PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

„Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen in jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Diese Zeilen, verehrte Gemeinde und liebe Kolpingschwestern und -brüder,, stammen von dem Lied „Lebenszeichen“ aus dem Musical „Kolpings Traum“. Dieses Lied erzählt vom Wirken Adolph Kolpings und von den schwierigen Umständen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in denen damals die Menschen leben mussten.

Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und besseren Lebensverhältnissen war unendlich groß.
Adolph Kolping hat es durch sein Wirken als „Handwerker Gottes“ geschafft, der Sehnsucht der Menschen ein zu Hause zu geben.
In ihm brannte das Licht Jesu Christi.
Kolping gab dieses Licht auf vielfältige Art und Weise weiter und schenkte so der Welt wieder ein menschliches Gesicht.

Und heute? Die Sehnsucht der Menschen ist heute nicht viel anders als damals. Auch wir leben in ungewissen Zeiten und sehnen uns nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und einer guten Zukunft.

Als Menschen brauchen wir Gemeinschaft, Geselligkeit, Begegnung, Kontakt, … Wir sind so geschaffen. Es ist in uns grundgelegt.

Wir brauchen, einfach gesagt, ein menschliches Gesicht. Gott weiß das! Deswegen sucht er auch die Begegnung mit uns Menschen.
Unser Gott will uns als Mensch begegnen.
Genau das ist das Geheimnis der Heiligen Nacht, auf die wir warten: Gott schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.
Dieses menschliche Gesicht blickt uns an und sagt:
„Du bist einzigartig und wertvoll. So wie du bist, bist du gut.“

Gott schenkte der Welt ein menschliches Gesicht.
Das heißt auch, wenn wir in ein menschliches Gesicht blicken, dann können wir auch unserem Gott begegnen.
Das hat Kolping irgendwann verstanden und vor allem auch gespürt.
Deswegen wurde er vom Schuster-Handwerker zum Handwerker Gottes.
Er hat verstanden, dass überall dort, wo Güte und Liebe herrscht, Gott wohnt. Mit seinem Reden, Wirken und Handeln hat Kolping Gott wieder ins Spiel gebracht.
Er hat seinen Mitmenschen somit zu verstehen gegeben, dass sie nicht in Stich gelassen werden, dass ihre zum Himmel schreiende Not gehört wird.
Kolping hat seiner Welt wieder ein menschliches Gesicht geschenkt.

Und heute? Gerade zu Beginn der Adventszeit sind wir es, die der Welt wieder ein menschliches Gesicht schenken sollen.
Und wir können das – trotz allem!
Wir, die sich Kolpingschwestern und -brüder, und alle, die sich Christen nennen, haben allen Grund dazu, so zu handeln.
Dieser Grund ist Jesus Christus selbst.
Sein Licht, das im Stall von Bethlehem zu leuchten begann, hat immer schon unzählige Menschen angesteckt.
Immer und immer wieder haben Menschen durch tätige Nächstenliebe dieses Licht weitergeschenkt.
Und wenn es noch so dunkel ist, dieses Licht Jesus Christi hat die Kraft, die Dunkelheit zu vertreiben – wie ein kleines Streichholz, das in einem stockfinsteren Raum plötzlich aufflackert.

Wenn wir uns mit allen Kräften und Mitteln in unsere Gemeinde einbringen, dann können wir viel bewirken, dann bekommt unsere Welt wieder ein menschlicheres Gesicht.
Nehmen wir uns dabei Adolph Kolping zum Vorbild. „Die Nöte der Zeit, werden uns lehren, was zu tun ist.“
So hat er es uns ins Stammbuch geschrieben.

Hören wir endlich auf, darüber zu diskutieren, warum etwas NICHT geht. Sondern lasst uns einfach anfangen, lasst uns neue Wege gehen, Wege, die uns wieder zueinander führen.
Denn wir brauchen ein menschliches Gesicht.
Das ist das schönste und wertvollste Geschenk, das wir einander schenken können.

Wir schenken der Welt ein menschliches Gesicht,

  • wenn wir über unseren Schatten springen und um Vergebung bitten.
  • wenn wir dem anderen ein offenes Ohr für seine Sorgen und Ängste schenken.
  • wenn wir dem anderen das geben, was er zum Leben braucht.
  • wenn wir den Ärmsten und Schwächsten wieder ihre Würde zurückgeben.
  • wenn wir damit anfangen in jedem Menschen Gottes Ebenbild zu sehen.
  • wenn Gott in unserer Welt durch uns Mensch wird.

Kolping sagt: „Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen. 
In jedem von euch brennt dasselbe Licht.
Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen.
Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Amen.

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

Eigentlich kann Petrus einem leidtun, dass Jesus ihn so hart herunterputzt. Und das auch noch im Beisein der anderen, also quasi in aller Öffentlichkeit.
Verdient hat er das nicht.
Er hat es doch nur gut gemeint, als er Jesus von seinem Leidensweg abhalten wollte.
„Du denkst nicht, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“
Damit wendet sich Jesus nicht nur an Petrus und die Jünger damals, sondern an das gesamte christliche Volk – bis heute.
Er ruft alle, die bei ihm und mit ihm sein wollen, zur Nachfolge auf, und das ist immer auch Kreuzesnachfolge.
„Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“

Mal ehrlich – hätte das, was Petrus gesagt hat, nicht auch von uns kommen können?

Meinen wir nicht auch manchmal genau zu wissen, was sein soll und sein darf und was nicht?
Und ist nicht gerade, besonders in der heutigen Zeit, die Versuchung groß, sich einen Glauben zurecht zu kloppen, der ganz behaglich und bequem ist.
So ein richtiger Wohlfühlglaube, möglichst leicht, möglichst angenehm, ohne Pflichten und Aufgaben?

Ist es nicht so, dass auch wir manchmal – wie Petrus – dem Herrn entgegentreten, um ihm zu sagen, wo der Spaß aufhört und wo es unserer Meinung nach, lang gehen soll, anstatt ihm nachzufolgen?

