Weltgebetstag Kolping 27.10.2018 – Honduras


WORTGOTTESDIENST – Weltgebetstag Kolping 27.10.18  

LIED: (Handy) Nationalhymne Honduras
Begrüßung: Herzlich Willkommen zum Weltgebetstag der Kolpingfamilien dieser Welt, der an die Seligsprechung Adolph Kolping erinnert, die 1991 an diesem Datum stattfand. Im Mittelpunkt steht dieses Jahr Honduras, wo 1.800 Kolpingmitglieder in 189 Kolpingfamilien aktiv sind.
Schwerpunkte der Kolping-Projektarbeiten in Honduras sind Fortbildungen für Kaffeebauern sowie soziale Projekte mit Frauen und Jugendlichen. Eine Besonderheit in Honduras sind die „Delegados de la Palabra“ – Gesandte des Wortes Gottes, die als Laien Wortgottesdienste in den Gemeinden und Kolpingsfamilien halten und damit zwar auch dem Priestermangel im Land begegnen, aber durch ihr Tun uns allen ein Vorbild sind, wie die Zukunft unserer Kirche mit Hilfe aller Gläubigen, aber besonders uns Kolpingmitgliedern gestaltet werden kann. Mit ihnen sind wir über Adolph Kolping und besonders über unseren gemeinsamen Glauben und gemeinsamen Gott verbunden. In seinem Namen wollen wir diesen Gottesdienst beginnen: Im Namen des Vaters und ……..

LIED: 1-4 Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein
Ein Gotteshaus steht zu Köln am Rhein
die wandernden Burschen, sie treten dort ein.
Zu Füßen des Altars, am steinernen Grab,
da knien sie nieder mit Bündel und Stab

„Ihr wandernden Burschen, o saget mir an:
Was hat der im Grabe euch Gutes getan?
Läg Vater und Mutter dort unter dem Stein,
ihr könntet nicht stiller und dankbarer sein.“

„Einst war´s um uns Burschen gar trostlos bestellt,
wir waren verstoßen und fremd in der Welt!
Da tat er sein Haus auf und rief uns hinein
wollt mehr noch als Vater und Mutter uns sein.

Vordem war er selbst mit dem Stab in der Hand
gezogen als Schustergeselle durchs Land
Der Schustergeselle von Köln an dem Rhein
ward Priester und schuf den Gesellenverein

Honduras ist ein Staat in Zentralamerika. Honduras grenzt an Nicaragua, El Salvador und Guatemala. Der Landesname leitet sich von dem spanischen Wort hondura ab, das Tiefe bedeutet.

Ca.9 Mio Einwohner. Tegucigalpa ist die Hauptstadt und größte Stadt mit 800 000 Einwohnern.

Bruttoinlandsprodukte: Wert ca. 5.000 € – Deutschland ca. 50.000 €

1821 unabhängig von Spanien. 70 – 80% leben unterhalb der Armutsgrenze und 20% sind Analphabeten. 41 Prozent der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 56 Prozent sind zwischen 15 und 64 Jahre alt, 4 Prozent sind älter als 65 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 19 Jahren.
Die Bevölkerung gehört zu ähnlichen Teilen der römisch-katholischen (47 %) und anderen christlichen (protestantischen und evangelikalen) Glaubensrichtungen (41 %) an.
Die größte Einzelposition im honduranischen Staatshaushalt ist der Bildungs- und Erziehungssektor. Nahezu 20 % des Gesamtbudgets entfallen auf diesen Bereich. Das Land verfügt über ca. 60.000 Lehrer, die rund eine Million Grundschüler und 700.000 Schüler weiterführender Schulen betreuen. Die Regierung bemüht sich verstärkt um eine Reduzierung der Analphabetismusrate. In Honduras besteht Schulpflicht für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren, der Schulbesuch ist kostenlos. Trotzdem haben in Honduras rund 50 % aller Kinder keinen Grundschulabschluss. Ursachen sind fehlende Mittel für Schulbücher und Lehrmittel, Lehrermangel in abgelegenen Gebieten und teilweise Schulunterricht in großen Klassen (1. bis 6. Klasse) in einem einzigen Schulzimmer.

