Vorwort zum Pfarrbrief 11.02. – 25.02.2023 – Karneval

Vorwort zum Pfarrbrief 11.02. – 25.02.2023 – Karneval

Wie heißt der älteste Taxifahrer? Steht schon in der Bibel!“
Die Antwort: „Schlimmes“
Der Büttenredner schaut verschmitzt in die Runde, sieht viele fragende Gesichter und ergänzt dann im wunderbarsten Kölsch: „Schlimmes wird Euch wieder fahren“.
Jetzt bitte nicht an die korrekte Rechtschreibung denken.
Ok, ich gebe zu, ein wenig platt. Eben von einer Karnevalssitzung. Und doch mit einem wahren Kern.
Sie lachen? Das ist die Kraft von Karneval. Die Kraft des Humors. Und einmal gelacht, zumindest geschmunzelt, fällt es einfacher auf sich zu schauen: Welche Ängste und Sorgen sind wirklich so real, dass sie mein Leben so stark bestimmen müssen.
„Schlimmes wird Euch wieder fahren.“ Ich möchte kein Elend, keine Not runterspielen.
Aber Mut möchte ich machen, auch in Gottes Namen mancher Angst ihre Spitze zu nehmen. Damit Menschen einmal wieder unbeschwert durchatmen können.
Unser Glaube ist kaum zum Lachen, aber ganz sicher aller Grund fröhlich und dankbar zu sein. Jesu Botschaft ist eine „Frohe Botschaft!“ Eine Botschaft die uns ein Lächeln in unser Gesicht zaubern soll. Gerade auch im Gottesdienst.
Sicher kommen die Kinder unserer Gemeinde dann lieber in den Gottesdienst, wenn sie fröhliche, strahlende Gesichter sehen, die den Glauben an unsern Gott widerspiegeln.
Ein Versuch wäre es sicher wert, gerade jetzt, wo unsere neuen Kommunionkinder hoffentlich öfter kommen.
Lasst es uns gemeinsam versuchen, unseren Glauben an den liebenden Gott auch zu zeigen.
Dann kann es auch frohen Herzens Ostern werden, dann dürfen wir Auferstehung feiern.
Ihnen allen wünsche ich fröhliche Tage in dieser Karnevalszeit. Lachen tut so gut!
Helau und Alaaf, Ihr Arthur Springfeld (Diakon)

Ein Missionar wird in der Wüste von einem Löwen überrascht. Er kniet nieder und betet „Oh, Herr, bitte mach, dass dieser Löwe christlich wird!“ Und als er die Augen wieder aufschlägt, hat der Löwe die Pfoten gefaltet und sagt: „Komm, Herr Jesus, sei unser Gast, segne, was du uns bescheret hast!“

Friedensgebet St. Marien Kaunitz 13.12.2023

Friedensgebet St. Marie Kaunitz 13.12.2023

Begrüßung und Kreuzzeichen

Eine bessere Welt ist möglich
Es wirkt fast naiv angesichts des schrecklichen Geschehens: Wie seit 30 Jahren verteilen derzeit Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem in Deutschland und Österreich. Ein Kerzenlicht, das in der Geburtsgrotte Jesu angezündet wurde, soll ein Symbol des Friedens sein? Die Grotte liegt im Westjordanland, in einer Weltregion, in der seit dem Angriff der Hamas-Terroristen Krieg herrscht.

„Auf der Suche nach Frieden“ haben die Pfadfinder ihre Aktion überschrieben. Das Leitwort drückt aus, dass Frieden nicht einfach geschieht, sondern dass Menschen etwas für ihn tun müssen. Nach dem Auslaufen des Waffenstillstands im Gaza-Streifen ist schwer vorstellbar, wie der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ein friedliches Ende finden kann. Aber wie könnten wir Menschen leben ohne diese Hoffnung? Irgendwann werden die Waffen schweigen. Dauerhaften Frieden wird es dann nur geben, wenn Menschen bereit sind zur Versöhnung und aufhören, das Gegenüber als Unmenschen zu sehen, und stattdessen auch dessen Leid und Geschichte wahrnehmen. Das klingt im Moment utopisch. Aber das war es zwischen Deutschen und Franzosen oder Polen auch einmal. Für viele Christen ist es schwer zu ertragen, dass Gewaltlosigkeit an Grenzen kommt. Die Ukraine etwa muss sich gegen die russischen Invasoren wehren und Israel eben gegen die Terroristen der Hamas. Dennoch können wir die Perspektive auf Frieden offenhalten. Das Friedenslicht soll uns erinnern: Eine bessere und friedlichere Welt ist möglich!

Lied: 218 1+2 Macht hoch die Tür

Mein Bekenntnis von Michael Blum

Ich setze auf die Liebe,
das ist das Thema.
Den Hass aus der Welt zu entfernen,
bis wir bereit sind zu lernen,
dass Macht, Gewalt, Rache und Sieg,
nichts andere bedeuten als ewiger Krieg
auf Erden und dann auf den Sternen.

Ich setze auf die Liebe,
wenn Sturm mich in die Knie zwingt,
und Angst in meinen Schläfen buchstabiert,
ein dunkler Abend mir die Sinne trübt,
ein Freund im anderen Lager singt,
ein junger Mensch den Kopf verliert,
ein alter Mensch den Abschied übt.

Ich setze auf die Liebe,
das ist das Thema.
Den Hass aus der Welt zu vertreiben,
ihn immer neu zu beschreiben.
Die einen sagen, es läge am Geld,
die andern sagen, es wäre die Welt,
sie läge in den falschen Händen.

Jeder weiß besser, woran es liegt,
doch es hat noch niemand den Hass besiegt,
ohne ihn selbst zu beenden.
Er kann mir sagen, was er will,
er kann mir singen, wie er es meint,
und mir erklären, was er muss,
und mir begründen, er`s braucht,
Ich setzte auf die Liebe. Schluss!

Gott schütze euch.
Gott schütze und befreie uns.

Lied: 218 3+5 Macht hoch die Tür

PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

PREDIGT 1. Advent 23 – Kolpinggedenktag

„Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen in jedem von euch brennt dasselbe Licht. Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen. Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Diese Zeilen, verehrte Gemeinde und liebe Kolpingschwestern und -brüder,, stammen von dem Lied „Lebenszeichen“ aus dem Musical „Kolpings Traum“. Dieses Lied erzählt vom Wirken Adolph Kolpings und von den schwierigen Umständen in der Mitte des 19. Jahrhunderts, in denen damals die Menschen leben mussten.

Die Sehnsucht der Menschen nach Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und besseren Lebensverhältnissen war unendlich groß.
Adolph Kolping hat es durch sein Wirken als „Handwerker Gottes“ geschafft, der Sehnsucht der Menschen ein zu Hause zu geben.
In ihm brannte das Licht Jesu Christi.
Kolping gab dieses Licht auf vielfältige Art und Weise weiter und schenkte so der Welt wieder ein menschliches Gesicht.

Und heute? Die Sehnsucht der Menschen ist heute nicht viel anders als damals. Auch wir leben in ungewissen Zeiten und sehnen uns nach Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, nach Hoffnung und Zuversicht, nach Sorglosigkeit und einer guten Zukunft.

