Friedensgebet St. Marien Kaunitz 13.08.08

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 13.08.08

 

Begrüßung

 

Gott, wir haben Angst um diese Welt.
Angst vor der Zukunft, die uns unheilvoll erscheint.
Angst vor den vielen Bedrohungen des Lebens.
Angst, weil es keine Sicherheit zu geben scheint.
Wir haben Angst davor,
gelähmt zu sein vor lauter Angst.
Herr, erbarme dich.
Gott, wir haben Angst um uns selbst.
Dass wir nicht schaffen, was wir uns vorgenommen haben. Dass wir keine Zeit finden für die kleinen, lebenswichtigen Dinge. Dass uns die Zeit zwischen den Fingern zerrinnt
und wir sie nicht gefüllt haben. Wir haben Angst davor, der Angst keinen Raum gegeben zu haben.
Herr, erbarme dich.
Gott, wir spüren unsere Angst, und wir merken, wie sie uns verändert.
Wir finden keine Ruhe, weil uns die Sorgen den Schlaf rauben. Wir verlieren unsere Lebensfreude, weil wir meinen, in wilden Wogen zu versinken. Wir sehnen uns nach Zukunft und Hoffnung und beklagen unseren Kleinmut, das Not-Wendende zu tun.
Herr, erbarme dich.

Gott, du bist in die Stürme des Lebens gekommen, um uns darin ganz nahe zu sein. Dafür danken wir dir, dafür loben wir dich. So nimm unsere Gedanken des heutigen Tages in dir auf: wir denken an eigene Kriegserfahrungen, wir denken aber auch an heutige Kriege, an Auseinandersetzungen in aller Welt. Wir denken an die Opfer von Gewalt und Vertreibung in unseren Tagen und suchen bei dir Hilfe, Hilfe für anderes Leben, in dem der Friede aufleuchtet, wie du ihn für uns willst. Gib du uns dazu deinen ermutigenden Geist. Das bitten wir ….

 

Lied: Herr deine Liebe, ………. 1+4

Matthäus 8,23-27

Jesus stieg in das Boot, und seine Schülerinnen und Schüler folgten ihm. Und da: Ein großes Beben erschütterte den See, sodass die Wellen in das Boot schlugen. Doch Jesus schlief. Sie kamen, weckten ihn und
riefen: „Jesus, rette doch! Wir gehen unter!“ Und Jesus sagte zu ihnen: „Wie ängstlich seid ihr und habt wenig Vertrauen.“ Da stand Jesus auf und redete tadelnd auf die Winde ein und den See. Und es entstand eine große
Stille auf dem Wasser. Die Leute staunten sehr und sagten: „Was ist das für einer, dass ihm auch die Winde und das Meer gehorchen?“

 

 

Man mit einem solchem Mann möchte man gerne in einem Boot sitzen. Der hat die Ruhe weg. Mitten in einem ungeheuren Sturm schläft er, lässt sich nicht beunruhigen. Er spürt nicht einmal, was da um ihn herum vorgeht.
Die Angst der Jünger können wir gut nachvollziehen. Der Wind schlägt einem heftig ins Gesicht, das Wasser droht das Boot zu überschwemmen, das Ertrinken ist nahe. Titanic steht vor Augen oder – lange schon vergessen – der Untergang der Estonia. Oder es stehen Schiffe vor Augen, Flüchtlingsschiffe, vollbeladen. Menschen, die einen Weg in die Freiheit suchen und den Tod finden.
Auf dem Schiff herrscht Angst, Todesangst. Panik bricht unter der Besatzung aus, die Menschen schreien, niemand weiß so recht, wie es weitergehen wird.
Und dann taucht Jesus auf, stellt diese Frage: Warum seid ihr so furchtsam? und stellt sich den Winden entgegen.
Was passiert da auf dem See? Ist das ein Wunder? Natürlich ist das ein Wunder, wenn jemand inmitten von Angst und Gefahr einer ganz ruhig bleibt, so ruhig, das sich, wie Matthäus es dann bildhaft in Wort fasst, selbst die Naturgewalten beugen. Der Sturm beruhigt sich.
Wir müssen das nicht naturwissenschaftlich erklären können. Denn Matthäus geht es nicht darum, Stürme zu stillen, sondern er stellt uns vor entscheidende Lebensfragen: Haben wir inmitten der Stürme des Lebens die Glaubensgewissheit, uns Gott anzuvertrauen? Jesus selbst hat das immer wieder getan in den vielen Stationen seines Lebens. Er hat eine vertrauensvolle Gottesbeziehung aufgebaut, die ihn getragen hat bis in das Sterben und durch den Tod hindurch. Wie sieht es mit uns aus, mit unserem Vertrauen, wenn die Stürme kommen?
Ich denke, wir sind den angsterfüllten Jüngern viel näher. Angst begleitet uns an vielen Stellen. Wenn das Leben nicht mehr in den normalen Bahnen verläuft, dann werden wir schnell unruhig, ja hektisch, suchen nach schnellen Lösungen, bis wir dann beim nächsten Sturm wieder in entsprechenden Aktivismus verfallen.
Wir hören diese Geschichte ja heute in unserem Denken und beten für den Frieden. Wir feiern diesen kurzen Gottesdienst für den Frieden. Ängste vergangener und heutiger Zeiten kommen wieder hoch.
Mir stehen da die Menschen vor Augen, – ich kenne es nur aus dem Fernsehen – die angsterfüllt in den Kellern, Bunkern oder leichten Verstecken sitzen, und nicht wissen, was in den nächsten Stunden sein wird. Ich denke an die Menschen, die dem Mündungsfeuer des gegnerischen Soldaten gegenüber gestanden haben und dem Tod ins Auge geblickt haben. Ich denke an die Vertriebenen, die von welcher Seite auch immer, mit Gewalt zum Auszug aus ihren Lebensräumen gezwungen wurden, an die Frauen, die vergewaltigt wurden, an die Männer, die misshandelt wurden, an die Kinder, die die Grausamkeiten dieser Zeit bis heute nicht vergessen haben. Ich denke an die, die bis heute nicht damit fertig geworden sind, dass sie für den Tod von Menschen verantwortlich sind.
Oder ich denke an die Menschen, die in friedlichen Zeiten voller Angst sind, weil sie von anderen nicht gewollt sind: an die fremdländischen Menschen in unserem Land, die sich in den nächsten Hauseingang flüchten, weil Skinheads wieder einmal auf Tour sind, um Ausländer „abzuklatschen“, wie sie ihre brutalen Taten nennen. Ich denke an diejenigen, die hier kein Asyl finden und voller Angst zurück in ihre Heimat müssen, wo sie Gewalt oder Tod erwartet.
Ich denke aber auch an die Angst der Kinder, die von Eltern oder Angehörigen missbraucht und geschlagen werden. An die Angst der Eltern, wenn es wieder einmal heißt, jemand hat ein Kind umgebracht.
Und ich denke an die Angst nach dem 11. September, die unser Verhältnis zu Gewalt wieder verändert hat und die auch die Beziehung zu arabischen Menschen anders werden lässt.
Stürme des Lebens liegen darin, Stürme, die Angst machen, die hilflos machen, hilflos wie die Jünger im Boot.
Ich denke aber auch an die Angst, die geschürt wird, um sie zu benutzen. Wie war das früher: die Angst vor der jüdischen Gefahr führte zum Millionenfachen Mord an dieser Volksgruppe. Die bolschewistische Bedrohung diente dazu, den Vietnamkieg zu legitimieren. Da wird geredet von der „Überschwemmung mit Ausländern“ und schon gibt es Gruppen, die sich daran machen, diese Menschen hier bei uns zu verprügeln. Der Kampf gegen den Terrorismus ist im Augenblick Legitimation für Gewalt, Gewalt auch eines Ausmaßes, die wir sonst so nicht zulassen würden. Und wenn dies öffentlich kritisiert wird, dann wird man behandelt, als stünde man auf der Seite der Terroristen. Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns. So sagte der amerikanische Präsident, der mit der Angst der Menschen ein gefährliches Spiel treibt.
Warum kann Jesus in dem Boot schlafen? Was verhilft ihm dazu, in dieser schwierigen Situation nicht hektisch zu reagieren, panisch in Aktionismus zu verfallen?
Ich denke das wichtigste, was Jesus auszeichnet, ist seine tiefe Grundüberzeugung: ich bin gehalten. Ich habe einen Grund, auf dem ich stehen kann, den mir nichts und niemand nehmen kann, von dem mich nichts und niemand wegreissen kann. Jesus weiß sich zutiefst verbunden mit der Kraft des Lebens, die ihn nicht verloren gehen lässt, selbst dort nicht, wo der Tod vor Augen steht. Was nicht heißt, dass Jesus keine Angst gehabt hätte. Es wird erzählt von dem Gebet in Gethsemane, wo er Gott darum bittet, dass er diesen Weg nicht gehen müsse. Wir kennen die Worte am Kreuz: mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Diese Erfahrungen des Lebens begleiten auch ihn als ganz menschliche Lebenserfahrungen, die auch inmitten eines tiefen Gottvertrauens lebendig werden. Aber er lässt sein Handeln nicht von dieser Erfahrung leiten. Er ist nicht geflohen, als die Häscher kamen, er hat am Kreuz seine Gegner nicht verflucht, sondern er hat dem Soldaten das Ohr geheilt, er hat seine Verfolger am Kreuz gebetet.
Wer sein Leben in der Hand dessen weiß, der dem Leben sein Ziel gibt, wer sein Leben in der Hand dessen weiß, der Leben nicht verloren gibt, sondern Zukunft über den Tod hinaus zu geben vermag, der weiß, dass er in den Stürmen des Lebens bestehen kann.
Mich fasziniert, dass Jesus in dieser Situation einfach aufstehen kann und fragt: Warum seid ihr so furchtsam?
Warum regt ihr euch so auf? Natürlich bietet das Leben Zeiten, wo einem der Wind ins Gesicht bläst. Natürlich gibt es im Leben Situationen, wo das Lebensboot ungeheuerlich ins Wanken gerät, das Wasser hineinschlägt und man zu versinken droht. Das ist Leben. Und auch die Angst gehört zu unserem Leben. Und nicht nur immer Angst vor äußere Bedrohung, sondern auch die Angst vor Ansehensverlust, vor dem Verlust von Lebensmöglichkeiten, vor dem Verlust von Menschen, die wir lieben, bis hin in die Angst vor dem Tod.
Aber wir gehen darin nicht unter, weil wir Gehaltene sind, weil wir eben nicht nur auf uns allein angewiesen sind, sondern weil da noch jemand ist, der mit uns im Boot sitzt, der Halt gibt.
Menschen, die sich ganz auf Gott einlassen, die können ihre Angst überwinden, können inmitten der Angst ruhig bleiben und sich ihr Handeln nicht von der Angst diktieren lassen. Wenn Gott Ja zu mir sagt, dann muss ich nicht immer beweisen, was ich kann. Wenn Gott mit in Leiden und Tod hält, kann ich ihm auch mein Leben und mein Sterben anvertrauen. Und wenn wir ein solches Gottvertrauen in uns tragen, dann können wir auch Abstand gewinnen von dem, was Angst macht und dann können wir unsere eigenen Gedanken und vorschnellen Reaktionen loslassen, um einzutreten für Gerechtigkeit und Frieden. Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? So fasst der 27. Psalm Gottvertrauen in Worte, das zu einem veränderten Leben führen kann.
Und der Herr gibt den Weg des Miteinanders vor: z.B. darin, dass er für die Gewaltfreiheit eintritt, für die Achtung des Anderen, des Andersseienden. Er tritt ein für die Überwindung von Hass und Gegnerschaft, er tritt ein für das Miteinander, für ein Leben, das den anderen gelten lässt, ihm Raum gibt und ihm Anerkennung verleiht, auch wenn er diese in den Augen der Menschen gar nicht verdient hat. In all dem liegt ein Bewusstsein, das eben nicht geprägt ist von der Angst vor dem anderen oder der Angst um das eigene Leben, sondern davon, dass wir immer schon Gehaltene sind, die sich nicht um sich sorgen müssen, sondern in ruhiger Gelassenheit auch im Sturm bedachte Wege gehen können, um miteinander zu leben. Und wer mit einer solchen ruhigen Gelassenheit auftaucht, der wird auch dazu beitragen, dass der Sturm sich legt, dass das Boot nicht mehr schaukelt, dass man wieder Boden unter den Füßen bekommt.
Und das ist etwas, was wir von Jesus lernen können. Und dann können wir eben eintreten für friedvollen Umgang miteinander, für Konfliktbewältigung ohne Waffen, für ein Denken, das nicht zuerst Gewalt sieht, sondern das Lebensrecht auch des anderen. Ich bin mir bewusst, dass wir auf einem solchen Weg auch immer wieder scheitern, dass wir an unsere Grenzen stoßen und auch manchmal daran verzweifeln, weil das Böse immer wieder um sich greift. Aber gerade darin gilt es sich deutlich zu machen, dass im Boot einer sitzt, der Wege des Lebens kennt. Wir müssen nicht panisch handeln, getrieben durch die Angst, wir können uns – gehalten von Gott – ruhig dem Wind entgegen stellen. Wir können darin zeigen, dass es auch andere Wege gibt, sich dem Bösen entgegen zu stellen. Gottvertrauen schafft neue Denkräume, die auch mitten im Sturm zu entdecken sind und damit den Sturm auch legen können. Wir können damit die Angst in der Welt nicht verhindern, aber wir können dazu helfen, die viele unnötige Ängste von Menschen zu vermeiden. Wir können dazu beitragen, dass Menschen keine Angst mehr vor Menschen haben müssen. Und auch dazu will uns die Geschichte von der Sturmstillung ermutigen. Amen