Wir sind doch gar nicht so viel anders als Petrus.

Auch wir sträuben uns gegen das Leid und scheuen vor dem Kreuz zurück.

Auch wir möchten am liebsten auf bequemen Wegen zum Ziel gelangen.

Aber, liebe Schwestern und Brüder, es gibt keine heile Welt.
Es gibt nicht wirklich den Himmel auf Erden.

Ich bin sicher: Auch jeder von uns hier hat seine Sorgen und seine Not, vielleicht auch ganz schön Schweres zu tragen.
Mit dem Päckchen, das manche tragen, tragen müssen, möchte keiner von uns tauschen.

Immer wieder erleben wir, wie uns etwas gegen den Strich geht.

Immer wieder erfahren wir, wie unser Leben durch-kreuzt wird.

Immer wieder führt unser Leben in Krisen, in Sackgassen, in Dunkelheiten.

Es gibt kein Leben ohne Leid.
Es gibt kein Leben ohne Schmerzen, ohne Verwundungen, ohne Enttäuschung.

Es gibt kein Leben ohne Schuld, ohne Trauer, Einsamkeit oder Krankheit.

Und am Schluss der Tod.
Kein Weg führt daran vorbei.
Kein Menschenleben bleibt davor bewahrt. Jeder ist mal dran.

Jesus hat das Leiden nicht gesucht.
Wie sehr war seine Seele erschüttert, wie sehr litt er am Ölberg Todesängste!

Aber er stellte sich der nicht änderbaren Realität des Leidens.

Er ist nicht davor geflohen.
„Vater, nimm diesen Kelch von mir, aber nicht wie ich will, sondern wie du willst!“

Auch wir brauchen das Kreuz nicht zu suchen. Wir brauchen uns keines zu zimmern.
Es ist einfach da, und das in vielfältiger Form.

Auf einem Abreißkalender fand ich den Satz: „Gott bewahrt nicht vor allem Leid, – aber in allem Leid.“ Wie wahr! Gott hilft uns nicht am Leid vorbei, – aber er hilft uns dadurch.

Wir können in dem Leid, das wir selbst erfahren oder das wir bei anderen sehen, oft keinen Sinn entdecken.
Doch all das, was wir nicht verstehen, können wir im Glauben unserm Gott anvertrauen.

Jesus kennt den Weg vom Leiden zum Leben.
Sein Kreuz wurde zur Brücke des Lebens, sein Tod zum Tor des Himmels.

Wenn ich mit Jesus seinen Weg gehe, dann verspricht er mir nichts Geringeres, als dass ich durch Kreuz und Leid auch zur Auferstehung komme.

Diesen Weg mit Jesus gehen, wird nicht ohne Spannungen, ohne Reibungen und Konflikte gehen.

Ich werde immer wieder meinem Egoismus absagen müssen.

Ich werde auf die eine oder andere Weise bestimmt die Härte des Kreuzes spüren, aber auch die befreiende und erlösende Kraft des Kreuzes erfahren.

„Ich bin bei euch alle Tage“, verspricht Jesus den Seinen.

Seien wir gewiss: Er, der Herr ist immer bei uns und er geht alle Wege mit, auch die rauen und steilen und schweren.

Von dem Jesuiten Alfred Delp stammt das Wort:

„Wir können dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern weil Gott es mit uns lebt“.

Amen.

15. Sonntag im Jahreskreis – 16. Juli 23 – Sämann

15. Sonntag im Jahreskreis – 16. Juli 23 – Sämann

Die meisten von Ihnen haben sicher schon mal versucht, eine Hofeinfahrt, oder die gepflasterte Terasse sauber zu halten?
Fast alle vierzehn Tage kämpfe ich damit. Meistens ziehe ich das Grün raus oder reiße es ab, das sich dann schon wieder zwischen den Pflastersteinen zeigt.
Wenn man das regelmäßig macht, sagen die Fachleute, dann würden die nicht gewünschten Pflanzen allmählich absterben.

Von wegen absterben! Nach wenigen Tagen sieht man schon wieder Gras und Klee. Und nach jedem Urlaub haben sich meist wieder ganze Ansätze eines Urwaldes im Pflasters angesiedelt.

Von wegen: Die Saat verdorrte auf steinigem Grund, weil sie keine Wurzeln hatte.
Der Evangelist kannte offenbar unsere Hofeinfahrt nicht!
Da verdorrt nichts, da ist das Kraut einfach nicht auszurotten.

Liebe Freundinnen und Freunde von Jesus,

natürlich ist mir klar, was das Gleichnis des Evangeliums letztlich sagen will.
Natürlich hat es die Saat mancherorts leichter und an anderer Stelle schwerer, wirklich aufzugehen.
Selbstverständlich gibt es Boden, der geeigneter ist und Umstände, die eine prächtige Vegetation geradezu garantieren.
Und es gibt Gegenden, die einfach Wüste sind, die einfach nur tot erscheinen.

Aber auch die Wüste lebt. Und unsere Hofeinfahrt besonders.
Und die ist damit für mich nicht weniger ein Gleichnis – und ein ganz wichtiges dazu.

Ohne dieses Gleichnis macht mir das heutige Evangelium nämlich Angst.
So kann es doch auch nicht gemeint sein, dass Gott seinen Samen ausstreut,  – und manche kapieren es, manche nehmen sein Wort auf und die anderen haben dann eben verloren.
So kann ich das nicht glauben.

Da möchte ich das Bild unserer Hofeinfahrt auf jeden Fall dazu legen.
Dieses Bild nämlich sagt mir, dass letztlich kein Same, den Gott ausstreut, auf Dauer verloren bleibt.

Mag sein, dass er ganz anders aufgeht, als wir uns das vorstellen oder wünschen.
An einer Steilküste entsteht eben kein maschinengerechtes Weizenfeld.
Und wer von einem Barockgarten träumt, wird von einer Blumenwiese wahrscheinlich enttäuscht sein.

Aber kommt es denn darauf an, was wir uns vorstellen?
Ich möchte darauf vertrauen, dass das, was Gott erwartet, auch wirklich geschieht, dass das, was er sät, nicht verloren geht.
Da mögen noch so viele Unkrautvernichtungsversuche drüber gehen, da mögen noch so schwierige Umstände herrschen – Gott und seine Sämlinge werden sich durchsetzen!
Darauf vertraue ich.
Am Ende wächst es auch unter den Dornen und auf steinigem Boden.

Das auch zum Trost für all diejenigen, die sich um dieses ausgestreute Wort Gottes mühen: die Lehrerinnen und Lehrer, alle in der Pastoral Tätigen und vor allem die Eltern.
Denn wer kennt deren Probleme nicht?

Und auch jene, die die Probleme mit den eigenen Kindern im Moment noch nicht kennen – ich garantiere Ihnen: Die Probleme werden kommen.

Enttäuscht aber werden Sie nur sein, wenn Sie sich ganz feste Vorstellungen gemacht haben, wenn Sie sich ein Bild davon machen, was am Ende für eine Pflanze entstehen soll.

Wer von der strammen Katholikin träumt, der wird schon fast verzweifeln, wenn die Tochter kaum noch zur Kirche geht, sich aber mit allem Einsatz bei Amnesty für Menschenrechte oder in der Flüchtlingsarbeit vor Ort engagiert.
Enttäuscht wird nur, wer sich ganz feste Vorstellungen macht.

Aber was für eine Ahnung haben wir denn letztlich davon, welche Pflanze sich Gott in den Kopf gesetzt hat.
Nur darauf aber kommt es an!
Er ist der Sämann.
Wir können das Wachsen nur begleiten.
Und maßen wir uns nicht an, entscheiden zu wollen, was für Gott Nutzpflanzen und was Unkraut zu sein hat.

Was weiß ich, von welchem Löwenzahn oder Franzosenkraut Gott träumt.
Eines aber, da bin ich mir ganz sicher, eines glaube ich wirklich zu wissen:
Dass beide am Ende ganz sicher blühen werden.

Amen.

11. Sonntag im Jahreskreis – 18. Juni 2023 „Alles umsonst“


Na – wer erinnert sich noch an den letzten Satz im Evangelium?
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Alles umsonst!
„Ich hab mir solche Mühe gegeben…“, „Ich hab mich total rein gehängt…“, „Ich wollte doch…“    Alles umsonst!!!

Liebe Schwestern und Brüder,
es gibt nichts Frustrierenderes als das „Umsonst“: Da strengt man sich total an, da steckt man viel Arbeit, Nerven und Kraft rein, opfert kostbare Zeit, und dann das: der erhoffte Erfolg bleibt aus. Alles war umsonst!!!

„Alles umsonst!“ – Aber, betrachten wir das ganze doch mal von der andern Seite.
Drehen wir quasi die Medaille jetzt einfach mal um.
Da gibt es plötzlich nichts Schöneres als das „Umsonst“. Alles hat nämlich immer zwei Seiten.
Statt Frust kommt Gnade und Geschenk zum Vorschein, statt „frustriert“ kommt ganz deutlich „DANKE“.

„Umsonst“ geschenkt – ganz unverdient, bedingungslos.

Auf diese großartige Seite der Medaille fällt das heutige Evangelium, wenn es heißt: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!“

Jesus beauftragt seine 12 Freunde, ihn in seinem Wirken zu unterstützen, seine Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und zu leben.

Eine herausfordernde, anspruchsvolle, kraft kostende Sendung.
Aber: Eine Sendung, die gelingen wird.
Denn die Apostel sind dabei nicht auf sich allein gestellt, sondern gesegnet mit der Liebe, Hilfe und Kraft Gottes.

Und darum können sie mit Gott an ihrer Seite, ihre Sendung erfüllen, können weitergeben, was sie empfangen haben und auch andere Menschen spüren lassen:
Gott ist da, er lässt euch nicht allein, das Himmelreich ist nahe.

Liebe Mitfreundinnen und Freunde von Jesus,
„Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ – das gilt auch für jede und jeden von uns.

„Umsonst habt ihr empfangen“ –
Die Freude. Die Liebe. Die Hoffnung. Den Glauben.
Menschen, die es gut mit mir meinen.
So viele Augenblicke voller Glück.
Meine Stärken und Fähigkeiten.
Alles wirklich Wichtige im Leben.      –     „Umsonst habt ihr empfangen“.

Aber auch:   „Umsonst sollt ihr geben!“
Wie die Apostel bin auch ich und ist jeder der den Glauben ernst nimmt, dazu beauftragt, das mir Geschenkte nicht nur für mich selbst zu behalten, sondern weiterzugeben.

Dabei geht es nicht darum, große Wunder zu vollbringen und wie Jesus „Kranke zu heilen, Tote aufzuerwecken, Aussätzige reinzumachen, Dämonen auszutreiben“.

Diese großen Wunder,  –   kann ich Gott überlassen.
Mein Auftrag sind die kleinen Wunder: dass da, wo ich bin, in der Familie, am Arbeitsplatz, in meinem Umfeld, Menschen aufatmen können, Hoffnung spüren, zu mehr Leben finden.

Ich kann keinen, der krank ist, heilen – aber ich kann ihm die Hand halten, ihm zuhören, seine Sorgen ernst nehmen.

Ich kann keine Toten auferwecken –
aber ich kann Trauernden zeigen, dass ich an sie denke.
Ich kann von dem Trost erzählen, den ich im Glauben finden kann, ich kann meine Hoffnung und Zuversicht mit anderen teilen.

Ich kann keine Aussätzigen rein machen –
aber ich kann auf Fremde zugehen, ich kann jemandem zeigen: Du, ja gerade du, bist wichtig.
Ich kann anderen Zeit und Gemeinschaft schenken.

Ich kann keine Dämonen austreiben –
aber ich kann andere zum Guten animieren.
Ich kann beten, dass in mir und anderen das Gute über das Böse siegt.

Ich kann keine großen Wunder vollbringen.
Aber mit Gottes Begleitung, Bestärkung und Führung kann ich seinen Auftrag erfüllen, nämlich „umsonst weitergeben, was ich umsonst empfangen habe“: seine Liebe.

Und auch wenn sich dabei zwischendrin vielleicht manchmal die Medaille umdreht, und ich das Gefühl habe, alles ist umsonst, ich werde es nicht schaffen.

Trotzdem! Die andere Seite der Medaille ist letztlich immer stärker:
Weil ich in Gottes Gnade und Liebe geborgen bin, kann meine Mühe nie umsonst und vergeblich sein.

Ihnen allen einen gesegneten Sonntag!

Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – A

Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – 30.04.23 – A
Im heutigen Evangelium hat mich der letzte Satz auf mein Leben, und auf meinen Auftrag als Diakon aufmerksam gemacht und das schon seit vielen Jahren.
Es ist der Ausspruch Jesu „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“.
Dieser Satz ist praktisch das Motto von Jesus gewesen.
Damit zeigt sich Christus als der größte und wichtigste Diakon aller Menschen und aller Zeiten.

Viele von uns kennen das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Sie frisst zuerst Obst, steigert schließlich jeden Tag ihre Portion, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Samstag isst sie noch mehr, isst Süßes und Saures durcheinander.
Es wundert mich nicht, dass sie Bauchschmerzen bekam.
Sie hat sich überfressen.
Am Sonntag besinnt sie sich und isst das ihr Artgemäße.
Sie knabbert nur ein grünes Blatt an. Auf einmal geht es ihr viel besser.
Danach kommt die große Verwandlung: aus der Raupe wird ein Schmetterling.

Gleicht unser Leben nicht auch der Raupe und einem Schmetterling?
Auch unser Leben muss eine Wandlung erfahren.
Sonst könnten wir leicht den Bogen mit Essen und Trinken überspannen.
Das Eigenartige an dieser Welt ist, dass sie uns letzten Endes nicht satt macht.

Daher versucht Jesus die Menschen weiterzuführen, von der Sättigung des Magens zur Sättigung des Geistes, von dem Hier des vergänglichen Lebens, zur Erhaltung des unvergänglichen Lebens.
Des Menschen Seele findet in der Endlichkeit des Hierseins auf dieser Welt keine Ruhe.  

Das Leben auf Erden schenkt uns noch nicht die Erfüllung auf die wir warten.
Ich muss erst neu geboren werden.
Ich muss mein irdisches Leben lassen, mein kleines begrenztes Ich ablegen, um in das ewige Leben Gottes zu gelangen, in eine unendliche Fülle und Weite.
Sterben heißt daher: die Hände frei haben für die ewige Umarmung Gottes.
„So gesehen wächst dann aus dem Tod Leben, Leben in Fülle“, „wie aus dem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, viel Frucht hervorgeht“.
Der Mensch stirbt in ein Du hinein, d.h. er steht in Gott wieder auf.
Dann gehört der geistig-seelische Hunger und Durst der Vergangenheit an.
Wenn wir das hören, merken wir sofort, dass ich dieses göttliche Leben nicht machen kann, ich muss es mir schenken lassen.

Wir glauben immer, das Leben ist gelungen, wenn wir hier Erfolg haben.
Wir glauben immer: Leben ist „Selbstverwirklichung“.
Nein! Das wahre Leben beginnt erst, wenn ich über mich hinausschaue, über mich hinauswachse, wenn ich auf Jesus schaue, der „die Auferstehung und das Leben“ ist.
Wer daher an Jesus vorbeigeht, geht an der Fülle des Lebens vorbei.

Das ist die Botschaft des Evangeliums: Wer Christus aufnimmt, hat Zugang zu Gott, zum ewigen Leben.
Das ist die Botschaft hinter dem Evangelium: Jesus ist nicht einer der Auferstandenen, Jesus Christus ist die personifizierte Auferstehung.
Wer sich ihm nähert, steht auf, wer bei ihm wohnen darf, hat das Leben in Fülle.

Diese Botschaft möchte ich gerne leben und weitergeben. Sie ist das größte Geschenk an uns Menschen.    AMEN

Predigt Johannes 21, 1-14 (3. Ostersonntag 23)

Predigt über Johannes 21, 1-14 (3. Ostersonntag 23)

Ostern ist vorbei. Das eine oder andere Schokoladenei findet man noch beim Unkraut ziehen.
Der Alltag mit den vielen Aufgaben, den Erfolgen und auch den Enttäuschungen nimmt uns längst wieder ganz in Anspruch.
Von der frohmachenden Botschaft der Auferstehung ist im Alltag oft wenig zu spüren, und sie gerät allzu schnell in Vergessenheit.
Dabei kann sich doch der Glaube an den Sieg des Lebens über den Tod, – den uns Christus errungen hat, so positiv auf unser Leben auswirken und bei den vielen weltweiten Probleme uns davor bewahren, den Kopf in den Sand zu stecken.
Glauben findet eben nicht nur an Sonn- und Feiertagen oder während der Messe statt.

Das haben auch die Christen des 1. Jahrhunderts schon gespürt und darum vielleicht die heutige Begegnungsgeschichte mit dem Auferstandenen an das Johannesevangelium angehängt.
Denn es scheint, dass auch die Jünger nach dem Tod und der Auferstehung Jesu zunächst nicht wissen, wie sie Jesu Botschaft leben und weitertragen sollen, denn wir haben gehört, dass sie wieder zur gewohnten Tätigkeit des Fischens zurückgekehrt sind.
Und nach erfolglosen nächtlichen Fangversuchen treffen sie mit ihren leeren Netzen am Ufer auf Jesus, den sie aber nicht erkennen.

Sie aber schenken diesem Fremden, der sie in ihrer Not anspricht und wahrnimmt, Vertrauen und befolgen gegen jedes besseres Wissen seinen Ratschlag, die Netze noch einmal auf der rechten Seite auszuwerfen.
Sie werden nicht enttäuscht.
Es wird ihnen ein wahnsinnig großer Fischfang beschert und die Erkenntnis: Es ist der Herr!

Trotz ihrer Enttäuschungen, ihrer Angst und Sprachlosigkeit nach den vergangenen Geschehnissen in Jerusalem haben sich die Jünger Jesu die Offenheit für ein Lebenszeichen Jesu bewahrt und an der Liebe zu ihm festgehalten.
Sie haben Jesu heilendes Wirken und seine Art einzugreifen, da wo Not ist, nicht vergessen.
Nun sind sie wieder mal selber die Beschenkten.

Nehmen Sie sich jetzt mal 2 Minuten Zeit und vielleicht erinnern auch wir hier uns an tolle Momente des Beschenktseins in unserem eigenen Leben.

– 2 Minuten meditative Orgelmusik –

Im 2. Teil der heutigen Auferstehungsgeschichte steht das Mahl im Mittelpunkt. „Kommt her und esst!“ Den Jüngern sind die Worte vertraut – sie haben sie schon oft gehört.
Diese einladende Geste ist das besondere Erkennungszeichen Jesu – damals wie heute.
Beim letzten Mahl in Jerusalem vor seinem Tod, und hat er das Mahl als Zeichen seiner Liebe und als Ort der bleibenden und liebenden Gemeinschaft mit ihm eingesetzt.

Jesus will, dass diese Gemeinschaft weiter lebendig bleibt und sich auch nach Ostern im Zeichen des gemeinschaftlichen Mahles fortsetzt.
Die Einladung zum Mahl mit ihm gilt auch uns heute: Er will auch unseren Hunger sättigen, unsere leeren Netze der vergeblichen Mühen füllen und uns teilhaben lassen an seiner Lebensfülle.
Jeder Gottesdienst will uns zu dieser Begegnung mit Jesus führen.

Lassen wir uns vom Vertrauen der Jünger anstecken,
trotz vieler Enttäuschungen,
und trotz aller Fragen und Zweifel immer wieder die Netze auszuwerfen,
einander und anderen auch im Alltag von Jesu lebensstiftender Botschaft zu erzählen
und die Gemeinschaft mit ihm im Mahl von Brot und Wein zu feiern.
Amen.

4. FASTENSONNTAG – 19. März 2023 – A  LAETARE

4. FASTENSONNTAG – 19. März 2023 – A  LAETARE

„Laetare“ – „Freue dich!“ so heißt schon seit dem 11. Jahrhundert der heutige 4. Fastensonntag.

Er hat seinen Namen vom Eröffnungsvers der Heiligen Messe:
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Der Ernst der Fastenzeit wird unterbrochen.
Da wird die Vorfreude auf Ostern, das höchste Fest der Christenheit, spürbar.

„Freut euch mit Jubel“ heißt es im Eingangsvers der heiligen Messe weiter.
Dieses Wortspiel erinnert an den Sonntag Gaudete, den dritten Advent, der – wie der heutige Sonntag – ein Sonntag der Vorfreude ist und damit ein Freudensonntag.

Ganz gleich wie man formuliert, wichtig ist die Botschaft.
Sie trifft uns mitten in der Fastenzeit, genau zwischen Aschermittwoch und Ostern.
Hören wir den Aufruf zur Freude!
Stimmen wir ein in die Freude, in den Gesang, in den Jubel in der Vorfreude auf das Osterfest!

Die Fastenzeit, heißt ja in der Liturgie der Kirche „österliche Bußzeit“.
Es geht Ostern entgegen, dem Fest der Auferstehung und des Lebens.
Und heute halten wir inne.
Stop! Wir schauen auf das Ziel dieses Weges.
Es rückt näher. Das Ziel ist Ostern. Und das ist Grund zur Freude.
„Laetare Jerusalem“ – „Freue dich, Jerusalem!“
Und mit Jerusalem sind wir gemeint.

Schaut doch mal nach draußen! Freut sich nicht auch die Natur mit, in diesen Tagen?
Acker- und Gartenboden riechen nach Frühling.
Die Schneeglöckchen blühen, die Krokusse strecken ihre Blüten aus der Erde.
Die Forsythien fangen an zu leuchten. Die Osterglocken kommen heraus.
Bald stehen die Magnolienbäume in voller Pracht und Blüte.

„Laetare!“ – „Freue dich!“
Christus will, dass seine Freude in uns ist. Das Wort JESU ist nicht Drohbotschaft, sondern Frohbotschaft. Es will Licht und Freude bringen in unsere Welt. Sein Wort will unser Leben hell und reich und froh machen.

Sonntag Laetare – Sonntag der Freude!
Freuen dürfen wir uns, weil „Gott die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn für uns dahingab.“
Und von ihm, dem Sohn heißt es: „Christus hat uns geliebt und sich für uns hingegeben.“
Er ist in die Welt gekommen, „nicht um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten“.

Gott ist kein Rächergott, sondern Rettergott.
Er will nicht Untergang und Verderben, sondern Heil und Leben.
Deshalb: „Laetare!“ – „Freue dich!

