Friedensgebet St. Marien Kaunitz 12. Januar 2022

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 12. Januar 2022

Lied: Wir ziehen in den Frieden  Udo Lindenberg

Begrüßung
Ein gutes und gesegnetes neues Jahr wünsche ich Ihnen und Euch an diesem ersten Friedensgebet in 2022. Nicht zuletzt auch: ein friedliches neues Jahr! Frieden für unsere Welt, im Kleinen wie im Großen: Den wünschen sich so viele. Nicht zuletzt diejenigen, die in ihrer Kindheit oder sogar später noch Krieg erlebt haben. Viele sehnen sich auch nach dem Frieden im Persönlichen, nach Versöhnung in der Familie. Frieden, der ist ja nicht selbstverständlich. Wir wünschen ihn uns manchmal sehr herbei. Und viele, so wie wir, beten deshalb auch für den Frieden.

„Friede auf Erden!“ Das haben die Engel bei Betlehem vor über 2000 Jahren gesungen. Und so viel blutige Taten sind noch gefolgt. Und immer noch sterben heute Menschen in blutigen Kämpfen und durch Bomben, im Jemen und in Syrien, in Kolumbien oder Mexiko, sogar bei uns in Europa, in der Ukraine.

Was nur können wir tun, damit mehr Friede wird auf dieser Erde? Was kann ich persönlich tun? Ich bin überzeugt: mehr, als ich manchmal denke. Natürlich, die hohe Politik und die niederen Beweggründe vieler Mächtiger, die kann ich kaum beeinflussen. Aber: In Maßen kann ich doch etwas tun für den Frieden auf dieser Erde, auch im Großen, das glaube ich ganz fest.

Der Friede hat ja vor allem auch mit Gerechtigkeit zu tun. Mit gerechten und fairen Verhältnissen. Wo die nicht herrschen, brechen schnell Streit und Krieg aus. Das wusste schon die Bibel. Der Prophet Jesaja zum Beispiel nennt Frieden und Gerechtigkeit immer wieder in einem Atemzug. Und auch heute könnte man so rufen: Wehe ihnen! Es gibt sie ja noch immer, diese Unterdrückung der Armen. Zum Beispiel in Peru, Brasilien oder Kolumbien. Indigene, die von ihrem Land vertrieben werden, weil man dort Rohstoffe gewinnen – oder riesige Rinder- oder Sojafarmen anlegen will. Menschen dort in Südamerika müssen außerdem für billigsten Lohn auf Plantagen oder in Fabriken arbeiten. All das hat auch mit uns zu tun, in Europa. Wir profitieren von der Ungerechtigkeit und dem Unfrieden auf dieser Erde.

Frieden schaffen im neuen Jahr: Das kann deswegen tatsächlich im Supermarkt beginnen: indem ich kein billiges Rindfleisch kaufe. Indem ich Produkte mit Palmöl stehen lasse. Und so oft wie möglich zu fair gehandelten Produkten greife, zu fairem Kaffee, auch zu fair produzierter Kleidung. Friede und Gerechtigkeit und auch die Bewahrung der Schöpfung gehören zusammen. Ich ganz persönlich kann etwas ändern, ich kann Frieden stiften, mit jedem Einkauf, den ich tätige für eine gerechtere Welt.

Es tut mir in der Seele weh, mir vorzustellen, wie viele Millionen Kinder auf dieser Erde in Unfrieden und auf der Flucht leben müssen.

Ich glaube: So fängt der Friede an. So kann er wachsen. Wenn ich Menschen offen begegne, ohne Überheblichkeit und Vorurteile. Ich will das im neuen Jahr immer wieder versuchen. Mich im Großen gegen Krieg und Waffen einsetzen. Und im Kleinen den Menschen friedlich begegnen. Und ich werde wie heute und jeden Mittwoch auch immer dafür beten: dass der Frieden sich durchsetzt. „Gib uns Frieden, Herr! Dona nobis pacem!“ Damit die Botschaft der Engel irgendwann wahr wird: Friede auf Erden!