Staatssystem eine Mischform aus Demokratie und autoritärem Staat. Viele weitere Informationen über Honduras und die Aktivitäten der Kolpingfamilien könnt Ihr in den entsprechenden Materialien, die auch im Internet stehen, intensiv nachlesen.

Gebet
Gott, unser Schöpfer, die Gegensätze zwischen Arm und Reich sind groß, die Strukturen und Verwicklungen dieser Welt sind ungerecht. Auch wir selbst als Teil dieser Welt verhalten uns nicht immer fair. Hilf uns zu erkennen, wo wir zu mehr Gerechtigkeit und Fairness in der Welt beitragen können. Schenke uns einen langen Atem und den Mut, Neues zu wagen auf unserem gemeinsamen Weg zu mehr Gerechtigkeit für alle Menschen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn.

LIED: 710 1-3 Unser Leben sei ein Fest

Lesung steht im 1 Buch Moses, Kapitel 1
Abram zog von Ägypten in den Negeb hinauf, er und seine Frau mit allem, was ihm gehörte, und mit ihm auch Lot.
Abram hatte einen sehr ansehnlichen Besitz an Vieh, Silber und Gold.
Er ging von einem Lagerplatz zum anderen weiter, vom Negeb bis nach Bet-El, bis zu der Stätte, an der anfangs sein Zelt gestanden hatte, zwischen Bet-El und Ai, der Stätte, an der er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief Abram den Namen des HERRN an.
Auch Lot, der mit Abram ging, besaß Schafe und Ziegen, Rinder und Zelte.
Das Land reichte nicht hin, dass sich beide nebeneinander darin hätten ansiedeln können; denn ihr Besitz war zu groß und so konnten sie sich nicht miteinander niederlassen.

So entstand Streit zwischen den Hirten der Herde Abrams und den Hirten der Herde Lots; auch siedelten damals noch die Kanaaniter und die Perisiter im Land.

Da sagte Abram zu Lot: Zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten soll es keinen Streit geben; wir sind doch Brüder.

Liegt nicht das ganze Land vor dir? Trenn dich also von mir! Wenn du nach links willst, gehe ich nach rechts; wenn du nach rechts willst, gehe ich nach links.

Lot erhob seine Augen und sah, dass die ganze Jordangegend überall bewässert war. Bevor der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie bis Zoar hin wie der Garten des HERRN, wie das Land Ägypten.

Da wählte sich Lot die ganze Jordangegend aus. Lot brach nach Osten auf und sie trennten sich voneinander.

Abram ließ sich im Land Kanaan nieder, während Lot sich in den Städten jener Gegend niederließ und seine Zelte bis Sodom hin aufschlug.

Die Männer von Sodom aber waren sehr böse und sündigten vor dem HERRN.

Nachdem sich Lot von Abram getrennt hatte, sprach der HERR zu Abram: Erheb deine Augen und schau von der Stelle, an der du stehst, nach Norden und Süden, nach Osten und Westen!

Das ganze Land nämlich, das du siehst, will ich dir und deinen Nachkommen für immer geben.

Ich mache deine Nachkommen zahlreich wie den Staub auf der Erde. Nur wer den Staub auf der Erde zählen kann, wird auch deine Nachkommen zählen können.

Mach dich auf, durchzieh das Land in seiner Länge und Breite; denn dir werde ich es geben.

Da zog Abram mit seinen Zelten weiter und ließ sich bei den Eichen von Mamre in Hebron nieder. Dort baute er dem HERRN einen Altar.

ANSPRACHE:
Fair ist mehr!
Über die Jahre hin werden wir mit ganz anderen Slogans wie „Geiz ist geil“ oder „Ich bin doch nicht blöd!“ umworben. Lebensqualität heißt dann: möglichst viel Konsum für kleines Geld.

Unter welchen Umständen die Menschen, die das alles so billig produzieren, leben und arbeiten müssen, interessiert die Wenigsten.
Wie die Natur sich beim heutigen weltweiten Massenkonsum entwickelt, wissen wir.
Es gibt erschreckende Warnsignale, aber sie werden verdrängt.
Eine so kritische Entwicklung gab es unter anderen Umständen schon in alter Zeit.
Im 1.Mose wird von einem heftigen Konflikt um Wasser und Weideland erzählt, in den Abraham und sein Neffe Lot verwickelt werden. Beide sind reich an Vieh.
Es heißt: „Das Land aber ertrug es nicht, dass sie beieinander blieben, denn ihre Habe war so groß geworden, dass sie nicht beieinander bleiben konnten.“
Die Hirten Abrahams und Lots schlagen sich um die knappen Ressourcen.
Abraham verdrängt das nicht und spricht seinen Neffen an: „Es soll kein Streit sein zwischen mir und dir, zwischen meinen Hirten und deinen Hirten, denn wir sind Brüder.“
Wir hören gegenwärtig andere Töne: „Wir müssen unsere Handelswege und den Zugang zu den weltweiten Ressourcen notfalls auch mit militärischen Mitteln sichern.“
Oder: „Wir müssen Weltmeister im Exportgeschäft bleiben!“
Abraham denkt sich: „Fair ist mehr!“
Man mag ihn damals für bescheuert gehalten haben.
Er ist älter und hat mehr Autorität als sein Neffe und könnte zu seinen eigenen Gunsten entscheiden, wer in welchem Gebiet siedelt.
Aber er lässt seinem Neffen die Wahl, und dieser sucht sich tatsächlich das beste Land Israels im Jordantal aus. Dort ist reichlich Wasser und Weideland.
Warum tut Abraham so etwas? Weil er großes Vertrauen auf die Fürsorge Gottes setzt.
Er hat entdeckt, dass ihm dieser neue Gott, den er seit seinem Abschied aus der Heimat nun schon besser kennen gelernt hat, ganz neue Horizonte eröffnet.
Was nach menschlichen Maßstäben unmöglich ist, ist für diesen Gott kein Hindernis. Also muss er sich nicht auf Teufel komm ‘raus durchsetzen. Abraham ist bereit, ein Privileg aufzugeben, weil er darauf vertraut, dass er nicht zu kurz kommt.
Wer die Geschichte weiter liest, erfährt, dass Abrahams Lebensqualität nicht geschmälert wird, Lot aber unerwartet in ernste Schwierigkeiten gerät. Wo er siedelt, ist Sodom und Gomorra.

Fair ist mehr! Das ist kein Motto von Bescheuerten.
Der Ehrliche und die Anständige sind nicht die Dummen. Sie sind weise.
Und das Lächeln der so genannten Realisten über die „Gutmenschen“, die ihr Gewissen beruhigen wollen, ist entlarvend.
Es sagt uns doch, dass gewissenloses Handeln als Normalfall akzeptiert wird.
Durch Fairness werden Streit und Krieg verhindert, neue Lebensperspektiven geschaffen, die Würde der Menschen und der Natur geachtet.
Durch Fairness wird Stress gemindert, Wut und Zorn und Verzweiflung gestillt.
Fairness ist der Humus für das Wachsen von Gerechtigkeit auch über die Grenzen unseres eigenen Lebensraums hinaus.
Fair ist mehr, weil Fairness den schöpferischen Qualitäten unseres menschlichen Lebens entspricht. Wir schaffen Freiräume für ein menschenwürdiges, solidarisches Leben.

LIED: (Handy) Wir sind Kolping

FÜRBITTEN:
Tragen wir unsere Bitten vor Gott und antworten wir jeweils mit dem Ruf:
Auf die Fürsprache unseres Freundes Adolph Kolping erhöre unser Gebet

Für die katholische Kirche, geleitet von Papst Franziskus, aber auch für alle christlichen Kirchen, die geleitet werden von Bischöfen, Priestern und manchmal auch charismatischen Menschen: Dass sie sie durch die Kraft des Evangeliums und gestärkt durch den Heiligen Geist mithelfen, Gottes Frohe Botschaft unter den Menschen wahr werden zu lassen. Vater im Himmel!

Für die Regierenden aller Länder, dass sie ihre Herzen für den Glauben an einen liebenden Gott öffnen und aus dieser Liebe heraus sich für die Menschen  und hier besonders für die Ärmsten einsetzen. Vater im Himmel!

Für die Kolpingsfamilien in der Welt, heute besonders in Honduras, dass wir alle, vereint durch den Glauben und die Liebe, in der Lage sind, das Reich Gottes gegenwärtig werden
zu lassen. Vater im Himmel!

Für uns, die wir hier versammelt sind und uns einbinden in den weltweiten Kolpinggebetstag, dass wir durch die Hilfe des Heiligen Geistes unseren Glauben und unsere Verbundenheit mit Adolph Kolping leben und es in konkrete christliche Aktionen verwandeln können. Vater im Himmel!
Du unser Vater im Himmel, erhöre die Gebete, die wir vorgetragen haben und diejenigen,
die wir in unserem Herzen tragen, durch Christus, unseren Freund und Bruder. Amen.

VATER UNSER
Vater unser, dein Reich komme. Bald möge es kommen
zu den Hungrigen, zu den Weinenden, zu denen, die sich nach deiner Gerechtigkeit sehnen,
zu denen, die schon seit Jahrhunderten auf ein menschenwürdiges Leben warten.
Gib uns Geduld, den Weg zu ebnen, auf dem dein Reich zu uns kommt.
Gib uns Hoffnung, damit wir nicht müde werden, es zu verkünden
und uns einzusetzen, trotz der vielen Konflikte, Bedrohungen und Unzulänglichkeiten.
Gib uns einen klaren Blick um zu erkennen, auf welchem Weg dein Reich zu uns kommt. Amen

In Solidarität mit den Kolpingschwestern und -brüdern in Honduras und überall auf der Welt, in Verbundenheit mit allen Menschen guten Willens, wollen wir uns die Hände reichen und langsam und ganz bewusst das Gebet sprechen, das Jesus schon damals mit all seinen Freunden gebetet hat.
Vater unser im Himmel ……..

Wenn einer den andern und eine die andere hält, dann ist Frieden auf Erden. Lasst uns hier in Verl gemeinsam beginnen, den Frieden Gottes zu leben: Da wo wir teilen, da wo wir helfen, da wo wir die Fremden begrüßen, da wo wir die Kranken besuchen, da wo wir nicht den Tratsch weiter erzählen, da wo wir liebevoll in dem Andern unsere Schwester und unseren Bruder sehen. So ein Zeichen des guten Willens gebt jetzt auch untereinander.

Meditation

Fair ist mehr größer als die Gesetze des Marktes
Fair ist mehr tiefer als oberflächliche Kompromisse
Fair ist mehr weiter als kleinkariertes Denken
Fair ist mehr gerechter als Billigware aus dem Discounter
Fair ist mehr näher am einzelnen Menschen
Fair ist mehr Gerechtigkeit mehr Würde mehr Lebensfreude für alle Menschen

LIED: 798 1-3 Wo Menschen sich vergessen

Schlußgebet:
Wir danken dir,
weil wir leben morgen und heute,
wie wir gestern und alle Tage gelebt haben –
aus deiner Gnade, Gott: von dieser Erde, Brot und Licht, von den Menschen um uns.
Du hast uns den Seligen Adolph Kolping als Fürsprecher und Vorbild geschenkt.
Sein Leben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen in religiöser und sozialer Not.
Sein Anliegen war es Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu verstehen.
Gegenseitige Hilfe in Gemeinschaft verstand er als die Erfüllung christlicher Nächstenliebe.
Wir bitten wir dich: Lass uns im Internationalen Kolpingwerk heute mitwirken an der Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit.
Hilf uns, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten, um so Salz für die Erde und Licht für die Welt zu sein.
Erfülle unsere Hoffnung, Adolph Kolping in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen.
Lass uns durch Glauben, Hoffnung und Liebe an der Vollendung deines Reiches in dieser Welt
mitarbeiten.
Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen!

Segen:
Der Herr halte seine schützende Hand über uns.
Er schenke uns wache Sinne und ein weites Herz.
Er gebe uns die Gaben,
zu lachen mit den Fröhlichen,
zu weinen mit den Trauernden,
zu trösten die Weinenden,
zu tanzen mit den Befreiten,
aufzuheben, die am Boden liegen.

Er gebe uns Kraft in die Hände, in die Füße.
Er segne uns mit seiner ganzen Zärtlichkeit.
Er schenke uns die Kraft und die Nähe Adolph Kolpings.
Das gewähre uns der allmächtige Gott,
der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

LIED: Es war eins ein braver Junggesell …..

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