„Gaudete cum laetitia!“ – „Freut euch mit Jubel!“
Das Evangelium vom Sonntag „Laetare“, liebe Schwestern und Brüder, erzählt von der unendlichen Liebe Gottes zu uns Menschen.
Keiner ist aus dieser Liebe ausgeschlossen, auch wenn wir wissen, dass wir sie nicht verdienen, weil unser eigenes Leben und all unser Wollen und Vollbringen immer schwach und brüchig und fehlerhaft ist.
Doch Gottes Liebe ist größer als unsere Schwachheiten und all unser Versagen. Gottes Liebe ist größer als alle Schuld.
Jesu ausgespannte Arme am Kreuz sind Zeichen seiner Liebe.
Jesu durchbohrtes Herz ist Zeichen seiner Liebe!
Auf einem Flurkreuz habe ich mal gelesen: „Das tat ich für dich! Was tust du für mich?“
Gottes Liebe ruft unsere Liebe. Jesu Herz ruft unser Herz!

Auf einem Abreißkalender fand ich die Worte:
„Die Alltagsform der Liebe ist die Geduld, – die Höchstform das Verzeihen.“

Vergessen wir nicht, dass es Liebe zu Gott ist, wenn wir die Schwester, den Bruder lieben.
Nicht richten, sondern retten, das gilt auch für uns.
Geduld haben, Liebe üben, bereit sein zu vergeben!

Oder wie der heilige Don Bosco gesagt hat:
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen.“

Amen

Predigt Karnevalssonntag 2023

Predigt Karnevalssonntag 2023

Hallo Ihr Lieben, Entschuldigung Helau, meine ich.

Nur, dass Sie es verstehen: Immer, wenn in dieser Predigt ein Witz kommt, setzte ich den Hut auf, damit sie auch wissen, wann sie lachen müssen. (Hut auf)
Ein armer, gläubiger Mann betet zu Gott: … „Lieber Gott, bitte lass mich im Lotto gewinnen.“
Am nächsten Tag betet er wieder: „Herr, bitte mach, dass ich im Lotto gewinne.“
So geht das Tag für Tag. Nach einem Jahr betet der Mann immer noch: „Lieber Gott, bitte lass mich auch mal im Lotto gewinnen.“ Nichts passiert.
Der Mann betet tapfer weiter, dann erhellt sich plötzlich der Raum und eine tiefe, laute Stimme spricht zu ihm: „Lieber Mann, gib mir doch eine Chance, kauf dir endlich einen Lottoschein!“
Schön Sie lachen zu hören, Humor ist doch etwas grundlegend Wichtiges für die Gesundheit.
Einer noch:
Ein Ballonfahrer hat sich verflogen und weiß nicht mehr, wo er ist. Da sieht er unten in der Landschaft einen Mann laufen und ruft hinunter: „Können Sie mir sagen wo ich jetzt bin?“
Da ruft der Mann nach oben: „Ja, in einem Heißluftballon“. Da ruft der Ballonfahrer runter: „Kann das sein, dass Sie ein Pfarrer sind?“ Da sagt der Mann: „Ja, woher wissen sie das?“ „Weil sie eine sehr laute Stimme haben, weil sie mir Dinge sagen, die ich selber weiß und drittens mit denen ich nichts anfangen kann“.

So (Hut ab), Können sie nicht lauter lachen? Heute ist doch Karneval und nicht nur an Karneval, darf man auch in der Kirche lachen.
Heute werden Witze erzählt, da darf man sogar klatschen und fröhlich sein – aber, warum eigentlich nur an Karneval?

Haben sie Ostern nicht gelacht?
Hat ihnen unser Pastor oder der Oberrabbiner aus Verl da keine netten Witze erzählt, um ihnen sozusagen ein Lachen aus den Rippen zu schneiden, damit wir die Osterfreude auch körperlich spüren?
Haben sie eigentlich gewusst, dass sie, wenn sie Lachen, mehr Muskeln bewegen, als wenn sie ins Fitnessstudio gehen – aber bitte nicht weitersagen, sonst machen die Läden alle Pleite und bitte, ja nicht zu viel lachen – ihre Muskeln müssen sich erst langsam dran gewöhnen.

Warum muss es in der Kirche eigentlich immer so bieder, so ernst, so streng, ja fast traurig zugehen?
Warum verlassen wir am Ende der Messe nicht lachend, strahlend und voller Freude unsere Kirchen?

Diese Fragen stellen sich viele Menschen, und oft wird dann zur Begründung gegeben: „Ja weil nix darüber in der Bibel drinsteht“.
Die Bibel ist aber kein Handbuch, wo man alles rauslesen könnte, wie es unbedingt laufen muss und ja nicht anders sein darf: Weil Jesus dort auch nicht gelacht hat!?
Nicht, dass Jesus nicht gelacht hat, es steht nur nicht direkt drin in der Bibel.
Es steht aber auch nicht in der Bibel, dass er sich täglich die Zähne geputzt hat oder gekämmt und ab und zu im Jordan gewaschen hat.

Die Evangelien sind keine Regiebücher, die wir einfach so nachleben müssten, sondern wir müssen auch zwischen den Zeilen lesen.

Der Evangelist Johannes beginnt sein Evangelium mit der Hochzeit zu Kanaan. Und wenn Jesus immer wieder dieses Hochzeits- dieses Festmahlbild bringt, warum tut er dann das?

Wir wissen doch selbst alle, wie es bei solchen Feiern zugeht. Wir waren doch selbst schon auf vielen Hochzeiten.

Und Jesus wird mit Sicherheit mit den Menschen dort lange zusammengesessen haben und auch er wird lustige Geschichten beigetragen und tüchtig gelacht haben.

Auch Jesus hat gelacht, wenn ich das jetzt unbedingt als Begründung für meine Predigt brauche. Darum macht mir bitte aus unserm Jesus keinen griesgrämigen Miesepeter!

Wenn wir heute an Karneval hier in der Kirche lachen, dann nicht, weil wir den Glauben nicht ernst nehmen, sondern gerade, weil wir ihn ernst nehmen.
Wir dürfen frei sein, wir dürfen uns freuen über dieses Leben und wir dürfen in dieser Freude DANKE sagen und alles annehmen, was noch auf uns zukommt..
Sagen sie mir sonst einen Grund, warum unsere Kinder in die Kirche kommen sollen, wenn nur alte Leute da sind und sie nur zutiefst traurige Gesichter und geneigte Köpfe zu sehen bekommen und sie die Texte, meistens aus dem letzten Jahrhundert, ohnehin nicht verstehen.

Eins meiner Enkelkinder, Lektorin hat nach der Messe nach ihrem Einsatz plötzlich ganz tüchtig geweint. Ich sagte zu Ihr: „Was ist denn, Du hast doch alles toll gemacht?“ Da sagt sie: „Opa, ich habe die Leute immer freundlich angeschaut und keiner hat gelächelt!“

Kennen sie den: (Hut auf) Mitten in einer Messe kommt der Teufel in die Kirche.
Alle Leute laufen sofort hinaus, und selbst der Pfarrer vorneweg, vor lauter Angst.
Nur ein Mann bleibt sitzen, so Mitte 70 wie ich.
Da geht der Teufel zu ihm hin und sagt: „Warum läufst denn Du nicht weg?“
Sagt der Mann: „Warum?“  „Ja, ich bin doch der Teufel“.
„Egal, sagt der Mann, das macht mir nix, ich bin seit über 50 Jahren mit Deiner Schwester verheiratet“. (Hut ab)

Würden sie jetzt bitte tüchtig lachen und sich ihres Lebens freun.  Helau und Amen

(Hut auf) Einer noch: Ein guter Diakon (nicht aus Verl – der lebt noch) kommt in den Himmel. Jeden Tag gibt es drei Mal zu essen.
Nach einem Monat sagt er zu Petrus: „Ich kann von hier gut in die Hölle schauen. Dort gibt es Mittags so oft Gänsebraten, Schweinekotelett und Rindersteak – ich bekomme hier immer nur Graubrot, Morgens, Mittags und Abends“.
Das sagt Petrus, „Das muss du doch verstehen, für einen allein lohnt es sich hier oben nicht zu kochen!“. (Hut ab)



Nach dem Segen: (Hut auf)
Die Stasi verhört einen treuen Kirchgänger: „Gibst du zu, dass du gerade in der Kirche warst?“
„Ja.“
„Gibst du auch zu, dass du die Füße von Jesus Christus am Kreuz geküsst hast?“
„Ja.“
„Würdest du auch die Füße unseres Genossen Honecker küssen?“
„Sicher, wenn er dort hängen würde!“

Ein Rabbi betet zu Gott: „Lieber Gott, mein Sohn ist Christ geworden!“
Gott: „Ja und, meiner auch!“
Rabbi: „Und was hast du gemacht?“
Gott: „Ein Neues Testament geschrieben!“

Fragt der Lehrer: „Kann mir einer sagen, warum Blähungen so stinken?“ Ein Schüler aus der letzten Reihe antwortet: „Damit Schwerhörige auch etwas davon haben!“

Fragt der Lehrer: „Wenn ich mich auf den Kopf stelle, läuft mir das Blut in den Kopf. Wenn ich aber auf den Füßen stehe, warum läuft mir das Blut nicht in die Füße?“ Meldet sich Hans: „Weil die Füße nicht hohl sind!“
Sagt die eine Unterhose zur anderen: Sag mal, warst du im Urlaub? Du bist so braun?!

Was hat ein Vogel, der auf einen Misthaufen fällt? Kotflügel.

22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt

22. Januar 2023 – 3. Sonntag im Jahreskreis – A – Predigt – nicht gehalten

Kehrt um, dann wird alles gut! Das wäre doch jetzt eine Revolution in der Medizin:
Man schlägt über die Stränge, man hat am anderen Morgen einen ausgewachsenen Kater, und dann wirft man eine kleine Tablette ein und alles ist, als wäre es nie geschehen.

Liebe Schwestern und Brüder,             

so etwas könnte man doch wirklich gebrauchen, das wünscht sich bestimmt sich so mancher: Wie so einen Knopf, auf den man einfach nur drücken muss, und dann ist alles wieder in Ordnung. Kehrt um und alles ist gut!. Das wäre doch toll. Dafür gäbe es bestimmt den Nobelpreis. Das wäre ein Wunder, wie es sich viele wünschen und wie es sich manche auch bestimmt vorstellen.

Ein bisschen werden Wunder in den Texten der Bibel ja auch oft so geschildert.
Da schnippt jemand mit den Fingern und alles ist wieder gut.
Lahme stehen auf, Blinde sehen wieder, Kreuzschmerzen sind wie weggeblasen und die Leber ist wieder völlig in Ordnung.

Nicht umsonst war die Verkündigung vom Wunderrabbi Jesus von Nazareth so schnell in aller Munde. Nicht umsonst wollte schon König Herodes ihn unbedingt kennenlernen, wohl damit er ihm auch eines seiner Wunderkunststücke vorführe.
Und nicht umsonst erfreut sich genau dieses Bild eines Messias, der als großer Wunderwirker durch das Land zog, bis heute solch großer Beliebtheit.

Sicher, Jesus wird Wunder gewirkt haben, er wird Menschen geheilt haben.
Wichtig aber war etwas ganz anderes.

Wichtig war nicht, dass er heilte, wichtig war, dass er uns gezeigt hat, wie wir heil werden und heil bleiben können.
Er zeigt uns nicht den Knopf, mit dem wir alles ungeschehen machen können.
Er zeigt uns den Weg, wie wir aus den Löchern, in die wir hineingefallen sind, wieder herausfinden und den Weg, wie wir erst gar nicht in diese Löcher hineinfallen. Kehrt um ruft Jesus auch jedem von uns zu.

