ARTHUR – der Engel!

 

Ein Mensch hatte nach dem Weihnachtsfest die Krippe und die zweiunddreißig Weihnachtsengel wieder eingepackt, den letzten behielt er in der Hand.

„Du bleibst“, sagte der Mensch. „Du kommst auf meinen Schreibtisch. Ich brauche ein bisschen Weihnachtsfreude für das ganze Jahr.“
„Da hast du aber ein Glück gehabt“, sagte er.
„Wieso?“ fragte der Mensch.
„Na, ich bin doch der einzige Engel, der reden kann.“

Stimmt! Jetzt erst fiel es auf. Ein Engel, der reden kann? Das gibt es ja gar nicht! In seiner ganzen Verwandtschaft und Bekanntschaft ist das noch nicht vorgekommen. Da hatte er wirklich Glück gehabt.

„Wieso kannst du eigentlich reden? Das gibt es doch gar nicht. Du bist doch aus Porzellan!“
„Das ist so. Nur wenn jemand einmal nach Weihnachten einen Engel zurückbehält, nicht aus Versehen oder weil er sich nichts dabei gedacht hat, sondern wegen der Weihnachtsfreude, wie bei dir, dann können wir reden. Aber es kommt ziemlich selten vor. Übrigens heiße ich Arthur.“
„Arthur? Bist du denn ein Junge? Du hast doch ein Kleid an!“ – Arthur trägt nämlich ein langes, weißes Gewand.
„Das ist eine reine Modefrage. Hast du schon einmal einen Engel in Hosen gesehen? Na also.“

Seitdem steht Arthur auf seinem Schreibtisch. In seinen Händen trägt er einen goldenen Papierkorb, oder vielmehr: Einen Müllkorb. Der Mensch dachte erst, er sei nur ein Kerzenhalter, aber da hatte er sich geirrt, wie ihr gleich sehen werdet. Arthur stand gewöhnlich still an seinem Platz, hinter der rechten hinteren Ecke der grünen Schreibunterlage (grün und weiß passt so gut zusammen!) und direkt vor ein paar Büchern, Krankenhausgesetz NRW, dem SGB und einem Bändchen mit guten Sprüchen. Und wenn der Mensch sich über irgendetwas ärgert, hält der Engel seinen Müllkorb hin und sagt: „Wirf rein!“ Der Mensch wirft seinen Ärger hinein – und weg ist er!

Manchmal ist es ein kleiner Ärger, zum Beispiel wenn er wieder seinen Kugelschreiber verlegt hat oder eine fremde Katze in seiner Gartenlaube vier Junge geworfen hat. Es kann aber auch ein großer Ärger sein oder eine große Not oder ein großer Schmerz, mit dem er nicht fertig wird, zum Beispiel, als kürzlich ein Vater und eine Mutter erfahren mussten, dass ihr fünfjähriges Mädchen an einer Krankheit leidet, die nicht mehr zu heilen ist. Wie soll man da helfen! Wie soll man da trösten! Der Mensch wusste es nicht. „Wirf rein!“ sagte Arthur, und er warf seinen Kummer in seinen Müllkorb.

Eines Tages fiel dem Menschen auf, dass Arthurs Müllkorb immer gleich wieder leer war.
„Wohin bringst du das alles?“
„In die Krippe“, sagte er.
„Ist denn so viel Platz in der kleinen Krippe?“
Arthur lachte. „Pass auf! In der Krippe liegt ein Kind, das ist noch kleiner als die Krippe. Und sein Herz ist noch viel, viel kleiner.“

Er nahm seinen Kerzenhalter unter den linken Arm und zeigte mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand, wie klein.
„Denn deinen Kummer lege ich in Wahrheit gar nicht in die Krippe, sondern in das Herz dieses Kindes. Verstehst du das?“
Der Mensch dachte lange nach. „Das ist schwer zu verstehen. Und trotzdem freue ich mich. Komisch, was?“
Arthur runzelte die Stirn. „Das ist gar nicht komisch, sondern die Weihnachtsfreude, verstanden?“

Der Mensch wollte Arthur noch vieles fragen, aber er legte den Finger auf den Mund und sprach: „Pssst Nicht reden! Nur freuen!“


 

 

 

die Geschichte ist keine Autobiographie von mir, sondern stammt aus der Fernsehserie „Arthur der Engel“ aus alten DDR Zeiten.

Woher die die Informationen über mich haben, weiß ich allerdings auch nicht!

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