„VATER UNSER“

„VATER UNSER“

 

DU, der da ist, was wir Himmel nennen.

Ich sage Gott, lieber Gott,

oder auch Vater zu Dir.

Ich weiß Deinen richtigen Namen nicht,

ich suche nach Worten,

sage ihn mir!

Ich habe von Dir gehört,

vielleicht Dich auch gespürt.

Es tut so gut, was Du sagst.

Alles müsste so sein,

wie Du es für uns Menschen willst.

Es wäre so schön,

wenn es mir mit allen gelingen würde,

Deinen Willen zu tun.

Dann ist die Erde der Himmel

und Dein zuhause bei uns.

Ich habe Hunger,

nach Liebe und Versöhnung,

ich brauche das jeden Tag.

Aber wie könnte ich das verdienen?

Mein Beispiel steckt keinen an.

Ich will anfangen zu lieben,

meine Augen öffnen für den Anderen.

Du kannst meine schlechten Gedanken vernichten

und mein Herz füllen mit Deiner Botschaft.

Dir gehört diese Welt

Du gibst uns die Kraft,

weil Du der Liebende bist

und nicht anders kannst,

bis wir Deinen Namen gefunden haben.

Amen

Wunder

WUNDER

 

An Wunder glauben, das ist schwer

und bei den Heiligen noch viel mehr,

wird viel erzählt, wo sie geholfen,

selbst „hole in one“ beim schönen golfen.

 

Ob Gott durch Wunder Heilung bringt,

und nicht dem Schiff, das tödlich sinkt,

mein Kopf könnt solche Tat nicht fassen,

dann kann mein Bild von Gott nicht passen.

 

Mein Wunder jeden Tag geschieht,

wenn Blick Versöhnung nach sich zieht,

wenn Liebe Handeln folgen lässt

dann steht mein Herz im Glauben fest.

 

Die Welt gibt Gott nicht schnell verloren,

ein Wunder, wenn ein Kind geboren,

Geschenk von Gott, auch wenn so klein,

der Anfang eines jeden Sein.

 

Als Geschenk den Eltern anvertraut,

ein Mensch dir in die Augen schaut,

so hilflos und doch voll Vertrauen,

wird dieses Kind an Zukunft bauen.

 

An Wunder glauben, ist nicht schwer,

es gibt so viel, wie groß das Meer,

öffne das Ohr, das Herz die Augen,

dann wirst du auch an Wunder glauben.

WAHRHEIT

WAHRHEIT

Was ist Wahrheit, was ist richtig,
was ist am Glauben wirklich wichtig,
was hilft leben, was hilft sterben,
was will unser Gott bewerben?

Ich suche schon seit 70 Jahren
und werde sicher bald erfahren
was richtig war, was er gewollt
ob meine Arbeit ihm gezollt.

Ich wollte immer richtig glauben,
nicht meinen Gott zusammenklauben
mit Inhalten, die mir gefallen,
und meinen Wunsch zusammen ballen.

Sein Vorbild soll mir Hilfe sein,
doch oft im Glauben bin ich allein,
wenn Nächste Glauben anders leben,
ich will doch meinen Gott nicht weben!

Sein Wort, sein Leben tun mir gut,
im Dunkel schenken sie mir Mut,
doch Kirche lebt mir anders vor,
so sing ich oft allein im Chor.

Ich möchte gern mit vielen glauben,
mir Kraft aus seinem Vorbild saugen,
doch manchmal scheint, ich such das Beste,
für mich als meine weiße Weste.

Ich geb nicht auf, ich suche weiter,
sein Echo stimmt mich sehr oft heiter,
dass Lächeln derer, die ich liebe,
bleibt stets zurück in meinem Siebe.

Die Wahrheit wird sein, wenn die Sonne scheint,
wenn Augen strahlen und niemand mehr weint,
wenn jeder zuerst an den Nächsten mit denkt,
wenn der Glaube den andern mit Liebe beschenkt.

So glaube ich weiter und hoffe darauf,
dass Gott akzeptiert meinen Lebenslauf,
dass das Gute das Falsche stets überwiegt,
und am Ende mein Glaube das Dunkel besiegt.

9.16

The chance is over!