Lied: 989 3x

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden, denn du allein, Gott, hilfst mir, dass ich sicher wohne. (PS 4,6) Wenn alle Menschen mit diesem Satz im Herzen schlafen gehen könnten, dann wäre Frieden auf der Erde. Davon träumen wir und darum bitten wir dich, Gott
für alle Kinder auf der Welt, die vor Hunger nicht einschlafen können. Hilf, dass sie satt werden, damit sie nicht lernen,
ihren leeren Bauch mit Wut und Hass zu füllen.
Mach uns wach für die Zusammenhänge, die Hungersnot bewirken, lass uns aufstehen und kreativ werden,
dass wir sinnvollen umgehen mit Geldern und Gütern.
Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……

Wir beten für die Jugendlichen, die sich fürchten vor der Nacht, weil Alpträume von erlittener Gewalt sie überfallen, als wären sie real, für die jungen Frauen, die durch sexuelle Gewalt, und die jungen Männer, die durch Kriegserlebnisse Lass sie Menschen finden, denen sie sich anvertrauen
und das Unaussprechliche aussprechen mögen,
Menschen, die das auch aushalten können.
Schenke ihnen die Ahnung von einem sicheren Ort im Innern,
zu dem sie zu jeder Zeit Zuflucht nehmen können.
Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……

Wir denken an die Menschen, die in Arbeit und Sorgen versinken, die in schlaflosen Nächten wühlen,
weil unerledigte Dinge über ihnen zusammenschlagen wie meterhohe Wellen und alles noch viel schlimmer erscheint als am Tag. Hilf ihnen zu ordnen, was wichtig ist und was nicht, und loszulassen. Sende in ihre Träume das Wissen um Selbstbestimmung, dass sie Macht gewinnen über ihre Zeit und ihre Aufgaben. Lass sie spüren, dass sie von unschätzbarem Wert sind jenseits dessen, was sie leisten, und darin Ruhe finden. Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……

Wir vertrauen dir die Menschen an, die in der Nacht weinen,
vor Sehnsucht nach vermissten Menschen oder verlorener Heimat, über eine zerbrochene Liebe, vor Schmerzen
oder weil sie sterben müssen.
Lass sie spüren, dass du ihnen so nah bist wie das Kissen,
das ihre Tränen aufnimmt.
Tröste sie mit der Vision, dass aus ihren Tränen in der Seele ein Regenbogen aufgehen kann.
Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……

Wir bitten für die Menschen im Nahen Osten, die keine Ruhe finden. Wir bitten für diejenigen, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen, dass sie nicht verzweifeln, wenn wieder einmal die Waffen sprechen.
Wir beten für alle, die immer wieder Waffen einsetzen, um ihre Ziele durchzusetzen. Lass sie die Einsicht gewinnen, dass eine Waffe keinen Schritt weiter bringt.
Wir beten für alle Opfer und ihre Angehörigen, dass der Hass sie nicht zerfrisst, sondern dass Wege aus der Gewalt geschritten werden.
Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……

Wir legen dir Gott, all diejenige ans Herz, die krank danieder liegen, deren Lebenszeit nur noch begrenzt ist und die diesen Menschen beistehen. Gib du Kraft dazu und schenke ihnen die innere Ruhe, um ihren schweren Weg zu gehen.
Darum beten wir gemeinsam:
Alle: Wir wollen Frieden für Alle,……


Vaterunser
Segen

Friedensgebet 9. Oktober 2002 – Kaunitz

Friedensgebet 9. Oktober 2002 – Kaunitz

Lied:

Es war einmal ein Wassertropfen, der schwebte in einer Wolke, und die Wolke schwebte über der kahlen Erde. „Ich bin ja so klein“, dachte der Wassertropfen, „ich brauche gar nicht erst herunterzuregnen. Die Erde wird sowieso nichts von mir bemerken.“ Sprach’s und verdampfte. Das fanden alle Wassertropfen sehr vernünftig, denn sie waren ja alle so klein. Und so entstanden keine Meere, keine Wälder, keine Tiere und keine Menschen, und die Erde blieb wüst und leer

In Wirklichkeit geht unsere kleine Eingangsgeschichte anders aus – zum Glück! Wenn Wassertropfen denken könnten, dann wüssten sie, dass sie viele sind, und aus vielen winzigen Wassertropfen entsteht ein Ozean.

Wir Menschen sind auch viele. Wenn jeder von uns für einige Minuten am Tag friedliche Gedanken sendet, werden wir auf die Dauer Frieden schaffen. Ich bin sicher, dass das möglich ist, wenn nur genug Menschen bereit sind, einige Minuten am Tag ganz bewusst FRIEDEN zu denken.

 

Musik

 

Du Gott des sanften Friedens,
vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Stille und Frieden sehnen.
Sie sind allein mit ihrer Last.
Sie haben niemanden, dem sie das, was sie niederdrückt,
auf die Schultern legen können.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die rastlos und ruhelos sind,
die sich selbst betäuben mit Aktivität
und dabei unglücklich werden.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Geborgenheit sehnen,
nach einem menschlichen Gesicht mit guten Augen,
die sie liebevoll anschauen.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die eingeschnürt sind in ihre Verpflichtungen,
denen die Zwänge in ihrem Beruf
oder die Leere der Arbeitslosigkeit
die Luft zum Atmen nehmen.
Du bist der Friede,
du Gott des sanften und belehrenden Friedens.
Du nimmst Lasten ab,
du bist die Geborgenheit.
Du atmest uns frei.
Friede sei mit allen Friedlosen,
Friede tief wie das Meer,
tief wie die Stille der Erde,
tief wie die sanfte Nacht.

 

Lied:

 

Selig sind, die geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Die nicht schon auf alles eine Antwort wissen,
die sind gut dran,
denn ihnen tut sich die Welt GOTTES auf.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Die unter den Zuständen leiden,
die sind gut dran,
denn sie werden Mut und Hoffnung gewinnen.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Die nicht auf Gewalt setzen,
die sind gut dran,
denn ihnen wird die Erde gehören.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.
Die keine Ruhe geben und nach Gerechtigkeit schreien,
die sind gut dran,
denn sie werden zufrieden sein.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Die barmherzig sind,
die sind gut dran,
denn sie werden Barmherzigkeit erleben.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
die sich selbst und anderen nichts vormachen,
die sind gut dran,
denn sie werden GOTT vor Augen haben.
Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Die den Frieden herbeiführen,
die sind gut dran,
denn ihnen wird man glauben, dass sie von GOTT sind.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.
Die angefeindet werden wegen neuer Gerechtigkeit,
die sind gut dran,
denn ihnen tut sich die Welt GOTTES auf.

 

Lied:

 

Herr, unser Gott, Schoepfer der Welt, wir Menschen koennen Dich nicht erfassen,

Die Vergangenheit ist Dein, und auch die Zukunft gehoert Dir. Jeder Augenblick des Lebens kommt aus Deiner Hand.

