Frühschicht am 11.12.2013

Frühschicht am 11.12.2013

 

Begrüßung

Wir begrüßen euch ganz herzlich zu der zweiten Frühschicht. Schön, dass ihr da seid, dass ihr euch heute so früh die Zeit genommen habt und wir gemeinsam in den Tag zu starten können. Wir beginnen diese Frühschicht in dem Zeichen, das Erde und Himmel verbindet: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.“

 

Lied:    „Wir sagen euch an den lieben Advent“;     Nr. 115; Strophen 1, 2

 

Am 13.12. feiern wir den Namenstag der Heiligen Lucia, was „die Leuchtende“ oder „das Licht“ bedeutet. Auch wenn heute ein anderer Namenstag ist, wollen wir uns mit dem Thema „Licht – Dunkelheit“ auseinandersetzen.

 

Text: Wir hören viel vom Licht

Wir hören viel vom Licht.

Licht! – Das Gegenteil ist die Dunkelheit. Dunkelheit?

Um zu empfinden, wie es ist, im Dunklen zu leben,

was Dunkelheit bedeutet, müssen wir unser elektrisches Licht ausmachen.

Denn wo erleben wir noch wirkliche Dunkelheit?

Dunkel macht uns Angst.

Unsere Städte machen wir des nachts hell wie am Tag,

unsere Häuser, unsere Wohnungen, unseren Lebensraum,

um nicht über Unvermutetes zu straucheln.

Unser Leben wird damit berechenbar,

wo Dunkelheit es unberechenbar macht.

Dunkelheit bedrückt uns, fordert uns.

  1. Licht aus

Dunkelheit.    

Finsternis.    

Nacht.

Es fehlt das Licht!

Finsternis ist die Erfahrung unseres Lebens.

Wir leben in der Finsternis.

Uns fehlt das Licht! Wir brauchen das Licht.

Finsternis bedeutet Angst.

Angst vor der Zukunft.

Angst vor Krieg.

Angst vor dem Tod.

Angst vor dem Versagen.

Angst vor dem Alter.

Uns fehlt das Licht, das die Angst vertreibt.

Wir brauchen Licht! Wo ist das Licht?

Finsternis bedeutet Ziellosigkeit.

Wo ist ein Ziel, mit dem es sich zu leben lohnt?

Wo ist der Sinn des Lebens?

Wir haben die Orientierung verloren.

Wer gibt uns das Licht? Wir brauchen das Licht:

Finsternis kommt mit der Schuld.

Schuld bedroht unser Leben.

Sie bringt uns unruhige Stunden.

Sie bringt uns schlaflose Nächte.

Sie macht unser Leben unsicher.

Sie nimmt uns die Freude am Leben.

Wir brauchen das Licht. Kennst du das Licht?

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Keiner findet den anderen.

Wenn er zufällig jemanden findet, sieht er ihn nicht,

weil es dunkel ist.

Finsternis bedeutet Einsamkeit.

Wenn du dich allein gelassen fühlst,

wenn du mit jemanden in Streit lebst,

wenn dich keiner mag, so wie du bist,

wenn einfach alles schief läuft,

im Beruf,

in der Familie.

Wir brauchen das Licht. Hast du dieses Licht?

Das die Angst vertreibt?

Das dir das Ziel zeigt?

Dass die Schuld wegleuchtet?

Das dich aus der Einsamkeit befreit?

Gibt es dieses Licht?

Gott ist Licht, und in ihm ist keine Finsternis.

Jesus sagt, „Ich bin das Licht der Welt“

Advent – und diese Worte Jesu.

Machen sie schon unser Leben hell?

Wir wollen doch nicht im Dunklen bleiben?

  1. Licht an

Text: Nun sehen wir Licht

Nun sehen wir Licht, das Licht einer Kerze.

Wir sehen wieder etwas. Wir sehen auch den Anderen.

Die Kerze ist plötzlich mehr als ein Gegenstand.

Sie ist fast etwas Lebendiges.

Ihre Gegenwart bedeutet nicht nur, dass ein leuchtender Gegenstand im Raum vorhanden ist,

es ist vielmehr so, als ob jemand gegenwärtig wäre.

Das ist die Kerze. Diese eine Kerze, nur ein Licht.

Ganz bewusst wollen wir erkennen – nur ein Licht.

Alle hier im Raum sehen Licht, das Licht ist nicht nur für einen oder zwei.

 

So groß ist ein Licht – soviel kann es geben.

 

Wie angenehm wir dieses Licht der Kerze nach der Dunkelheit empfinden.

Wieviel können wir von einer Kerze, von dem Licht einer Kerze lernen.

 

Jesus ist Mensch geworden, er hat gesagt: „Ich bin das Licht für euer Leben“.

So wie diese Kerze für uns alle hier in der Kirche leuchtet, so ist Gott Licht für alle Menschen.

 

Jesus ist Licht für alle. Wir brauchen Licht für unser Leben.

Immer wieder gibt es Menschen, die sagen:

„Ich sehe nicht mehr durch, um mich ist alles dunkel. Ich weiß nicht mehr, wohin es geht.“

Ihnen hilft unsere künstlich geschaffene Helle nicht,

sie suchen nach einem anderen Licht, eines, das ihr Leben hell werden lässt.

 

Lied:
„Du bist das Licht der Welt“, Nr. 968; Strophe 2

 

Geschichte von Mutter Theresa von Kalkutta

Mutter Theresa erzählte: In Melbourne habe ich einen alten Mann besucht, von dessen Existenz niemand wußte; ich habe gesehen, dass sein Zimmer in einem erbärmlichen Zustand war un wollte es aufräumen. Er hat mich daran gehindert : „Mir geht es sehr gut.“ ich habe nichts gesagt, und zuletzt hat er es erlaubt. In seinem Zimmer stand wunderschöne, ganz verstaubte Lampe. Ich fragte ihn: „Warum zünden sie diese Lampe nicht an?“ „Für wen? Mich braucht ja niemand. Ich brauche keine Lampe.“ Da habe ich ihn gefragt: „Werden sie die Lampe anzünden, wenn die Schwestern sie besuchen kommen?“ „Ja, wenn ich eine menschliche Stimme höre, werde ich sie anzünden.“

Und unlängst hat er mir sagen lassen: „Sagen sie meiner Freundin, dass die Lampe, die sie in meinem Leben entzündet hat, immer weiter brennt.“

 

Durch die Geburt Jesu ist Licht in unser Leben gekommen.

Auch gerade dort, wo es gar nicht danach scheint.

Selbst in noch so dunkler Zeit – nichts bringt es zum Erlöschen.

Vielmehr hat Jesus alles Leid, Tod, Freude und Glück, in ein neues Licht gestellt,

indem Er gesagt hat:

Ich bin es, dieses Licht, Ich bin derjenige, der Aussicht gibt, der Hoffnung und Zukunft geben kann. Alle Tage.“

 

Damit das Licht unserer Kerze brennen kann, müssen wir es annehmen.

 

Unsere Aufgabe im Advent ist es, Licht weiterzugeben, damit die Dunkelheit vertrieben wird.

 

Licht herum geben

 

„Du helles Licht, du helles Licht, du Licht das Dunkelheit durchbricht“

 

 

Lied: „Tragt in die Welt nun Licht“; Nr. 979,6; alle Strophen

 

Gedicht: Ein Licht

Manchmal fühle ich mich wie ein Licht. Wie eine Kerze, die im Dunklen leuchtet.

Ich habe genug Wachs, um zu brennen.

Aber mit meiner Flamme habe ich es oft schwer.

Kommt ein Luftzug oder ein stärkerer Wind, dann flackere ich, dann werde ich unruhig

und habe Angst, im nächsten Augenblick zu verlöschen.

Manchmal brenne ich aber auch hell.

So hell, dass das Dunkel um mich ein bißchen heller und wärmer und freundlicher wird.

Manchmal ist meine Flamme groß und stark. Manchmal ist sie winzig klein.

So klein, dass sie kaum noch zu sehen ist. So klein, dass sie fast aus ist.

Guter Gott, schenke mir Kraft, wenn die kleine Flamme ganz winzig wird und angstvoll flackert,

wenn es immer dunkler und kälter wird.

Mach mich so stark, dass ich wieder aufflackern kann, wieder groß und hell werden darf.

Hilf mir, Gott, dass ich weiter brennen kann.

Hilf mir, Gott, dass ich für dich brennen werde.

 

 

Gebet:

Herr, Du bist das Licht der Welt,

der uns kleine Lichter zum Leben erweckt hat und am Leben erhält.

Hilf uns, gerade jetzt im Advent, uns auf unser „Licht-sein“ zu besinnen.

Lass uns entdecken, dass wir nicht nur Materielles schenken können,

sondern auch all das, was uns als „Lichter“ auszeichnet:

Unsere Talente und Fähigkeiten,

unsere Gedanken und Wünsche,

unsere Hoffnung und unser Gebet.

Erleuchte unsere Dunkelheiten.

Steck uns an mit Deinem Licht,

immer wieder neu,

damit unsere kleinen Flammen nicht erlöschen können. Amen

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