12.07.15 „Gott spielt in meinem Leben keine Rolle“

Wort zum Sonntag 12.7.15 „Gott spielt in meinem Leben keine Rolle“

Wahrscheinlich werde ich Sie mit den folgenden Sätzen ganz schön schockieren. Aber „sich outen“ ist in. Wowereit und Westerwelle haben öffentlich gemacht, dass sie schwul sind. In Verl outen sich Menschen, dass sie Alkoholiker sind. Bei vielen Menschen kann man sichtbar erleben, dass sie ohne ihr Smartphone nicht mehr leben können.

Sorry, aber heute und hier will ich mich auch outen. Ich kann und will es nicht mehr für mich behalten. Dieses Jahr bin ich 30 Jahre Diakon, war auch vorher bei Kirche und Kolping ganz aktiv und möchte es auch bleiben, denn meine Eltern haben einen tragfähigen Grund für mein Glaubensleben gelegt. Viele überzeugte Christen, tolle Priester und Ordensleute haben meinen Glaubensweg begleitet, sicher nicht zuletzt auch meine Frau.

Und dennoch! Ich will ehrlich und offen sein. Und es ist wirklich so! Der Gott, von dem ich so viel gehört und gelesen habe, er spielt in meinem Leben keine Rolle! Dazu stehe ich! Gott hat keine Rolle in meinem Leben – und das bleibt so!

Dennoch liebe ich meinen Gott! Ich bin be-geistert von ihm! Ohne ihn wäre mein Leben arm und blass. Er gibt meinem Leben Inhalt und Richtung! Er sagt mir, was gut und was richtig ist. Er führt meine Hand bei jeder Versöhnung. Dennoch hat mein Gott keine Rolle in meinem Leben, mein Gott ist nämlich kein Schauspieler. Der Gott, der meinem Leben Sinn gibt ist Regisseur!

Ein Schauspieler ist Träger einer Rolle. Die dargestellte Person ist nicht echt. Schauspieler versuchen mit Sprache, Mimik und Gestik eine Rolle zu verkörpern. Schauspieler sind Personen, die in Theater, Film oder Fernsehen unter Anweisungen oder improvisierend in der darstellenden Kunst tätig sind.

Unser Gott ist doch kein Schauspieler, nein er will Regie in meinem Leben führen und er will sein Kunstwerk Mensch am Leben erhalten. Das Produkt eines Regisseurs stellt nämlich ein eigenständiges künstlerisches Werk dar. Er besitzt das Urheberrecht am entstandenen Kunstwerk. Und darum bin ich sein Geschöpf, sein geliebtes Kind – und bleibe das.

Ich bin Träger der Rolle und es ist mein Auftrag seinen Anweisungen zu folgen, wenn das Werk gelingen soll. Wenn ich seinen Wünschen folge, dann entsteht das Kunstwerk meines Lebens, dann hat mein Leben Erfolg, dann kann ich die Menschen erreichen und ihnen helfen, dann kann ich ein kleines Stückchen Himmel auf die Erde holen.

Egal, wie alt ich werde, ich werde wohl Auszubildender bleiben. Meine mir zugedachte Rolle wird wohl nie perfekt werden. Aber ich übe, ich übe jeden Tag neu – und das darf ich, bis zum letzten Tag meines Lebens.

Ich bin dankbar für meinen Regisseur, der mich bis heute begleitet hat und auch morgen noch Regie führen wird. Er spielt wahrhaftig keine Rolle. Sein einziger Wunsch ist, dass mein und Ihr Leben gelingen. Dafür gibt er uns Anweisungen zum Leben, nicht nur in der Bibel, sondern auch täglich neu. Wir müssen aber auch hinhören! Dann müssen wir uns auf ihn und sein Ziel für unser Leben einlassen und dieses umsetzen, so wie er unsere Wünsche kennt und in seine Planung einbaut. Das ist die Chance unseres Lebens. Wenn wir uns auf Gott als Regisseur einlassen, ist unser Leben „Oscar reif“! Dann haben wir gewonnen, dann ist unser Leben ein Erfolg – und vielleicht gibt es dann auch Applaus, aber lieber erst im Himmel.

Ihnen noch schöne – nicht zu heiße Sommertage und vertrauen Sie ruhig ihrem Regisseur, dann wird Ihr Leben bestimmt gelingen. Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

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