Wir stehen heute als Deine Geschoepfe vor Dir und bitten Dich, uns einen Weg zu zeigen, wie wir nach Deinem Willen handeln koennen. Du kennst die Zusammenhaenge der Schoepfung und die Kurzsichtigkeit unseres Handelns, unsere Aggressivitaet, unsere Gleichgueltigkeit und Arroganz. Und Du kennst diejenigen, die unter uns leiden.

Du kennst aber auch unseren Wunsch, Gerechtigkeit und Frieden in Deiner Schoepfung zu schaffen, die Du uns uebergeben hast. Lehre uns, jeden Menschen als Dein einzigartiges Geschoepf zu begreifen.

Heute sind wir zusammen hierher gekommen, um Dich um den Frieden in der Welt zu bitten,

Gott, Du bist barmherzig. Wir besinnen uns auf Deinen menschenfreundlichen Willen. Verzeihe uns unseren Leichtsinn und unsere Schuld gegenueber den Menschen, die nicht in Frieden leben koennen oder duerfen.

Lass uns miteinander eintreten fuer Recht und Gerechtigkeit und ein verantwortungsbewusstes Leben in der Schoepfung Gottes. Gott wird uns beim Letzten Gericht fragen, was wir fuer unsere Brueder und Schwestern getan haben, und Gott wird und sagen, dass wir dies alles ihm getan oder angetan haben.

Gott, erinnere uns an Deinen menschenfreundlichen Willen, wenn wir versucht sind, nur auf unsere eigenen Beduerfnisse zu schauen und anderen Menschen ihre Rechte einzuengen oder zu rauben.

Gott, unser Herr, letztendlich bist du es allein, durch dessen Kraft wir Menschen zum Guten befreit werden koennen.

Barmherziger Gott, beschuetze heute und in dieser Nacht diejenigen, die unschuldig leiden.
Erleichtere den Verwundeten und Gefangenen ihre Aengste und Schmerzen.
Lass die Sterbenden spueren, dass Du im Jenseits voll Liebe auf sie wartest.

Erleuchte die Lenker der Voelker, dass sie fuer das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen arbeiten und nicht fuer die Befriedigung ihrer Machtgier. Lass die Lenker der Voelker erkennen, dass am Tage des Juengsten Gerichts, am Tage der Abrechnung, ihre guten und schlechten Taten bei Gott gezaehlt werden und nicht die Groesse ihrer Namen in den irdischen Geschichtsbuechern.

Erleuchte heute und an allen kommenden Tagen uns, die wir hier gemeinsam beten. Lass uns immer bewusst sein, dass der Unfriede zwischen den Voelkern auch Wurzeln hat im Unfrieden zwischen einzelnen Menschen.

Viel Unfriede entsteht dadurch, dass wir unsere Kultur fuer die bessere halten, die Kultur der Anderen aber garnicht kennen, sie also auch nicht beurteilen koennen.
„Herr, kuenftig wollen wir neugieriger sein auf das, was Du neben uns geschaffen hast“.

Viel Unfriede entsteht dadurch, dass wir unsere Religion fuer die bessere halten, obwohl wir die Religion der Anderen garnicht kennen, sie also auch nicht beurteilen koennen.
„Herr, kuenftig wollen wir Dir nicht mehr vorschreiben, welche Gebete Du annahmen sollst“.

Wie leicht folgen wir Politikern, die schoene Versprechungen machen. Die uns einreden, wir koennten reich werden ohne eigene Arbeit. Die uns einreden, wir koennten Frieden haben ohne Gerechtigkeit.
„Herr, kuenftig wollen wir Unglaubwuerdiges nicht mehr hinnehmen“.

Wie leicht vergessen wir, dass fuer die Ungerechtigkeiten, die wir selbst begehen oder die wir ohne Protest geschehen lassen, spaeter unsere Kinder und Kindeskinder bezahlen muessen. Oft sogar mit ihrem Leben.
„Herr, kuenftig wollen wir immer rechtzeitig nein sagen“.

Lasst uns zuversichtlich zu Gott, unserem Herrn und Vater, beten mit den Worten, die uns Jesus gelehrt hat!

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser taegliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und fuehre uns nicht in Versuchung,
sondern erloese uns von dem Boesen,
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lieber Gott, du hast mir Mut gegeben, darauf zu vertrauen, dass du mich annimmst. Gib mir weiterhin die Kraft, alle Unerwuenschten so sehr zu lieben, wie du mich liebst und mich annimmst. Du weisst, Herr, dass Unerwuenschte die Aermsten der Armen sind. Reiche koennen ebenso unerwuenscht sein wie die Armen dieser kleinen Erde, die du uns gegesben hast. Lass uns alle teilhaftig sein des Reichtums deiner Liebe, dann werden wir auch einander annehmen in deinem Reich auf Erden. Amen.

(Mutter Teresa)

Das uns das gelingt, dazu segne uns der treue und gute Gott:

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

Lied:


 

30.01.01 – Friede hinterlasse ich euch-

Friedensandacht in Kaunitz am 30. Januar 2001

 

 

Lied: 245 1-4-6

 

Gott unser Vater, wir treten vor dich und öffnen uns ganz deiner frohen Botschaft. Wir haben uns hier versammelt, um gemeinsam für den Frieden in der Welt zu beten. Es ist dein Wille, dass wir Menschen in einem Geist und in Frieden miteinander leben. Denn du Herr, bist der Gott des Friedens und der Liebe, dich wollen wir preisen, jetzt und in Ewigkeit – Amen

Als Zeichen deiner Anwesenheit unter uns Menschen haben wir heute Abend eine Kerze entzündet. Sie verbindet uns mit dir, Christus dem Licht der Welt, der du den Menschen den Frieden bringst – den Frieden den die Welt nicht geben kann.

Lass Herr dein Licht unter uns leuchten! (Kreuzzeichen)

Herr Jesus Christus, du hast zu den Jüngern gesagt: „Friede hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“. Oft vergessen wir in unserem Lebensalltag diesen Auftrag und werden so gegenüber unseren Mitmenschen und auch gegenüber dir schuldig. Deshalb rufen wir zu dir:

  • du führst aus Zerrissenheit zur Verständigung, – Herr, erbarme dich
  • du führst aus Menschenverachtung zum Frieden, – Christus, erbarme dich
  • du führst aus Rechtlosigkeit zur Gerechtigkeit, – Herr, erbarme dich

Der lebendige Gott erfülle uns mit seinem Frieden und schenke uns immer neu sein Erbarmen.

 

 

Herr, hilf uns, unsere Waffen abzulegen:

die scharfen Worte, die bösen Blicke, die verletzende Sprache,

die giftigen Angriffe, die lähmende Überheblichkeit,

das erdrückende Kraftprotzen, die atemberaubenden Frechheiten,

den beißenden Spott und all das,

womit wir sonst den täglichen Kleinkrieg führen.

Herr, gib deinen Frieden in unsere Sprache, in unsere Blicke,

in unsere Hände und Füße, in unseren Intellekt, in unsere Phantasie, in unser Herz.

 

Lied: 241 1+5

 

Ich glaube Gott, dass du diese Welt geschaffen hast.

Ich glaube, dass du uns Menschen gewollt hast,

jeden von uns gleich liebst und keine Unterschiede machst zwischen Rassen, Stand und Geschlecht.

Ich glaube Gott, dass du uns Jesus Christus, deinen Sohn gesandt hast,

der als Bruder unter uns Menschen lebte, der uns die frohe Botschaft der Liebe und des Friedens verkündete

und der für uns am Kreuze starb.

Ich glaube an den heiligen Geist, der auch jetzt unter uns weilt.

Der uns Kraft gibt, Gutes unter den Menschen zu tun,

der uns zwischen Gut und Böse unterscheiden läßt und der uns zur Liebe führt.

Ich glaube, dass ich einst in Gemeinschaft mit allen in dein Friedensreich ziehen werde. – Amen

 

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Pause

Lied: 289 1

Voll Vertrauen
wollte ich den Weg mit dir gehen.
Doch – wo bist du jetzt?
Warum bist du so unendlich weit weg?
Warum lässt du mich im Stich?
Ich suche dich, jeden Tag neu.
Ich finde dich.
Einen kleine Augenblick lang.
Doch immer stoße ich an meine Grenzen.
Und du bist nicht da.
Und ich frage mich
ob du wirklich mein Weg bist.
Wo sind die Spuren im Sand?
Ich kann sie nicht entdecken.
Hast du mein Vertrauen verdient?
 
Voll Vertrauen,
gehe ich nun den Weg mit dir.
In den dunkelsten Schluchten warst du bei mir.
Es war so dunkel und kalt
dass ich dich nicht erkannt habe.
Mir fiel das Atmen schwer,
die Luft war dünn.
Doch du warst die Luft die mich gerettet hat.
Meine Grenzen –
ich habe sie mir selbst gebaut.
Und du hast mir geholfen, das zu erkennen.
Ich frage mich –
Wie lange dauert es
bis ich meine nächste Schlucht durchwandern muss.
Wirst du auch dann wieder mit mir auf dem Weg sein.
Mein Verstand sagt ja.
Mein Herz hat Angst.
 
Im Zurückschauen wird mein Weg ganz klar.
Und ich erkenne dich in jedem einzelnen Atemzug.
Aber ich lebe nicht in der Vergangenheit.
Sondern in diesem Augenblick.
Und du bist schon wieder weg.
Aber schon morgen
warst du gestern bei mir.
Und ganz allmählich
wächst das Vertrauen in dich.
Ganz neu.
Gefestigt.
Mit tiefen Wurzeln.
Du bist kein Gott mehr von Gestern.
Mein Verstand weiß das.
Und mein Herz sagt Ja!

 

Lied: 291 1+2

 

Gott unser Vater, du liebst uns als deine Kinder. Zu dir dürfen wir voll Vertrauen beten:

  • Für alle Opfer des Krieges im Balkan in Afghanistan und überall auf der Welt, schenke ihnen Zeichen der Hoffnung, dass dieser Krieg ein Ende findet und führe die Toten in dein Reich des Friedens, den Frieden den die Welt nicht geben kann.
  • Für alle Täter, die die Menschenrechte mit den Füßen treten, lenke ihr Gewissen so, dass sie ihr Handeln ändern.
  • Für alle Verantwortlichen in der Politik, schenke ihnen die Bereitschaft und den festen Willen für Verständigung, Friede und Gerechtigkeit.
  • Für unsere Kirche und uns selbst, dass wir die Kraft haben, deine Botschaft des Friedens unter den Menschen mit Wort und Tat zu verbreiten und dass wir in unserem Alltag als Menschen des Friedens und der Liebe leben.

Du Herr nimmst uns immer wieder als deine Söhne und Töchter an. Dafür wollen wir dir danken, jetzt und in Ewigkeit – Amen – Vater Unser …

 

 

Segen

Keinen Tag soll es geben, da du sagen mußt:

– Niemand ist da, der mich hält,

– Ich halte es nicht mehr aus,

– Niemand ist da, der mich liebt.

Gott der Herr, er begleite dich und schenke dir seinen Frieden,

er gebe dir Hoffnung und bewahre dich im Glauben und in der Liebe.

Dazu segne uns der allmächtige Gott,

der Vater, der Sohn und der heilige Geist – Amen

 

Lied: 638 1-3


 

09.10.02 – Du bist der Friede- +1

Friedensgebet 9. Oktober 2002 – Kaunitz

Lied:

Es war einmal ein Wassertropfen, der schwebte in einer Wolke, und die Wolke schwebte über der kahlen Erde. „Ich bin ja so klein“, dachte der Wassertropfen, „ich brauche gar nicht erst herunterzuregnen. Die Erde wird sowieso nichts von mir bemerken.“ Sprach’s und verdampfte. Das fanden alle Wassertropfen sehr vernünftig, denn sie waren ja alle so klein. Und so entstanden keine Meere, keine Wälder, keine Tiere und keine Menschen, und die Erde blieb wüst und leer

In Wirklichkeit geht unsere kleine Eingangsgeschichte anders aus – zum Glück! Wenn Wassertropfen denken könnten, dann wüssten sie, dass sie viele sind, und aus vielen winzigen Wassertropfen entsteht ein Ozean.

Wir Menschen sind auch viele. Wenn jeder von uns für einige Minuten am Tag friedliche Gedanken sendet, werden wir auf die Dauer Frieden schaffen. Ich bin sicher, dass das möglich ist, wenn nur genug Menschen bereit sind, einige Minuten am Tag ganz bewusst FRIEDEN zu denken.

 

Musik

 

Du Gott des sanften Friedens,
vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Stille und Frieden sehnen.
Sie sind allein mit ihrer Last.
Sie haben niemanden, dem sie das, was sie niederdrückt,
auf die Schultern legen können.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die rastlos und ruhelos sind,
die sich selbst betäuben mit Aktivität
und dabei unglücklich werden.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Geborgenheit sehnen,
nach einem menschlichen Gesicht mit guten Augen,
die sie liebevoll anschauen.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die eingeschnürt sind in ihre Verpflichtungen,
denen die Zwänge in ihrem Beruf
oder die Leere der Arbeitslosigkeit
die Luft zum Atmen nehmen.
Du bist der Friede,
du Gott des sanften und belehrenden Friedens.
Du nimmst Lasten ab,
du bist die Geborgenheit.
Du atmest uns frei.
Friede sei mit allen Friedlosen,
Friede tief wie das Meer,
tief wie die Stille der Erde,
tief wie die sanfte Nacht.

 

Lied:

 

Selig sind, die geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
Die nicht schon auf alles eine Antwort wissen,
die sind gut dran,
denn ihnen tut sich die Welt GOTTES auf.
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Die unter den Zuständen leiden,
die sind gut dran,
denn sie werden Mut und Hoffnung gewinnen.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Die nicht auf Gewalt setzen,
die sind gut dran,
denn ihnen wird die Erde gehören.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit;
denn sie sollen satt werden.
Die keine Ruhe geben und nach Gerechtigkeit schreien,
die sind gut dran,
denn sie werden zufrieden sein.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Die barmherzig sind,
die sind gut dran,
denn sie werden Barmherzigkeit erleben.
Selig sind, die reinen Herzens sind;
denn sie werden Gott schauen.
die sich selbst und anderen nichts vormachen,
die sind gut dran,
denn sie werden GOTT vor Augen haben.
Selig sind, die Frieden stiften;
denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Die den Frieden herbeiführen,
die sind gut dran,
denn ihnen wird man glauben, dass sie von GOTT sind.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden;
denn ihrer ist das Himmelreich.
Die angefeindet werden wegen neuer Gerechtigkeit,
die sind gut dran,
denn ihnen tut sich die Welt GOTTES auf.

 

Lied:

 

Herr, unser Gott, Schoepfer der Welt, wir Menschen koennen Dich nicht erfassen,

Die Vergangenheit ist Dein, und auch die Zukunft gehoert Dir. Jeder Augenblick des Lebens kommt aus Deiner Hand.

Wir stehen heute als Deine Geschoepfe vor Dir und bitten Dich, uns einen Weg zu zeigen, wie wir nach Deinem Willen handeln koennen. Du kennst die Zusammenhaenge der Schoepfung und die Kurzsichtigkeit unseres Handelns, unsere Aggressivitaet, unsere Gleichgueltigkeit und Arroganz. Und Du kennst diejenigen, die unter uns leiden.

Du kennst aber auch unseren Wunsch, Gerechtigkeit und Frieden in Deiner Schoepfung zu schaffen, die Du uns uebergeben hast. Lehre uns, jeden Menschen als Dein einzigartiges Geschoepf zu begreifen.

Heute sind wir zusammen hierher gekommen, um Dich um den Frieden in der Welt zu bitten,

Gott, Du bist barmherzig. Wir besinnen uns auf Deinen menschenfreundlichen Willen. Verzeihe uns unseren Leichtsinn und unsere Schuld gegenueber den Menschen, die nicht in Frieden leben koennen oder duerfen.

Lass uns miteinander eintreten fuer Recht und Gerechtigkeit und ein verantwortungsbewusstes Leben in der Schoepfung Gottes. Gott wird uns beim Letzten Gericht fragen, was wir fuer unsere Brueder und Schwestern getan haben, und Gott wird und sagen, dass wir dies alles ihm getan oder angetan haben.

Gott, erinnere uns an Deinen menschenfreundlichen Willen, wenn wir versucht sind, nur auf unsere eigenen Beduerfnisse zu schauen und anderen Menschen ihre Rechte einzuengen oder zu rauben.

Gott, unser Herr, letztendlich bist du es allein, durch dessen Kraft wir Menschen zum Guten befreit werden koennen.

Barmherziger Gott, beschuetze heute und in dieser Nacht diejenigen, die unschuldig leiden.
Erleichtere den Verwundeten und Gefangenen ihre Aengste und Schmerzen.
Lass die Sterbenden spueren, dass Du im Jenseits voll Liebe auf sie wartest.

Erleuchte die Lenker der Voelker, dass sie fuer das Wohl der ihnen anvertrauten Menschen arbeiten und nicht fuer die Befriedigung ihrer Machtgier. Lass die Lenker der Voelker erkennen, dass am Tage des Juengsten Gerichts, am Tage der Abrechnung, ihre guten und schlechten Taten bei Gott gezaehlt werden und nicht die Groesse ihrer Namen in den irdischen Geschichtsbuechern.

Erleuchte heute und an allen kommenden Tagen uns, die wir hier gemeinsam beten. Lass uns immer bewusst sein, dass der Unfriede zwischen den Voelkern auch Wurzeln hat im Unfrieden zwischen einzelnen Menschen.

Viel Unfriede entsteht dadurch, dass wir unsere Kultur fuer die bessere halten, die Kultur der Anderen aber garnicht kennen, sie also auch nicht beurteilen koennen.
„Herr, kuenftig wollen wir neugieriger sein auf das, was Du neben uns geschaffen hast“.

Viel Unfriede entsteht dadurch, dass wir unsere Religion fuer die bessere halten, obwohl wir die Religion der Anderen garnicht kennen, sie also auch nicht beurteilen koennen.
„Herr, kuenftig wollen wir Dir nicht mehr vorschreiben, welche Gebete Du annahmen sollst“.

Wie leicht folgen wir Politikern, die schoene Versprechungen machen. Die uns einreden, wir koennten reich werden ohne eigene Arbeit. Die uns einreden, wir koennten Frieden haben ohne Gerechtigkeit.
„Herr, kuenftig wollen wir Unglaubwuerdiges nicht mehr hinnehmen“.

Wie leicht vergessen wir, dass fuer die Ungerechtigkeiten, die wir selbst begehen oder die wir ohne Protest geschehen lassen, spaeter unsere Kinder und Kindeskinder bezahlen muessen. Oft sogar mit ihrem Leben.
„Herr, kuenftig wollen wir immer rechtzeitig nein sagen“.

Lasst uns zuversichtlich zu Gott, unserem Herrn und Vater, beten mit den Worten, die uns Jesus gelehrt hat!

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde Dein Name,
Dein Reich komme,
Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden.
Unser taegliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und fuehre uns nicht in Versuchung,
sondern erloese uns von dem Boesen,
denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Lieber Gott, du hast mir Mut gegeben, darauf zu vertrauen, dass du mich annimmst. Gib mir weiterhin die Kraft, alle Unerwuenschten so sehr zu lieben, wie du mich liebst und mich annimmst. Du weisst, Herr, dass Unerwuenschte die Aermsten der Armen sind. Reiche koennen ebenso unerwuenscht sein wie die Armen dieser kleinen Erde, die du uns gegesben hast. Lass uns alle teilhaftig sein des Reichtums deiner Liebe, dann werden wir auch einander annehmen in deinem Reich auf Erden. Amen.

(Mutter Teresa)

Das uns das gelingt, dazu segne uns der treue und gute Gott:

Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen

 

Lied:


 

22.01.03 – Befreiender Gott-

Friedensandacht in Kaunitz am 22.01.03

 

Lied: 935,1+2+5

 

Befreiender Gott!
 
Du hast deiner Kirche eine große Verantwortung übertragen.
Oft werden wir dieser Verantwortung für Frieden und Versöhnung nicht gerecht.
Viele Menschen fühlen sich in unserer Kirche unverstanden oder unwohl.
 
