unserer Gesellschaft die Ängste der Menschen sich immer weiter ausweiteten.

Es gibt aber auch viele Betroffene, die meinen, Angst dürfe man nicht zeigen, man müsse sie überspielen oder verdrängen.

Mitten in unserer Depression, in der Dunkelheit, in der Angst, in unseren Sorgen sollen wir das Lächeln des Clowns im Gesicht tragen.

In der schwersten Erkrankung dürfen wir nicht über den Tod sprechen.

In der beruflichen Krise müssen wir Stärke zeigen.

Die Partnerschaft knistert und wir reden drüber nicht.

Was Gott mit unserer Schuld macht – lieber keinen danach fragen.

Von Kindheit an hat man uns gelehrt, dass wir keine Angst haben dürfen, jedenfalls zeigen tut man sie nicht – immer schön einen auf Clown machen.

Heute wissen wir: Die Angst vor der Angst knallt alle Türen zu, verrammelt jeden Zugang — so wie die Jünger im Evangelium aus Angst vor den Juden ihre Türen verschlossen hielten.

Aber was sollten wir tun? Wer kann das ändern, wer kann uns dabei helfen?

Niemand kommt durch die Türen unserer Seele, wenn wir sie nicht aufmachen, zumindest den Riegel wegschieben.

Menschen, die sich anderen- auch ihrem Arzt, ihrem Therapeuten, vielleicht auch ihrem Seelsorger nicht öffnen, sich ihnen nicht mitteilen, können keine Heilung finden.

Auch die Jünger damals haben es nicht gewagt, sich den anderen anzuvertrauen; ihre Angst war überwältigend groß.

Und dann spricht das Evangelium aber von einem, der das schafft, der sogar durch verschlossene Türen geht. „Jesus trat in ihre Mitte“. Und er kam nicht, um ihre Angst herunter zu spielen oder klein zu machen, sondern um sie durch seine Friedensbotschaft und durch das Versprechen seines
Geistes aufzurichten und ihnen dadurch von innen her neue, starke, ausdauernde Kraft zu geben: „Friede sei mit euch!“ und: „Empfangt den Heiligen Geist“.

Und Jesus meint nicht den Frieden in Syrien oder Afghanistan, sondern meinen Frieden, den inneren Frieden, den keiner sich selbst geben kann. Auch nicht der Partner, oder der Priester oder der Freund.

Dies ist ein Friede, den nur Gott geben kann.

Und dieser innere Friede ist es, der uns wirkliches Leben schenkt. Zufriedenes Leben, erfülltes Leben, dankbares Leben und dieser Friede ist untrennbar verbunden mit dem Geist Jesu, des besten Freundes, den wir haben können.

„Empfangt den Heiligen Geist.“ Welch ein Geschenk! Welch eine Liebe zu uns Menschen!

Niemand kann Ängste einfach verscheuchen, Ängste kann man nicht weg reden – auch Arthur nicht mit irgendwelchen Sprüchen – auch ein Clown schafft das nicht mit all seinem oft klamottigen Humor. Vielleicht vergessen seine Zuschauer für einen Augenblick ihre Angst; aber sofort nach der Vorstellung ist sie wieder da.

Liebe vom Geist Gottes Beschenkte!

Das Pfingstfest hat nur eine Botschaft, das Pfingstfest fordert uns auf, ja das Pfingstfest ordnet für uns Christen an: Nun habt doch keine Angst! Jesus Christus hat die Welt erlöst und so seinen Frieden längst in Dein Herz gelegt.

Seine Freundschaft zu uns, seine Barmherzigkeit, seine Liebe ist größer als DU Mensch dir in Deinem Kopf vorstellen kannst.

Und auch wenn deine Tür noch zu ist. Jesus geht durch verschlossene Türen.

Er will bei dir, bei jedem von uns sein, nein falsch, er ist da — mit seiner Kraft, mit seinem Leben und mit seinem Geist.

Er ist die Mitte in deiner eigenen Mitte.

Tiefer kann keiner ein Herz besetzen, als Gott es kann.

Pfingsten ist so ein tolles, so ein ermutigendes Fest, für mich viel schöner als Weihnachten oder Ostern.

Pfingsten durchbricht alle Enge.

Pfingsten macht Schluss mit der Angst.

Pfingsten macht Mut.

Pfingsten gibt neue Luft zum Atmen.

Pfingsten öffnet die Augen unseres Herzens ganz, ganz weit.

Dieses große Fest macht die Tür der Hoffnung auf, damit wir die herrlichen Aussichten erkennen, die wir mit Gott haben und das nicht erst im Himmel, sondern hier bei uns, auf der Erde und das heute schon.

Und wenn wir singen: „Komm Schöpfer Geist kehr bei uns ein!“, dann ist das im Grunde total unchristlich.

Der Heilige Geist ist längst da – wir dürfen nur nicht die Tür von unserer Seite zuhalten.

Wir müssen wollen und zulassen, das Gott sie öffnet und dann – ,

Frohe Pfingsten!!


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