Als Menschen brauchen wir Gemeinschaft, Geselligkeit, Begegnung, Kontakt, … Wir sind so geschaffen. Es ist in uns grundgelegt.

Wir brauchen, einfach gesagt, ein menschliches Gesicht. Gott weiß das! Deswegen sucht er auch die Begegnung mit uns Menschen.
Unser Gott will uns als Mensch begegnen.
Genau das ist das Geheimnis der Heiligen Nacht, auf die wir warten: Gott schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.
Dieses menschliche Gesicht blickt uns an und sagt:
„Du bist einzigartig und wertvoll. So wie du bist, bist du gut.“

Gott schenkte der Welt ein menschliches Gesicht.
Das heißt auch, wenn wir in ein menschliches Gesicht blicken, dann können wir auch unserem Gott begegnen.
Das hat Kolping irgendwann verstanden und vor allem auch gespürt.
Deswegen wurde er vom Schuster-Handwerker zum Handwerker Gottes.
Er hat verstanden, dass überall dort, wo Güte und Liebe herrscht, Gott wohnt. Mit seinem Reden, Wirken und Handeln hat Kolping Gott wieder ins Spiel gebracht.
Er hat seinen Mitmenschen somit zu verstehen gegeben, dass sie nicht in Stich gelassen werden, dass ihre zum Himmel schreiende Not gehört wird.
Kolping hat seiner Welt wieder ein menschliches Gesicht geschenkt.

Und heute? Gerade zu Beginn der Adventszeit sind wir es, die der Welt wieder ein menschliches Gesicht schenken sollen.
Und wir können das – trotz allem!
Wir, die sich Kolpingschwestern und -brüder, und alle, die sich Christen nennen, haben allen Grund dazu, so zu handeln.
Dieser Grund ist Jesus Christus selbst.
Sein Licht, das im Stall von Bethlehem zu leuchten begann, hat immer schon unzählige Menschen angesteckt.
Immer und immer wieder haben Menschen durch tätige Nächstenliebe dieses Licht weitergeschenkt.
Und wenn es noch so dunkel ist, dieses Licht Jesus Christi hat die Kraft, die Dunkelheit zu vertreiben – wie ein kleines Streichholz, das in einem stockfinsteren Raum plötzlich aufflackert.

Wenn wir uns mit allen Kräften und Mitteln in unsere Gemeinde einbringen, dann können wir viel bewirken, dann bekommt unsere Welt wieder ein menschlicheres Gesicht.
Nehmen wir uns dabei Adolph Kolping zum Vorbild. „Die Nöte der Zeit, werden uns lehren, was zu tun ist.“
So hat er es uns ins Stammbuch geschrieben.

Hören wir endlich auf, darüber zu diskutieren, warum etwas NICHT geht. Sondern lasst uns einfach anfangen, lasst uns neue Wege gehen, Wege, die uns wieder zueinander führen.
Denn wir brauchen ein menschliches Gesicht.
Das ist das schönste und wertvollste Geschenk, das wir einander schenken können.

Wir schenken der Welt ein menschliches Gesicht,

  • wenn wir über unseren Schatten springen und um Vergebung bitten.
  • wenn wir dem anderen ein offenes Ohr für seine Sorgen und Ängste schenken.
  • wenn wir dem anderen das geben, was er zum Leben braucht.
  • wenn wir den Ärmsten und Schwächsten wieder ihre Würde zurückgeben.
  • wenn wir damit anfangen in jedem Menschen Gottes Ebenbild zu sehen.
  • wenn Gott in unserer Welt durch uns Mensch wird.

Kolping sagt: „Steht auf und gebt der Welt ein Lebenszeichen. 
In jedem von euch brennt dasselbe Licht.
Noch ist es dunkel, doch die Nacht wird weichen.
Schenkt der Welt ein menschliches Gesicht.“


Amen.

Wortgottesdienst 15.10.23 -Segnungsgottesdienst für Liebende

Abendgottesdienst 15. 10.23 – Gott liebt jeden Menschen

LIED: GL 458 1-3 Selig seid ihr

Begrüßung:
Guten Abend! Schön, dass Sie da sind.

Wir sind heute Abend zusammengekommen, um uns bewusst Zeit zu schenken
und füreinander und vor Gott da zu sein. Am heutigen Sonntag wollen wir die Liebe
und das Segnen in den Mittelpunkt stellen. Die Liebe ist jene Kraft, die uns zueinander führt, die uns die Verantwortung füreinander erkennen lässt und die uns oft auch entgegen aller Logik dazu befähigt, zueinander zu stehen, einander zu vergeben und füreinander einzutreten.
In seinem Namen feiern wir diesen Gottesdienst für Liebende.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Gebet:

Gott der Liebe, da sind wir:
Vor dir, voreinander und vor uns selbst.
Mit unserem Leben,
mit unseren Lebensgeschichten,
mit unserer Beziehungsgeschichte.
Du hast uns ins Dasein gerufen.
Du befähigst uns, einander zu mögen, zu achten, zu ehren und zu lieben.
Doch nicht immer setzen wir die von dir geschenkten Fähigkeiten ein:
Wir erleben auch Streit, Krisen und Missverständnisse.

Deshalb bitten wir Dich um Dein Erbarmen…
Deine Liebe Gott gebe uns Kraft, unsern Nächsten zu lieben! Herr, erbarme Dich!
Deine Botschaft gebe uns Kraft, die Hand zur Versöhnung zu reichen! Christus, erbarme dich!
Dein Vorbild gebe uns Kraft, deine Liebe weiter zu schenken! Herr, erbarme Dich!
Der gute und jeden Menschen liebende Gott erbarme sich unser, er nehme von uns alle Schuld, er mache heil was wir kaputt gemacht haben und schenke uns gemeinsam ein Leben in Liebe und Frieden. Amen

LIED: GL 798 1-3 Wo Menschen sich vergessen

Lesung aus dem ersten Korintherbrief – Das Hohelied der Liebe

Stark wie der Tod ist die Liebe, die Leidenschaft ist hart wie die Unterwelt.
Ihre Gluten sind Feuergluten, gewaltige Flammen.
Auch mächtige Wasser können die Liebe nicht löschen;
auch Ströme schwemmen sie nicht weg.

LIED: GL 468  1-3 Gott gab uns Atem

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Korinther.

Die Liebe ist langmütig,
die Liebe ist gütig.
Sie ereifert sich nicht,
sie prahlt nicht,
sie bläht sich nicht auf.
Sie handelt nicht ungehörig,
sucht nicht ihren Vorteil,
lässt sich nicht zum Zorn reizen,
trägt das Böse nicht nach.
Sie freut sich nicht über das Unrecht,
sondern freut sich an der Wahrheit.
Sie erträgt alles,
glaubt alles,
hofft alles,
hält allem stand.

LIED: abspielen:  Keinen Tag soll es geben

Fürbitten

• Guter Gott, wir bitten für alle Liebenden, die als Paar ihren Weg miteinander gehen. Lass
sie miteinander Freude und Glück erfahren und für andere Menschen Hoffnung und Hilfe
sein.