Bitte hilf uns, Konflikte im eigenen Umfeld wahrzunehmen. Hilf uns, eine Kultur des Gesprächs in der Kirche zu leben, damit es nicht immer Gewinner und Verlierer gibt, sondern die Interessen von Minderheiten auch berücksichtigt werden.
 
Unterstütze uns in der Hoffnung auf eine Kirche, die es versteht, unterdrückte Konflikte behutsam sichtbar zu machen, die es versteht, Konflikte zu fruchtbarer Erneuerung umzuwandeln.
Im Vertrauen auf deinen stärkenden Geist hoffen wir auf eine Kirche, die den Mut dazu hat, Konflikte mit Geduld konsequent zu bearbeiten. Wir hoffen auf eine Kirche, in der Opfer von Gewalt sich geborgen fühlen, anstatt von ihr entfremdet zu werden. Wir hoffen auf Bündnisse zwischen Kirchen und außerkirchlichen Friedensgruppen, damit das Engagement für die Überwindung von Gewalt gestärkt werden kann. Wir hoffen auf eine Kirche, die sich Zeit nimmt, damit Beziehungen entstehen können und Verständigung möglich wird.
 
Bitte sende deinen mutmachenden Geist in unsere Herzen, damit wir vor notwendigen Konflikten nicht davonrennen. Öffne uns die Augen und hilf uns, Brücken zu anderen Kirchen und zu Menschen außerhalb der Kirchen zu bauen und so gemeinsam mit anderen für Wahrheit und Versöhnung einzutreten.
 
Amen.

 

Lied: 937, 1+3

 

Was ich empfange und was mich beglückt, ist zu groß, als dass mein kleines Ich es für sich behalten könnte. Freude wird schöner, wenn ich sie mit anderen teile. Der Friede meines Herzens will nicht mit mir eingeschlossen werden. Das Gebet für andere weitet mein Herz und schafft eine herzliche Verbundenheit.
 
Du Gott des sanften Friedens,
vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Stille und Frieden sehnen.
Sie sind allein mit ihrer Last.
Sie haben niemanden, dem sie das, was sie niederdrückt,
auf die Schultern legen können.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die rastlos und ruhelos sind,
die sich selbst betäuben mit Aktivität
und dabei unglücklich werden.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Geborgenheit sehnen,
nach einem menschlichen Gesicht mit guten Augen,
die sie liebevoll anschauen.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die eingeschnürt sind in ihre Verpflichtungen,
denen die Zwänge in ihrem Beruf
oder die Leere der Arbeitslosigkeit
die Luft zum Atmen nehmen.
Du bist der Friede,
du Gott des sanften und belehrenden Friedens.
Du nimmst Lasten ab,
du bist die Geborgenheit.
Du atmest uns frei.
Friede sei mit allen Friedlosen,
Friede tief wie das Meer,
tief wie die Stille der Erde,
tief wie die sanfte Nacht.

 

Lied: 997, 1+3

 

Litanei von der Gegenwart Gottes GL 764

 

Durst nach gerechtem Frieden

Gott, Heilige Weisheit,
wir bitten Dich für die Opfer von Bequemlichkeit, Hass und Egoismus überall in der Welt.
 
In vielen Ländern dieser Erde leiden Menschen unter Terror und Krieg. Sie leben in der Angst, die nächste Woche nicht mehr lebend zu erreichen, sie trauern um Angehörige, die bei Selbstmordattentaten oder im Krieg starben. Frauen werden vergewaltigt, Säuglinge sterben, Männer werden zum Militärdienst gezwungen, Kinder haben keine andere Perspektive, als sich als Kindersoldaten dem Bürgerkrieg anschließen. All dies ist keine Naturkatastrophe, sondern von Menschen gesteuert, die das Leiden ausnutzen und durch Halbwahrheiten Angst zu Hass verdrehen.
 
Gott, Heilige Weisheit,
öffne die Münder zum Widerspruch gegen vorschnelle Schuldzuweisungen und tödlichen Hass. Lass Deinen Geist der Gerechtigkeit durch die Herzen wehen, damit der Durst nach gerechtem Frieden nie aufhöre.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich erhöre uns!
 
Tag für Tag kämpfen viele Menschen gegen Hunger und Verelendung. Unzählige Menschen leiden unter dem globalisierten Wirtschaftssystem, das arme Länder mehr und mehr ins Elend treibt. Oft sehen wir nur die Probleme der deutschen Wirtschaft und übersehen dabei, wie viel größer das Elend bei unseren Handelspartnern ist.
 
Gott, Heilige Weisheit,
öffne Augen und Ohren für die Leiden unserer Mitmenschen. Erfülle unsere Herzen mit mitfühlender Weisheit, schenke uns Aufrichtigkeit und Selbstkritik.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich erhöre uns!

 
Gott, das Böse dieser Welt wird all zu oft auch noch in deinem Namen verübt. Unter Berufung auf dich wurden und werden überall fast auf der Welt Frauen diskriminiert, Minderheiten unterdrückt, Andersgläubige verfolgt, Terroranschläge verübt, Ungerechtigkeiten gerechtfertigt und Opfer zu vorschnellem Verzeihen genötigt.
 
Umgekehrt begeben sich immer wieder viele Menschen in größte Gefahr, wenn sie sich zu Recht auf Deinen Namen berufen und gegen solches Unrecht protestieren.
 
Gott, Heilige Weisheit,
stärke diejenigen, die in Deinem Namen gegen Ungerechtigkeiten ankämpfen, und schenke ihnen Freunde und Mitstreiterinnen. Erfülle unsere Herzen mit mutiger Weisheit, schenke uns Tapferkeit und Ausdauer.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich erhöre uns!

 
Überall auf der Welt leiden Menschen an unheilbaren Krankheiten. Ihre Verwandten und Freunde müssen hilflos zuschauen, und würden doch gern helfen. Auch gibt es viele Menschen, denen psychische Konflikte den Weg in die Zukunft versperren. Hier fühlen wir uns hilflos und ratlos.
 
Gott, Heilige Weisheit,
heile, was zerbrochen ist, und steh denen bei, für die es keinen Trost gibt. Lass Deinen Geist des Trostes durch unsere Herzen wehen, damit bereits jetzt die Heilung beginnt, die Du dereinst vollenden wirst.

Gott, unser Vater: Wir bitten Dich erhöre uns!


Lied: 938, 1+3

 

Segensgebet

Öffne meine Ohren, hörender Gott,
damit ich die vielen Stimmen wahrnehme.
Lass mich erkennen, welche Stimme mich ruft,
hinzuhören und offen werden für die Not in dieser Welt.
Lass mich erkennen, deine Stimme,
die mir Kraft und Zuversicht zuspricht.
 
Öffne meine Augen, sehender Gott,
damit ich die Wirklichkeit sehe.
Lass mich hinschauen, wo andere wegschauen
und schärfe meinen Blick.
Behalte du mich in deinem Auge
und unter deinem Schutz.
 
Öffne meine Stimme, sprechender Gott,
damit ich nicht stumm bleibe.
Lass mich gute und aufrichtende Worte sprechen
in meine Umgebung und diese Welt.
Lass mich dein Wort hören,
das mich tröstet und aufrichtet.
 
Öffne meine Hände, handelnder Gott,
damit ich nicht tatenlos dastehe.
Lass mich zupacken, wo meine Hilfe gefordert ist
und gib mir den Mut zum Teilen.
Lass mich deine Hand spüren
und führe mich durch das Leben.

 

Segen

 

Lied: 595, 1+4


 

16.07.03 – Ich stehe unter Gottes Schutz-

FRIEDENSGEBET Kaunitz Marienkirche 16.07.03

 

Lied: 987.1+4

 

Wir beten abwechselnd rechte und linke Seite:

 

PSALM 85, 8-14

(r) Herr, erweise uns deine Gnade
und gib uns dein Heil!

(l) Könnte ich doch hören,
was Gott der Herr redet,

dass er Frieden zusagte seinem Volk und seinen Heiligen,
damit sie nicht in Torheit geraten.

Doch ist ja seine Hilfe nahe denen, die ihn fürchten,
dass in unserem Lande Ehre wohne;

dass Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen;

dass Treue auf der Erde wachse
und Gerechtigkeit vom Himmel schaue;

dass uns auch der Herr Gutes tue,
und unser Land seine Frucht gebe;

dass Gerechtigkeit vor ihm her gehe
und seinen Schritten folge.

 

Ehre sei dem Vater und dem Sohn

und dem Heiligen Geist

 

wie im Anfang so auch jetzt

und in alle Ewigkeit. Amen

 

Lied: 973.1-3

 

Angst

„Unsere tiefgreifendste Angst ist nicht,
dass wir den Anforderungen nicht gewachsen sind.
Unsere tiefgreifendste Angst ist,
dass unsere Kraft jedes Maß übersteigt.

Unser Licht, nicht unsere Dunkelheit
macht uns am meisten Angst.
Wir fragen uns, wie kann ich es wagen,
brillant, hinreißend, talentiert und fabelhaft zu sein?

Doch in der Tat, wie kannst du es wagen,
dies alles nicht zu sein?
Du bist ein Kind Gottes.
Wenn du dich klein machst,
erweist du damit der Welt keinen Dienst.

Es ist nichts Erleuchtetes daran, dich zu ducken,
damit sich andere Leute
in deiner Gegenwart nicht unsicher fühlen.

Wir sind geboren worden, um den Glanz Gottes,
der in uns ist, zu verwirklichen.
Und er ist nicht nur in einigen von uns;
er ist in jedem Menschen.

Und wenn wir unser eigenes Licht strahlen lassen
geben wir unbewusst den anderen Menschen
die Erlaubnis, dasselbe zu tun.

Wenn wir uns von unserer eigenen Angst befreit haben,
befreit unsere Gegenwart automatisch auch andere.“

(Nelson Mandela, Antrittsrede als Präsident von Südafrika, Mai 1994)

 

Lied: 961.1-3

 

Wir beten zusammen:

 

Ich stehe unter Gottes Schutz
Er lässt mich nicht ins Leere laufen
Und macht aus mir keinen Kriegsknecht
Sondern so wie ich bin bin ich sein Mensch
Ich suche den Frieden und will mich nicht ausruhen
Auch mit denen die noch unter Waffen stehen
Anzuzünden die Erde die nicht hohl ist
sondern Gottes Herz.

Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich bin sein Fleisch und Blut
Und meine Tage sind von ihm gezählt
ER lehrt mich, den zu umarmen
dessen Tage ebenfalls gezählt sind
Und alle in die Arme zu nehmen
Weil wir die Trauer und die Freude teilen wollen
Dass beide wie Leib und Seele zusammen sind.

Ich stehe unter Gottes Schutz
Ich weiß das seit geraumer Zeit
Er nahm den Gram und das Bittere aus meinem Wesen
Und machte mich fröhlich
Und ich will hingehen
Alle anzustecken mit Freude und Freundlichkeit
Auf dass die Erde Heimat wird für alle Welt:
Durch seinen Frieden
und unseren Glauben
SHALOM in Dorf und Stadt.

 

Lied: 976.5 3x

Herr, unser Gott:
Wir spüren die Wunden unserer Welt.
Unsere Welt leidet am Krieg im vorderen Orient,

im Irak, in Afghanistan, in Afrika, endlos könnten wir die Länder aufzählen.
Sie leidet an Unmenschlichkeit und Lieblosigkeit.
Sie leidet an jedem Schlag, an jedem Schuss, an jeder Bombe.
Wir betrachten diese Wunde mit Angst und Sorge,
haben Angst, dass sie sich ausbreitet statt zu heilen,
und spüren auch, dass wir diese Wunde mitzuverantworten haben.
Alle: Herr, erbarme dich unser.

Wir bitten dich für alle Menschen,
die von der gewaltsamen Auseinandersetzung betroffen sind:
– für die zahllosen Opfer, die ihr Leben lassen müssen,

Alle: Herr, erbarme dich unser.
– für die Familien, die um Menschen bangen,
– für die Frauen und Kinder,
die unter der Gewalt und den katastrophalen Verhältnissen leiden
und zu unschuldigen Opfern werden,

Alle: Herr, erbarme dich unser.
– für die vielen Opfer, die durch Verwundung Schmerzen leiden
oder durch die Grausamkeit verstört sind,

Alle: Herr, erbarme dich unser.
– für die Soldaten, die Angst haben vor dem Tod.

Alle: Herr, erbarme dich unser.
Herr, lass die Regierenden ernsthaft nach Wegen zum Frieden suchen
und den Krieg möglichst schnell beenden.

Alle: Herr, erbarme dich unser.

Herr, wir bitten auch für uns:
Lass uns immer wieder neu für den Frieden beten.

Alle: Herr, erbarme dich unser.
Lass uns immer wieder den Mut finden,
uns für den Frieden einzusetzen,
– durch verbindende Worte und Taten,
– durch Teilen,
– durch Abbau von Trennendem
– und vor allem: durch Widerstehen der Gewalt.

Alle: Herr, erbarme dich unser.
Schenke uns dazu die Kraft und deinen Segen.

Alle: Herr, erbarme dich unser.

Schenke den Wunden der Welt Heilung
durch Jesus Christus, deinen Sohn,
der die Welt mit dir versöhnt hat.

Alle: Herr, erbarme dich unser.

Lied: 955.1-4

 

SEGEN

Gott
du quelle des lebens
du atem unserer sehnsucht
du urgrund allen seins
segne uns
mit dem licht deiner gegenwart
das unsere fragen durchglüht
und unseren ängsten standhält.

segne uns
damit wir ein segen sind
und mit zärtlichen Händen
und einem hörenden herzen
mit offenen augen
und mutigen Schritten
dem frieden den weg bereiten

 

Lied: 944.1-5

segne uns
dass wir einander segnen
und stärken
und hoffen lehren
wider alle hoffnung
weil du unserem hoffen
flügel schenkst

im Namen des Vaters

mit dem Sohne

und dem Heiligen Geist.

Amen

05.11.03 – Du Gott des sanften Friedens-

Friedensgebet in Kaunitz am 05.11.2003

 

Lied: 270.1-3

 

Was ich empfange und was mich beglückt, ist zu groß, als dass mein kleines Ich es für sich behalten könnte. Freude wird schöner, wenn ich sie mit anderen teile. Der Friede meines Herzens will nicht mit mir eingeschlossen werden. Das Gebet für andere weitet mein Herz und schafft eine herzliche Verbundenheit.
 
Du Gott des sanften Friedens,
vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Stille und Frieden sehnen.
Sie sind allein mit ihrer Last.
Sie haben niemanden, dem sie das, was sie niederdrückt,
auf die Schultern legen können.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die rastlos und ruhelos sind,
die sich selbst betäuben mit Aktivität
und dabei unglücklich werden.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die sich nach Geborgenheit sehnen,
nach einem menschlichen Gesicht mit guten Augen,
die sie liebevoll anschauen.
Vor dir denke ich an die Menschen,
die eingeschnürt sind in ihre Verpflichtungen,
denen die Zwänge in ihrem Beruf
oder die Leere der Arbeitslosigkeit
die Luft zum Atmen nehmen.
Du bist der Friede,
du Gott des sanften und belehrenden Friedens.
Du nimmst Lasten ab,
du bist die Geborgenheit.
Du atmest uns frei.
Friede sei mit allen Friedlosen,
Friede tief wie das Meer,
tief wie die Stille der Erde,
tief wie die sanfte Nacht.

 

Lied: 262.3

 

Ist Frieden möglich?

FRIEDEN durch AUFRÜSTUNG ?
FRIEDEN durch NACHRÜSTUNG ?
FRIEDEN durch ABRÜSTUNG?

FRIEDEN durch GLEICHGEWICHT DER KRÄFTE?
FRIEDEN durch ÜBERGEWICHT DER KRÄFTE?
FRIEDEN durch ABSCHRECKUNG?

FRIEDEN ohne WACHSAMKEIT?
FRIEDEN ohne WAFFEN?
FRIEDEN ohne VERTEIDIGUNG?

FRIEDEN ohne FREIHEIT?
FRIEDEN ohne GRUNDRECHTE?
FRIEDEN ohne GERECHTIGKEIT?

FRIEDEN durch KO-EXISTENZ?
FRIEDEN durch GLEICHSCHALTUNG?
FRIEDEN durch UNTERDRÜCKUNG?

FRIEDEN durch ANGST und RESIGNATION?
FRIEDEN durch TRÄGHEIT und GLEICHGÜLTIGKEIT?

FRIEDEN durch DEMONSTRATIONEN?

Die Menschheit sehnt sich nach FRIEDEN
In SICHERHEIT und FREIHEIT!
Wie aber ist dieser FRIEDE möglich?

FRIEDEN ist nur in FREIHEIT möglich;
Sie ist der Inbegriff des Friedens!
FRIEDEN ohne FREIHEIT ist nur trügerische Ruhe!

FRIEDEN ist nur möglich, wenn jeder den FRIEDEN will!
FRIEDEN ist nur möglich, wenn alle
Die gleichen WERTVORSTELLUNGEN anerkennen!

Die VORAUSSETZUNGEN für den FRIEDEN sind:
FRIEDFERTIGKEIT, GERECHTIGKEIT und FREIHEIT!

Wer FRIEDEN will, muss an ihn glauben, auf ihn hoffen,
muss ihn von ganzem Herzen lieben!

Wer FRIEDEN will, muss wachsam sein und etwas tun,
muss verantwortlich handeln, um den FRIEDEN zu bewahren!

FRIEDEN heißt VERZICHT AUF GEWALTANWENDUNG!
FRIEDEN heißt BESEITIGUNG DES SPANNUNGSFELDES !
FRIEDEN heißt ABBAU DES FEINDBILDES!

FRIEDEN heißt ACHTUNG DER MENSCHENRECHTE !
FRIEDEN heißt ANNEHMEN DES ANDEREN!
FRIEDEN heißt BEREITSCHAFT ZUR VERSÖHNUNG !

FRIEDEN heißt FREIES SELBSTBESTIMMUNGSRECHT!
FRIEDEN heißt GLEICHBERECHTIGTE VERHANDLUNGSPARTNER!
FRIEDEN heißt VERTRAUEN UND VERSTÄNDIGUNG !

Der FRIEDEN wird nicht sicherer durch lautstarkes Reden,
sondern nur durch ständiges Bemühen!

FRIEDEN ist letztlich GNADE und GESCHENK G O T T E S ;
Dies sein Geschenk zu erflehen,
ist unsere bleibende Aufgabe!

Lied: 995.1-4

 

Jüdisches Gebet

Shalom.
Schenk Frieden, Wohlfahrt, Segen, Gnade,
Güte und Barmherzigkeit allen Menschen.
Herr, segne uns, uns alle gemeinsam, mit dem Licht
Deines Angesichts, denn es ist Dein Licht in dunklen Zeiten,
das uns Segen und Barmherzigkeit, Leben und Frieden schenkt.
Gib uns Kraft und Mut, nach diesen Segnungen zu verlangen und
sie mit unseren Mitmenschen zu teilen.
Gepriesen seist Du, o Gott, der Du Dein Volk mit Deinem Frieden
segnest, überall und zu allen Zeiten.

Moslemisches Gebet

Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Allbarmherzigen.
Lob sei Gott, dem Herrn der Welten, dem König am Tage
des Gerichts, dem Allbarmherzigen, dem Allerbarmer.
Dich beten wir an, und zu Dir flehen wir um Hilfe.
Führe uns den geraden Weg, den Weg derer,
denen Du gnädig bist,
nicht derer, denen Du zürnst, noch derer, die irregehen.
Gott, Du bist Friede, Friede geht aus von Dir,
und Friede kehrt zu Dir zurück.
Gewähre uns Gott, in Frieden zu leben und in die
Wohnungen des Friedens einzugehen.
Gesegnet bist Du, unser Herr und Höchster,
Gott der Herrlichkeit und der Barmherzigkeit.

 

 

Lied: 987.1+4

 

Fürbitten

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Licht und Wärme auszustrahlen.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
mit anderen zu empfinden,
Freud und Leid miteinander zu teilen.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
die Not des Nächsten zu erkennen
und konkrete Hilfe zu leisten.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Hoffnung und Zuversicht zu vermitteln.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Vertrauen zu erwecken
Und Vertrauen zu schenken.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
sich in Liebe zu verschenken,
ohne Gegenliebe zu erwarten.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
Risiken auf sich zu nehmen,
um Not und Leid zu lindern.

 HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
jedem Menschen seine Freiheit
zu gewähren und zu garantieren.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
die Zeichen der Zeit zu erkennen
und klug auszulegen.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
das Wagnis mit der Wahrheit einzugehen
und dadurch zu überzeugen.

HERR UND GOTT,
gib uns ein brennendes Herz,
das fähig ist,
sich für das Evangelium einzusetzen
und auch danach zu handeln;

HERR UND GOTT,
gib uns ein großes Herz,
das fähig ist,
offen zu sein für jedes Wort
und die Meinung des anderen zu achten.

HERR UND GOTT,
gib uns ein großes Herz,
das fähig ist,
den Dialog zuzulassen,
um dadurch eine gute Zukunft zu eröffnen.

HERR UND GOTT,
gib uns letztlich ein großes Herz,
das bereit ist,
DICH immer mehr zu verherrlichen.

 

SEGEN

 

Lied: 979.1+5

02.12.03 – Ein jegliches hat seine Zeit-

Friedensgebet
Lied

Worte aus dem Predigerbuch
Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde. … Gott hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur daß der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. … Ich merkte, daß alles, was Gott tut, besteht für ewig. … Was geschieht, das ist schon längst gewesen.

Meditative Musik

Totschlagen
Erst die Zeit
dann eine Fliege
vielleicht eine Maus
dann möglichst viele Menschen
dann wieder die Zeit
(Erich Fried. Warngedichte)

Meditative Musik
(zu Beginn ist das Ticken einer Uhr zu hören)


Totschlagen. Erst die Zeit.

Dann eine Fliege, vielleicht eine Maus. Dann möglichst viele Menschen. Dann wieder die Zeit.


Haben Sie Ihre Zeit auch schon totgeschlagen? War es Notwehr? Geschah es vorsätzlich oder im Affekt? Was benutzten Sie für ein Tatwerkzeug?


Totschlagen. Erst die Zeit.
Jetzt sind Sie zeit-los. Kein Tick-Tack, kein Pendelschlag des Universums, keine Augenblicke mehr. Jetzt sind Sie zeit-los.


Totschlagen. Erst die Zeit.
Kein Zeit-Takt mehr. Kein Taktgefühl mehr. Kein willkürlicher Rhythmus von Sekunden und Minuten. Kein Zeit-Takt mehr.
Totschlagen. Erst die Zeit.
(Das Ticken der Uhr hört auf)


Sie haben keine Zeit?

Was beschweren Sie sich?

Sie haben Sie doch totgeschlagen.

Hören Sie?

Die Stille?

Die absolute Stille?

Hören Sie sie?

Hören Sie sie?

Ertragen Sie sie.
Stille.

Totenstille.

Grabesstille.

Totschlagen. Erst die Zeit.
Haben Sie die Zeit auch schon totgeschlagen? Und was hat Ihnen die Fliege an der Wand getan? Und die Maus? Und die vielen Menschen? Und dann wieder die Zeit?

Eilen.

Hasten.

Laufen.

Kurze Wege.

Schneller.

Bis zum Herzinfarkt.

Keine Zeit. Keine Zeit.

Weiter, nur nicht stehen bleiben.

Zeit ist Geld, und wer kann sich Zeit schon leisten?

Der Zeit ein Schnippchen schlagen.

Zeit schlagen.

Zeit totschlagen.

Wie wir Bäume schlagen.

Wie wir Gräben schlagen.

Wie wir Gegner schlagen.

Wie wir ungezogene Kinder schlagen.

Wir wir Menschen schlagen.

Wie wir Schlachten schlagen.
Totschlagen. Erst die Zeit.

Stell Dir vor, sie stünde vor der Tür.

Die Zeit.

Bäte um Einlaß, bäte darum, bei Dir wohnen zu dürfen.

Bäte, daß Du sie Dir nimmst?

Du hast Angst?

Angst vor der Zeit?

Weißt nicht, was tun?

Zeit deutet, Zeit bedeutet.

Zeit meint Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft.

Wovor hast Du die meiste Angst?

Greifst Zu dem Hammer und schlägst blind auf das Gehäuse ein, als könntest Du verhindern, daß Deine Gegenwart eine Vergangenheit und eine Zukunft hat.


Totschlagen. Erst die Zeit.
Da liegt sie nun am Boden.

Die Zeit.

Sand zu Deinen Füßen.

Verkrümmte Zeiger.

Digitale Krüppel.

Gebrochene Augen-Blicke. J

etzt hast Du keine mehr.

Keine Zeit mehr.

Und Dich ärgert die Fliege an der Wand. Und die Maus. Und die vielen Menschen. Und dann wieder die Zeit.

„… auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt.“

Jetzt hast Du die Zeit totgeschlagen.

Jetzt bist Du zeit-los.

Aber nicht ewig.

Ewigkeit kosten heißt Zeit schmecken.

Ewigkeit spüren heißt Zeit fühlen.

Heißt schmecken und fühlen, wann der rechte Augenblick da ist.

Der rechte Augenblick für das, was ER uns gesagt hat, das zu tun ist.

Der rechte Augenblick für das, was angesagt ist, zugesagt und Dir mitten ins Herz geschrieben.

Es gibt die Ewigkeit nicht ohne die Zeit.

Es gibt den, der Raum und Zeit aufbricht, nicht ohne den, der gleichzeitig Mensch geworden ist und unsere Zeit heiligt, heil gemacht hat, Heil schenkt.

Nicht von Zeit zu Zeit, sondern in der Zeit, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Der Dir Zeit gibt, Zeit schenkt.

Hörst Du es?

Hörst Du die Zeit?

Hörst Du die Ewigkeit?

Siehst Du die Fliege an der Wand?

Und die Maus?

Und die vielen Menschen?

Hörst Du Gott?
Geh sorgsam mit der Zeit um.

Wie mit der Fliege.

Und wie mit der Maus.

Und wie mit den vielen Menschen.

Totschlagen
Erst die Zeit
dann eine Fliege
vielleicht eine Maus
dann möglichst viele Menschen
dann wieder die Zeit

– NEIN!
(das Ticken der Uhr setzt wieder ein und wird eine ganze Zeit laut zu hören sein)

Lied :

Laßt uns beten:
Herr, hilf uns in unserer Zeit. Hilf uns, Zeit als Geschenk zu begreifen und mit dieser geschenkten Zeit verantwortlich umzugehen.

Laß uns Zeit haben für all die, die uns nötig haben, die uns brauchen, die uns bitten, mit Ihnen etwas von unserer Zeit zu teilen.

Laß uns Zeit haben für die Dinge, die getan werden müssen, die Du uns aufgetragen hast.

Laß uns geduldig sein und uns haushalten mit unseren Kräften.

Laß uns auch unsere Frei-Zeit als freie Zeit erfahren.
Gib uns die Kraft, uns überall und immer Zeit zu nehmen für Menschen und für Dich, Herr. Laß uns Zeit nehmen für den Frieden in uns und um uns herum, laß uns Zeit nehmen für das Gebet zu Dir, daß wir daraus Kraft schöpfen und Mut.

Gib uns Zeit für all die Aufgaben und nimm uns hinein in Deine Ewigkeit.
Mach uns zu einem Werkzeug Deines Friedens, daß wir als Deine Kinder zu Dir beten können:

Vater unser …

So sei der Segen des Herrn zu aller Zeit mit uns: Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied: Jetzt ist die Zeit ……

03.12.03 – ICH BIN DER WEG-

Friedensgebet am 03. Dezember 2003 in der Marienkirche in Kaunitz

Lied: 977, 1- 3 Wo Menschen sich vergessen …..

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.

Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?

Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. (Joh 14, 1- 7)


Lied: 558, 1+4+6 Ich will dich lieben …..

ICH BIN DER WEG sprach einer                            Heinz
Da bogen sich die Straßen vor Lachen
schlängelten sich durch die Welt
und asphaltierten die Wahrheit

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da gingen die Straßen an ihr Innerstes
und warfen mit Steinen auf ihn

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da versetzten die Straßen Berge und beugten Bäume
liefen über Wasser und wühlten in Äckern
und brachen die Fundamente des Lebens

ICH BIN DER WEG sprach einer
Da kreuzten sich die Straßen
und spießten ihn auf eine Weggabel

ICH BIN DER WEG sprach einer
Und die Straßen ließen sich von der Sonne ins beste Licht rücken
bis ihre Haut rissig wurde
und sie ließen sich vom Regen rein waschen
bis ihre Konturen verwischten
und sie hielten ihre Gesichter in den Wind
bis ihre Profile fortgeweht waren

Und so gab es eines Tages keine Straßen mehr

Aber einer sprach ICH BIN DER WEG

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Einbahnstraßen, Sackgassen, Umwege, Baustellen, Schlaglöcher, Arthur Durchfahrt verboten.
Vorgegebene Richtungen, Parkverbot, Stop, aus und Ende.


Irrwege, Irrwitzwege, Irrfahrten.


Überall in Bretterbuden sitzen Fratzen und preisen Ausweg-Lose an, entblößen zwei Reihen gelber Zähne, wenn sie grinsen und das ganz große Glück versprechen, und aus ihrer Kehle schlägt Schwefelgeruch entgegen.


Eine Politesse verteilt Strafzettel, bis Laster die Wagen abschleppen.


Wohin, woher, wo, wozu?

An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg. Komm!“


-Menschen marschieren im Gleichschritt über Schwarz-Weißes und wechseln auf Lichtsignal die Seite. Und sei es nur der Kinder wegen.


Eine uralte Frau hat keine Chance, sie ist nicht schnell genug für diese Welt, und bleibt, wo sie ist.

Ein Kind weint, weil sein Ball überfahren wurde.

Am Straßenrand legen Eltern Blumen vor ein Kreuz: Ihr Sohn ist nicht gegangen, sondern gefahren.


Wohin, woher, wo, wozu? An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin die Wahrheit und das Leben. Komm!“


-Menschen auf dem Weg, denken, sie tanzen, dabei drehen sie sich oft nur im Kreise. Menschen auf dem Weg, denken, sie lassen die Welt hinter sich, vergessen, daß die Erde rund ist und sie fast immer wieder da ankommen, von wo sie aufgebrochen sind.

Menschen auf dem Weg, denken, sie brechen auf zu neuen Ufern, dabei scheint alles schon längst entdeckt.