The chance is over

Hunger, Tod und Angst und Qual,
da hat dein Leben keine Wahl,
du musst den Weg zu Ende gehen,
auch wenn am Ende Kreuze stehen.

Erst liegt die Wüste schwer vor dir,
du wirst behandelt wie ein Tier,
der Tod ist täglich dein Begleiter,
das Ziel ist weit, es geht schnell weiter.

Nach Tagen wird das Meer erreicht,
das Elend hier kein Herz erweicht,
der Schlepper öffnet seine Hände,
der Weg ist hier noch nicht zu Ende.

Im Dunkel wartest du am Strand,
dein Leben nicht in sicherer Hand,
der Sturm das Gummiboot traktiert,
du betest, dass dir nichts passiert.

Nach Tagen ist das Land in Sicht,
das Elend dir das Herz fast bricht,
als Nummer wirst du registriert,
du wartest, wartest, nichts passiert.

Du willst noch weiter, kennst hier keinen,
die Eltern ohne Nachricht weinen,
nach Wochen du in Deutschland bist,
hier du das Schlimme nicht vergisst.

Nach Monaten wirst du geladen,
zum Interview mit vielen Fragen,
dann folgt das Warten viele Wochen,
du schläfst nie ein, ohne zu hoffen.

Und dann – das Jahr ist längst vorbei,
dann kommt der Brief, ganz fehlerfrei,
dass nun die Zeit zu Ende ist,
du zum Zurück verpflichtet bist.

Der Traum von Freiheit ist zu Ende,
der Brief der brachte nicht die Wende,
du musst zurück, man glaubt dir nicht,
nach Wochen hilft auch kein Gericht.

Dein Wunsch nach Frieden ohne Not,
ein Leben ohne täglich Tod,
es ist vorbei, das ist kein Traum,
die meisten hier, berührt das kaum.

Du kannst nicht schreien, weinen, klagen,
vermutlich wirst du es wieder wagen,
denn Hunger, Terror, Angst und Tod,
sind nicht vorbei, es bleibt die Not.

AS 8.16

Der Flötenspieler

Der Flötenspieler

Ganz leise nur, es scheint, er kommt aus weiter Ferne,
ich hoffe, er kommt von weiter noch,
als alle Sonne, Mond und Sterne.

Ich seh ihn nicht, ich kenn nicht sein Gesicht,
ich ahne, wenn er näher kommt,
mein Leben schnell, erhält ein anderes Gewicht.

Sein Lied ist schön, ich mag die Melodie,
doch lieber noch, wenn er für andere spielt,
es klingt, wenn Engel spielen ihre Sinfonie.

Doch manch Akkord ist schon für mich bestimmt,
erreicht mein Ohr und auch mein Herz,
wer weiß, wann mein Song schon beginnt.

Schon lange her, die Eltern die Musik gehört,
zu früh die Töne haben sie erreicht,
die Pläne der Familie haben sie zerstört.

Mein bester Freund hört früh schon diesen Mann,
beim letzten Weg war ich nicht gern dabei,
man muss es tun, auch wenn man es nicht kann.

Fast täglich schon, erklingt ein neuer Ton,
als Hinweis nur für mich,
der Zeitpunkt naht, bald gibt es ewigen Lohn.

Sanft sind die Töne, eigentlich höre ich sie gerne,
so klingt der Frieden, seine Liebe pur,
noch hab ich Zeit, die Chance, auf das ich lerne.

Und immer wieder neue Töne, die ich noch nicht kenne,
doch scheint die Melodie noch nicht komplett,
ich bete, dass ich mich so schnell nicht trenne.

Die Sinfonie wird sein Geschenk an mich,
die Töne bringen Ruhe in mein Denken,
wenn sie komplett, dann überwinde ich den Strich.

Dann bin ich dort, wo Glaube wird zur Wahrheit,
wo Freude alle Schmerzen weggeweht,
das öffnet Augen, bringt die langgesuchte Klarheit.

Ich warte, denn noch brauche ich die Zeit,
um das zu tun, was alles muss geschehen,
doch er kommt näher, fast bin ich bereit.

Schön wäre es, die wunderbare Symphonie
zu hören Hand in Hand mit meiner Frau,
doch er ist es, der führt allein Regie.

Ich nehm es an und schaue dankbar auf mein Leben,
es macht mich froh zu sehen,
welch groß Geschenk, mir täglich ward gegeben.
AS 8.16

Quo vadis?

Quo vadis?

Wohin gehst Du Kirche, sag, was ist Dein Ziel,
die einen wollen rückwärts gehen, die andern vor zu viel.
Sag wohin gehst Du Kirche, siehst Du die Menschen auch,
nur graue in den Bänken, wo bleibt des Geistes Hauch?

Was früher war, das war vielleicht für gestern gut,
geh Du den neuen Weg, du brauchst viel Mut.
Uns sagt der Glaube, dass Gott stets mit uns geht,
auch, wenn manch Hindernis auf unserm Wege steht.

An alte Bräuche fühl Dich bitte nicht gebunden,
ich hab die Wahrheit für mich auch noch nicht gefunden,
doch meine Wahrheit sagt, wir brauchen auch die jungen,
der Geist des Herrn, spricht auch durch ihre Zungen.

Wohin gehst Du Kirche, sag wie geht dein Weg,
niemand geht in Brokat über den schmalen Steg,
niemand braucht Sätze, die kein Herz versteht,
der Geist des Herrn längst andere Lieder weht.

Schau auf die Menschen aus dem fremden Land,
sie loben unsern Gott und tanzen Hand in Hand,
sie bringen ein, das Herz, die Augen und das Lachen,
ihr Glaube kann auch unsern schöner machen.

Die alten Riten sind doch längst Geschichte,
im Miteinander suchen wächst des Glaubens Dichte,
lasst uns doch weiter um die Wahrheit ringen,
mit Gottes Hilfe wird uns das gelingen.


DIE LETZTE REISE

Die letzte Reise

Es ist geschafft, das Ziel steht fest,
das Herz pumpt noch den letzten Rest,
gleich geht es los, Gott freut sich schon,
ist an der Tür – nicht auf dem Thron.

Wer will auf dieser Erde bleiben,
wo Angst und Sorge uns oft treiben?
Wer will denn hier auf ewig leben,
und nicht nach Gottes Wohnung streben?

Gott hat uns das Leben anvertraut,
die Welt auf seinem Plan gebaut,
den Nächsten lieben und sich auch,
die Kraft gibt uns des Geistes Hauch.

Die letzte Reise kommt für jeden,
wir wissen von dem Garten Eden,
den Gott den Kindern wird dann schenken,
wenn sie im Leben an ihn denken.

Und was tun die, die ihn nicht kennen,
die ihn nicht wollen, nicht bekennen?
Gott sagt, dass er die Menschen liebt,
und zwar jeden so, wie es ihn gibt.

Traurig wird schauen das Gesicht,
wenn wir dann stehen vor Gericht,
doch Gott wird lachen, die Arme ausbreiten,
und freudig mit uns durch das Himmelstor schreiten.

Die Schuld wird uns klar vor Augen erscheinen,
das Herz wird Tränen der Einsicht weinen,
doch Gott wird sagen, nun ist alles doch gut,
bis in Ewigkeit bist du bei mir, in sicherer Hut.

Den Zeitpunkt der Reise, den kennen wir nicht,
der Koffer wird leer sein, ganz ohne Gewicht,
das, was wir brauchen, hält Gott schon bereit,
drum lebe die Liebe, noch hast du die Zeit.

Das letzte Atmen am Ende dieses Lebens,
ist das erste von vielen, im Garten Eden,
dort triffst du die Lieben, die alle gestorben,
in Gottes Armen für ewig geborgen.

AS

 

Die toten Augen von Lampedusa

Die toten Augen von Lampedusa

Vieltausend Augen starren blind vom Meeresgrund,
kein Abschiedswort spricht mehr der stumme Mund,
ein Arm umkrampft das jung gebliebene Kind,
und niemand weiß, wo sie verschwunden sind.

Der Wunsch zu leben war der Menschen Ziel,
Hunger, Terror, Angst – von allem gab es viel,
die Trommel pries in Ferne das gelobte Land,
sie zogen los, viel tausend Hand in Hand.

Der Glaube trug sie, lange durch den Wüstensand,
dann kam das Meer – sie gaben sich in fremde Hand.
Die Hand half nicht, weil sie die Dollars hielt,
kein Leben zählt, wenn Streben nur auf Reichtum zielt.

Die erste Welle bringt schon bald die Not,
der Sturm, der reißt an Menschen und am Boot,
der Schrei nach Gott übertönt laut alles Toben,
das Gummiboot schwimmt mit dem Kiel nach oben.

Vieltausend Augen starren blind vom Meeresgrund,
bei Kindern, Müttern, Vätern ist der Hals vom Schreien wund,
sind einfach weg, verschwunden von der Welt,
kein Leben zählt, verflucht ist das verdammte Geld.

Warum hört Gott, das Schreien seiner Kinder nicht,
wer bringt die Menschen ohne Herz dann vor Gericht,
wer sagt den Eltern wo nun ihre Kinder sind,
wieviel es sind – weiß nur der Wind.

Gott liegt ertrunken auf dem Grund bei seinen Lieben,
er ist bei Menschen, die ihn suchen, stets geblieben,
er ist bei denen, die verzweifelt schrein, wo Eltern weinen.
Er fragt auch Dich, wann halfst DU denn den Seinen?

Gott wird das Wort der Liebe sagen, denen die verschwunden,
er ist mit denen, die da weinen bis in Ewigkeit verbunden,
Er baut auf unsere Hilfe, will die Not der Menschen wenden,
ob es gelingt, liegt auch in unseren Händen.

AS 6.16


DER DIAKON

DER DIAKON

Im Zirkus spaßt der tolle Clown,
am Altar steht oft der Diakon,
wer beide kann nicht unterscheiden,
der sollte Kirch und Zirkus meiden.

Vom Clown sieht man nur das Gesicht,
der Diakon glaubt, was er spricht,
und seine Freude öffnet Herzen,
der Clown überspielt nur deine Schmerzen.

Denn wahre Freude, die hält lange,
beim Clown wird schnell dir wieder bange,
die Frohe Botschaft, hilft dir weiter,
der Clown macht dich nur kurz auch heiter.

Doch hat der Clown auch Recht zu leben,
doch Frohe Botschaft kann dir geben,
ein festes gutes Fundament,
das Hilfe dir zum Leben nennt.

Drum hört auf euern Diakon,
auch wenn er freut sich wie ein Clown,
denn seine Predigt will dir sagen,
mit Gott kannst du dein Leben wagen.

Eins, zwei, drei – ein Gott ?

Eins, zwei, drei – ein Gott ?

One, two, three – ich frag mich immer wie,
ist Gott in drei Personen Einer,
mein Bild ist unklar, wird nicht feiner,
er lebt auf Erden und im Himmel,
ist bei den Menschen, auch bei mir,
ist er in China und auch hier?

Un, deux, trois – ist wirklich alles wahr,
was Kirche uns erzählt seit Jahren,
wer hat denn schon mal selbst erfahren,
dass Gott ihm dreifach ist begegnet,
als Vater, Sohn und Heil’ger Geist,
der ‚Ich bin da‘ für Menschen heißt?

Eins, zwei, drei – sind alle stets dabei,
wenn ich zu Gott mein Beten richte,
ist Teamarbeit des Wirkens Dichte,
weil einer nicht die Lösung schafft,
muss Vater den Sohn dann unterstützen,
wird’s ohne Geist trotzdem nichts nützen?

Unus, duo, tres – bevor ich dann verwes,
würd ich noch gern erkennen,
wie soll ich Gott nun nennen.
Hört er auf jeden Namen auch,
wenn ich um seine Hilfe schrei,
hilft jeder einzeln von den Drei?

ένα, δύο, τρία – und was ist mit Maria,
als Mutter Gottes uns verbunden,
durch Jesu Tod schon arg geschunden,
hat sie erkannt, wer Gott nun ist,
sieht man im Himmel alles wahrer,
wird Glaube nach dem Tode klarer?

Wer ist nun dieser Gott für alle,
den unser Lob auf Erden preist,
die Bibel schreibt– in jedem Falle
ist er Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ich will ihm folgen so gut ich es kann,
ER wird es mir sagen – irgendwann!