• Liebender Gott, wir beten für die Menschen in den unterschiedlichen Formen des
Zusammenlebens und für uns: Stärke du in uns den Blick für das Wertvolle und Kostbare in
jeder Beziehungsform. Lass das Vertrauen wachsen, dass du jede Liebe mit deinem Segen
begleitest und stärkst.

• Lebendiger Gott, wir bitten dich für alle Menschen, die in Beziehungen leben. Sei du ihnen
nahe in allen Höhen und Tiefen ihres Beziehungsalltages. Schenke du ihnen Kraft für die
schweren Zeiten, für die Durststrecken, für die Momente, in denen mehr Distanz als Nähe
spürbar ist.

• Gütiger Gott, wir bitten dich für alle hier Anwesenden: schenke ihnen in den Momenten
des Alltags immer wieder die Erfahrung deiner Nähe und deiner Liebe, so dass daraus Halt,
Zuversicht und echte Freude wachsen können.

• Starker Gott, wir bitten für die Menschen, die Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren,
weil sie von einer vermeintlichen Norm abweichen. Stärke du sie in ihrem aufrechten Gang,
heile du ihre Verwundungen und schenke du ihnen Kraft und Hoffnung auf vollkommende
Akzeptanz ihrer Würde.

• Liebender Gott, wir bitten dich um deine Geistkraft für unsere Gesellschaft: Dass Akzeptanz
von Vielfalt Wirklichkeit wird, dass wir unsere Vorurteile und Grenzen überwinden, dass
wir lernen immer wieder aufeinander zuzugehen und dich im Gegenüber entdecken.

Gemeinsam beten stärkt die Verbindung zu unserm Gott und bindet uns ein in eine große liebende Gemeinschaft. So beten wir nun, wie Jesus mit seinen Freunden auch schon gebetet hat.: Vater unser …….

Friedensgruß:
Ich lade ein, sich Ihrem Partner, ihrer Partnerin zuzuwenden, um sich in die Augen, ins Gesicht zu schauen. Gönnen Sie sich diesen Augenblick. Schauen Sie sich an.
Vielleicht gehen Ihnen dabei Gedanken durch den Kopf:
Wann haben Sie sich das erste Mal gesehen?
Wann haben Sie einander das erste Mal tief in die Augen geschaut?
Können Sie in den Augen Ihres Partners, ihrer Partnerin lesen wie in einem Buch?
Schenken Sie sich die Zeit für Ihre Augenblicke:
Einander ansehen heißt sich Ansehen schenken, Ansehen erlangen, wertvoll und wichtig
füreinander zu sein.
Nachdem Sie sich liebevoll angeschaut haben, reichen Sie sich die Hände.
Ich möchten Sie ermutigen, sich jetzt an etwas zu erinnern, was Ihnen in den letzten Tagen von Ihrem Partner, ihrer Partnerin gut getan hat.
Sagen Sie es einfach ihrem Partner/ihrer Partnerin!

LIED: GL 474 1-4 Wenn wir das Leben teilen

Segenslitanei „Füreinander zum Segen werden“:

Wir können füreinander als Paar und für andere zum Segen werden. Durch vielerlei Gesten

im Kleinen und Alltäglichen kann auf diese Weise Gottes Liebe durch uns wirklich werden.

Folgende Litanei bringt das zum Ausdruck.

Wir antworten immer: Werden wir zum Segen!

· Durch ein nettes Wort … werden wir zum Segen

· Durch eine zärtliche Geste … werden wir zum Segen

· Durch das Kreuzzeichen … werden wir zum Segen

· Durch einen Brief, der Mut macht … werden wir zum Segen

· Durch aufmunternde Sätze … werden wir zum Segen

· Durch einen stillen Händedruck … werden wir zum Segen

· Wenn wir Tränen mit aushalten … werden wir zum Segen

· Durch unser Lachen … werden wir zum Segen

· Durch unser Gehen auf diesem Weg … werden wir zum Segen

· Durch unser Verzeihen … werden wir zum Segen

· Durch unsere Standfestigkeit … werden wir zum Segen

· Durch ein rechtes Wort zur rechten Zeit … werden wir zum Segen

· Wenn wir die Lasten von anderen mittragen helfen … werden wir zum Segen

· Wenn wir uns Klatsch und böser Nachrede widersetzen … werden wir zum Segen

· Wenn wir miteinander teilen … werden wir zum Segen

· Wenn wir gemeinsam beten und singen … werden wir zum Segen

· Wenn wir Schwächere in Schutz nehmen … werden wir zum Segen

· Wenn wir nicht wegsehen … werden wir zum Segen

· Wenn wir nachfragen, ob Hilfe gebraucht wird … werden wir zum Segen

· Wenn unser Herz offen ist für Christus und den Nächsten … werden wir zum Segen

Segen

Der Segen Gottes ist die Liebe, die euch miteinander verbindet und die Freude, die wir alle auf dieser Erde, untereinander und aneinander haben.

Der Segen Gottes ist die Kraft und die Lust, die euch beflügelt und uns alle bereichert; er ist wie der Friede, der uns alle zufrieden und glücklich miteinander leben lässt.

Der Segen Gottes ist die Sorge, die euch sorgsam macht und uns alle wachhält; wie auch die Kraft, die uns das Leid, das wir bekämpfen geduldig ertragen lässt.


Der Segen Gottes ist die Gemeinschaft unter uns und mit Gott, die uns trägt.
Der Segen Gottes ist die Zuversicht und der Glaube an uns selbst / und
die Hoffnung auf Gott, der uns zur Vollendung führen wird.
Und so segne Euch der treue und jeden Menschen liebende Gott, der Vater ………..…


Wer möchte kann jetzt zum Einzelsegen nach Vorne kommen uns sonst :

Geht hin und haltet Frieden!

Jetzt sind alle Paare eingeladen, nach vorn zu kommen und sich segnen zu lassen. Der Segen
ist die Zusage Gottes, dass er Ihnen beistehen und helfen will, dass ihre Partnerschaft gelingt!

„Gott, der die Liebe ist, segne euch als Paar, damit ihr füreinander und für andere zum Segen werdet.“

LIED: abspielen: Mary Rose: Nur die Liebe läßt uns leben
anschließend ggfs. noch ein bisschen Orgel.

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

22. Sonntag A 2023 – „Der nehme sein Kreuz auf sich“

Eigentlich kann Petrus einem leidtun, dass Jesus ihn so hart herunterputzt. Und das auch noch im Beisein der anderen, also quasi in aller Öffentlichkeit.
Verdient hat er das nicht.
Er hat es doch nur gut gemeint, als er Jesus von seinem Leidensweg abhalten wollte.
„Du denkst nicht, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.“
Damit wendet sich Jesus nicht nur an Petrus und die Jünger damals, sondern an das gesamte christliche Volk – bis heute.
Er ruft alle, die bei ihm und mit ihm sein wollen, zur Nachfolge auf, und das ist immer auch Kreuzesnachfolge.
„Wer mein Jünger sein will, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!“

Mal ehrlich – hätte das, was Petrus gesagt hat, nicht auch von uns kommen können?

