WzS 6.11.16 „Die letzte Reise“

Wort zum Sonntag 5./6. 11.2016 – „Die letzte Reise“

Hoffentlich dauert es noch ein paar Jahre, aber dann werde selbst ich zu den Menschen gehören, an die man an Allerheiligen denken soll. Ein bisschen freue ich mich auch schon darauf, zu den Heiligen zu zählen, habe ich doch in meinem Leben hier vergeblich versucht das zu erreichen. Sie halten mich jetzt für verrückt? Bin ich – an dieser Stelle gerne! Ich bin so „verrückt“ zu glauben, dass der Gott an den ich glaube, mich bei sich haben will. Und alle die bei Gott sind, sind heilig, haben wir gelernt. Natürlich wird er mir erst ein spezielles „Wort zum Sonntag“ sagen, aber dann wird er mich in die Arme nehmen und sagen: „Schön, dass du da bist, du gehörst jetzt auch dazu!“ Mit diesem Glauben bin ich auch gerne evangelisch, denn, dass ich mir den Himmel nicht verdienen kann, habe ich längst begriffen. Und so können der Gedenktag der Reformation, das Fest Allerheiligen und das Hochfest Allerseelen ihnen und mir die Angst nehmen, irgendwann die „letzte Reise“ selbst anzutreten.

„Es ist geschafft, das Ziel steht fest, das Herz pumpt noch den letzten Rest,
gleich geht es los, Gott freut sich schon, ist an der Tür – nicht auf dem Thron.

Wer will auf dieser Erde bleiben, wo Angst und Sorge uns oft treiben?
Wer will denn hier auf ewig leben, und nicht nach Gottes Wohnung streben?

Gott hat uns das Leben anvertraut, die Welt auf seinem Plan gebaut,
den Nächsten lieben und sich auch, die Kraft gibt uns des Geistes Hauch.

Die letzte Reise kommt für jeden, wir wissen von dem Garten Eden,
den Gott den Kindern wird dann schenken, wenn sie im Leben an ihn denken.

Und was tun die, die ihn nicht kennen, die ihn nicht wollen, nicht bekennen?
Gott sagt, dass er die Menschen liebt, und zwar jeden so, wie es ihn gibt.

Traurig wird schauen das Gesicht, wenn wir dann stehen vor Gericht,
doch Gott wird lachen, die Arme ausbreiten, und freudig mit uns durch das Himmelstor schreiten.

Die Schuld wird uns klar vor Augen erscheinen, das Herz wird Tränen der Einsicht weinen,
doch Gott wird sagen, nun ist alles doch gut, bis in Ewigkeit bist du bei mir, in sicherer Hut.

Den Zeitpunkt der Reise, den kennen wir nicht, der Koffer wird leer sein, ganz ohne Gewicht,
das, was wir brauchen, hält Gott schon bereit, drum lebe die Liebe, noch hast du die Zeit.

Das letzte Atmen am Ende dieses Lebens, ist das erste von vielen, im Garten Eden,
dort triffst du die Lieben, die alle gestorben, in Gottes Armen für ewig geborgen.“ (AS)

Wahrscheinlich werde ich zwar bei den Heiligen nur in der letzten Reihe stehen, egal, ich glaube, ich werde auch von diesem mir zugewiesenen Platz einen guten Blick auf Gott haben und bis in Ewigkeit seine Nähe spüren. Das ist alles, was ich mir wünsche und mein Gott wird das erfüllen, weil er es versprochen hat. Und sehr schön ist, dass wir uns dort irgendwann alle treffen. Und wenn auch Paderborn oder Rom vielleicht anders glauben, ich brauche diesen Glauben an den Gott, der mich liebt und zu mir Ja sagt. Nur damit kann ich mein Leben annehmen und es gestalten. In diesem Glauben wünsche ich allen (Mit)Heiligen in Verl und überall einen gesegneten Sonntag.

Ihr Arthur Springfeld (Diakon)


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