Menschen auf dem Weg, denken, sie hätten die richtige Karte gezogen, doch schneidet hämisch ein Joker alle Straßen heraus.


Wohin, woher, wo, wozu? An einem Wegekreuz hängt einer und spricht: „Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Komm!“

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Orientierungslosigkeiten, nicht wissen, woher und wohin, Ratlosigkeit, Heinz Erschöpfung – die ewige Wiederkehr des Gleichen.

Die Beklommenheit, die uns gerade in diesen Tagen so oft ergreift, die Beklommenheit, die Betroffenheit, die Scham, die Trauer, die hilflose Wut, das Mitfühlen und die Angst – sie entstehen an Bildern aus einer fern geglaubten Vergangenheit, die doch keine ist.

Weil wir uns immer noch im Kreise drehen.

Weil wir immer noch Bälle überfahren.

Weil wir immer noch hilflos im Schilderwald irren und in Sackgassen enden.

Weil wir immer noch unsere Seele für ein Ausweg-Los an einer Bretterbude verkaufen.

Weil wir immer noch nicht wissen, wo der Weg ist.

Weil wir immer noch nicht wissen, ob und wo wir ankommen.

Weil wir immer noch nicht glauben, daß gilt, was wir von dem, der am Wegekreuz hängt, gehört haben: Ich bin die Antwort auf all Deine Fragen. Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

 

 

Arthur

Wir wollen jetzt gemeinsam 2 x singen :

Schweige und höre – neige deines Herzens Ohr – suche den Frieden

Während ich dann Fürbitten spreche bitte ich sie das Lied dann nahtlos leise weiter zu summen.

Zum Schluß wollen wir dann noch zweimal das Lied wiederum mit dem Text singen und dann schließlich gemeinsam das Vaterunser beten. Es wäre dann schön, wenn wir beim Segen die einzelnen Kreuzeszeichen an den Stellen machen für die ich um den Segen bitte.

-Laß uns Deinen Weg erkennen, Vater im Himmel.
Wenn wir uns in Gassen der Engstirnigkeit verirrt haben,
die Vorfahrt anderer mißachtet haben,
rücksichtslos überholen wollten.


-Laß uns Deinen Weg erkennen, guter Gott.
Bevor wir wieder in Sackgassen ohne Wendemöglichkeit geraten.
Bevor wir wieder auf Schilderbürgerstreiche hereinfallen.
Bevor wir wieder ins Verderben rasen.


-Laß uns wachsam sein für Deinen Weg, lieber Gott.
Laß uns nicht müde werden, mit Dir zu gehen und andere auf diesem Weg mitzunehmen.
Laß uns nicht müde werden, uns von Dir leiten zu lassen,
und laß uns nicht zu stolz sein, uns auch einmal von Dir tragen zu lassen.


-Laß uns Dein Wegekreuz erkennen, Vater.
Das einzig hilft in all der Orientierungslosigkeit in und um uns.
Das einzig den Weg weist zu Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit in und um uns.
Das einzig hilft gegen Sünde und Tod in uns und um uns.

 


Vaterunser …


Vater, Du hast uns Deinen Sohn zu unserer Erlösung geschenkt. Dafür danken wir Dir und bitten Dich mit dem Zeichen der Erlösung um Deinen Segen:

Christi Kreuz auf unsere Stirne
Christi Kreuz auf unseren Ohren
Christi Kreuz auf unseren Augen
Christi Kreuz auf unserem Mund
Christi Kreuz auf unserem Leib
Christi Kreuz auf unseren Herzen
Vom Scheitel herab bis zur Sohle vertrauen wir alles dem Schutz deines Kreuzes an
Christi Kreuz sei vor uns, uns zu führen,
Christi Kreuz sei hinter uns, uns zu behüten,
Christi Kreuz schütze Leib und Seele vor Schaden und Unheil,
Christi Kreuz sei unsere ganze Stärke. Amen!

Lied: 595, 3+4 Maria breit den Mantel …..

14.01.04 – Vor dich tragen wir unsere Angst-

Friedensgebet Kaunitz 14.01.2004

 

Lied:

 

U
Begrüßung

Aus verschiedenen Situationen kommen wir hier zusammen mit unserer Sehnsucht nach Frieden. Bilder der Gewalt, Bilder des Krieges und Menschen in Not haben wir vor Augen. Frieden ist nicht der Normalfall. Damit wollen wir uns nicht abfinden.

Deshalb beten wir um Frieden.

 

Gott, du wartest auf uns, bis wir uns öffnen für dich.

Vor dich tragen wir unsere Angst,

unsere Ohnmacht,

unsere Ratlosigkeit

und unsere Sehnsucht nach Frieden für alle Menschen

 

Begegne uns mit deiner Kraft

und deinem Erbarmen.

Lass uns deine Gegenwart spüren in der Stille,

 

STILLE

 

Ein streitsüchtiges Herz versteht dich nicht,

ein gewalttätiger Sinn kann dich nicht fassen.

Gib, dass die Rachsüchtigen auf Vergeltung verzichten

und die Entzweiten ihre Zwietracht vergessen

Wehre dem Krieg.

Darum bitten wir dich – du Kraft des Friedens.

 

A
Schon immer war der Frieden die große Sehnsucht der Menschen, auch in der Bibel. Dort ist er zugleich die Verheißung Gottes. Immer wieder wird das Reich Gottes als Reich des Friedens beschrieben. Mit Jesus wird diese Verheißung konkret. Bei seiner Geburt verkünden die Engel den Frieden auf Erden, Jesus selbst grüßt Menschen oft mit den Worten: Friede sei mit Euch

 

Im Römerbrief heißt es:

Eure Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! Seid

einander in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft euch in gegenseitiger Achtung!

Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst euch vom Geist entflammen und dient dem

Herrn! Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im

Gebet! Helft den Heiligen, wenn sie in Not sind; gewährt jederzeit Gastfreundschaft!

Segnet eure Verfolger; segnet sie, verflucht sie nicht! Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!

Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig!

Haltet euch nicht selbst für weise! Vergeltet niemand Böses mit Bösem! Seid

allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!

Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen Frieden! Rächt euch nicht selber, liebe Brüder, sondern lasst Raum für den Zorn (Gottes); denn in der Schrift

steht: Mein ist die Rache, ich werde vergelten, spricht der Herr.

Vielmehr: Wenn dein Feind Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib

ihm zu trinken; tust du das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt.

Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!

 

Lied:

 

U
Gebet

Liebender Gott!

Begleite uns auf unserem Weg.

Deine wärmende Liebe ermutige uns zur Wahrhaftigkeit und zur Ehrlichkeit.

Öffne uns die Augen, damit wir wahrnehmen was in unserer Welt geschieht,

und was durch uns in dieser Welt geschieht.

In unserer Zerstreuung sei du der Mittelpunkt.

In unseren Fragen sei du die Antwort.

In unserer Unruhe sei du der Friede..

Nehme uns bei der Hand und führe uns Wege des Friedens:

Darum bitten wir dich durch Jesus Christus, deinen Sohn unseren Herrn und Bruder, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen.

 

 

A Hinführender Gedanken

Wenn ein Mekkapilger nach Hause kommt gibt es ein bemerkenswertes

Begrüßungszeremonial, das uns nachdenklich stimmen könnte. „Was bringst du mit?“ lautet die Frage der Daheim gebliebenen.

Frieden!“ lautet die Antwort des Pilgers.

Und es ist eine gute Antwort.

Denn Friede ist der Schlüssel für einer glückende Begegnung.

Ohne Friede kann keine Begegnung gelingen.

Ähnlich verhält es sich mit der Begrüßungsfrage der Gabra, eines Nomadenstammes in Kenia:

„Bist du im Frieden?“ „Ja, ich bin im Frieden!“

Es tut gut, durch eine solche Frage immer wieder aufgeschreckt zu werden: Bin ich tatsächlich im Frieden?

Ist Friede in mit und meinem Denken?

Bin ich mit Friedensabsichten unterwegs auf dieser Welt? Oder bringe ich Hass und Streit?

Natürlich kann dieses Frage und Antwortspiel zu einem Ritual verkommen, über dessen

Inhalt kaum nachgedacht wird.

„Was bringst du mit?“

„Bist du im Frieden?“

 

 

Frieden ist nicht gleich Frieden.“

So lautet ein Gebet einer philippinischen Basisgemeinde:

„Mach uns unruhig, o Herr,

wenn wir allzu selbstzufrieden sind;

wenn unsere Träume sich erfüllt haben,

weil sie allzu klein und eng und beschränkt waren;

wenn wir uns im sicheren Hafen bereits am Ziel wähnen,

weil wir allzu dicht am Ufer entlang segelten.

Mach uns unruhig, o Herr,

wenn wir über die Fülle der Dinge, die wir besitzen,

den Durst nach den Wassern des Lebens verloren haben;

wenn wir, verliebt in diese Erdenzeit,

aufgehört haben,

von der Ewigkeit zu träumen;

wenn wir überall den Anstrengungen,

die wir in den Aufbau der neuen Erde investieren,

unsere Vision des Neuen Himmels verblassen ließen.

Rüttle uns auf, o Herr,

damit wir kühner werden

und uns hinauswagen auf das weite Meer,

wo uns die Stürme deine Allmacht offenbaren,

wo wir mit schwindender Sicht auf das Ufer

die Sterne aufleuchten sehen.“

Nur wer sich nicht mit allem zufrieden gibt, wer Sehnsucht nach einem Leben verspüren, das anders ist, größer, liebevoller, unendlicher, nur der wird aufbrechen und dieses Leben suchen.

Aber nur wer sucht, wird es auch finden.

 

 

Lied:

 

U
Fürbitten (Zettel)

 

U Vater unser

 

U Segen

Wenn das Lied der Engel verklungen ist

Und der Stern am Himmel verschwunden

Wenn die Könige wieder zuhause sind

Und die Hirten wieder bei ihrer Herde

Dann beginnt das Weihnachtsgeschehen:

Die Verlorenen zu suchen

Die Zerbrochenen zu heilen

Den Hungernden zu essen zu geben

Den Unterdrückten Freiheit zu verkündigen

und den Menschen Frieden zu bringen.

 

Dass uns das gelingt, dazu segne uns unser treuer und friedvoller Gott,

im Vater – im Sohn – und im Heiligen Geist . Amen

 

Lied: