Ostern 2016 „Du kannst nie zu tot sein für eine Auferstehung!“

WORT zum Sonntag – Ostern 2016

„Du kannst nie zu tot sein für eine Auferstehung!“ Waren Sie schon mal tot? Ich meine so richtig, einfach fertig mit der Welt, keine Perspektive? So richtig platt und kaputt?

Eigentlich mag ich die ganzen Graffitis nicht, die oft Mauern und Häuser verunstalten. Aber dieser Spruch, als Graffiti an einer Hauswand in Berlin, den find ich schon prima, da hat sich einer was getraut. Dieser Sprayer wollte, dass Menschen mitten im Leben daran erinnert werden: Ostern gibt es, Ostern ist kein Traum, Ostern findet statt, mitten im Leben, immer wieder, auch da, wo man nur noch Tod spüren kann!

Das ist doch wirklich Frohe Botschaft. Du kannst und darfst aus dem Tod auferstehen! Aus den vielen Toden, die Menschen im Leben erleiden, aber auch aus dem Tod, der das Leben beendet. Das ist ein genialer Schluss, an den müssen wir Menschen immer wieder erinnert werden. Manchmal ist der Tod so grausam und schrecklich, dass man nicht glauben kann, dass man aus der Trauer jemals wieder raus kommt.

Wenn ein Kind gestorben ist, oder der Partner. Wenn -zig Menschen sterben bei Bahn-, Flucht-, oder Flugzeugkatastrophen, wie furchtbar, kaum zu bewältigen für die Angehörigen. Wenn das eigene Leben alle Perspektiven verloren hat, scheint der Tod so endgültig.

Die Botschaft von Ostern, der immer der Karfreitag vorausgeht, erinnert uns da ganz einfühlsam aber immer wieder: Ja, ganz bestimmt, es gibt Schmerzen, es gibt Trauer, die keine Macht der Welt überwinden kann. Aber, es kommt Hilfe von unserm Gott, dem Gott aller Menschen. „Du kannst nie zu tot sein für eine Auferstehung!“ Gott will uns diese Möglichkeit eröffnen, und auch die zweite und dritte Chance zum Leben geben. Und Sie und ich, und alle, die dem einen Gott vertrauen, wir können uns danach sehnen, darum beten, dass wir die spüren.

Aber wie könnte Auferstehung dann aussehen – mitten im Leben? In der Bibel hören wir von Maria von Magdala, einer Freundin von Jesus. Sie war so traurig über seinen Tod, aber auch enttäuscht, dass das gute neue Leben, das Jesus angefangen hatte, nun schon vorbei sein soll. Jesus war scheinbar gescheitert auf der ganzen Linie. Aber dann, dann rührt er sie an, wie zu seinen Lebzeiten, ganz behutsam und zart und sie erlebt – Nein, es ist nicht vorbei. Was Er angefangen hat, geht weiter. Jetzt erst recht. „Du kannst nie zu tot sein für eine Auferstehung!“

Jesus rührt auch uns an, und das wofür Jesus gelebt hat, was er getan hat und wofür er gestorben ist, das ist nicht zu Ende, das ist nicht tot, das hat Zukunft.

Wie Jesus die Frauen, alle Frauen behandelt hat, als Menschen wie seinesgleichen, als Töchter Gottes, das hat Zukunft.

Wie er sich den Kindern zugewendet hat, mit Liebe und Herz, das hat Zukunft.

Wie er die Menschen, die krank waren berührt hat und geheilt, das hat Zukunft.

Wie er als erster der Sünderin vergeben und ihr eine neue Chance gegeben hat, das hat Zukunft.

Wie er den Verlorenen entgegen gegangen ist und sie umarmt hat, das hat Zukunft.

Wie er den Aussätzigen und Ausgestoßenen nahe war, das hat Zukunft.

Das Versöhnung möglich ist, auch zwischen den bösesten Feinden, das hat Zukunft.

„Es war ganz früher Morgen, als sie zum Grab kamen, die Sonne war kaum aufgegangen“, so beginnt die Frohe Botschaft zu Ostern. Nach jeder Nacht gibt es einen neuen Morgen.

Nach jeder Nacht, nach aller Dunkelheit des Lebens, haben wir Christen und zwar jeder von uns, die Chance immer wieder Ostern zu feiern, denn „Du kannst nie zu tot sein für eine Auferstehung!“

Halleluja, Christus lebt – darum dürfen auch wir leben! Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

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