Meinen wir nicht auch manchmal genau zu wissen, was sein soll und sein darf und was nicht?
Und ist nicht gerade, besonders in der heutigen Zeit, die Versuchung groß, sich einen Glauben zurecht zu kloppen, der ganz behaglich und bequem ist.
So ein richtiger Wohlfühlglaube, möglichst leicht, möglichst angenehm, ohne Pflichten und Aufgaben?

Ist es nicht so, dass auch wir manchmal – wie Petrus – dem Herrn entgegentreten, um ihm zu sagen, wo der Spaß aufhört und wo es unserer Meinung nach, lang gehen soll, anstatt ihm nachzufolgen?

Wir sind doch gar nicht so viel anders als Petrus.

Auch wir sträuben uns gegen das Leid und scheuen vor dem Kreuz zurück.

Auch wir möchten am liebsten auf bequemen Wegen zum Ziel gelangen.

Aber, liebe Schwestern und Brüder, es gibt keine heile Welt.
Es gibt nicht wirklich den Himmel auf Erden.

Ich bin sicher: Auch jeder von uns hier hat seine Sorgen und seine Not, vielleicht auch ganz schön Schweres zu tragen.
Mit dem Päckchen, das manche tragen, tragen müssen, möchte keiner von uns tauschen.

Immer wieder erleben wir, wie uns etwas gegen den Strich geht.

Immer wieder erfahren wir, wie unser Leben durch-kreuzt wird.

Immer wieder führt unser Leben in Krisen, in Sackgassen, in Dunkelheiten.

Es gibt kein Leben ohne Leid.
Es gibt kein Leben ohne Schmerzen, ohne Verwundungen, ohne Enttäuschung.

Es gibt kein Leben ohne Schuld, ohne Trauer, Einsamkeit oder Krankheit.

Und am Schluss der Tod.
Kein Weg führt daran vorbei.
Kein Menschenleben bleibt davor bewahrt. Jeder ist mal dran.

Jesus hat das Leiden nicht gesucht.
Wie sehr war seine Seele erschüttert, wie sehr litt er am Ölberg Todesängste!

Aber er stellte sich der nicht änderbaren Realität des Leidens.

Er ist nicht davor geflohen.
„Vater, nimm diesen Kelch von mir, aber nicht wie ich will, sondern wie du willst!“

Auch wir brauchen das Kreuz nicht zu suchen. Wir brauchen uns keines zu zimmern.
Es ist einfach da, und das in vielfältiger Form.

Auf einem Abreißkalender fand ich den Satz: „Gott bewahrt nicht vor allem Leid, – aber in allem Leid.“ Wie wahr! Gott hilft uns nicht am Leid vorbei, – aber er hilft uns dadurch.

Wir können in dem Leid, das wir selbst erfahren oder das wir bei anderen sehen, oft keinen Sinn entdecken.
Doch all das, was wir nicht verstehen, können wir im Glauben unserm Gott anvertrauen.

Jesus kennt den Weg vom Leiden zum Leben.
Sein Kreuz wurde zur Brücke des Lebens, sein Tod zum Tor des Himmels.

Wenn ich mit Jesus seinen Weg gehe, dann verspricht er mir nichts Geringeres, als dass ich durch Kreuz und Leid auch zur Auferstehung komme.

Diesen Weg mit Jesus gehen, wird nicht ohne Spannungen, ohne Reibungen und Konflikte gehen.

Ich werde immer wieder meinem Egoismus absagen müssen.

Ich werde auf die eine oder andere Weise bestimmt die Härte des Kreuzes spüren, aber auch die befreiende und erlösende Kraft des Kreuzes erfahren.

„Ich bin bei euch alle Tage“, verspricht Jesus den Seinen.

Seien wir gewiss: Er, der Herr ist immer bei uns und er geht alle Wege mit, auch die rauen und steilen und schweren.

Von dem Jesuiten Alfred Delp stammt das Wort:

„Wir können dem Leben trauen, weil wir es nicht allein zu leben haben, sondern weil Gott es mit uns lebt“.

Amen.

Friedensgebet 9. August St. Marien Kaunitz

Friedensgebet 9. August St. Marien Kaunitz

LIED: gebetet:  GL 283 – Aus der Tiefe rufe ich zu dir…

Begrüßung: Schön, dass wir nach den Wochen von Ferien und Urlaub wieder zusammenkommen, um für den Frieden auf Gottes Erde zu beten.
Hoffentlich geht es euch allen gut, sonst nehmen wir eure Anliegen auch in unser Gebet mit hinein. Lass uns im Namen unseres Gottes beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. A Amen

Gott, ich verstehe dich nicht.
Abwenden möchte ich mich von dir.
Mich verbergen in meinem Zorn.

So wie du dich verbirgst.
Und doch kann ich nicht anders – ich muss reden.
Reden mit dir.

Damit der Zorn sich nicht in die Seele frisst.
Damit das Herz nicht eng wird und ängstlich.
Damit die Wut nicht zur Rache drängt.

Und ich bitte dich, du unbegreiflicher Gott:
Höre die Toten.
Höre die Trauernden.
Höre unsere Sorge um den Frieden.
Amen.

Bitten wir unsern Bruder Jesus Christus um sein Erbarmen.

Unser Gott, Frieden auf Erden versprechen die Engel zu deiner Ehre. Herr, erbarme dich.

Jesus Christus, als Kind geboren an der Seite der Armen, der Überfallenen und Geknechteten.
Christus, erbarme Dich.

Heiliger Geist, du versprichst der Welt einen Frieden, wie nur Gott ihn schenken kann – und bist Gottes Kraft für Frieden und Gerechtigkeit. Herr, erbarme Dich.

Lesung aus dem Johannes-Evangelium (Joh 15,12-17)

Jesus sagt: Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.
Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.
Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut.
Vielmehr habe ich euch Freunde genannt;
denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.
Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.
Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet.
Dies trage ich euch auf: Liebt einander!.    Stille

Dem Frieden nachjagen
An einem Fluss wohnten zwei Bauern, der eine am rechte, der andere am linken Ufer. Auf dem Wasser schwammen Enten und Schwäne. Sie freuten sich, dass die Sonne am Morgen auf – und am Abend wieder unterging. Die Enten und Schwäne sonnten sich am Morgen am linken und am Abend am rechten Ufer. Die beiden Bauern aber waren neidisch aufeinander. Der eine hätte lieber am rechten, der andere lieber am linken Ufer gewohnt. Wenn sie morgens pflügten, schimpfte der eine, weil das Feld seines Nachbarn an der Sonne und sein eigenes im Schatten lag. Und wenn sie abends Holz hackten, schimpfte der andere, weil das Haus seines Nachbarn an der Sonne und sein eigenes im Schatten lag. Auch die Frauen der Bauern waren unzufrieden, die eine am Morgen, die andere am Abend. Eines Morgens, als die beiden Frauen Wäsche aufhängten, schrie die eine, die am rechten Ufer wohnte, ein böses Wort zum linken Ufer hinüber. Und am Abend, als die beiden Frauen die Wäsche abnahmen, gab die andere, die am linken Ufer wohnte, das böse Wort zurück. Das ließen sich die Männer nicht gefallen. Sie sammelten große Steine und versuchten, einander damit zu treffen. Doch der Fluss war so breit, dass die Steine ihr Ziel verfehlten und ins Wasser plumpsten. Nur mittags, wenn die Sonne hoch stand, herrschten Ruhe und Frieden. Die Kühe, die Pferde, die Ziegen und Schafe flüchteten sich in den Schatten, und die Bauern mit ihren Frauen schnarchten unter einem Apfelbaum, die einen am linken, die anderen am rechten Ufer. Die beiden Kinder der Bauern aber saßen am Wasser und langweilten sich. Das eine schaute zum linken, das andere zum rechten Ufer hinüber. Wenn ich doch eine Ente wäre, dachte das eine. Wenn ich doch ein Schwan wäre, dachte das andere.