Kyrie

Zu dir, Gott, Schöpfer der Welt, kommen wir,
mit unserer Sorge um den Frieden.
Wir schämen uns, weil wir zum Unfrieden beitragen:
mit unserem Wirtschaften,
mit unserem Lebensstil,
durch rassistische Worte und nationalistische Politik.
All das spaltet deine Schöpfung, zerstört deine Geschöpfe.
Vergib uns unsere Schuld,
Kyrie eleison.

Zu dir, Bruder Jesus, kommen wir.
Du hast uns gezeigt, wie Frieden geht:
Miteinander, füreinander.
„Genug“ sagen und einfach leben.
Die Schwachen und Kleinen im Blick.
Lass uns deinem Ruf zu Buße und Umkehr folgen.
Kyrie eleison

Geistkraft des Friedens,
erfülle uns mit bleibender Sehnsucht:
nach Frieden, nach Gerechtigkeit,
nach Gottes Reich, das mitten unter uns ist.
Hier und heute. Jetzt und überall.
Kyrie eleison

Umkehren zum Frieden wollen wir
und in der Welt Frieden wachsen lassen.
Zur Ehre Gottes und zum Wohl unserer Nächsten.
Zur Freude unseres Herzens und für ein Leben in Fülle.
In Jesu Namen, Amen

Lied: Das weiche Wasser  Bots

Schwestern und Brüder,
Wenn es stimmt, dass Reichtum glücklich macht,
sollten wir unser Handeln nur noch am Gewinn orientieren.
Wenn es stimmt, dass der Stärkere immer gewinnt,
sollten wir weiterhin aufrüsten und zuschlagen.
Wenn es stimmt, dass sich eh nichts ändert,
sollten wir bequem sitzen bleiben.
Schwestern und Brüder,
Wenn es aber stimmt, dass den Armen das Reich Gottes gehört,
lasst uns noch heute ihre Solidarität suchen.
Wenn es stimmt, dass die Gewaltlosen das Land erben,
lasst uns noch heute Gewaltlosigkeit einüben.
Wenn es stimmt, dass die reinen Herzens Gott schauen,
lasst uns noch heute mit der Umkehr beginnen.
Wenn es stimmt, dass die Friedensstifter Kinder Gottes sind,
lasst uns noch heute dem Frieden nachjagen.
Wenn es stimmt, dass der Geist Gottes
Hoffnungslosigkeit in Hoffnung,
Mutlosigkeit in Mut,
Verdorrtes in Leben wandelt,
lasst uns noch heute dem Geist Gottes trauen,
uns seinem schöpferischen Wirken öffnen
und handeln.

Wir beten gemeinsam:
Ich glaube an Gott, der die Liebe ist
und der die Erde allen Menschen geschenkt hat.
Ich glaube nicht an das Recht des Stärkeren,
an die Stärke der Waffen,
an die Macht der Unterdrückung.
Ich glaube an Jesus Christus,
der gekommen ist, uns zu heilen,
und der uns aus allen tödlichen Abhängigkeiten befreit.
Ich glaube nicht, dass Kriege unvermeidbar sind,
dass Friede unerreichbar ist.
Ich glaube nicht, dass Leiden umsonst sein muss,
dass der Tod das Ende ist,
dass Gott die Zerstörung der Erde gewollt hat.
Ich glaube, dass Gott für die Welt eine Ordnung will,
die auf Gerechtigkeit und Liebe gründet,
und dass alle Männer und Frauen
gleichberechtigte Menschen sind.
Ich glaube an Gottes Verheißung
eines neuen Himmels und einer neuen Erde,
wo Gerechtigkeit und Frieden sich küssen.
Ich glaube an die Schönheit des Einfachen,
an die Liebe mit offenen Händen,
an den Frieden auf Erden. Amen

Lied: Wes hall overcome

Lasst uns die Hände öffnen, damit Gott uns beschenken kann und dann gemeinsam beten, wie Jesus schon mit seinen Freunden gebetet hat:
Vater Unser …..

Segen
Den tiefen Frieden im Rauschen der Wellen

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden über dem stillen Land

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden unter den leuchtenden Sternen

wünsche ich dir.

Den tiefen Frieden vom Sohn des Friedens

wünsche ich dir.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen

LIED: Hevenu shalom alechem

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .