Wortgottesfeier 06.09.16 Mutter Teresa

Wortgottesfeier 06. September 2016 – Mutter Teresa

 

LIED: 342 1-4 Komm heilger Geist der Leben schafft

 

Begrüßung:
Nemaste – Das Göttliche in mir grüßt das Göttliche in dir. Eigenartiger Gruß!

Noch etwas ist vielleicht eigenartig an mir.

– ein roter Punkt auf der Stirn.

Ja, richtig. Viele Männer und Frauen in Indien tragen so einen Punkt auf ihrer Stirn.

Dieser Punkt erinnert daran, dass die Stirn ein besonderes Kraftzentrum ist, in dem sie die Energie bündelt.

In Indien erinnert dieser Punkt auch an den Sitz des Göttlichen im Menschen.
Das bedeutet: Gott ist in jedem Menschen.

Deshalb begrüßt man sich in Indien mit den Worten, die ich am Anfang schon gesagt haben:

Das Göttliche in mir grüßt das Göttlich in dir.

Bei uns Christen ist das eigentlich gar nicht so anders. Wenn wir Christen das Kreuzzeichen machen, dann beginnen wir auf der Stirn und nehmen diesen Punkt als Ausgangspunkt für unser Kreuz das sagen will: Gottes Liebe ist immer in uns.

„Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Hl. Geistes. Amen.

 

 

Wir alle kennen Menschen, die ganz Feuer und Flamme sind. Die durch ihr Leben Großes in Gang gesetzt haben. Die uns zum Vorbild wurden. Die zu Glaubenszeugen wurden.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Jesus Christus berühren und mitreißen lässt.

Brennender als Feuer wird, wer sich von Gott begeistern lässt.

Und wer brennender ist als Feuer, der wird andere wärmen und entflammen.

An eine solche Frau wollen wir uns heute im Gottesdienst erinnern: an Mutter Teresa. Sie lebte ganz aus der Beziehung zu Jesus Christus und wurde durch diese Nähe brennender als Feuer, sie wärmte und entflammte ihre Mitmenschen.

 

Wir alle kennen aber auch die Erfahrung, dass es
an Feuer fehlt, dass wir manchmal um innere Lebendigkeit ringen. Und so bringen wir uns
nun im Kyrie vor den Herrn, so wie wir heute da sind: Unser Feuer, aber auch unser Erloschensein und unsere mangelnde Entschlossenheit und wir bitten Ihn, dass Er gnädig auf uns schauen und uns entgegenkommen möge.

  • „Herr Jesus Christus, du bist in die Welt gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Herr, erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du hast uns die Liebe und Leidenschaft Gottes für uns Menschen offenbart. Christus erbarme dich.
  • Herr Jesus Christus, du schenkst uns deinen Geist und machst uns fähig, deine frohe Botschaft zu bezeugen. Herr, erbarme dich.“

     

GEBET:

Gott, unser Licht,

du machst unsere Finsternis hell.

Entzünde in uns das Feuer deines Geistes,

damit wir deine Botschaft weitersagen

und Christus verkündigen.

Darum bitten wir durch ihn,

Jesus Christus, deinen Sohn,

der mit dir und dem Heiligen Geist uns liebt bis in Ewigkeit.

 

LIED: 346 1-3 Atme in uns Heiliger Geist

 

Lesung – Berufung des Mose (Ex 3,1-14)

1Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. 2Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch emporschlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht. 3Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Dornbusch nicht?

4Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 5Der Herr sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo du stehst, ist heiliger Boden. 6Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid.

8Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen, in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. 9Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. 10Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten heraus!

11Mose antwortete Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte? 12Gott aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg verehren. 13Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen darauf sagen? 14Da antwortete Gott dem Mose: Ich bin der «Ich-bin-da». Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin-da» hat mich zu euch gesandt.

MUTTER TERESA

Mose wird am brennenden Dornbusch von Gott berufen – dieser Text ist uns ebenso vertraut wie das lächelnde Gesicht Mutter Teresas, die sich um einen Sterbenden in den Straßen Kalkuttas kümmert.

Beide sind für uns große Gestalten des Glaubens, und obwohl 3.500 Jahre zwischen ihnen liegen, faszinieren uns an ihnen ähnliche Aspekte:

Mose ging seiner alltäglichen Arbeit nach, als er etwas Ungewöhnliches bemerkte. Er wollte sich den brennenden Dornbusch, der doch nicht verbrannte, näher anschauen. Da hörte er Gott zu sich sprechen, er hörte, wozu er berufen war.

Auch Mutter Teresa stand mitten im alltäglichen Leben, auch ihr begegnete im Gewöhnlichen das Ungewöhnliche. Sie wollte für ihre jährlichen Exerzitien mit dem Zug von Kalkutta nach Darjeeling fahren, als ihr auf dem Bahnsteig in einem der zahllosen Armen, denen sie schon so oft begegnet war, ihre Berufung deutlich wurde: sich denen zuzuwenden, die von allen missachtet werden.

 

„Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid“, spricht Gott zu Mose und sendet ihn daraufhin zum Pharao, um das Volk Israel aus der Knechtschaft zu befreien.

Diese Sendung teilt Mutter Teresa mit Mose: Ihre neu gegründete Ordensgemeinschaft soll den Ärmsten der Armen dienen, jenen, die niemanden haben, der sich um sie kümmert, jenen, die am meisten leiden.

 

Mose wie auch Mutter Teresa waren keine Übermenschen. Nicht von Anfang an war klar, welch bedeutende Menschen sie werden würden – wenngleich Gott ihnen von Anfang an den Boden bereitete, sie gleichsam befähigte für das, wozu er sie berief. Beide standen geradezu übermenschlich großen Aufgaben gegenüber. Und beide mussten ihr persönliches „Ja“ sagen zu ihrer Berufung.

Wie konnten sie das tun angesichts ihrer augenscheinlichen Unzulänglichkeit? Schließlich trat Mose vor den mächtigsten Mann der damaligen Welt und Mutter Teresa begann ganz allein und ohne finanzielle Mittel, sich um die Ärmsten in Kalkutta zu kümmern.

„JA“ sagen zu ihrer Berufung – Mose und auch Mutter Teresa konnten es, weil sie GOTT erfahren hatten. Den unendlich großen und den unendlich nahen Gott.

Die Begegnung mit Gott, die Erfahrung seiner Liebe und das Vertrauen auf sein Dasein
machen Menschenunmögliches möglich.

 

Gott zeigt Mose, dass der Ort, auf dem er steht, heiliger Boden ist. Auch wir dürfen darauf vertrauen, dass dort, wo wir in unserem Alltag stehen, heiliger Boden ist. Dass wir im Alltag Gott finden und ihm begegnen können, dass wir dort seine Nähe erfahren – und brennender als Feuer werden.

 

Zusammen mit Mose und Mutter Teresa sind wir berufen, für diese Wahrheit Glaubenszeuginnen und Glaubenszeugen zu sein.

 

Mutter Teresa hatte über Jahre große Glaubenszweifel. Sie schreibt: Ich konnte Gott nicht mehr spüren. Dennoch hat sie weiter gemacht. Dennoch sagt sie und die Kirche sagt das auch sind wir alle zur Heiligkeit berufen. Nachdem wir einen Moment über diese Gedanken nachgedacht haben, will ich Euch ermutigen einfach zu sagen, wie wir hier in Verl, in der Sürenheide, in unseren Familien auch zu Heiligen werden können. Das wird nicht kommentiert oder diskutiert. Jeder kann sagen was er möchte.

 

LIED: 389 1-4 Dass Du mich einstimmen läßt ….

 

FÜRBITTEN:

Gott, unser Vater, wir alle sind in der Taufe deine Kinder geworden. Du kennst uns und hast eine/n jede/n von uns zur Heiligkeit berufen. Damit wir deinen Ruf hören und danach handeln, bitten wir um deine Hilfe:

 

Es ist nicht immer leicht, so zu leben, wie du es von uns erwartest. Schenke uns das feste Vertrauen, dass du bei uns bist und uns hilfst.

Gott unser Vater:

Wir wollen unsere Mitmenschen lieben, ihnen helfen und Freude bringen. Stärke uns dazu mit deiner Kraft.

Gott unser Vater:

Schenke uns Ausdauer, damit wir uns immer wieder für das Gute einsetzen.

Gott unser Vater:

Mach uns fähig, nach einem Streit wieder zur Versöhnung beizutragen.

Gott unser Vater:

Lass uns aufmerksam auf die Worte Jesus hören und auch danach leben.

Gott unser Vater:

Gott, um all das bitten wir dich voll Vertrauen. Denn wir wissen, dass du uns auf den Weg mit dir rufst und uns deine Liebe schenkst. Amen

 

VATER UNSER

 

Friedensgebet: (von Mutter Teresa)

 

Frieden beginnt bei uns zu Hause

und in unseren eigenen Herzen.

Wie können wir Frieden in die Welt bringen,

wenn wir keinen Frieden in uns haben?

 

Wir wollen

den Frieden Gottes ausstrahlen

und so sein Licht anzünden

und in der Welt und in den Herzen

aller Menschen allen Hass auslöschen.

 

FRIEDENSGRUSS

 

Schlussgebet:
(von Mutter Teresa)

 

Bedarfst du meiner Hände, Herr,

damit sie an diesem Tag

den Kranken und Armen helfen,

die sie brauchen?

Herr, dir gebe ich heute meine Hände.

 

Bedarfst du meiner Füße, Herr,

damit sie an diesem Tag

mich zu jenen tragen,

die einen Freund ersehnen?

Herr, dir gebe ich heute meine Füße.

 

Bedarfst du heute meiner Stimme, Herr,

damit ich an diesem Tag

zu allen spreche,

die dein Wort der Liebe brauchen?

Herr, dir gebe ich heute meine Stimme.

 

Bedarfst du meines Herzens, Herr,

damit ich an diesem Tag

einen jeden ohne Ausnahme liebe?

Herr, dir gebe ich heute mein Herz.

 

Segen

Mutter Teresa sagt:

Es ist wunderbar zu wissen, dass Gott uns liebt.

Ich möchte, dass möglichst viele Menschen Gott kennen, ihn lieben, ihm dienen lernen, denn das ist wahres Glück.

Mit Gott glücklich sein bedeutet

lieben, wie er liebt,

helfen, wie er hilft,

geben wie er,

dienen wie er,

heilen wie er…

Gott hört nicht auf, die Welt zu lieben:

Er sendet uns in die Welt, um seine Liebe zu sein, sein Erbarmen.

 

Und so bitten wir Gott nun um seinen Segen und seine Sendung,

dass Er uns mit dem Feuer seiner Liebe entzünde

und wir es weitergeben können an die Menschen, denen wir in unserem Alltag begegnen.

Dazu segne uns der dreifaltige Gott,

der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

 

LIED: 451 1-3 Komm Herr segne uns

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