Und um bei dem ersten Bild zu bleiben: Er nimmt uns dann bestimmt nicht einfach den Kater oder das schlechte Gewissen am anderen Morgen.
Er macht uns vielmehr durch seine Worte und Taten deutlich – und das ist viel wichtiger -, dass uns dieser oder jener Kater droht, wenn wir diesen oder jenen Weg, den wir eingeschlagen haben mit aller Kraft weitergehen wollen. „Kehrt um!“ ruft er.

Jesus ist nicht die Tablette, die man einfach nimmt, wenn dann wieder einmal etwas schief gegangen ist.
Er ist nicht der Joker oder der Lottogewinn im Spiel unseres Lebens, den wir immer wieder einsetzen können, wenn wir etwas verbockt haben oder wenn uns der richtige Weg einfach zu kompliziert gewesen ist.

Jesus biegt die Dinge nicht einfach wieder hin, er lebt nicht unser Leben.
Er ist viel eher so etwas wie die Anleitung dafür. Jesus zeigt uns, wie wir selbst es leben können und sollen.

Kehrt um, und dazu erhalten wir von Jesus die Gebrauchsanweisung.
Er gibt uns seine Wegweisung und nennt sie Gottes Torah.
Aber gehen müssen wir den neuen Weg dann schon selbst.
Das bleibt uns nicht erspart.
Aber Jesu geht diesen Weg mit, er ist und bleibt an unserer Seite.
Lasst uns diesen Weg gemeinsam gehen gegen allen Trend der heutigen Zeit.
Das macht uns als Gemeinschaft stark, wenn wir uns auch gegenseitig an die Hand nehmen.

Amen.

20. November 2016 – Christkönigssonntag – C

20. November 2016 – Christkönigssonntag – CPredigt

Sie kenne alle dir drei großen monotheistischen Religionen, die, die alle an den einen Gott glauben?! Die Juden, die Muslime und die Christen

Vor einiger Zeit habe ich über die folgendes gelesen:
„Der Jude geht mit Gott, der Muslim fällt nieder vor Gott und der Christ …?“

Liebe Schwestern und Brüder,
ich könnte Sie jetzt ja mal raten lassen, wie es wohl weiter geht.
Was ist charakteristisch für das Verhältnis von uns Christen zu Gott?

Ich will sie ja nicht unnötig auf die Folter spannen – der Satz geht weiter mit:
„Der Christ steht vor Gott!“

Das ist eine wunderbare toll Aussage. Damit wird auf den Punkt gebracht, was wir im zweiten Hochgebet der Messe immer wieder beten: „Wir danken dir, dass du uns berufen hast, vor dir zu stehen und dir zu dienen.“

Damit ist die ungeheure Würde zum Ausdruck gebracht, die Gott uns Menschen verleiht.
Gerade heute, am Christkönigstag, macht dieser Gott uns deutlich, dass er, der König der Welt, sich in Christus zu uns herabgelassen hat – und uns dadurch gleichsam emporgehoben hat, auf Augenhöhe.

„Steht auf!“ sagt er zu uns. „Macht euch nicht klein!“

Das bedeutet: Wir Menschen brauchen vor dem Herrn der Welt nicht im Staub zu liegen, denn Gott hat uns gezeigt, dass er unser Bruder sein will, dass er den Menschen als bundgerechten Partner möchte.

Ein Christ ist einer, der weiß, dass er vor Gott stehen darf.

Natürlich trifft auch das, was über die anderen Religionen gesagt wird, auf uns Christen zu. Und natürlich können wir von den Grundhaltungen anderen Religionen lernen.

Von den Juden beispielsweise können wir wiederentdecken, dass glauben, einen Weg gehen bedeutet, einen Weg, auf dem man von Gott begleitet wird, wie Israel damals aus Ägypten hinein in das gelobte Land. Wege, die nicht immer einfach sind, aber durch Gottes Begleitung gangbar werden, egal durch welche Wüste sie auch führen.

Und von den Muslimen müssen wir uns manchmal wieder neu sagen lassen, dass wir unserm Gott die nötige Ehre erweisen sollten, dass er so hoch erhaben ist, dass wir daneben verschwindend klein erscheinen, und dass wir dieses Verhältnis nie aus dem Blick verlieren dürfen, um nicht überheblich und auch gottververgessen zu werden. Denn Gott ist der Schöpfer aller Dinge, er ist der Herr der Welt, der König aller Menschen.

Aber das macht ja nur umso großartiger, was dieser König aller Könige uns Menschen in und durch Christus vermittelt:
Der Herr der Welt kommt zu uns hernieder und sagt zu jedem von uns, zu jeder und jedem Einzelnen:
Steh auf! Bleib nicht im Staube liegen. Erhebe dich, mein Kind!

Gerade im Vergleich mit anderen Religionen ist mir wieder ganz neu bewusst geworden, was für eine ungeheure Botschaft, welch große Liebe, in diesen Worten steckt.

So sprechen nur wir Christen und diese Botschaft ist so prägend für unseren Glauben geworden, dass sie ihn in vielen Beispielen durchdringt. Bis hinein in die Liturgie, unsere Feier der Gottesdienste.

Denn auch dort ist die Grundhaltung des Christen nicht etwa das Knien – wie manche immer noch meinen – und auch nicht das Sitzen. Die Grundhaltung des Christen im Gottesdienst ist das Stehen.
Wir sind dazu berufen, vor Gott zu stehen und ihm zu dienen.

Man sitzt selbstverständlich bei den Teilen der Messe, in denen es überwiegend um das Hören geht – das ist keine Frage.
Und Knien sieht das Messbuch seit über vierzig Jahren eigentlich nur noch zu den Wandlungsworten vor.
Ansonsten nämlich stehen wir vor Gott, wie die Engel an seinem Altar, von ihm dazu berufen, als seine Kinder, die er unendlich liebt.

Das ist wahrhaft frohe, einzigartige und überwältigende Botschaft. Aus dieser Botschaft heraus kann man leben, denn sie gibt Kraft zum Leben.

Amen.