Doch eines schönen Tages, als die Kinder wieder an den Fluss kamen, war der Wasserspiegel gesunken, und aus dem Wasser ragten so viele große Steine, dass die Kinder darüber hüpfen konnten. Sie trafen in der Mitte zusammen. Sie betrachteten sich lange und freuten sich, dass sie beide Kinder waren, das eine ein Junge und das andere ein Mädchen. Sie setzten sich auf einen großen Stein. Sie betrachteten die Enten und die Schwäne. Doch dann fingen sie an, sich Geschichten zu erzählen, Geschichten vom linken und Geschichten vom rechten Ufer. Das Mädchen und der Junge verstanden sich so gut, dass sie nun jeden Mittag über die Steine hüpften, um sich in der Mitte zu treffen.

Die Eltern wunderten sich, woher ihre Kinder plötzlich Dinge wussten, von denen sie selbst noch nie gehört hatten. Doch eines Tages, nach einem langen Regen, hörten die Kinder auf, Geschichten zu erzählen. Sie hörten auf zu lachen und zu singen. Das Wasser im Fluss war wieder angestiegen und die Kinderbrücke verschwunden. Da erfuhren die Eltern endlich das Mittagsgeheimnis ihrer Kinder, und sie fingen an nachzudenken. Und als sie lange genug nachgedacht hatten, beschlossen sie, zusammen mit den Kindern aus den übrig gebliebenen Steinen eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, so rund und schön wie der Bogen, den die Sonne am Himmel beschreibt.

LIED: GL 446 Lass uns in deinem Namen, Herr

Fürbitten
Lasst uns gemeinsam Fürbitte halten.
… für die vielen Männer, Frauen und Kinder, die in Städten und Dörfern verletzt oder getötet worden sind bei Putins Terror-Angriffen auf Städte und Dörfer überall im Land.

Für über hunderttausend getötete Soldaten auf beiden Seiten.
Für alle Toten des Krieges
und für alle, die um liebe Menschen trauern. – kurze Stille –

Für alle Menschen auf der Flucht. Für alle, die sie aufnehmen und ihnen Arbeit geben.
Für Familien und Menschen im Land – oft ohne Strom, Heizung und Wasser.

Für alle, die ihre Häuser und Städte und die zerstörten Anlagen wieder aufbauen.
Für alle, die auf die Friedensbotschaft des unseres Gottes vertrauen. – kurze Stille –

Für die Kinder, die ganz besonders unter den Angriffen leiden – weil sie wegen der Bedrohung oder Stromausfall oft weder in die Schule gehen noch online lernen können.

Besonders beten wir für die Kinder und Jugendlichen, die im Osten des Landes von ihren Eltern getrennt und nach Russland verschleppt wurden. – kurze Stille –

Für alle, die durch Minen in großer Gefahr sind – und für die Männer und Frauen, die versuchen, diese Bedrohung wieder zu entfernen.
Für alle Vermissten oder Kriegs-Gefangenen.

Für die von der russischen Besatzung Befreiten; für Gefolterte und Misshandelte, die wieder atmen können. – kurze Stille –

Für alle, die auch von Deutschland aus erleben müssen, wie ihre Lieben und andere Menschen in der Ukraine leiden.

Für Kranke und Verletzte dort, deren medizinische Versorgung schwierig ist.
Und für die vielen, die immer weiter Hilfe und Ersatzteile ins Land bringen –

Für sie und alle, die aktiv bleiben und helfen, obwohl viele hier und anderswo schon „kriegsmüde“ werden. – kurze Stille –

Wir beten für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft, die Waffen liefern, um die Ukraine zu unterstützen – oft mit schlechtem Gewissen und obwohl sie eigentlich Frieden wollen und keine Gewalt.

Für Gottes ganze Schöpfung, die unter dem Krieg und unter den Kriegsfolgen schwer leidet. – kurze Stille –

Wir beten für alle in der ganzen Welt, die sich nach Gerechtigkeit und Frieden sehnen.
Für die Frauen und Männer in Politik und Diplomatie, in der UNO und auf allen Ebenen, die trotz allem auf eine Friedens-Dynamik hoffen und das Gespräch suchen. – kurze Stille –

Wir beten für Politik und Wirtschaft und vor wirtschaftlichen Problemen überall.
Für Menschen und Betriebe, die ihr Leben oder ihre Geschäfte einschränken müssen
oder deren wirtschaftliche Existenz in Gefahr ist, weil Gas und Strom und fast alles so teuer werden.. – kurze Stille –

Für die vielen Staaten und Völker, die weiter auf die Getreideschiffe aus der Ukraine hoffen;
und für alle Menschen in der Welt, die unter Krieg und Hunger und anderen Ungerechtigkeiten leiden;

besonders beten wir für die Länder und Menschen, die wegen des Ukraine-Krieges fast in Vergessenheit geraten sind.. – kurze Stille –

Diese Bitten und die vielen Anliegen, die jetzt unausgesprochen bleiben müssen,
kennst Du, Lebendiger Gott des Friedens und des Trostes – und bist in deinem Sohn Jesus Christus nah bei allen Menschen in Not.

Dankbar legen wir ihre und alle Bitten zusammen in das Gebet, das Jesus uns zu beten lehrt …

Vater unser

LIED: GL 219 Mache dich auf und werde Licht

Ein Mann wollte ein Geschäft eröffnen und Fische verkaufen. Vor seinem Laden hängte er ein Schild auf. Auf dem Schild steht geschrieben: ‹Heute frische Fische zu verkaufen›.
Der Mann lud seine Freunde zu einer Eröffnungsfeier ein. Die Freunde gratulierten ihm zur Geschäftseröffnung. Ein Freund fragte ihn: «Warum hast du ‹heute› geschrieben? Das ist unnötig. Alle wissen schon, dass du heute verkaufst!
Also wischte der Fischhändler das Wort ‹heute› weg vom Schild. Ein anderer Freund fragte: «Warum steht da ‹zu verkaufen›? Jeder weiß, dass du verkaufst. Du hast ein Geschäft.
So entfernte der Fischhändler auch dieses Wort vom Schild.
Ein anderer Freund meinte: «Warum ‹frisch›? Es ist logisch, dass du nur gute und frische Ware verkaufst!
Am Schluss blieb nur das Wort ‹Fisch› übrig. Aber da sagte noch einer: «Warum brauchst du das Schild? Ich rieche deine Fische schon von weitem». Das Schild wurde weggestellt.
– Pause –
Unser Christsein soll man an unserem Leben erkennen und nicht an irgendwelchen Schildern. Wenn unser Leben echt ist, dann sehen es alle Menschen sofort. So wollen wir leben: Alle sollten sofort sehen, dass wir Christen sind.

Segen
Gott sieht die Not der Menschen – in Jesus hat Gott sich selbst in diese Not begeben
und lebt an der Seite der Armen und Unterdrückten, der Verletzten und Bedrohten und aller Menschen, deren Leben und Gesundheit bedroht ist.

Gottes Liebe gilt besonders den Kindern. Für sie und mit ihnen verbunden ist Jesus in Armut geboren, hat Gottes Gute Nachricht in die Welt gebracht, ist durch den Tod hindurch in neues Leben gegangen.

Er bleibt mit ihnen und mit uns auf unseren Wegen. Es stärke und begleite und segne die Menschen in Not und uns und alle, an die wir heute denken,
der liebevolle und mit-leidende Gott – der Vater, der Sohn und ihr Heiliger Geist. Amen

LIED: GL 453 Bewahre und Gott

15. Sonntag im Jahreskreis – 16. Juli 23 – Sämann

15. Sonntag im Jahreskreis – 16. Juli 23 – Sämann

Die meisten von Ihnen haben sicher schon mal versucht, eine Hofeinfahrt, oder die gepflasterte Terasse sauber zu halten?
Fast alle vierzehn Tage kämpfe ich damit. Meistens ziehe ich das Grün raus oder reiße es ab, das sich dann schon wieder zwischen den Pflastersteinen zeigt.
Wenn man das regelmäßig macht, sagen die Fachleute, dann würden die nicht gewünschten Pflanzen allmählich absterben.

Von wegen absterben! Nach wenigen Tagen sieht man schon wieder Gras und Klee. Und nach jedem Urlaub haben sich meist wieder ganze Ansätze eines Urwaldes im Pflasters angesiedelt.

Von wegen: Die Saat verdorrte auf steinigem Grund, weil sie keine Wurzeln hatte.
Der Evangelist kannte offenbar unsere Hofeinfahrt nicht!
Da verdorrt nichts, da ist das Kraut einfach nicht auszurotten.

Liebe Freundinnen und Freunde von Jesus,

natürlich ist mir klar, was das Gleichnis des Evangeliums letztlich sagen will.
Natürlich hat es die Saat mancherorts leichter und an anderer Stelle schwerer, wirklich aufzugehen.
Selbstverständlich gibt es Boden, der geeigneter ist und Umstände, die eine prächtige Vegetation geradezu garantieren.
Und es gibt Gegenden, die einfach Wüste sind, die einfach nur tot erscheinen.

Aber auch die Wüste lebt. Und unsere Hofeinfahrt besonders.
Und die ist damit für mich nicht weniger ein Gleichnis – und ein ganz wichtiges dazu.

Ohne dieses Gleichnis macht mir das heutige Evangelium nämlich Angst.
So kann es doch auch nicht gemeint sein, dass Gott seinen Samen ausstreut,  – und manche kapieren es, manche nehmen sein Wort auf und die anderen haben dann eben verloren.
So kann ich das nicht glauben.

Da möchte ich das Bild unserer Hofeinfahrt auf jeden Fall dazu legen.
Dieses Bild nämlich sagt mir, dass letztlich kein Same, den Gott ausstreut, auf Dauer verloren bleibt.

Mag sein, dass er ganz anders aufgeht, als wir uns das vorstellen oder wünschen.
An einer Steilküste entsteht eben kein maschinengerechtes Weizenfeld.
Und wer von einem Barockgarten träumt, wird von einer Blumenwiese wahrscheinlich enttäuscht sein.

Aber kommt es denn darauf an, was wir uns vorstellen?
Ich möchte darauf vertrauen, dass das, was Gott erwartet, auch wirklich geschieht, dass das, was er sät, nicht verloren geht.
Da mögen noch so viele Unkrautvernichtungsversuche drüber gehen, da mögen noch so schwierige Umstände herrschen – Gott und seine Sämlinge werden sich durchsetzen!
Darauf vertraue ich.
Am Ende wächst es auch unter den Dornen und auf steinigem Boden.

Das auch zum Trost für all diejenigen, die sich um dieses ausgestreute Wort Gottes mühen: die Lehrerinnen und Lehrer, alle in der Pastoral Tätigen und vor allem die Eltern.
Denn wer kennt deren Probleme nicht?

Und auch jene, die die Probleme mit den eigenen Kindern im Moment noch nicht kennen – ich garantiere Ihnen: Die Probleme werden kommen.

Enttäuscht aber werden Sie nur sein, wenn Sie sich ganz feste Vorstellungen gemacht haben, wenn Sie sich ein Bild davon machen, was am Ende für eine Pflanze entstehen soll.

Wer von der strammen Katholikin träumt, der wird schon fast verzweifeln, wenn die Tochter kaum noch zur Kirche geht, sich aber mit allem Einsatz bei Amnesty für Menschenrechte oder in der Flüchtlingsarbeit vor Ort engagiert.
Enttäuscht wird nur, wer sich ganz feste Vorstellungen macht.

Aber was für eine Ahnung haben wir denn letztlich davon, welche Pflanze sich Gott in den Kopf gesetzt hat.
Nur darauf aber kommt es an!
Er ist der Sämann.
Wir können das Wachsen nur begleiten.
Und maßen wir uns nicht an, entscheiden zu wollen, was für Gott Nutzpflanzen und was Unkraut zu sein hat.

Was weiß ich, von welchem Löwenzahn oder Franzosenkraut Gott träumt.
Eines aber, da bin ich mir ganz sicher, eines glaube ich wirklich zu wissen:
Dass beide am Ende ganz sicher blühen werden.

Amen.

11. Sonntag im Jahreskreis – 18. Juni 2023 „Alles umsonst“


Na – wer erinnert sich noch an den letzten Satz im Evangelium?
Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

Alles umsonst!
„Ich hab mir solche Mühe gegeben…“, „Ich hab mich total rein gehängt…“, „Ich wollte doch…“    Alles umsonst!!!

Liebe Schwestern und Brüder,
es gibt nichts Frustrierenderes als das „Umsonst“: Da strengt man sich total an, da steckt man viel Arbeit, Nerven und Kraft rein, opfert kostbare Zeit, und dann das: der erhoffte Erfolg bleibt aus. Alles war umsonst!!!

„Alles umsonst!“ – Aber, betrachten wir das ganze doch mal von der andern Seite.
Drehen wir quasi die Medaille jetzt einfach mal um.
Da gibt es plötzlich nichts Schöneres als das „Umsonst“. Alles hat nämlich immer zwei Seiten.
Statt Frust kommt Gnade und Geschenk zum Vorschein, statt „frustriert“ kommt ganz deutlich „DANKE“.

„Umsonst“ geschenkt – ganz unverdient, bedingungslos.

Auf diese großartige Seite der Medaille fällt das heutige Evangelium, wenn es heißt: „Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben!“

Jesus beauftragt seine 12 Freunde, ihn in seinem Wirken zu unterstützen, seine Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden und zu leben.

Eine herausfordernde, anspruchsvolle, kraft kostende Sendung.
Aber: Eine Sendung, die gelingen wird.
Denn die Apostel sind dabei nicht auf sich allein gestellt, sondern gesegnet mit der Liebe, Hilfe und Kraft Gottes.

Und darum können sie mit Gott an ihrer Seite, ihre Sendung erfüllen, können weitergeben, was sie empfangen haben und auch andere Menschen spüren lassen:
Gott ist da, er lässt euch nicht allein, das Himmelreich ist nahe.

Liebe Mitfreundinnen und Freunde von Jesus,
„Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben“ – das gilt auch für jede und jeden von uns.

„Umsonst habt ihr empfangen“ –
Die Freude. Die Liebe. Die Hoffnung. Den Glauben.
Menschen, die es gut mit mir meinen.
So viele Augenblicke voller Glück.
Meine Stärken und Fähigkeiten.
Alles wirklich Wichtige im Leben.      –     „Umsonst habt ihr empfangen“.

Aber auch:   „Umsonst sollt ihr geben!“
Wie die Apostel bin auch ich und ist jeder der den Glauben ernst nimmt, dazu beauftragt, das mir Geschenkte nicht nur für mich selbst zu behalten, sondern weiterzugeben.

Dabei geht es nicht darum, große Wunder zu vollbringen und wie Jesus „Kranke zu heilen, Tote aufzuerwecken, Aussätzige reinzumachen, Dämonen auszutreiben“.

Diese großen Wunder,  –   kann ich Gott überlassen.
Mein Auftrag sind die kleinen Wunder: dass da, wo ich bin, in der Familie, am Arbeitsplatz, in meinem Umfeld, Menschen aufatmen können, Hoffnung spüren, zu mehr Leben finden.

Ich kann keinen, der krank ist, heilen – aber ich kann ihm die Hand halten, ihm zuhören, seine Sorgen ernst nehmen.

Ich kann keine Toten auferwecken –
aber ich kann Trauernden zeigen, dass ich an sie denke.
Ich kann von dem Trost erzählen, den ich im Glauben finden kann, ich kann meine Hoffnung und Zuversicht mit anderen teilen.

Ich kann keine Aussätzigen rein machen –
aber ich kann auf Fremde zugehen, ich kann jemandem zeigen: Du, ja gerade du, bist wichtig.
Ich kann anderen Zeit und Gemeinschaft schenken.

Ich kann keine Dämonen austreiben –
aber ich kann andere zum Guten animieren.
Ich kann beten, dass in mir und anderen das Gute über das Böse siegt.

Ich kann keine großen Wunder vollbringen.
Aber mit Gottes Begleitung, Bestärkung und Führung kann ich seinen Auftrag erfüllen, nämlich „umsonst weitergeben, was ich umsonst empfangen habe“: seine Liebe.

Und auch wenn sich dabei zwischendrin vielleicht manchmal die Medaille umdreht, und ich das Gefühl habe, alles ist umsonst, ich werde es nicht schaffen.

Trotzdem! Die andere Seite der Medaille ist letztlich immer stärker:
Weil ich in Gottes Gnade und Liebe geborgen bin, kann meine Mühe nie umsonst und vergeblich sein.

Ihnen allen einen gesegneten Sonntag!

Predigt Beerdigung Diakon Bringfried S. *05.05.23

Predigt Beerdigung Diakon Bringfried S. 28.08.32 -05.05.23

„Der Tod ist die uns zugewandte Seite jenes Ganzen, dessen andere Seite Auferstehung heißt“ Romano Guardini

Liebe Bärbel mit Großfamilie, liebe Mitbrüder im priesterlichen und diakonalen Dienst, liebe Freunde und Nachbarn von Bringfried, liebe Trauergemeinde. Ich habe es nur zwei Mal gehört, dass Bringfried sagte: „Ich will sterben!“, aber er hat es oft gesagt. Und das sagte er nicht traurig, sondern in Erwartung der Erlösung und eines Treffens mit unserm Herrn.

„Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden“ – so betet der greise Simeon, als er das neugeborene Jesus­kind in seinen Händen hält und in ihm den Messias erkennt. Simeon steht an der Schwelle zum Tod, in gesegnetem Alter, am Ende eines langen Lebens.
Seine Lebensarbeit und Lebensleistung hat er längst hinter sich gelassen; nun – so heißt es – wartet er auf die Rettung Israels und darauf, dass er diesen verheißenen Retter persönlich sehen darf. Jetzt, als er ihn in Gestalt des Jesuskindes in Händen hält, kann er in Frieden sterben.

Nach einem langen Leben, er­füllt von einem tiefen Glauben an Gott, hat Bringfried am letzten Freitag sein Leben, an der Händen seiner Frau und seiner Kinder in die Hand Gottes gerne zurückgegeben.

Bringfried, vor über 90 Jahren in Liegnitz (Schlesien) geboren, ein Ort, der sein ganzes Leben seine wirkliche Heimat blieb, musste vor Kriegsende fliehen und fand ein Stück neue Heimat in Eisleben (Sachsen-Anhalt). Hier trat Bringfried nach eigener Entscheidung der katholischen Kirche bei.
Er hatte Dich Bärbel in Eisleben mit 15 Jahren durch die Jugendarbeit kennengelernt und 1955 geheiratet. In Eisleben wurde er auch Lehrer, hatte seine ersten Schüler, ist dann aber auf Grund seiner Ehrlichkeit und Abneigung gegen das DDR-Regime, 3 Tage vor dem Mauerbau mit seiner Familie incl. drei Kindern nach Westdeutschland geflüchtet und landete dann irgendwann hier in Stukenbrock.

Das war für alle hier eine gute Entscheidung. Bringfried brachte sich, trotz seines gesundheitlichen Handicaps überall ein, wo es notwendig war, oder wo er gebraucht wurde. Lange Jahre war er im Vorstand des Bundes der Vertriebenen. Er gründete mit anderen die Kolpingfamilie Stukenbrock und war natürlich aktives Mitglied in 2 Schützenvereinen.
Die Praxis der Ehevorbereitung im Dekanat wurde von ihm modernisiert und Jahre begleitet.

Seine Grundleidenschaft war das Lehrersein und seine Fürsorge für seine Schüler. Seine tiefe Begeisterung war seine Familie mit seinen vier Kindern. Die Freude wuchs immens, als dann auch noch 6 Enkelkinder und 2 Urenkel da waren, die er begleiten durfte und die an seinem Leben und seinem Wissen teilhaben konnten. Es gab kaum etwas, was Bringfried nicht wusste, er sammelte alle Informationen, die es über Stukenbrock und andere Interessenbereiche gab.

Dazu war Bringfried ein Christ mit tiefen, festverankerten Wurzeln. Er liebte seinen Glauben bis zuletzt und hielt fest an seiner Kirche, bei allem Ärger und Zorn, der ihn in diesem Zusammenhang auch bewegte.

1971 wurde Bringfried als einer der ersten Diakone unsere Diözese geweiht und prägte die weitere Entwicklung mit viel Ehrgeiz und großem Engagement. Lange Jahre war er durch seine Aufgabe als Diözesansprecher mit vielen wichtige Personen in Paderborn mitbrüderlich und freundschaftlich verbunden.

Gerne besuchte Bringfried mit der Krankenkommunion ältere Gemeindemitglieder, viele Kinder wurden von ihm getauft und manch einer auch auf dem letzten Weg begleitet. Bringfried war mit ganz viel Herzblut Diakon und hat den Glauben beispielhaft gelebt.

Wie Bringfried oft sagte, war seine „Schnauze“ sein Talent. Dieses Talent hat Bringfried oft zum Segen und zur Freude vieler, auf fast allen Begegnungen eingebracht.

Aber über allem stand immer wieder seine Frau und seine Familie. Es hat ihm so gutgetan, dass Du Bärbel immer, auch mit Hilfe eurer Kinder an seiner Seite standest und das bis zur letzten Minute seines Lebens. Ein tolles Geschenk und Danke für euer gutes Beispiel.

Wenn wir auch zu Recht traurig sind über den Tod von Bringfried, so dürfen wir, wie er selbst bis zum letzten Moment glaubte, auch glauben, dass sein begrenztes Leben verwandelt ist in ein Leben ohne Grenzen, ohne Leid und Behinderung.
Seine Auferstehung hat stattgefunden. Bringfried hat einen Platz bei Gott.

Denn unser Gott ist es, der alles Bruchstückhafte im Leben von Bringfried verwandelt, heilt und wieder ganz macht, weil Gottes Barmherzigkeit größer ist als alle Schuld.

Es hat ganz viele Dinge und Beziehungen in Bringfrieds Leben gegeben, die ihm gut, manche aber auch sicher nicht so gut gelungen sind.
Jetzt kann mit Gottes Hilfe alles zum Segen für ihn und für uns verwandelt werden.

Das Leben von Bringfried ist jetzt nicht wirklich weniger geworden, es ist nur aus unserem begrenzten Denken verschwunden und hineingegangen, in einen für uns jetzt nicht fassbaren Zustand, den wir Ewigkeit oder Himmel nennen.

In einen Zustand, wo wir glauben, dass der Mensch in seiner ganzen Größe, mit allen seinen Talenten und Stärken, aber auch Schwächen angenommen wird und zur Entfaltung kommt.

Das Leben von Bringfried ist nun geborgen in Gottes liebenden Hand, jetzt bis in alle Ewigkeit.

Wir können Bringfried jetzt direkt nichts mehr sagen, kein liebevolles, kein dankendes, aber auch kein versöhnendes Wort, – in Wirklichkeit begreifen wir alles nicht.
Aber unsere Verbindung kann lebendig bleiben aus dem Glauben an die Auferstehung heraus.
Diesen Glauben hat unser Bringfried in einer besonderen Weise gelebt und dieser Glaube hat ihn auch mit großer Hilfe durch sein Sterben begleitet.

Liebe Bärbel, Kinder und Kindeskinder, Deinem Bringfried, Euerm Vati und Opa geht es jetzt gut. Er wird auch weiter an Eurer Seite sein.
Er sieht Euch und hört Euch zu, denn er hatte Euch alle wahnsinnig lieb.

Danke für alles Bringfried!

Amen

Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – A

Leben in Fülle – 4. Sonntag der Osterzeit – 30.04.23 – A
Im heutigen Evangelium hat mich der letzte Satz auf mein Leben, und auf meinen Auftrag als Diakon aufmerksam gemacht und das schon seit vielen Jahren.
Es ist der Ausspruch Jesu „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“.
Dieser Satz ist praktisch das Motto von Jesus gewesen.
Damit zeigt sich Christus als der größte und wichtigste Diakon aller Menschen und aller Zeiten.

Viele von uns kennen das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“. Sie frisst zuerst Obst, steigert schließlich jeden Tag ihre Portion, aber satt war sie noch immer nicht.
Am Samstag isst sie noch mehr, isst Süßes und Saures durcheinander.
Es wundert mich nicht, dass sie Bauchschmerzen bekam.
Sie hat sich überfressen.
Am Sonntag besinnt sie sich und isst das ihr Artgemäße.
Sie knabbert nur ein grünes Blatt an. Auf einmal geht es ihr viel besser.
Danach kommt die große Verwandlung: aus der Raupe wird ein Schmetterling.

Gleicht unser Leben nicht auch der Raupe und einem Schmetterling?
Auch unser Leben muss eine Wandlung erfahren.
Sonst könnten wir leicht den Bogen mit Essen und Trinken überspannen.
Das Eigenartige an dieser Welt ist, dass sie uns letzten Endes nicht satt macht.

Daher versucht Jesus die Menschen weiterzuführen, von der Sättigung des Magens zur Sättigung des Geistes, von dem Hier des vergänglichen Lebens, zur Erhaltung des unvergänglichen Lebens.
Des Menschen Seele findet in der Endlichkeit des Hierseins auf dieser Welt keine Ruhe.  

Das Leben auf Erden schenkt uns noch nicht die Erfüllung auf die wir warten.
Ich muss erst neu geboren werden.
Ich muss mein irdisches Leben lassen, mein kleines begrenztes Ich ablegen, um in das ewige Leben Gottes zu gelangen, in eine unendliche Fülle und Weite.
Sterben heißt daher: die Hände frei haben für die ewige Umarmung Gottes.
„So gesehen wächst dann aus dem Tod Leben, Leben in Fülle“, „wie aus dem Weizenkorn, das in die Erde fällt und stirbt, viel Frucht hervorgeht“.
Der Mensch stirbt in ein Du hinein, d.h. er steht in Gott wieder auf.
Dann gehört der geistig-seelische Hunger und Durst der Vergangenheit an.
Wenn wir das hören, merken wir sofort, dass ich dieses göttliche Leben nicht machen kann, ich muss es mir schenken lassen.

Wir glauben immer, das Leben ist gelungen, wenn wir hier Erfolg haben.
Wir glauben immer: Leben ist „Selbstverwirklichung“.
Nein! Das wahre Leben beginnt erst, wenn ich über mich hinausschaue, über mich hinauswachse, wenn ich auf Jesus schaue, der „die Auferstehung und das Leben“ ist.
Wer daher an Jesus vorbeigeht, geht an der Fülle des Lebens vorbei.

Das ist die Botschaft des Evangeliums: Wer Christus aufnimmt, hat Zugang zu Gott, zum ewigen Leben.
Das ist die Botschaft hinter dem Evangelium: Jesus ist nicht einer der Auferstandenen, Jesus Christus ist die personifizierte Auferstehung.
Wer sich ihm nähert, steht auf, wer bei ihm wohnen darf, hat das Leben in Fülle.

Diese Botschaft möchte ich gerne leben und weitergeben. Sie ist das größte Geschenk an uns Menschen.    AMEN